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Das Lieblose der Polyamory

deine Zeit mit Poly´s zu verplempern und ihnen erzählen zu wollen, dass sie lieblos wären.

Ich hoffte es differenziert ausgedrückt zu haben: mit "Das" Lieblose der Polyamory wollte ich sagen, daß ich in diesert Art von Liebesbeziehung Anteile erlebt habe, die ich als lieblos bezeichne; nicht gemeint war die Polyamory insgesamt als Lieblos zu bezeichnen.

Ungefähr derselbe Unterschied wie zwischen dem Verhalten eines Menschen und seinem Charakter . . .
Wenn dir sehr wichtig ist exklusiv geliebt zu werden und dir die Frau das nicht gibt, ist es nicht logisch, dass du das als lieblos empfindest? Monoamor zu fühlen bedeutet Exklusivität zu brauchen. Das ist ganz wesentlich. Dann zu erleben, dass der geliebte Mensch einem genau das nicht geben kann, natürlich empfindest du es so. Weil du anders fühlst.

Schreibt Sie
******ore Frau
4.633 Beiträge
Hmmmmm.... ich finde es langsam genug beleuchtet von beiden Seiten....

Das Spannende ist ja: wir bekennende Polys dürfen Kritik an Poly üben (wie in den letzten Wochen hier reichlich zu lesen war) aber ein Mensch, der einen Polyversuch startet, dort Verhaltensweisen erlebt, die er hinterfragt, der wird hier nach seinen Motiven gelöchert.

Und dann die ganz vorsichtige Frage: macht es einen Unterschied, ob das hinterfragte Verhalten von einer Frau gezeigt wurde, oder von einem Mann?
Wenn dir sehr wichtig ist exklusiv geliebt zu werden und dir die Frau das nicht gibt, ist es nicht logisch, dass du das als lieblos empfindest?

Es geht mir nicht so sehr darum exklusiv ALLES zu bekommen . . . es geht mir darum, daß ich bestimmte Formen der Zuwendung exklusiv erleben möchte . . . auch als ein Erleben gegenseitiger Bereitschaft zu einem gemeinsamen Entwicklungsweg, der nur uns möglich ist.
*******one Mann
843 Beiträge
exklusiv- muss das sein?
*********Graf:

. . . es geht mir darum, daß ich bestimmte Formen der Zuwendung exklusiv erleben möchte . . . auch als ein Erleben gegenseitiger Bereitschaft zu einem gemeinsamen Entwicklungsweg, der nur uns möglich ist.

Glaube mir, das wollten meine Eltern auch- die haben bald diamantene Hochzeit und Polyamory ist für sie ein... was?
"Exklusiv" heisst: "ausschließlich einem bestimmten Personenkreis oder bestimmten Zwecken, Dingen vorbehalten" Dafür ist diese Gruppe hier falsch.
Entweder ich erkenne, dass ich sowieso immer exklusiv für einen anderen oder auch mehrere Menschen bin und ein anderer ist anders exklusiv und das das Teilen einen Mehrwert für ALLE hat oder
ich erkenne, dass Polyamorie nicht das Richtige für mich ist, was aber nicht heißt, dass es lieblos ist.
Einfach nur: es passt dann halt nicht.
Definition der Liebe würde ich dann aber lieber in einem anderen Thread sehen - oder auch nicht.

Ist doch ganz einfach
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ne, ne!!! So einfach ist das nicht!

Ich fühle poly pur, aber trotzdem habe ich gerne Exklusivitäten!!!

Ich hatte mal einen Partner, mit dem ich zum Tantrasilvester gefahren bin und wir waren extrem innig und intim unterwegs dort! Am 2. Januar hat eine seiner anderen Partnerinnen in den gemeinsamen Google- Kalender ( ja, hatten wir, so´n Scheiß würde ich NIIIIEEE wieder machen, der arme Mann wurde quasi "gebucht"........) "Tantrasilvester mit `Name des Mannes´ und anderen?" eingetragen.
Ich war einfach nur sauer!
Themisabeth
Verstehe ich dich richtig, das du einen bestimmten, ich sage mal Themenbereich oder Veranstaltung, exklusiv nur mit einem bestimmten Partner erleben möchtest?
Ich frage das, weil mir glaube ich gerade ein Licht aufgeht.

Was den Kalender angeht, der gilt bei mir genau für zwei Personen. Das will ich definitiv nicht wissen was andere darin rumrühren.
Und nur aus Neugier... war das ein im voraus oder rückwirkender Eintrag?
Wie auch immer, sehr verquer. Da kann ich deine Wut verstehen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Das war quasi ein Jahr im voraus schon mal so festgezurrt.....

Unsere Konstellation war damals sehr eng..... Quasi nach außen ein Polyül, aber insgeheim Center mit Wings *crazy* *hypno*
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Anfangs dachte ich, dass ich nicht verstehe was in diesem Thread überhaupt zur Diskussion steht. Zwischendurch hatte ich ganz kurz den Eindruck, doch zu verstehen und je länger der Thread wird, desto mehr lande ich wieder beim Nichtverstehen vom Anfang. *schiefguck*

Ich verstehe gar nicht, was der TE hier überhaupt diskutieren möchte. Irgendwann zwischendurch vermutete ich kurz, dass das Verstehenwollen von polyamorem Lieben zum Einstellen des Textes in DIESE GRUPPE geführt hätte, aber... jetzt glaube ich, ich war mit der Vermutung auf dem Holzweg.

Von daher frage ich einfach mal nach :
Was wünscht sich der TE von diesem Austausch?

Ich war jetzt auch mal auf dem Profil, aber auch da steht, dass sich Monogamie gewünscht wird, was eine zutiefst monoamore Gefühlswelt suggeriert und andererseits wird als einzige Gruppenzugehörigkeit diese Gruppe hier angezeigt.

Ich mag gerne diskutieren und finde andere Meinungen spannend, aber ich mag in Bezug auf Polyamorie das Wort "lieblos" nicht akzeptieren.
Übersetzt heißt die Überschrift des Threads doch "Das Lieblose der VIELLIEBE" *crazy*
Wo Liebe drauf steht - "AMORIE" - ist auch Liebe drin.

Für mich ganz persönlich ist Polyamorie etwas ganz Großes - Besonderes.
Ich diskutiere darüber gerne mit monoamoren Menschen, die sich - wie mein Partner - für meine Gefühlswelt interessieren.
Hier lese ICH aber keine Neugier des TE bezüglich des ihm offensichtlich noch fremden Fühlens, sondern eine Verletzung durch die von ihm gemachte Erfahrung.

Jeder von uns wurde doch schon verletzt. Würde der TE die anderen Threads in dieser tollen Gruppe lesen, so würde bestimmt deutlich, wie unterschiedlich auch polyamor Fühlende sind. Wir sind ganz sicher nicht alle hier einig, oder uns generell ähnlich. Genauso wenig wie es monoamore Menschen sind.
"Poly" und "Mono" sind keine Charaktereigenschaften, sondern ein "Blick" auf das, was in Liebe ersehnt und ggf möglich ist.

Liebe IST und was dann wie in Beziehung(en) münden kann / darf, entscheiden wir selbst.
Dabei sind meine persönlichen Träume so persönlich wie die jedes Einzelnen hier. Alles ist sehr individuell und doch verbindend.

Nichts MUSS für jeden "stimmen" und ist doch völlig in Ordnung.
Was für mich persönlich widersprüchlich ist, ist dieser Gruppe beizutreten und einen Thread zu eröffnen, der so heißt, wenig differenziert und - mein Empfinden 😉 - nicht ehrlich wirkt.
Ehrlich wäre für mich, würde die Verletztheit thematisiert und nicht die Polyamorie als "Ursache" negativer Erfahrungen vorgeschoben. DIE ist nämlich tatsächlich so vielfältig, wie die Menschen, die sie fühlen... *geschenk*
"Ach! unsre Taten selbst, so gut als unsre Leiden,
Sie hemmen unsres Lebens Gang."

Faust, 1. Teil
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ja, da mag was dran sein. 😉

Was ist aber FÜR DICH GANZ PERSÖNLICH relevant?

Was verursacht nun das größere Leid?
Der Frau "Lieblosigkeit" zu unterstellen, oder den Mangel an ggf doch erstrebenswerter Selbstreflektiertheit in der verpassten Chance zu erkennen?
Keins von beiden.

ich bin es gewohnt die Ambivalenzen - besser: Polyvalenzen - meines Lebens auch da zu akzeptieren,
wo mir selbst die abschießende Bedeutungsgebung noch nicht glückt.



"Warum donnert die See? Warum singt der Vogel" Weißt Du das, mein Junge?"

"Weil sie einfach nicht anders können, Vater;
weil sie ihrem wesen in dieser weise Ausdruck
geben müssen! Es ist Wu-Wei!"
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Nun denn...
Gute Nacht allerseits! *crazy*
*******usy Mann
136 Beiträge
@*******beth

Ich fühle poly pur, aber trotzdem habe ich gerne Exklusivitäten!!!

Das klingt für mich nach nem waschechten Widerspruch (oder vielleicht auch nach "Wunschdenken"?)

Sich mit anderen Menschen Exklusivitäten zu wünschen ist sicher nicht: "Poly pur". Wie wäre es mit dem Satz:

"Ich fühle poly, aber trotzdem habe ich gerne Exklusivitäten!!!" ?

Darin liegt für mich zwar ne Inkonsequenz (ähnlich wie in der Aussage: "Es gibt auch eifersüchtige Polys") - aber das kann ja trotzdem sein - es gibt ja auch inkonsequente Menschen *g*
*******usy Mann
136 Beiträge
@*********Graf

.. mit "Das" Lieblose der Polyamory wollte ich sagen, daß ich in dieser Art von Liebesbeziehung Anteile erlebt habe, die ich als lieblos bezeichne.

Du hattest geschrieben, dass Du manches von dem, was Dir mit der Frau passiert ist als lieblos empfunden hast. Außerdem hast Du geschrieben, dass Du eine andere Vorstellung von Liebe hast als polyamor. Aber wo genau siehst Du in der Polyamorie Lieblosigkeit? Das habe ich noch nicht verstanden. Das interessiert mich.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Also, ich finde es auch lieblos, zumindest im Sinne von achtlos, in einer irgendwie gearteten Mehrfachkonstellation intim mit einem zu werden, ohne überhaupt darüber nachzudenken, wie der andere damit umgeht. Was wie und wann miteinander geteilt wird, sollte mit den Bedürfnissen aller konform gehen können. Dazu bedarf es Achtsamkeit und Kommunikation, und wenn ein einzelner seine Bedürfnisse ohne jede Rücksicht oder Aufmerksamkeit auf andere auslebt, kann es andere verletzen. Und das man das als lieblos empfindet, kann ich verstehen.
Nicht verstehen kann ich, das man das Verhalten einer einzelnen Frau, die mehrere Männer liebt, gleich auf alle Mehrfachlieben projiziert. Das ist einfach Unsinn und erscheint mir ziemlich kindisch. Kann ich verstehen, wenn die Verletzung so groß ist, sollte mit gewissem Abstand aber auch wieder relativiert werden können.
Ansonsten verstehe ich Friedrichs Idee von Liebe als total tolle Inszenierung; so mit viel Poesie und Kraft und irren Ideen und Hingabe und Drama und Climax und wirklich allem DrumundDran. Sein wirkliches Bedürfnis, was er wirklich sucht, kann ich dahinter nicht entdecken.
Ich finde aber schon, das hier Platz ist für eine solche Auseinandersetzung. Aber auch hier ist mir nicht klar, was Friedrich genau von uns wissen möchte oder wovon er uns vielleicht überzeugen möchte. Ist das auch eine Inszenierung, so ganz ohne größeren Sinn oder Frage, einfach nur schön und zum Teil brillant vorgetragen, sodas man sich schon allein an der Form erfreuen können sollte?
was Friedrich genau von uns wissen möchte

Es geht mir darum einen Diskurs "anzuzetteln", von dem ich mir erhoffe, daß er allen Beteiligten womöglich neue Erkenntnisse, Sichtweisen, Wertungen ermöglichen möge, und vor allem mir eventuell eine intellektuelle "Abarbeitung" eines tiefsitzenden emotionalen Problems ermöglicht.
****on Mann
16.232 Beiträge
*****al4:
Aber auch hier ist mir nicht klar, was Friedrich genau von uns wissen möchte oder wovon er uns vielleicht überzeugen möchte.

Mir stellt es sich so dar, dass FriedrichGraf einen Fehler im Konzept Polyamorie wittert. Während Monoamorie das Licht der Liebe wie einen brandheißen Laserstrahl auf einen einzigen Menschen bündelt, und damit eine Amour Fou, einen Weltenbrand der leidenschaftlichen, alles verzehrenden Liebe ("totale Liebe ") ermöglicht, zieht Polyamorie den Fokus breit wie bei einer Gießkannentaschenlampe und erlaubt aufgrund der insgesamten De-Konzentration lediglich die zwar umfassende, aber Dalai-Lama-hafte Liebe der Milde.

Verstehe ich, wenn der Einwand so gemeint ist. Ich glaube aber auch, dass die dramatische Amour Fou einen nicht hundertprozentig gesunden Zug ins Wahnhafte hat, und deshalb zwar ein krasses Erleben darstellt, aber nicht unbedingt mein Ziel ist.

*******usy:
Aber wo genau siehst Du in der Polyamorie Lieblosigkeit? Das habe ich noch nicht verstanden.

Ich verstehe es so, dass damit der Liebesentzug gemeint ist, der Downgrade von "Einziger, brennender, Wahnsinnsliebe" hin zu "liebevoller, milder, lächelnder Geduldsliebe in der Warteschlange" *g* .

*******usy:
Ich fühle poly pur, aber trotzdem habe ich gerne Exklusivitäten!!!

Das klingt für mich nach nem waschechten Widerspruch (oder vielleicht auch nach "Wunschdenken"?)

Ich sehe keinen Widerspruch. Ich kann doch hundert Menschen tief und innig lieben, und doch nicht leiden, wenn diejenigen das ebenfalls so handhaben. (So kann ich zB im leidenschaftlichen Zentrum monoamor Liebender stehen, und das gleich mehrfach.)

Ich kann doch gerne mit der Gerte hauen, und trotzdem es nicht leiden, wenn ich selbst damit gehauen werde?

Gerne Ficken, aber nicht gern gefickt werden?

Asymmetrie beleidigt zuweilen den Sinn für Aufgeräumtheit und Ausgleich, aber ein Widerspruch ist sie nicht.
Es geht mir nicht so sehr darum exklusiv ALLES zu bekommen . . . es geht mir darum, daß ich bestimmte Formen der Zuwendung exklusiv erleben möchte . . . auch als ein Erleben gegenseitiger Bereitschaft zu einem gemeinsamen Entwicklungsweg, der nur uns möglich ist.

Und welche sind das konkret?

Es gibt monogam lebende Paare, die swingen gehen. Sprich Exklusivität in der Sexualität ist ihnen nicht wichtig. Sie sichern sich häufig dadurch ab, dass keiner "Gefühle" für einen Sexpartner im Club entwickeln darf.

Es gibt polyamor lebende Menschen, die je nach Partner eigene exklusive Rituale entwickeln. Das fängt beim Kosenamen an und endet bei sexuellen Praktiken, die sie nur bei einem Partner leben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und ich glaube ganz oft entwickelt es sich einfach von alleine, eben weil jeder Mensch einzigartig ist.

Was mich an deinen Beiträgen irritiert, FriedrichGraf, ist diese pauschal klingende Forderung an eine Partnerin. Du willst xyz exklusiv erleben, es ist zu keinem Zeitpunkt klar, ob sie deine Vorstellungen teilen möchte.

Übrigens haben auch monogam lebende Menschen sehr individuell unterschiedliche Freundschaften, wo mit a gelebt wird, was mit b nicht funktioniert oder erwünscht ist. Der Anspruch an eine künstlich geforderte Exklusivität befremdet mich sehr. Ich verstehe das nicht.

Mein Mann und ich haben auch Rituale über die Jahre entwickelt und sozusagen Exklusivität in manchen Dingen. Wenn ich sehen würde, dass er dieselbe Sache mit einer anderen Person auch entwickelt hat, oder vielleicht auch eigenes, worin besteht der Grund für mich verletzt zu sein?

Ein Beispiel wäre: ich habe mit Liebe a ein tolles Restaurant entdeckt. Wir haben einen sehr schönen intimen Abend dort erlebt. Ich fand das so toll dort, dass ich das Bedürfnis hatte, auch mit Liebe b dorthin zu gehen. Nun habe ich a gefragt, ob das für ihn ok geht. Er hat noch nicht so viel Erfahrung mit Polyamorie und ich möchte ihn nicht verletzen, was bedeutet es einfach zu tun, ihn damit zu überrumpeln. Er hat gesagt das geht klar. Er hätte es mir nicht verbieten können. Mir war wichtig ihn mitzunehmen. Und dann hatte ich eine tolle Zeit in diesem Restaurant mit meinem Mann.

Exklusivität kann sich aus Begegnungen entwickeln, muss aber nicht. Ich möchte auch niemanden verbieten bestimmte Erlebnisse mit anderen Menschen haben zu dürfen. Für mich hat das was von Besitzenwollen, wenn ich solche Ansprüche erhebe. Obwohl ich vielleicht auch kurz ängstlich oder verletzt reagieren könnte, wenn einer meiner Lieben mit einer weiteren Person etwas teilt, was mir sehr kostbar war oder ist. Das hat dann mit mir zu tun, nicht unbedingt mit dem Verhalten des anderen Menschen. Und genau das sind auch Anstubbser für die eigene Weiterentwicklung finde ich. Exklusivität soll meist schützen und da kann ich mich fragen, warum ich dss ganz besonders brauche. Was mich verärgert oder verängstigt, wenn ich dieses eine Ding nicht exklusiv "habe".

Da würde ich schauen und bisher habe ich den Eindruck, du suchst im Außen nach Antworten für eine Verletzung, die in dir passiert ist. Das merke ich bei mir auch, wenn bei uns ein Problem auftaucht. Dann möchte ich fast immer, dass ein anderer Mensch richtig für mich sein soll. Mein Bedürfnis nach zb Wichtigkeit wird getriggert. Oder nach Sicherheit.

Zu sagen der andere sei lieblos, weil ich nicht bekomme, was ich will, beschreibt die erste Reaktion. Doch das löst die dahinter stehenden Emotionen nicht auf, es befriedigt deine Bedürfnisse nicht, klärt nichts, sondern ist nur ein Ausdruck der inneren Verletzungen. Meine Erfahrung.

Schreibt Sie
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich sehe zwischen Polyamorie und Exklusivitäten so überhaupt gar keinen Widerspruch! Haben wir hier nicht schon hundert Mal diskutiert, dass Liebe ≠ Beziehung (und ≠ Sex) ist?

Wie viele Polys leben mit einem Menschen zusammen und haben eine Beziehung zu jemand anderem.

Da sind doch Exklusivitäten vorprogrammiert=

mit dem Wohnpartner teile ich die gemeinsamen Mahlzeiten , evtl. Kinder, das Vertraute

mit dem Nichtwohnpartner teile ich andere Dinge.

Hat doch mit Poly überhaupt nix zu tun!

Genausowenig hat die erhoffte
tiefsitzenden emotionalen Problems
überhaupt nichts mit Poly zu tun.
Und es gab hier schon den Tipp, sich nicht den Auslöser, sondern den Verursacher anzuschauen. WER hat Dich in Deinem Leben das erste Mal lieblos in dieser Weise behandelt. I.d. R. haben Menschen beim tiefen SPÜREN (nicht Verstand, Intellekt! Nein GEFÜHL!!!) Bilder dazu.

Ich unterstütze solche Prozesse seit ein paar Jahren persönlich (und werde darin unterstützt), weiß also tatsächlich, wovon ich spreche........ und mag - das prophylaktisch erwähnt- jetzt NICHT auf die Schiene gehen, ob das alles Not tut. Ich bin zutiefts davon überzeugt.

Dies ist KEIN Polythema, sondern ein emotionales Thema, was sich durch eine Polykonstellation zufällig offenbart hat, deshalb hat es auch hier Raum, finde ich, aber es kann auch nicht mit Auseinandersetzung um Poly gelöst werden, sondern mit Auseinandersetzung um Emotion.
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on
.... und damit eine Amour Fou, einen Weltenbrand der leidenschaftlichen, alles verzehrenden Liebe ("totale Liebe ") ermöglicht ...

"Wollt ihr die totale Liebe!!?" Ich musste gerade über mich selber lachen - ich glaub ich hab zu viele Nazi-Dokus gesehen ... *g*

Ich verstehe es so, dass damit der Liebesentzug gemeint ist, der Downgrade von "Einziger, brennender, Wahnsinnsliebe" hin zu "liebevoller, milder, lächelnder Geduldsliebe in der Warteschlange"
Ja, das wird wohl so sein dass er das meint. "Downgrade" bedeutet also: Das Verrückte (Amour fou) ist oben und das Langandauernde, Geduldige ist unten. Hmmm. Und dabei wünscht sich doch jeder das lang andauernde....

Ich sehe keinen Widerspruch. Ich kann doch hundert Menschen tief und innig lieben, und doch nicht leiden, wenn diejenigen das ebenfalls so handhaben. (So kann ich zB im leidenschaftlichen Zentrum monoamor Liebender stehen, und das gleich mehrfach.) Ich kann doch gerne mit der Gerte hauen, und trotzdem es nicht leiden, wenn ich selbst damit gehauen werde?

Hmm - da hab ich wohl wieder mal was vorausgesetzt ohne es zu sagen, sorry. Ich habe vorausgesetzt, dass sich auch der andere nicht gerne mit der Gerte schlagen lässt. Das war für mich eine selbstverständliche Annahme, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es fast niemanden gibt, der sich gerne von anderen was verbieten lässt. Wenn ich also mit jemandem zu tun habe, der sich nicht gerne was verbieten lässt (wovon ich wirklich ausgehe - ich kenne keine anderen Menschen), dann ist es nicht in Ordnung, ihm etwas zu verbieten und gleichzeitig Freiheit zu fordern. Das fände ich unfair - und das zu propagieren empfinde ich daher als Widerspruch. Es geht dabei nicht um die Frage, ob man es machen kann oder darf. Jeder soll seine eigenen Entscheidungen treffen. Sondern ich empfinde es nur als unfair - und - obwohl ich weiß wieeee subjektiv ich bin: Es fühlt sich sogar an wie "objektiv unfair". *g*
*******usy Mann
136 Beiträge
@*******beth

ich merke gerade, dass die Frage, ob "beide das wollen was geschieht" wohl der Knackpunkt ist.
Selbstverständlich halte ich Polyamorie und Exklusivität für vereinbar wenn alle sich einig sind - wir hatten aber hier (wie so oft) über unterschiedliche Einstellungen zu diesen Themen gesprochen.
****on Mann
16.232 Beiträge
*******usy:
Selbstverständlich halte ich Polyamorie und Exklusivität für vereinbar wenn alle sich einig sind

Genau. Und Einverständnis ist die Voraussetzung für einfach alles im Miteinander. Eine unabdingbare Voraussetzung.

*******usy:
Und dabei wünscht sich doch jeder das lang andauernde....

Du wünschst es dir. Andere wiederum nicht: Lebe lieber brennend und kurz als lauwarm und lang. "Was nur kurz auflodert, brennt dafür um so heller", ein (ungenaues) Zitat aus "Blade Runner".

*******usy:
Ich habe vorausgesetzt, dass sich auch der andere nicht gerne mit der Gerte schlagen lässt. Das war für mich eine selbstverständliche Annahme, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es fast niemanden gibt, der sich gerne von anderen was verbieten lässt.

Und was ist mit der immer weiter um sich greifenden BDSM-Leidenschaft?
*********lebee Mann
1.593 Beiträge
Die Poly-Frau hat Dich also mit Deinem . . .
. . . tiefsitzenden emotionalen Problem in Berührung gebracht, https://www.joyclub.de/my/4697227.friedrichgraf.html . . . Gratulation *g*

Fragen:

#1 - Hast Du dich bei der Poly-Frau schon dafür artig bedankt ?
#2 - Welches tiefsitzende emotionale Problem ist das ? Was war der Auslöser in welcher Konstellation - die Story dahinter ? Mono oder Poly ?
#3 - Welchen Sinn mag es haben, dass es gerade eine Poly-Frau mit entsprechender Poly-Aura en passant schaffte, Dich damit (wieder) in Berührung zu bringen ?
#4 - Wenn Poly sozusagen gerade momentan der 'Schlüssel' zum Öffnen der (lange verschlossenen ?) Tür zu Deinem tiefsitzenden Problem ist/war . . . was sagt Dir das möglicherweise in Bezug zu Poly ?

@ #4 . . . wenn der Hammer die Lösung des Problems ist, den Nagel in die Wand zu schlagen . . . verurteile bitte nicht den Hammer, wenn Du dir beim ersten Gebrauch damit auf den Finger haust . . . ich weiss, das kann verdammt weh tun . . . nur so . . . zwinker zwinker . . .

Much love, many wow in die Sonntagsrunde . . . xoxo
*****al4 Mann
798 Beiträge
Danke für Deine Antwort, Friedrich.

Und ich empfehle einigen hier, seine Antwort mal zu lesen. Dann erübrigen sich einige blöde rechthaberischen Kommentare hier.

und vor allem mir eventuell eine intellektuelle "Abarbeitung" eines tiefsitzenden emotionalen Problems ermöglicht.

Ganz ehrlich, und ganz tief und ganz persönlich aus meiner innersten Erfahrungswelt gesprochen: genau das wird nix. Man kann ein tiefsitzendes emotionales Problem eben nicht intellektuell abarbeiten. Man muss sich auf ein Fühlen genau der Emotion einlassen - und das kann man oft auch garnicht allein ohne einen anderen präsenten Menschen. Alle intellektuellen Abarbeitungen sind nur neue Konstruktionen, die den Zugang eher wieder erschweren, weil sie erklären, aber nicht fühlbar, erfahrbar machen. Sry, ich kann es nicht besser ausdrücken, aber ich habe es so erfahren und mich deswegen auf andere Zugänge und andere Wege eingelassen, die mir wesentlich helfen.
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