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Polyamorie im Buddhismus

*********iele Paar
484 Beiträge
... und wenn der oder die Erleuchtete das gut macht, hilft das sogar sexuell und "polyamorisch". Das sind ja auch nur Facetten ganz normaler Menschlichkeit.
*****uja Frau
2.503 Beiträge
ich finde mein Leben ganz ohne Erleuchtung auch ganz schön! *smile*
Das ist für mich gar kein erstrebenswertes Ziel.... (zumindest bisher!)

*undwech*
*******usy Mann
136 Beiträge
@Maracuja
Mir gehts ähnlich - schlimmer noch: Ich weiß nicht mal, was das sein soll: "Erleuchtet".
Ich vermute, dass das bedeutet, dass jemand irgend etwas verstanden hat.
****ken Mann
45 Beiträge
Was ist Erleuchtung...?
Erleuchtung bedeutet des Pudels Kern gesehen oder den Schöpfer geblickt zu haben, verstanden zu haben, was die Welt im Innersten zusammenhält oder anders ausgedrückt die richtige Frage zu der Antwort 42 zu kennen. Damit meine ich natürlich die Frage, die hinter der nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest steht.
*********iele Paar
484 Beiträge
Vor allem bedeutet es frei von allen Arten des Leidens zu sein und nicht mehr dem Kreislauf der Wiedergeburt ausgeliefert zu sein.
****ken Mann
45 Beiträge
Wenn man an so etwas wie Wiedergeburt glaubt. Doch was ist, wenn nicht?
Christen, Moslems und Juden z.B. können also Erleuchtung nicht erfahren?
*********iele Paar
484 Beiträge
Nach buddhistischer Definition nicht wirklich. Die Erleuchtung beinhaltet ja die Erkenntnis, dass es keinen Schöpfergott gibt.
Der Glaube an einen Schöpfergott ist für monotheische Religionen essentiell.
*********iele Paar
484 Beiträge
Und noch mal zum Thema "Religionsstifter". Propheten oder Erleuchtete lehren ja nicht um eine Religion zu stiften, sondern um Menschen aus ihrem Leid zu helfen. Religion ist ein Kontrukt, das es die Menschen später daraus machen.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Buddha heißt Erwachter, nicht Erleuchteter. Das Rad der Wiedergeburt dreht sich im Verstand und bringt einen auf wiederkehrende Gedanken.
*********iele Paar
484 Beiträge
****il:
Buddha heißt Erwachter, nicht Erleuchteter. Das Rad der Wiedergeburt dreht sich im Verstand und bringt einen auf wiederkehrende Gedanken.
Beides Nein.
Buddha heißt wörtlich aus dem Sanskrit Erleuchteter. Erwachen ist aber ein Begriff, der häufig und auch richtig synonym verwendet wird.
Und das Rad der Wiedergeburt meint tatsächlich das Samsara, also den tatsächlichen Kreislauf der Wiedergeburten.
Die Grübelei und die wiederkehrenden Gedanken gibt es außerdem, sind jetzt aber keine Geburten.
****ken Mann
45 Beiträge
Korrektur
*********iele:
****il:
Buddha heißt Erwachter, nicht Erleuchteter. Das Rad der Wiedergeburt dreht sich im Verstand und bringt einen auf wiederkehrende Gedanken.
Beides Nein.
Buddha heißt wörtlich aus dem Sanskrit Erleuchteter. Erwachen ist aber ein Begriff, der häufig und auch richtig synonym verwendet wird.
Und das Rad der Wiedergeburt meint tatsächlich das Samsara, also den tatsächlichen Kreislauf der Wiedergeburten.
Die Grübelei und die wiederkehrenden Gedanken gibt es außerdem, sind jetzt aber keine Geburten.

Jetzt muss ich aber doch mal einiges richtig stellen:

Buddha heißt wörtlich übersetzt "der Erwachte" und hat zunächst einmal nichts mit Wiedergeburt sondern lediglich nur mit der Erlangen von vollkommener Weisheit und der Perfektion einiger anderer Attributen wie Mitgefühl zu tun, in kurz das Erreichen von Nirvana im diesseitigen Leben und die Befreiung vom Dukkha. Ich erspare mir jetzt mal die Erklärung, was unter vollkommener Weisheit gemeint ist. Die buddhistische Auslegung geht dann allerdings davon aus, dass ein Buddha erkannt hat, dass das Rad der Wiedergeburten durchbrochen ist.
Die Überlieferung legt "dem" Buddha in diesem Kontext die Pali-Worte in den Mund: "Oh Schöpfer ich habe Dich geschaut. Du kannst mir kein weiteres Haus errichten." Mit Haus ist in diesem Kontext Körper gemeint.

Allerdings muss man die Glaubensüberzeugung des Siddhartha Gautama und die Kultur, in der er lebte, berücksichtigen (geborener Hindu mit dem Glauben an die Wiedergeburt) und sollte außerdem als Grundlage die original Pali-Texte nehmen und nicht die Auslegungen der verschiedenen buddhistischen Schulen wie z.B. dem Lamaismus.
*********iele Paar
484 Beiträge
Im Buddhismus selbst gibt es eine große Toleranz und Debattierfreudigkeit zwischen den verschiedenen buddhistischen Schulen. Es besteht nicht die Annahme, dass es nur den einen richtigen Weg gibt, also alle Schulen akzeptieren und tolerieren sich gegenseitig.
Ich finde diesen Ansatz sehr gut.
Im Christentum ist das geschriebene Wort vielleicht von größerer Bedeutung. Ich persönlich gehöre zu einer buddhistischen Schule, die fast nur auf mündliche Übertragung baut. Es ist einfach ein ganz anderer Ansatz. Ich will wirklich niemanden missionieren, aber etwas abwerten, bloß weil es fremd ist, wäre doch schade.
Auf den Begrifflichkeiten reite ich deshalb etwas nervig rum, weil es wenig Sinn macht zu diskutieren oder sogar zu debattieren, wenn man sich über die Bedeutung der Begriffe nicht einig ist. Klassisch redet man dann wunderbar aneinander vorbei...
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
@*********iele

Und gerade weil Du auf den Begrifflichkeiten so gerne herum reitest und ich auch, Buddha heißt tatsächlich nicht Erleuchteter sondern Erwachter oder der Erwachte, so wurde es in einer Münchner Sangha der Gemeinschaft für Achtsames Leben Bayern erklärt und so steht es auch in Wikipedia und jetzt behaupte nicht die hätten alle unrecht und Du und Deine Schule würde die wahre Übersetzung besser kennen.

@******ory

Im Emailverkehr mit dem Gruppenleiter oben genannter Sangha hat sich ergeben das keine buddhistischen Schriften der Polyamorie widersprechen aber es für ihn im Buddhismus eine Tendenz zur Anpassung an moralische Regeln der Gesellschaft zum Zwecke der Vermeidung von Hasserweckung gäbe. Ich habe noch weiter nachgefragt wer genau "in der Regel Sexualität außerhalb von Paarbeziehungen nicht gut heißt", so wie er schrieb, dass es nämlich wäre, allerdings schrieb er das ohne Quellenangabe aber mit Hinweis auf die gesellschaftliche Akzeptanz.

@****ara / Nirvana

Wenn man mit den buddhistischen Lehren praktisch und wissend was man tut arbeiten will nutzt einem ein Rad der Wiedergeburten das sich nur auf Leben und Tod bezieht herzlich wenig. Das ist eine Glaubensüberzeugung die den Rahmen für die bewusste Arbeit der Metaphernmaschine im Kopf vorgibt. Ich meine die Psychologie dieser Glaubensvorstellung zu durchschauen und verstehe das sich drehende Rad als den arbeitenden Verstand (der innerhalb des Glaubensrahmens aktiv ist) und das Erwachen so wie Eckhart Tolle es in "Jetzt, die Kraft der Gegenwart" beschreibt als eine vom Verstand ungetrübte Wahrnehmung der Sinne. Eine Wahrnehmung der man die Scheinwirklichkeit des automatisierten Interpretierens und Bewertens durch innere Dialoge (eine Ebene des Karma) und daraus resultierende wiederkehrende Gefühle entnommen hat. Jack Cornfield identifiziert dies in "Das weise Herz" mit Nirvana.

Auch die Mysterienschule B.O.T.A. lehrt, dass das Rad des Tarot (oder Glücksrad) auf der psychologischen Ebene den Verstand symbolisiert.
*********iele Paar
484 Beiträge
@****il
Können wir uns darauf einigen, dass Erleuchteter und Erwachter synonym benutzt werden können, d.h. es bedeutet das Gleiche?
Falls dem nicht so sein sollte kannst Du vielleicht den Unterschied definieren?

Die Aussage über Polyamorie habe ich auch schon so von anderen Buddhisten gehört.
*********iele Paar
484 Beiträge
Klar ist das Rad der Wiedergeburt Teil des buddhistischen Weltbildes und an sich nicht bevorzugter Gegenstand der Meditation bzw. buddhistischen Praxis. Die Arbeit passiert im und mit dem eigenen Geist. Vor allem Jack Kornfield ist wirklich ein besonderer Lehrer. Ich kann viel mit ihm anfangen.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Können wir uns darauf einigen, dass Erleuchteter und Erwachter synonym benutzt werden können, d.h. es bedeutet das Gleiche?

Im alltäglichen Reden und wenn ich weiß dass Du das Erwachtsein so siehst wie ich geht das vielleicht, und man versteht sich, aber wenn ich genau hinsehe dann finde ich für Erleuchtung noch keine einheitliche Definition, während ich die für Erwachtsein im buddhistischen Sinne so wie ich es verstehe oben gegeben habe. Erleuchtung ist mal dies, mal das. Ein Erwachter ist wach, in anderen Worten ganz da. Erleuchtung, da kann ich nur assoziieren, hat was mit Licht zu tun, sinnbildlich oder mit echten Phenomenen, mit Kundalini oder Siddhis. Oder vielleicht mit geistiger Klarheit der Vorstellungen. Wie man's auch nimmt, ich habe den Gruppenleiter der Sangha gefragt ob Buddha eine erwachte Kundalini gehabt habe. Die Antwort blieb aus. Ich finde, wenn man einen Buddha meint, sollte man den Begriff Erwachter verwenden, der trifft den Nagel auf den Kopf. Vielleicht ist Erleuchtung das was man sucht solange man sich noch nicht klar ist wie die Dinge stehen, und Wachsein das einzige was man schließlich dauerhaft findet. Dann bleibt von der Erleuchtung nur eine lichte, ungetrübte Wahrnehmung.
****ken Mann
45 Beiträge
Leider stimmt das nicht...
*********iele:
Im Buddhismus selbst gibt es eine große Toleranz und Debattierfreudigkeit zwischen den verschiedenen buddhistischen Schulen. Es besteht nicht die Annahme, dass es nur den einen richtigen Weg gibt, also alle Schulen akzeptieren und tolerieren sich gegenseitig.
Ich finde diesen Ansatz sehr gut.

Ich habe das Gefühl, dass Dein Bild des Buddhismus recht verklärt ist. Als Beispiel könnte man sich über die momentanen Zustände in Myanmar informieren oder über die Kriege zwischen den verschiedenen Richtungen des tibetischen Buddhismus.

Auch bin ich in meinem Leben recht vielen buddhistischen Lehrern begegnet, die sehr wohl dogmatisch waren. Auch sahen sie scheinbar keinen Widerspruch darin, einerseits Floskeln (oder Lehrtexte) wie "Entdecke die Wahrheit in Dir selbst!", "Glaube nichts, was Du nicht selbst erfahren hast!" oder "Wir verdammen keine andere Schule!" zu zitieren und andererseits zu behaupten, dass einzig und allein durch die, in ihrer Schule gelehrte Technik Erleuchtung erlangt werden kann.

Auch fällt mir auf, dass Du bestimmte Glaubensüberzeugungen (vlt. aus Deiner Schule) als charakteristisch für alle buddhistischen Schulen angibst. Das finde ich fatal, da es in der Lehre des Siddharta Gautama z.B. nie um Religion ging, sondern immer nur um die Vermittlung einer Technik, die einen dazu befähigt, die Regeln einzuhalten, die mit wenigen Ausnahmen für alle Religionen charakteristisch sind. Daher könnten die Menschen problemlos Buddhisten sein und trotzdem Hindus, Moslems, Taoisten, Christen, Spiritisten, Juden oder sogar Atheisten bleiben.

Schließlich ist das ja in Tibet auch passiert. Der Lamaismus ist ja aus einer Verbindung der ursprünglich in Tibet beheimateten schamanistisch-spiritistischen Religion und einigen buddhistischen Prinzipien geboren worden.

Des Weiteren schreibst Du weiter oben, dass das Stadium der Erleuchtung die Erkenntnis beinhaltet, dass es keinen Schöpfergott gibt. Das kann sein, kann aber auch nicht sein ... ist aber letztlich für einen Buddhisten, der keiner bestimmten buddhistischen Schule anhängt, völlig unerheblich, da es keinerlei Auswirkungen auf das praktische (buddhistische) Leben hat...

Und genauso verhält es sich nun mal auch mit Polyamorie. Letzten Endes ist es so einfach. Man sammelt schlechtes Karma ... oder schadet seiner Seele ... wenn man Handlungen vollzieht, die einem selbst oder anderen Menschen schaden oder weh tun. Da brauchen ist jetzt keinen Lehrer. um zu beurteilen, ob meine Handlungen mir oder anderen schaden oder weh tun. Ich muss einzig und allein mich und meine Mitmenschen beobachten und ehrlich zu mir und Ihnen sein und dann habe ich die Antwort ... vorausgesetzt ich bin so frei, dass ich mir nicht selbst in die Tasche lüge. *zwinker*
*********iele Paar
484 Beiträge
Leider stimmt es doch...
Buddhisten sind keine Buddhas und deshalb gibt es (leider) auch Kriege und andere schlimme Dinge. Ich habe nie behauptet Buddhisten wären grundsätzlich bessere Menschen. Selbst hohe buddhistische Würdenträger behaupten das nicht.
Religiös gibt es zwischen den verschiedenen Schulen Toleranz.
Ich persönlich habe eine Gelübde genommen, das beinhaltet andere buddhistische Schulen nicht abzuwehrten bzw. Menschen davon abzubringen anderen Schulen zu folgen. Das finde ich im Vergleich zu anderen Religionen schon bemerkenswert.
Nichtsdestotrotz ist es elementar den eingeschlagenen Weg wirklich zu gehen und nicht sich von allem etwas "auszusuchen". Es ist nicht beliebig. Lehrer, die behaupten nur ihr Weg führe zum Erwachen würde ich mit großer Vorsicht genießen. Buddha hat für verschiedene Menschen verschiedene Wege gegeben.
Und das Monotheisten problemlos den Buddhismus folgen können halte ich für völlig falsch. Inhaltlich müssen so viele Widersprüche ausgehalten werden, die einen Menschen nur mehr verunsichern. Ein Schöpfergott ist mit der buddhistischen Philosophie unvereinbar. Natürlich können gewisse Techniken für jeglichen Inhalt eingesetzt werden, was aber nichts mehr mit Buddhismus zu tun hat. Natürlich kann jeder machen, was er will und auch sich seine eigene Religion backen. Mit Buddha und Schöpfergott in polyamorischer Komune. Viel Spass dabei!
Ich finde es übrigens erstaunlich, wie schnell Du mich nach ein paar kurzen Beiträgen meinst einschätzen zu können und weißt warum es Buddha wirklich ging.
😏
Also grundsätzlich wäre es doch konstruktiver inhaltlich zu argumentieren und nicht den anderen als Person zu beurteilen. Darum geht es ja nicht. Ich bitte Person vom Thema getrennt zu halten.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Von mir aus besteht einer der Unterschiede zwischen einem Erwachten und einem Erleuchteten darin dass ein Erwachter zwar ganz da ist, aber ein Erleuchteter auch sämtliche Glaubensvorstellungen und Dogmen losgelassen hat, wie etwa die von einem Schöpfergott.
****ken Mann
45 Beiträge
*********iele:

Ich finde es übrigens erstaunlich, wie schnell Du mich nach ein paar kurzen Beiträgen meinst einschätzen zu können und weißt warum es Buddha wirklich ging.
😏
Also grundsätzlich wäre es doch konstruktiver inhaltlich zu argumentieren und nicht den anderen als Person zu beurteilen. Darum geht es ja nicht. Ich bitte Person vom Thema getrennt zu halten.

Also ich beurteile Dich auf keinen Fall und als Person schon mal gar nicht! Selbstverständlich wäre das in hohem Maße unseriös! Lies doch bitte meinen Beitrag noch einmal und achte etwas genauer auf die Formulierungen und etwas weniger auf Deine Interpretationen!

Und zu wissen, worum es Buddha "wirklich" ging - und ich glaube ja nicht dies allumfassend zu wissen, sondern lediglich im Bezug zu dem diskutierten Aspekt -, ist nicht so schwer, wie Du annimmst ... Man muss nur die Originaltexten betrachten (Und mir ist bewusst, dass diese nach seinem Tod entstanden sind) und die historischen Forschungsergebnisse berücksichtigen ...

Und die Unvereinbarkeit mit einem Schöpfergott ... Wie gut kennst Du Dich denn wirklich in der ursprünglichen Lehre bzw. in den Lehren der monotheistischen Religonen aus? Daher rührt ja mein Gefühl (Gefühl nicht Wissen!), dass es sich bei deiner Idee vom Buddhismus um eine von Deiner Schule religiös gefärbte Wahrnehmung handelt.

Ich ziehe mal einen Vergleich zum Christentum. Der Glaube daran, dass Jesus im wörtlichen, nicht bildlichen Sinn "Gottes Sohn" ist und somit "nicht" nur Mensch, ist hoch diskutabel und wurde erst viele hundert Jahre nach seinem Tod festgelegt. Für die Religion ist das wichtig, da sie lehrt, dass Jesus und seine Anhänger tatsächlich Wunder gewirkt haben. Wie Untersuchungen ergaben, können aber sehr viele Christen an diese "Auslegung" nicht "glauben". Und vor allem ist es für die Lehre Jesu (Liebet einander, wie ich Euch geliebt habe) völlig unerheblich. Insofern kann man Christ sein, ohne an diese "Geschichten" zu glauben, denn die Quintessenz der Lehre Jesu liegt für diese Menschen woanders.

Und sich auf die Essenz zu beschränken hat nichts mit "Religion backen" zu tun. Das hat vielmehr etwas damit zu tun, Buddha (oder Jesus) nachzufolgen und nicht irgendeiner religiösen Schule. Ich z.B. habe kein Gelübde abgelegt und würde das auch nie tun! Evtl. habe ich mich aber wesentlich intensiver mit der buddhistischen Lehre auseinandergesetzt...

Die Auswirkungen der Erweiterung einer universellen Lehre um dogmatische Regeln, Gebote und Rituale greifst du ja schon selber auf, indem Du vom Unterschied zwischen Buddhisten und Buddhas schreibst. Wenn sich diese "Buddhisten" jedoch auf die Lehre besinnen würden und nicht so sehr an den Glauben ihrer Schule anhaften würden, würde sie nicht kämpfen müssen... Und das gerade im Buddhismus, wo die Kernaussage darin liegt, sich von jeglicher Anhaftung zu befreien und sogar eine Technik vorliegt, wie das gelingen kann...
*********iele Paar
484 Beiträge
Gut, wenn Du wirklich meinst die Original-Text so gut zu verstehen und sie nur diese Interpretation zulassen, dann ist das eben so. Was soll ich dann noch mit Dir diskutieren?

Und zu Vereinbarkeit von buddhistischer Philosophie und Schöpfergott: Versuche doch einmal die buddhistische Philosophie in Einklang mit der Vorstellung einer Schöpfung zu bekommen. Versuche die Vorstellung einer Seele mit einem Nicht-Selbst zu bekommen. Wenn Du das schaffst gleichzeitig nach rechts und nach links zu laufen dann herzlichen Glückwunsch! Für die meisten Menschen ist es schon schwierig genug einer Lehre zu folgen. Verschiedene Lehren auch noch wild zusammen zu mixen - gerne noch mit etwas Esoterik dazu- halte ich für sehr fragwürdig. Natürlich kann das jeder machen wie er will, ich hab da kein Missionierungseifer. Die Erfahrung hat nur gezeigt, dass viele Menschen nicht damit klar kommen. Ich meine natürlich nicht, dass Christen nicht Meditieren sollten. Die Techniken ist universal. Nur sich widersprechende Inhalte sind einfach schwierig zu verinnerlichen.
Buddhisten folgen Buddhas Beispiel. Buddhismus zu praktizieren bedeutet das.
Der Unterschied zwischen mir und Dir ist vielleicht, dass ich mich für einen Weg entscheieden habe, an dem ich tatsächlich anhafte, bis ich ihn nicht mehr brauche (früher benutzte man ja auch das Wort Fahrzeug für eine buddhistische Schule). Und natürlich sehe ich die Welt durch meine Brille, genauso wie Du sie nur durch Deine wahrnehmen kannst. Ich nehme gerne ein Gelübde, weil es mir hilft.
Ich finde es lächerlich einen Wettstreit darüber zu führen, wer hier schlauer ist bzw. Wer sich mehr mit dem einen oder dem anderen beschäftigt hat. Das ist Kindergarten-Niveau.
****ken Mann
45 Beiträge
*********iele:
Für die meisten Menschen ist es schon schwierig genug einer Lehre zu folgen. Verschiedene Lehren auch noch wild zusammen zu mixen - gerne noch mit etwas Esoterik dazu- halte ich für sehr fragwürdig.

Oder höchst bereichernd! (vlt. ohne den esoterischen Touch - wobei, was ist eigentlich Esoterik genau...?) Vergleichende Religionswissenschaften zeigen z.b. dass die mytischen Traditionen der einzelnen Weltreligionen (wahrscheinlich) vergleichbare Bewusstseinszustände aus der Tradition ihres Glaubens beschreiben und deuten. Nach meinem Kenntnisstand sind aber für die Mystiker die Deutungen neben den Erfahrungen vernachlässigbar. Ich würde da z.B. den noch lebenden Benediktinermönch und ZEN-Meister Willigis Jäger anführen. Aus seiner Biografie: "Als Zenmeister und Kontemplationslehrer ist er sowohl von der christlich-abendländischen Mystik als auch dem östlichen Zen geformt und geht gleichzeitig über beide Konfessionen hinaus auf das, was allen spirituellen Wegen des Westens und des Ostes zugrunde liegt."

*********iele:
Gut, wenn Du wirklich meinst die Original-Text so gut zu verstehen und sie nur diese Interpretation zulassen, dann ist das eben so. Was soll ich dann noch mit Dir diskutieren?

Du könntest z.B. anhand der Texte eine Deine These untermauernde Begründung führen... Ich finde es wenig konstruktiv auf konkrete Argumente nicht einzugehen. Wenn ich die Texte Deiner Ansicht nach so falsch verstehe, dann zeige mir das doch anhand der Texte... *nachdenk*

*********iele:
Versuche doch einmal die buddhistische Philosophie in Einklang mit der Vorstellung einer Schöpfung zu bekommen.

Und der ZEN-Meister fragte seinen Schüler: "Wie klingt das Klatschen einer Hand?" Das wäre der meditative Weg. Der intellektuelle wäre dann z.B. in der Uni. Tibetischer Buddhismus lässt sich in Hamburg sogar per Fernstudium studieren.

In Bezug auf christliche (ursprünglich judaistische) Schöpfungsmythen erfährt man während eines Studiums der katholischen oder evangelischen Theologie, wie, wo und unter welchen Bedingungen sie entstanden sind sowie welche Parallelen zu anderen Texten und Mythen es gibt. Das ist der Punkt, wo viele Studenten in eine Sinnkrise geraten, weil das Studium der Religion plötzlich so wenig mit dem zu tun hat, was von der Kanzel gepredigt wird... Das ist der Punkt wo sich Glaube emanzipieren kann, wo man auf sich selbst zurück geworfen wird und kindliche, naive Glaubensvorstellungen ablegen kann. Die Frage, was die Hölle ist gehört z.B. dazu und die Vorstellungen, die "Christen" dazu haben, ist für einen befreundeten Theologen immer wieder Gegenstand schierer Verzweiflung...

Am Ende eines (buddhistischen) Meditationsretreats erzählte mir einmal ein anderer Schüler, dass der christliche Glaube an die Auferstehung Blödsinn wäre, da man ja wiedergeboren wird. Auf Nachfragen konnte er sogar nachlegen: "In den tibetischen Texten sei eins zu eins nachzulesen, welche Stadien bis zur Wiedergeburt es gäbe." Ich finde solche Begründungsketten höchst bemerkenswert! Wie passen sie zu dem buddhistischen Lehrsatz: "Erforsche die Realität in Dir selbst!" Für mich hört es sich danach an, dass man lediglich ein Dogma gegen ein anderes getauscht hat, und damit wieder einmal Anhaftung entwickelt ... von der sich der Buddhist doch gerade befreien will.

Aber ich denke, wir sind am Ende unserer Diskussion angekommen. Du bist augenscheinlich angenervt und gereizt und scheinst wenig Lust zu haben, die Diskussion fortzuführen... Zumindest lesen sich Deine Antworten für mich so.

*********iele:
Ich finde es lächerlich einen Wettstreit darüber zu führen, wer hier schlauer ist bzw. Wer sich mehr mit dem einen oder dem anderen beschäftigt hat.

Das wäre in der Tat lächerlich. Ich unterscheide jedoch zwischen Wissensabgleich und der Wertung der Schläue einer Person. Wenn mir z.B. jemand erzählt, dass er Medizin studiert hat und auch schon mal operiert hat, so würde ich seine Kompetenz anders einschätzen als die eines Laien aber auch anders als die eines Experten.

*********iele:
Das ist Kindergarten-Niveau.

Ich empfinde diese Wertung als verletzend, da sie meines Erachtens die Würdigung meines Versuchs einer sachlichen Diskussion vermissen lässt. *traurig*
*******ster Mann
1.763 Beiträge
@Gluecksspiele
Ich mag Deine Beiträge sehr.
Was die Unvereinbarkeit monotheistischen Glaubens und Buddhistischen Glaubens angeht, habe ich früher Deine Ansicht geteilt.
Heute habe ich damit überhaupt kein Problem mehr.
Ich will das jetzt nicht vertiefen, aber ich glaube auch an meine Mutter, obwohl die auch nur eine unerlöste Seele im Rad der Wiedergeburt ist.
Ich halte es im Übrigen für möglich, daß Buddha und Jesus ihre Krüge im selben Brunnen gefüllt haben.
*******ster Mann
1.763 Beiträge
@Annaken
Und genauso verhält es sich nun mal auch mit Polyamorie. Letzten Endes ist es so einfach. Man sammelt schlechtes Karma ... oder schadet seiner Seele ... wenn man Handlungen vollzieht, die einem selbst oder anderen Menschen schaden oder weh tun. Da brauchen ist jetzt keinen Lehrer. um zu beurteilen, ob meine Handlungen mir oder anderen schaden oder weh tun. Ich muss einzig und allein mich und meine Mitmenschen beobachten und ehrlich zu mir und Ihnen sein und dann habe ich die Antwort ... vorausgesetzt ich bin so frei, dass ich mir nicht selbst in die Tasche lüge. *zwinker*

Das finde ich überzeugend. Man braucht nicht in Suren nach Polyamorie zu suchen. Man schlägt ja auch nicht nach, ob die vier Evangelien was zu facebook sagen.
Interessanter Thread
Ich denke in jedem Glauben; in jeder Religion kann man Sätze und Gebote auslegen; damit sie mehr oder minder passen.
Glaube bedeutet nichts mehr als "für wahr halten", das heisst alles was wir über Religionen gelernt haben hat nur so viel Macht über uns wie wir dem eingestehen.

Ich denke,
alles was aus dem aufrichtigem Herzen kommt, ist ein Segen.
Die Liebe zu sein und Liebe zu geben und zu empfangen ist ein Segen.
Wie kann so etwas falsch sein ?
Eine tief empfundene Liebe und Verbindung ist in meinen Augen nicht falsch.
Unsere SeelenFamilien sind gross und beschränken sich nicht auf eine Person.. wie schön wenn man in diesem Leben mehr als eine findet.

Das ist, was ich gerade dachte.

Alles Liebe

HS
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