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Freundschaft plus und einseitige Gefühle

******_nw Frau
517 Beiträge
Ich schließe mich den Gedanken von @****are an. Was für mich gut ist, weiß ich tatsächlich am besten selbst.
Und wenn ich mich in eine Situation begebe, die ein gewisses Leidenspotential beinhaltet, ist es auch meine Verantwortung, damit umzugehen. Umgekehrt könnte man der TE ja auch vorhalten, dass sie egoistisch ist, weil sie ihre Parameter nicht verändern will. "Friss oder stirb" gilt für beide Seiten, wenn man es so benennen möchte, was ich allerdings hier unpassend finde. Nein, die eigenen Randbedingungen klar zu kommunizieren halte ICH für sehr erwachsen und verantwortungsbewusst. Dem anderen diese dann später vorzuhalten finde ich nicht richtig.

Etwas anderes ist jedoch, dem anderen die eigenen Gefühle mitzuteilen, wenn ich mit der Situation gerade hadere und traurig bin. Dann kann er vielleicht/hoffentlich mit Verständnis und Wohlwollen reagieren, auch wenn er an der Randbedingung nichts ändern wird. Das wäre für mich ein Miteinander, das den anderen und sich selbst erntstnimmt.
****are Frau
239 Beiträge
*******ster:
Weiter schreibst Du, daß dieses Prinzip der Eigenverantwortung natürlich auch bedeutet, daß jener, der geliebt wird, aber selbst nicht liebt, für sich selbst entscheiden könne, daß er eine solche Beziehung nicht wolle.
Und hier, finde ich, entfaltet sich Achtsamkeit. Nehme ich, als der Nichtliebende, nur meine isolierte Position wahr oder erlaubt mir meine Empathie die Vogelperspektive auf das Ganze.
Naja, in erster Linie muss der Nichtliebende auch erstmal sehen, dass es ihm selbst gut geht. Wenn er sich mit der Situation nicht wohl fühlt und es ihm damit nicht gut geht, warum auch immer, dann ist es richtig und wichtig, wenn er sie beendet. Denn letztlich muss jeder erstmal für sich selbst sorgen, und sehen, dass es ihm selbst gut geht, bevor er Achtsamkeit und Rücksicht für andere walten lässt. Wenn der Nichtliebende darunter leidet, sollte er es auch nicht aus Achtsamkeit aufrecht erhalten.

Wenn seine Position nun nicht so klar ist, ist Empathie durchaus angebracht und dann gehört es für mich in nahen Verbindungen, ob nun mit oder ohne Liebe, auch dazu, mich nicht isoliert zu sehen, sondern die Wünsche und Bedürfnisse meines Gegenübers mit in meine Entscheidungen einzubeziehen. Das heißt halt nicht, dass ich dann so handeln werde, wie mein Gegenüber das gern hätte, aber es ist Teil der Entscheidungsfindung. Weil mir der Mensch wichtig ist, auch wenn ich ihn vielleicht nicht liebe - sonst wäre ich ihm nicht nah.

*******ster:
Ich bin ein großer Freund von dem, was Du schreibst: jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Aber ich bin ein großer Feind von: wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für jeden gesorgt.
Die erste Position ist achtsam und wohlmeinend.
Die zweite ist verlogen und rücksichtslos.
Aber ich denke, da sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt?
Wenn das für dich soweit passt, dann würde ich dir zustimmen. (:

******_nw:
Etwas anderes ist jedoch, dem anderen die eigenen Gefühle mitzuteilen, wenn ich mit der Situation gerade hadere und traurig bin. Dann kann er vielleicht/hoffentlich mit Verständnis und Wohlwollen reagieren, auch wenn er an der Randbedingung nichts ändern wird. Das wäre für mich ein Miteinander, das den anderen und sich selbst erntstnimmt.
Ebenso. (:
Danke!
********ence Frau
19 Beiträge
Liebe Vulpixi,

ich kann Dir nur empfehlen, die Zeit mit Deiner Freundschaft+ und Deine Verliebtheit zu genießen. Das Leben ist geprägt von Veränderungen und Vergänglichkeit. Irgendwann wird es vorbei sein. Also ein bitter süßes Gefühl.
Es ist gut, wenn Du mit Deinem Lebenspartner eine stabile Basis hast.
Genieße, was ist und blicke nicht schon jetzt auf das, was irgendwann mal sein mag. Nach meiner Erfahrung bedeutet jeder Abschied auch, dass wieder Raum ist für etwas neues, vielleicht noch viel schöneres. Und dann wirst Du wieder feststellen, “alles ist gut“.

Liebe Grüße
Levanescence
Ich kenne das sehr gut...
Ich musste gerade etwas schmunzeln. Warum? Weil ich momentan in eigentlich genau der gleichen Situation stecke... 😎

Ich habe auch sehr viel darüber nachgedacht und komme eigentlich, trotz zwischenzeitlicher „Traurigkeit“ gut damit zurecht. Warum? Weil Liebe an sich bedingungslos ist und es mir ohne ihn schlechter als mit ihm geht. Ich habe nicht das Recht meine Liebe zu ihm an irgendwelche Bedingungen zu knüpfen.
Wobei es zwischen uns auch so ist, dass er meine Gefühle für sich annimmt und ich ihm auch ein Stück weit wichtig bin.
Ich weiß nicht ob ich damit „leben“ könnte, wenn ich ihm komplett egal wäre. Dann würde ich wahrscheinlich eher das Gefühl bekommen, mich lächerlich zu machen.
Aber ich bin ihm wichtig, das weiß ich inzwischen und ich weiß, dass er seine eigenen persönlichen Gründe dafür hat, warum er sich nicht komplett auf mich einlassen kann. 🤓

Aber wie gesagt, für mich ist er ein Mensch, der meine Liebe und Zuneigung verdient hat, egal ob er sie nun gleichwertig erwidert oder nicht. Und wo die Reise hinführt, kann nur die Zukunft zeigen. Bis dahin gilt, genießen was geht und glücklich sein über alles, was man bekommt. 😇

Liebe Grüße...
*********l2016 Frau
62 Beiträge
Mir geht es genauso, nur ohne "Basis"
Ich habe diesen Beitrag genau verfolgt, da ich in der selben lage bin. Nur ohne einen "Hauptpartner" als Basis.

Ich war total verliebt. Von Anfang an wollte ich das Konzept der Beziehungsanarchie ausprobieren. Daher waren wir nie auf dem "klassisch, romantischen" Weg. Er hat mir auch immer klar gesagt, was für ihn in Frage kommt und was nicht.

Und trotzdem habe ich mir in meiner Verliebtheit eingeredet, dass da vielleicht doch mehr draus wird. Eine lange Zeit war es sehr schön. Dann war ich viel traurig, wenn wir uns gesehen haben. Vieles hat mich emotional sehr beschäftigt. Ich habe zu weinig auf das geachtet, was ich brauche.

Jetzt habe ich für mich erkannt, dass es so nicht weiter geht. Ich habe ihm gesagt, dass ich möchte, dass wir uns 2 Monate nicht sehen.

Gerade hoffe ich, dass es stimmt, dass wir Freunde sind und, dass ich nach dieser Zeit meine Gefühle des unglücklich-verliebt-sein los bin. Ich fänd es so toll, wenn ich einfach nur eine F+ leben könnte. Mit freundschafltichen Gefühlen und geilem Sex. Und kein hoffen-dass-mehr-draus-wird.

Jetzt trauere ich. Vor allem darum, dass ich mir selbst etwas vorgemacht habe. Warum wusste ich nicht, dass er nicht verliebt war. Die ganze Zeit dachte ich, er hätte auch Gefühle und einfach nur wenig Zeit.

Wir haben so offen gesprochen. Nur scheinbar nicht über das Gefühl des Verliebt-seins...

Eure Basis ist da klarer. Scheint mir zumindest so. Vielleicht auch gerade, weil du die Hauptbeziehung hast. Es ist toll, dass du so eine Basis für dich hast. Und so einen tollen Menschen, der dich auf deinem Weg begleitet.

An deiner Stelle, würde ich auch mein Gefühl der Verliebtheit geniessen so lange es da ist. Es fühlt sich toll an. Und irgendwann ist es eh vorbei. Mach dir nur bitte nichts vor, was nicht sein wird.

Irgendwann lernt er seine Mono-Beziehung kennen und dann... Seit ihr vielleicht Freunde, wer weiß?

Die Vorstellung, dass wir so einen lieb gewonnenen Menschen nicht für immer verlassen müssen, sondern eine Freundschaft möglich ist, stimmt mich zuversichtliche.

Ich hoffe, dass ich mein Gefühl transformieren kann. Wäre das nicht eine gute Basis um Beziehungsanarchie möglich zu machen? PolyAMORIE, wäre es dann ja nicht. Weil keine Liebe mehr im Spiel wäre...

Geht also Freundschaft Plus in der PolyAMORIE?
****ixi Frau
71 Beiträge
Themenersteller 
In zwei Monaten kann sich unglaublich viel verändern. Meine Geschichte weiter zu erzählen ist vielleicht ein bisschen OT, aber hoffentlich nicht gänzlich uninteressant.

Unsere Verbindung hat sich, seit ich das letzte Mal geschrieben habe, in mancher Hinsicht ziemlich intensiviert, vorallem ist so etwas wie Fürsorge entstanden. Die beruht sogar auf Gegenseitigkeit. Außerdem haben wir von ihm initiiert angefangen regelmäßig zu telefonieren.
Trotzdem oder gerade deswegen habe ich immer mehr darunter gelitten, dass er mich nicht liebt und vermisst. Vor drei Wochen kam dann der Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass es so für mich nicht weiter geht. Wenn ein Mensch mir mehr Schmerz als Glück beschert, fange ich automatisch an mich emotional zu distanzieren. Und diese wachsende Distanz habe ich gespürt. Also habe ich ihm das erklärt und gesagt, dass ich mehr und intensivere Zeit mit ihm brauche, damit es mit uns weitergehen kann. Nicht als Erpressung, sondern als Tatsache. Sonst siegt der Schmerz über das Glück und ich fange aus Selbstschutz an mich zurückzuziehen.

Da hat sich gezeigt, dass unsere Verbindung zwar asymetrisch ist, aber komplexer als es zuerst den Anschein gemacht hat. Zwar bin ich diejenige, die liebt und leidet und die er ganz einfach glücklich oder traurig machen kann, je nachdem wie viel Zeit und Aufmerksamkeit er ihr schenkt. Auf der anderen Seite bin ich der erste und einzige Mensch, mit dem er seine tiefsten Gedanken und Gefühle teilt. Den er ganz in sein Leben lässt. Darauf möchte er nicht verzichten. Rational betrachtet spiele ich in seinem Leben ein größere Rolle als er in meinem. Er gibt mir nichts, was mir kein anderer gibt, außer sich selbst.
Eine seltsame Konstellation... Aber sicherlich nicht einzigartig.

Er ist darauf eingegangen mir mehr Zeit zu widmen. Er will mich nicht verlieren, das hat er sogar ausgesprochen. Aber ich habe ihm gesagt, dass das irgendwann passieren wird. Beziehung heißt für mich vorallem den Wunsch und Plan zu haben, dass der andere ein wichtiger Teil des eigenen Lebens bleibt, natürlich ohne Garantie, dass es klappt, aber es geht um den Wunsch. Wenn er keine Beziehung will, kann ich ihn auch nicht langfristig in mein Leben einplanen. Und wenn er eine Mono Beziehung mit jemand anderem beginnt, kann ich auch nicht einfach auf Freundschaft umschalten. Ich bräuchte erstmal ein paar Monate Abstand, dann könnte man sich wieder annähern, aber die gleiche Intensität wie jetzt gäbe es dann wohl nicht mehr.
Das habe ich ihm alles so gesagt.

Jetzt kommt der überraschende Teil.
Wir haben einen gemeinsamen Freund, wobei die beiden sich näher stehen. Dieser Freund vereint die Fähigkeit komplexe und wenig offensichtliche Zusammenhänge zu erkennen und eine brutal direkte Art darüber zu sprechen. Alles, was er wusste, war, dass wir relativ viel Zeit miteindander verbringen und Sex haben. Dazu kommt, dass er natürlich von meiner Hauptbeziehung weiß und Polyamorie eher skeptisch sieht.
Dann waren wir alle auf einer Art Party und plötzlich spricht er dieses Thema an. Wir reden drei Stunden miteinander, vorallem die beiden reden und ich sage manchmal was. Er sagt zu meinem geliebten Menschen, dass das Zeitfenster bald zu ist und er sich jetzt entscheiden muss, was er von mir will bevor es zu spät ist. Dann geht er weg, damit er sich entscheiden und es mir sagen kann...

Und plötzlich sagt er, dass er sich auf das Abenteuer Beziehung einlassen will.

Das war vor drei Tagen. Seitdem hat sich nochmal wahnsinnig viel verändert. Er hat es seiner Mutter erzählt und will auch in unserem Freundeskreis offen damit umgehen. Bisher war er immer sehr darauf bedacht, dass bloß keiner mitbekommt, dass etwas zwischen uns läuft. Er will sich einen Job in unserer gemeinsamen Heimatstadt suchen um den Menschen, die ihm wichtig sind, also vorallem seine Familie und ich, näher zu sein. Er hat mir seinen Wohnungschlüssel gegeben.
Gestern haben wir nochmal Zeit miteinander verbracht, vorallem um zu reden und zu klären, wie wir unser Miteinander in Zukunft gestalten wollen. Denn endlich gibt es eine Zukunft! Wir haben uns einander noch näher gefühlt als in letzter Zeit, es gibt eine Vertrautheit, die sich in den letzten drei Monaten aufgebaut hat und sich jetzt voll entfalten kann.

Und weiterhin sagt er, dass er mich nicht liebt. Er kann (noch) nicht lieben. Niemanden.
Das macht mich sehr traurig, denn Liebe ist ein wundervolles Gefühl und er kann es nicht empfinden. Meine größte Angst dabei ist, dass er es irgendwann lernt zu lieben und dann mich nicht liebt.
Trotzdem ist es erstmal und hoffentlich noch lange so ok für mich. Er hat mir mit so vielem gesagt und gezeigt, was ich ihm bedeute, dass ich dieses Wort gerade nicht brauche. Hätte ich früher nicht gedacht.
******age Mann
3.161 Beiträge
Mich macht es traurig ...
... das er offensichtlich jetzt für Dich alles hintersich lässt und sich so gut er kann auf Dich einlässt - und für Dich ist er nur eine "Zweitbeziehung". Dennoch würdest Du am liebsten seine Liebe einfordern. Nun ja, mein Eindruck von Außen. Vielleicht fühle ich einfach auch zu monogam, auch wenn ich vor Jahrzehnten schon eine offene Beziehung gelebt habe. Polyamorie stelle ich mir jedenfalls idealerweise als Gleichgewicht der Kräfte vor. Nur so meine Gedanken und ich kann es ja auch nur von Außen beurteilen..
*****ane Frau
116 Beiträge
Einspruch! "Zweitbeziehung" muss als Bezeichnung rein gar nix über die Tiefe der Gefühle, Verbindlichkeit oder den Wunsch nach einem gemeinsamen Zukunft aussagen.

Manchmal beschreibt es schlicht und ergreifend organisagorische Entscheidungen und Konsens im Schwerpunkt (Stichwort Kinder und Co)


Ich freue mich für euch, Vulpixi! Das klingt mutig und toll! (:
******age Mann
3.161 Beiträge
O.K. ....
... unter dem Gesichtspunkt Kinder & Co. lasse ich das gelten - wie gesagt, ich weiß einfach zu wenig darüber.
*******See Frau
1.109 Beiträge
Was für eine hoffnungsvolle Wendung!

Und wenn er das so durchzieht, dann liebt er dich. Auch wenn er vielleicht noch Zeit braucht, sich das einzugestehen. Vielleicht hat er auch eine falsche Vorstellung davon, was Liebe bedeutet oder wie sich das anzufühlen hat. Vielleicht kann er es tatsächlich auch nicht intensiv genug fühlen, weil er sich selbst im Wege steht. Trotzdem ist es da, irgendwo.

So ein Outing ... das Bekennen zueinander ... der Schlüssel ... die Zukunfts Pläne ...

Er liebt dich, ganz heimlich. Bestimmt.
***xy Frau
4.775 Beiträge
Vulpixi!

Warum bist Du unglücklich?!

Da ist ein Mensch, der weckt in Dir das schönste, was es gibt, LIEBE - und Du darfst dieses Gefühl in Dir spüren, Tag und Nacht.

Liebe ist schenkend, Liebe ist unendlicher Überschuß, ist ein Quell...ist ohne jede Bedingung.

Liebe braucht gar nichts zurück.

Natrlich ist es auch schön, wenn einem jemand liebt...aber das, daß man jemanden liebt, jemanden lieben darf, einem Menschen begegnet, der die Liebe in einem entfacht, DAS ist doch das beglückendste, was es gibt.

Trixy
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