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Das Lieblose der Polyamory

Niemand ist doch gezwungen, polyamor zu leben, aber es zu tun (warum???),

Einerseits hing das "Schild" nicht explizit an der "Eingangstür" dieser Person, war aber sehr wohl erkennbar für einen nüchternen Verstandesbeobachter. Für mich persönlich ordne ich es so ein, daß es mir so "passiert" ist . . . in einer Situation, die sowohl von passenden Reizen [Trigger], grundsätzlicher Empfangsbereitschaft, autopoietischer Wirklichkeitskonstruktion meinerseits unter schönfärberischer Nutzung ausgesprochener feedbacks [im Stile von: "Mit Dir ist es etwas ganz besonderes"] und Ausblendung ebenso vorhandener "Abwehr" [im Stile von: "Den xyz habe ich schon lange nicht mehr getroffen] gestaltet war. Und gewiss einem - hinterher ist man [hoffentlich] immer schlauer - gehörigen Maß an Selbstüberschätzung [Mit mir wird Sie ihre Polyamory als temporär angelegte Eskapade erkennen und beenden wollen, weil ich Mr. Right bin].

hier zu schreiben und DANN die negativen Merkmale von polyamoren Menschen hier immer wieder breitzutreten,

Ne, indem ich meine erlittene Verletztheit schildere, und hier den Zusammenhang zu Polyamory zu reflektieren versuche, glaube ich schon dargestellt zu haben, daß ich das nicht als eine monokausale Einbahnstraße ansehe, in der es um die "Schuld" von Menschen/eines Menschen ginge, die/der sich als polyamor zu erkennen gibt, und ich nun meinen "Negativ"-Stempel draufzudrücken suche. Mir geht es auch dabei nicht um Bewertung von Menschen, sondern Beschreibung von Verhalten, und sicher auch Bewertungen, letzteres aber nur in Bezug auf meine Gefühle.

Und da ich mittlerweile einen genügend großen Abstand zu der "Affaire" gewonnen habe, bin ich überhaupt in der Lage eine Reflektion hier unter ExpertInnen anzuzetteln, die meine "damalige" Gefühlslage zwar auch
wieder "anditscht", mich aber nicht stärker berührt, als es mein Gemüt verträgt.

Ich danke in die bisherige Runde für eure Denkanstöße und Kritik und sämtliche Hinweise.
Ja,

die Erfahrung haben wir auch gemacht, dass es polysexuelle Netzwerke gibt, wo Eigenverantwortung als Ausrede dafür genommen wird, sich nur um die eigenen Bedürfnisse kümmern zu brauchen. Sobald es einer Person mal nicht so gut geht, ist sie bald nicht mehr interessant und spannend und wird mit einer eisigen Kälte auf sich selbst verwiesen.

Deshalb sag ich dem: polysexuelle Hedonistenvereine. Oft mit einem Hahn im Korb und die Frauen sind so etwas wie der Harem, weitere Herren sind nur in zweiter Reihe geduldet. Solche Netzwerke haben eine sehr hohe Fluktuation. Es geht wesentlich um Sex und diese Gruppen sind hierarchisch eher ein Rudel mit einem Leitwolf, der gerne viele Weibchen um sich schart. Meist seine Alphapartnerin hat, die all das mit trägt.

Menschen dürfen sich organisieren wie es ihnen gefällt. Und Du, lieber Graf, schau dir zukünftig das Netzwerk und wie es funktioniert genauer und mit mehr Geduld an, ob du dort mit deinen Vorstellungen hinein passt. Wenn nicht: lass dich nicht ein.

Das ist schwer, wenn ein anderer Mensch interessant ist. Meiner Erfahrung nach ist es ein sinnloses Unterfangen die Gruppe verändern zu wollen.

Und da wäre ich bei meiner zweiten Idee. Du kannst versuchen Partnerinnen zu finden, die deine Werte teilen. Oder aber akzeptieren, dass niemand so sein muss, wie du es brauchst und schauen, warum dieses Bedürfnis in dir so groß und mächtig ist. Das bedeutet nicht, dass du falsch bist. Vielleicht nur etwas anders und ich finde es wertvoll zu wissen, warum ich der Mensch bin,der ich bin und wo das her kommt. *g*

Schreibt Sie
Bei mir/uns läuft das so, dass wir alles nachfragen und besprechen. Es gab auch schon mal eine komische Situation und aus der haben wir viel gelernt. Unsere Menschen wissen genau, wer noch in näheren Wirkungskreis schwimmt und wenn etwas nicht gefällt wird es angesprochen. Das sollte auch normal sein.
Ich liebe meine beiden Menschen und bin froh die beiden zu haben. Für mich ist keine/r mehr oder weniger wichtig oder wert. Ich bespreche mit beiden die wichtigen Themen und so sollte es auch sein.
Jeder Mensch hat wahrscheinlich eine eigene Deutung von ployamorer Lebensweise aber ich denke um das genau herauszubekommen solltest du deine Partnerin fragen.
Hier bekommst du sicher von 10 Menschen 12 Meinungen.
Alles gute für dich/euch
****on Mann
16.232 Beiträge
*********Graf:
Mit mir wird Sie ihre Polyamory als temporär angelegte Eskapade erkennen und beenden wollen, weil ich Mr. Right bin

Da liegt die "Seele" der Verletzung auf dem Tisch. Mr.Right ist in seiner Einzigartigkeit und Exklusivität ein tragender Begriff aus der puren Monowelt. Die hier mit Polyamorie kollidiert. Ein Unfall.

*********Graf:
klar ist, daß in einer Liebes-Beziehung immer auch eine gegenseitige Verantwortung für den pfleglichen Umgang miteinander die Regel ist . . . und da habe ich den Eindruck gewonnen, daß dies womöglich in einer polyamoren Beziehung nicht so ist

Es kommt darauf an, was unter dem "pfleglichen Umgang" verstanden wird.
*******lied Mann
606 Beiträge
zu 100% zwei sein
. was ich nicht nachvollziehen kann, da ich diese zweite seite ebenfalls zu 100% bin . . .

Also ich finde erstmal ziemlich lustig und gut was du gemacht hast. Da lernst du viel über dich selber.

Mir ergeht es oft so, daß nicht zählt wie ich bin (bzw. wie ich glaube, daß ich bin) sondern was mir die Anderen abkaufen zu sein. Da bin ich dann in der Situation, daß ich eine Seite geben will, die sie aber nicht von mir möchte, weil es für sie nicht schüssig oder authentisch ist.

Und da sind wir beim guten Beitrag von lateral4 : man hat keinen Anspruch auf Erfüllung seiner Wünsche durch Andere. Hier sage ich: man hat keinen Anspruch auf Bestätigung seiner Selbstsicht durch Andere.

Genauso wie sie sich diese Seite von einem Anderen erfüllen lässt, kannst du dir die gleiche Seite ebenfalls nur mit einer Anderen erfüllen.

und damit sind wir bei der pragmatischen Polyamorie *lol* *top2*

Nein, ich nenne es besser Freundschaft Plus *smile*
Genauso wie sie sich diese Seite von einem Anderen erfüllen lässt, kannst du dir die gleiche Seite ebenfalls nur mit einer Anderen erfüllen.

Danke für den Satz, aber: NOPE

Polyamory relativiert die totale Liebe. ich will meine Partnerin total lieben, und ich will total geliebt werden von meiner Partnerin. Keine Abstriche, keine Hintertüren, einfach nur der offene, ehrliche Blick gegenseitig in die Augen und vollkommene Hingabe an das Hier und Jetzt. Die Seele aus den Leibern vögeln.

Am nächsten Morgen übermüdet von der wachen Nacht aufwachen und sich darauf freuen den Geliebten, die Geliebte GANZ und GAR zu "haben", und gehabt zu werden. Ohne Besitzansprüche. Aber mit der Garantie der Wiederholung.
. . . und sich nicht betrogen fühlen müssen, weil die Partnerin von vorneherein schon signalisiert, daß man nicht "ausreicht", sondern bloß ein/e Teilelieferant/in . . .
****on Mann
16.232 Beiträge
*********Graf:
Polyamory relativiert die totale Liebe. ich will meine Partnerin total lieben, und ich will total geliebt werden von meiner Partnerin.

Polyamorie bedeutet für mich die Möglichkeit, mehrere Menschen vollständig zu lieben. Die Idee, dass Liebe knapp sei und sich mit jeder hinzutretenden Person entsprechend aufteile und damit für jede verringere, trifft nicht zu.

*********Graf:
betrogen fühlen müssen, weil die Partnerin von vorneherein schon signalisiert, daß man nicht "ausreicht"

Mehrere zu lieben drückt nach meinem Erleben nicht aus, dass die eine geliebte Person nicht ausreiche und daher mit der Hinzuziehung weiterer Geliebter ein Mangel behoben werde.

Vielmehr glaube ich, dass jeder Mensch polyamor fühlen kann, und dass die jahrelange Verpflichtung auf nur einen Menschen im Herzen dem menschlichen Wesen eher nicht entspricht. Polyamorie beseitigt in meinen Augen den ungesunden Zustand erzwungener Monoamorie und Fixierung auf einen einzigen Menschen.

Ich glaube: Je freier ein Mensch in der Verteilung seiner Liebe sein darf, desto kraftvoller kann er lieben. Beschränkung schnürt das Herz ein und macht es verzagt und kleinmütig.
Die Idee, dass Liebe knapp sei und sich mit jeder hinzutretenden Person entsprechend aufteile und damit für jede verringere, trifft nicht zu.

Die Liebe ist unendlich, keine Frage. Ein Mensch jedoch sehr wohl. Machen wir doch ein Gedankenexperiment und stellen uns vor, ein Mensch hätte beispielsweise mit 105120 anderen Menschen eine Liebesbeziehung . . . dann versteht sich von selbst, daß das weder erotische Beziehungen sein können die sich erfüllend darstellen, noch können das wirklich persönliche Liebesbeziehungen sein . . .

. . . nun mag man einwenden, das wäre eine absurd hohe Zahl. Stimmt. Dann bitte ich um die Benennung einer Zahl bis zu der das aber nicht absurd wäre? Ich glaube und habe erfahren, daß nur eine Liebesbeziehung zweier Menschen für beide eine vollständig erfüllbare Liebesbeziehung sein kann. Im besten Falle. Ich rede nicht von Zwangsmonogamie. Ich rede nicht von einer "schlechten" Beziehung in Monogamie. Ich meine eine glückliche, gegenseitig ganz erfüllte Liebesbeziehung.


Ich glaube: Je freier ein Mensch in der Verteilung seiner Liebe sein darf, desto kraftvoller kann er lieben. Beschränkung schnürt das Herz ein und macht es verzagt und kleinmütig.

Ich glaube und habe erfahren, daß die Große Liebe nur zwischen zwei Menschen möglich ist. Und ich bin der Überzeugung, daß die Verteilung der Liebe auf mehrere Menschen eine Beschränkung darstellt jedes einzelnen der betroffenen Menschen, und deren Herzen in den tiefsten Winkeln ihres Wirkens mit Sorge erfüllt. Nicht stets, aber doch so dann und wann. Ob man sich denn wohl noch sicher fühlen darf der liebe seines Partners, seiner Partnerin, auf diesem freien Marktplatz der Gefühle . . . und ob gerade dann, wenn man es braucht, die Liebe auch fließt, die unendliche, die große liebe, oder ob sie nicht gerade einem anderen Menschen zufließt . . . am anderen Ende der Stadt, des Landes, des Kontinents, der Poesie der Großen Liebe . . .

. . . mag sein, daß es Menschen gibt die das hinbekommen . . . so eine Art Rocco Buddha, oder eine Maria Khalifa . . . ich kann es mir nicht vorstellen . . .

Und ich habe erfahren, daß es Menschen gibt, die nach dem Tod ihrer "Großen Liebe" ihren Glauben daran verloren haben. Und die dann in der Polyamory ihr Heil suchen. Weil sie dann dafür sorgen können, daß es keine Liebesbeziehung mehr geben wird, die so weh tun kann wie eine unerfüllte "Große Liebe". Der Austausch also der Angst vor dem großen Schmerz gegen maximal kleine Schmerzen bei vielen kleinen Lieben . . . so kommt es mir vor.
****on Mann
16.232 Beiträge
Liebe und Liebesbeziehung sind für mich nicht dasselbe. Während eine Liebesbeziehung in der Interaktion zwischen Menschen besteht, ist die Liebe ein Gefühl, welches zu dieser Interaktion motiviert.

Liebe ist ein Gefühl der Zuneigung in seiner maximalen Ausdehnung und Intensität. Zuneigung wiederum ist der Wunsch, dem Objekt der Zuneigung möge es möglichst gut gehen, oft verbunden mit dem Wunsch, diesem Menschen nahe zu sein.

Gerade dieser letztgenannte Wunsch nach Nähe ist in meinem Erleben zwar typisch, aber nicht notwendig für das Fühlen von Liebe.

Wenn ich liebe, gleich wie groß oder klein diese Liebe ist, spielt mein Nähewunsch nicht die Hauptrolle. Ich kann darüber hinaus eine Große Liebe empfinden für Menschen aus einer vergangenen Liebesbeziehung, für Verstorbene, für Menschen, mit denen ich niemals eine Liebesbeziehung geführt habe. Dieses Gefühl der Liebe kann nebeneinander für verschiedene lebende und nicht lebende Menschen existieren, ohne dass sie sich gegenseitig schmälerten.

Die Liebesbeziehung hingegen bringt oft einen Dramateil mit sich. Ich kenne es von "früher" bei mir, dass der Eindruck großer Liebe mit der Dramatik der Beziehung wuchs. Doch die Beziehung selbst ist nicht die Liebe.

Die Liebe ist etwas, das sich aufs Du bezieht, nicht aufs Ich. Darum opfern große Liebende ohne weiteres ihr Leben für das eines geliebten Menschen. Darum lassen sie auch ohne weiteres einen geliebten Menschen ziehen, wenn sie spüren, dass es diesem gut tut.

Wenn der Wunsch nach Nähe zum geliebten Menschen den Wunsch übersteigt, dass es diesem gut gehe, ist der Ich-Anteil und die eigene Bedürftigkeit vielleicht so groß, dass die Liebe in einen Liebeswahn umschlägt. Dann wird das Gefühl der Liebe zur Besessenheit. Diese Art der Liebe verdrängt alle anderen aus dem Herzen und ist monomanisch.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich zitiere mal eben aus dem Begrüßungsschreiben dieser Gruppe:

Diese Gruppe ist für den Austausch zwischen polyamor lebenden oder interessierten Menschen gedacht. Eine Grundsatzdiskussion für/wider Polyamory findest du im offenen Forum
(Polyamoristen - der neue trend? |Teil 2| ).
Hier möchten wir diese nicht führen.


FriedrichGraf, wenn dein Glauben und Erleben ist, dass man nur in einer Beziehung zwischen genau zwei Menschen erfüllt und glücklich und ganz und gar lieben und leben kann, so ist das dein gutes Recht.
Dann solltest du dich folgerichtig auch nur auf Frauen einlassen, die das auch so erleben und fühlen.

Aber mit diesem Glauben und Erleben bist du dann in dieser Gruppe nicht am richtigen Ort, denn die allermeisten hier glauben und erleben es anders oder möchten sich zumindest damit auseinandersetzen, wie es ist, wenn es anders ist.
*********lebee Mann
1.593 Beiträge
Gute Aspekte auf einem . . .
. . . für mein Empfinden hohen Niveau, die mir überraschenderweise gute Antworten auf nicht gestellte Fragen in meinen unterschiedlichen Beziehungen gegeben haben. . .

Liebe Tinchenbinchen . . . dafür ist kein Raum hier ?

Ich dachte immer, dass Poly in einer gaaaanz breiten Palette daher kommt . . . inklusive derer, die Mono sind, aber Einsichten über die Möglichkeiten ihrer Beziehung zu einem Poly gewinnen wollen ?

Ganz unabhängig davon, ob sich https://www.joyclub.de/my/4697227.friedrichgraf.html irgendwann in diese Richtung 'entwickelt' oder nicht ?

Eines auf jeden Fall hat er für mein Empfinden hier dargelegt . . . eine radikale Offenheit, Fähigkeit zur Selbstkritik, bis hin zum Anerkennen eigenen Fehlverhaltens. Eine wünschenswerte Grundvoraussetzung für jeden Poly, nicht ?

Und da ich mich nach wie vor auf dem Pfad meiner 'Entwicklung' empfinde, nehme ich ihn z.T. sogar als Lehrmeister in diesen Punkten wahr . . .

. . . da wünsche ich mir mehr Offenheit von seiten der Moderation.

Danke&schönes Wochenende allerseits . . . *g*
Dann wird das Gefühl der Liebe zur Besessenheit. Diese Art der Liebe verdrängt alle anderen aus dem Herzen und ist monomanisch.

Es ist dann ein Gefühl von Liebe, welches eventuell nur einer hat und hat mit Liebe und lieben nur wenig zu tun hat.

Ich denke auch, dass es monoamore Liebe gibt und für beide sehr bereichernd und glücklich machen kann. Nur sie als Massstab und Wert zu benennen, treibt die meisten in den ganz "normalen" Wahnsinn der dadurch täglich auf der Welt stattfindet und sich in Gewalt gegen einen "Liebsten" äußert.

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs und neues will erfahren und ausprobiert werden. Genauso wie vor noch nicht all zu langer Zeit, die Illusion der monogamen Ehe/Beziehung in Liebe zu etwas neuen führte. Mit Liebe hatte eine Ehe bis dahin meistens wirklich nichts zu tun und Liebe hatte ihren Platz zb. in der Minne, also einer Illusion die mit dem romantischen Liebesideal in den Versuch ging sie real umzusetzen. Vorher wurden Frauen einfach verschachert. Heutzutage sprechen die Scheidungszahlen und die Gewalt die im Namen der "Liebe" stattfindet eine ganz eigene Sprache und erklären den Versuch und das Experiment, für mich als gescheitert, um diese Form als gesellschaftlich relevant erklären zu können.

Interessant fand ich, wie sich der Sprachausdruck von dem Themenersteller entwickelt hat. Vorher ein schwierig zu lesendes Durcheinander, jetzt, nachdem seine wirkliche Meinung vertreten wird, ein sehr klarer Ausdruck.

Ich wünsche dir lieber Themenerstellerdie Frau die genauso wie du empfindet und ihr eine lange Zeit glücklich und im Frieden sein könnt.
Vielleicht ist es dir jetzt klarer geworden was und wen du benötigst.
Eine Frau die einen polyamoren Weg in der Liebe versucht zu gehen, scheint es nicht zu sein und damit ist es doch gut und du kannst deine Zeit mit Schönerem verbringen, als deine Zeit mit Poly´s zu verplempern und ihnen erzählen zu wollen, dass sie lieblos wären. Das fühlt sich in monogamen und polyamoren Beziehungen genauso an und kommt überall vor.

Animee
*******one Mann
843 Beiträge
Wir entwickeln uns
Was sich hier getan hat seit dem 08.03.kann ich jetzt nicht alles nachvollziehen. Ich kann nur erkennen, wie es sich entwickelt. Viele Leute sehen viele Dinge unterschiedlich und empfinden auch so. Du hast deine Erfahrungen gemacht. Und wirst weiterhin einige machen...z.b. dass es keine garantierte Wiederholungen von etwas gibt, gerade wenn man keine Besitzansprüche haben möchte. Das widerspricht sich. Deine Partner sind dafür da, dass du dich erkennst und dich weiter entwickelst und es sieht so aus, als wenn sie einen guten job gemacht hat/macht, denn du übst nun das Loslassen und siehst ein, gewisse “fehler“ gemacht zu haben, die übrigens für einen Fortschritt auch nötig sind.. wir sind alle auf dem weg. Wir brauchen keinen Mangel mehr, denn alles ist vorhanden und jeder kann etwas des anderen bedienen. Die frage, die ich mir stellen muss ist: möchte ich das aushalten und meine Lehre daraus ziehen oder gebe ich dem nach und bediene meineWünsche irgendwie anders/ mit jemanden anderen? Meine Antwort ist dabei wie meist: BEIDES. Du siehst dabei auch deine Grenze, wie weit du fähig bist zu gehen. Im Endeffekt erkennst du nur dich selbst. Ich beglückwünsche dich hierzu.
Wir können nichts festhalten, sondern nur demütig dankbar sein für das, was uns geschenkt wird
FriedrichGraf,

was du schreibst deutet darauf hin, dass du die Frau exklusiv für dich und an dich gebunden sehen möchtest. Selbst aber frei bleiben möchtest. Und sobald du mitbekommst, dass ein anderer Mann auch oder sogar etwas anderes von der Frau bekommt, zerfrisst dich dein Bedürfnis der einzige Mann in ihrem Leben zu sein.

Für mich klingt das nach Pseudomonogamie, wenn du für dich Freiheit beanspruchen möchtest und deiner Partnerin dasselbe nicht zugestehst.

Ich glaube, dass es schwer ist, eine Frau zu finden, die dein Eigentum sein will und dir alle Freiheiten gewähren soll. Damit wärst du nicht allein. Viele gebundene Männer, die Affären suchen, suchen Single Frauen, die sie exklusiv für geilen Sex wollen, die sie aber nicht zu teilen bereit sind. Dadurch entsteht zwangsläufig in fast allen Fällen viel Leid. Entweder leidet der Mann, weil er weiß, dass die Affäre vorbei ist, sobald sie eine Liebe gefunden hat oder sie leidet, weil sie sich exklusiv an ihn bindet und doch mehr will.

Deshalb ist Polyamorie tatsächlich eine gute Alternative für Menschen, die in ihrer Liebe frei sein möchten. Natürlich bedeutet das automatisch, einen Menschen mit anderen zu teilen.

Was du möchtest, gibt es glaube ich so gut wie nie. Eine dir gegenüber monogam lebende Frau, die dich laufen lässt.

Schreibt Sie
****on Mann
16.232 Beiträge
*********t6874:
Was du möchtest, gibt es glaube ich so gut wie nie. Eine dir gegenüber monogam lebende Frau, die dich laufen lässt.

Warum eigentlich nicht? Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen. Würde sich das ändern, wachte ich morgen als Frau auf?

*********t6874:
Für mich klingt das nach Pseudomonogamie, wenn du für dich Freiheit beanspruchen möchtest und deiner Partnerin dasselbe nicht zugestehst.

Ich hatte es so verstanden, dass er Polyamorie nur bei ihr erlebt, sich dafür aber selbst nicht interessiert?
*******usy Mann
136 Beiträge
Puhhh - anstrengend dem allem zu folgen ... Aber interessant *g*

Ich glaube, der Kern der "Sache" besteht darin, dass wir wohl unterschiedliche Vorstellungen von "großer Liebe" (also diesem Ding das wir uns alle wünschen *g* ) haben.

@*********Graf

Deine Vorstellungen davon weichen an einigen Stellen sehr deutlich von dem ab, was ich als echte Liebe empfinde. Und was ich auch durch Erfahrungen mit einigen Menschen, die selbstlos und erwartungslos (und übrigens auch ohne sich an anderen Menschen zu messen) lieben, erfahren durfte.

Bei manchem was Du geschrieben hast, hab ich daher innerlich immer wieder gedacht: "Nee, das fühlt sich für mich völlig anders an!" z.B. hier:

... ebenso klar ist, daß in einer Liebes-Beziehung immer auch eine gegenseitige Verantwortung für den pfleglichen Umgang miteinander die Regel ist . . . und da habe ich den Eindruck gewonnen, daß dies womöglich in einer polyamoren Beziehung nicht so ist, bzw. sich leichter damit getan wird diese gegenseitige Verantwortung für das emotionale Wohl aller Partner abgeschoben wird mit dem Hinweis, daß jeder nur für sich selbst Verantwortung trägt. Das aber halte ich für lieblos.

Wenn ich das richtig verstehe, dann vermischst Du hier die Verantwortungen der beiden Beteiligten. Ich bin dafür verantwortlich, mich Dir gegenüber anständig zu benehmen. Ich bin NICHT für Dein emotionelles Wohl verantwortlich! Ich bin für meinen Garten verantwortlich und Du für Deinen. Wenn jemand eine Liebesbeziehung aber als das vollständige Zusammenlegen von Gärten empfindet, dann wirds natürlich echt schwierig, Verantwortungen noch zu trennen - das ist schon klar. Also - ich hab meinen Garten noch .... und ich behalte ihn auch. Ich werde trotzdem geliebt - von Menschen, die auch gerne ihre Gärten behalten ... *g*

Ich weiß nicht, was objektiv richtig ist - niemand wird das jeh wissen weil wir ja alle subjektiv sind. Deswegen hab ich mir ne ganz subjektive Bewertungsmethode gesucht - also zum Beispiel um rauszukriegen, welche Art von Liebe ich gut oder nicht so gut finde. Meine Bewertungsmethode lautet: Wenns uns glücklich macht ists gut und wenn nicht, dann ist es nicht so gut. Trivial - funktioniert aber. Und die einzige Sorte von Liebe, die mich bisher echt glücklich gemacht hat, das ist die, an deren Existenz Du Zweifel hast:

. . . so eine Art Rocco Buddha, oder eine Maria Khalifa . . . ich kann es mir nicht vorstellen . . .

Tja. Also - ich finds gut so - und bin auch ziemlich happy damit ... *g*
Wobei ich nur ein ganz kleines bisschen von diesen vieren habe - das reicht mir aber schon um glücklich zu sein *g*
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on
Warum eigentlich nicht? Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen.

Ich habe ne (private + subjektive *g* ) Antwort auf Deine Frage:

Ich möchte so geliebt werden wie ich das tue. Ohne Forderungen an mich. Ich will deswegen so gemocht/geliebt werden, weil sich die andere Sorte Liebe ("Du musst dieses oder jenes tun/nicht mehr tun!") nie echt angefühlt hat für mich. Diese andere Sorte kenn ich zur Genüge - die hat sich aber nie wirklich gut angefühlt für mich. Seit ein paar Jahren kenn ich auch die erwartungslose Liebe - die fühlt sich sooo viiiiieeeel besser an!
****on Mann
16.232 Beiträge
*******usy:
@****on
Warum eigentlich nicht? Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen.

Ich habe ne (private + subjektive *g* ) Antwort auf Deine Frage:

Mit anderen Worten ist deine Antwort: Ja, genau, warum eigentlich nicht?

Richtig verstanden?
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on

Oh - sorry - da war ich wohl zu unklar.
Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen.

Falls meine Partnerin das von mir verlangen würde - dann wärs mir nicht recht, denn das würde sich anfühlen wie: "Sie liebt mich nicht wirklich".

Falls sie es nur "mag" (also ohne es zu fordern) .... Hmmm - was würde das bedeuten ... na ja - dann hinge es wieder davon ab, was ich mag. Beispiel: Nehmen wir an, es würde mich glücklich machen, mit ner Freundin ins Bett zu gehen und meine Partnerin weiß das. .(.. ich stolpere gerade über "meine Partnerin" - wer gehört hier wem .... ok - lass uns diese Ungenauigkeit grad mal ignorieren ....)
Sie weiß, dass mich das glücklich macht, also wird sie nicht von mir fordern, dass ich es bleiben lassen. Sondern sie wird sich darüber freuen wenn ich es tu - sie kriegt dann nen glücklichen Partner "zurück" ... *g*
So wie ich das auch von ihr nicht fordern würde/werde.

Falls jetzt irgend jemand den Wunsch hat, mir zu erklären, das sei eine idealisierte und nicht reale Schilderung einer Beziehung ... bitte lasst es bleiben. Das ist sehr wohl real - das ist mein Leben.
****on Mann
16.232 Beiträge
Ich finde das nicht idealisiert, NoJealousy. Es ist gut so, finde ich.

*******usy:
Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen.

Falls meine Partnerin das von mir verlangen würde - dann wärs mir nicht recht, denn das würde sich anfühlen wie: "Sie liebt mich nicht wirklich".

Ja, so ähnlich würde es mir auch gehen. Im Beispiel sollte es als Angebot verstanden sein: Wenn du viele seelische und körperliche Lieben leben willst - tu es. Ich brauch es zwar nicht, auch nicht im Gegenzug oder der gerechten Symmetrie wegen, aber ich freue mich, wenn es dir gut tut.

Forderungen hingegen machen zwar nicht, dass ich mich ungeliebt fühle, aber scheiße behandelt.
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on
Ah ja - da scheinen wir ja recht ähnlich zu empfinden.

Ich brauch es zwar nicht, auch nicht im Gegenzug oder der gerechten Symmetrie wegen ....
Ja genau - da geht es nicht um Gerechtigkeit. Sondern darum, was sich gut anfühlt.

Ich will nochmal erklären was für mich der wirklich wichtige Punkt ist:

Es geht mir nicht in erster Linie darum, das "Recht zu haben", tun und lassen zu können was ich will. Sondern es ist so: Wenn jemand versucht, mir zu erklären, dass ich jetzt dieses oder jenes nicht mehr darf weil ich mit ihr "zusammen bin" (was immer das heißt), dann fühlt es sich für mich so an, als hätte sie in diesem Moment weniger mein Wohl sondern mehr ihre eigene Eifersucht im Kopf. Und dann (und das ist dann mein Problem) fühle ich mich nicht wirklich geliebt. Das hat natürlich viel damit zu tun, dass ich mich selber auch nicht so verhalte wenn ich jemanden gerne habe/liebe. Denn dieses: "Forderungen an den anderen stellen" widerspricht meiner Vorstellung von "wahrer Zuneigung" völlig.

Tja - und diese "Vorstellung von wahrer Zuneigung" - die scheint auch hier im Forum sehr zu differieren - und so rennt jeder hinter der Karotte her die er für die schönste hält ... *g*
Warum eigentlich nicht? Ich selbst würde ohne weiteres monogam leben, wenn meine Partnerin das mag. Sie dürfte frei laufen. Würde sich das ändern, wachte ich morgen als Frau auf?

Hallo Trigon,

ich schrieb nicht, dass es so nicht sein kann oder gibt, sondern eher schwer zu finden ist.

Ich würde mich nicht einschränken lassen von einem Partner. Weil ich nicht so empfinde, wieder in eine monogame Beziehung zurück zu wollen. Mein Herz möchte frei bleiben.

Mit Mann oder Frau hat das gar nichts zu tun.

Schreibt Sie
was du schreibst deutet darauf hin, dass du die Frau exklusiv für dich und an dich gebunden sehen möchtest. Selbst aber frei bleiben möchtest.

Ich habe das jetzt mal herausgegriffen, weil es mir entscheidend wichtig ist: ich weiß nicht wie DIESER Eindruck entstehen konnte, Tatsache ist, daß ich in einer Liebesbeziehung immer monogam bin und auch sein möchte. Das fände ich allerdings reichlich bizarr, wollte ich von einer Partnerin fordern was ich selbst nicht zu versprechen bereit wäre.

Exklusivität ja, Besitz nein.
Genau. Du möchtest Exklusivität. Und eröffnest hier ein Thema, in der polyamore Menschen lieblos sind?

Kann es sein, dass deine erlebte Enttäuschung mit dieser Frau, dass sie diese Exklusivität für sich nicht braucht, dich zu dieser Annahme verleiten lässt?

Polyamorie bedeutet ganz bestimmt Ressourcen zu teilen. Und es bedeutet auch, dass mit Person a andere Begegnungen entstehen können als mit Person b.

Ich versuche dich nochmal besser zu verstehen:

Du bewertest es für dich als lieblos. Du hast beobachtet, wie sie sich einem anderen Mann gegenüber verhält und das hat dich sehr verletzt.

Du hast nicht verstehen wollen, dass sie Liebe für sich nicht nur auf eine Person fokussieren braucht und daraus Lieblosigkeit gemacht, weil sie deine Bedürfnisse nicht erfüllt.

Richtig?

Was ist dein Fazit aus deiner Erfahrung mit Polyamorie?

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