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Ist die Polyamory überholt?

*********under Frau
4.365 Beiträge
Ich sehe einen Kinderwunsch und Familie nicht als Gegensatz zu Polyamorie. Allerdings verschieben sich persönliche Prioritäten. Das ist völlig klar.

Nicht für jede/n Beteiligte/n ist die einzelne Beziehung auch ein Teil eines Netzwerkes. Auch diese Sich ist sehr persönlich und individuell. Für die einen ergibt sich daraus mehr Verantwortung, für andere weniger. Für die einen ein Kollektiv, den anderen geht das am Hintern vorbei weil sie wiederum nur ihre direkten Verbindungen/Beziehungen pflegen (wollen). Also anders gesagt es ist nicht alle Beteiligten unbedingt auch das gleiche gefühlte Netzwerk.
Daraus ergibt sich das auch nicht alles so selbstverständlich ist wie es manchmal scheint.

Ehrlich gesagt wird mir viel zu viel herum theoretisiert, interpretiert und durch Einzelerlebnisse generalisiert.
****on Mann
16.244 Beiträge
*********t6874:
Ich habe selbst Familienmitglieder nicht geliebt, nur weil man sich lange kannte.

Mein Beispiel mit dem sich lange Kennen sollte nicht aussagen, dass jedes sich lange Kennen zu Liebe führt. Aber zu Liebe führen kann.

*********t6874:
wenn Liebe als kollektives Dings idealisiert wird

Ich erlebe die kollektive Liebe in meiner (weißen!) Tantragruppe als pure, harte Realität. Kein Gefasel.

*******n_M:
Für mich ist das das Tarnnetz um sich beim anderen Geschlecht alle Möglichkeiten offen zu halten.

Ferner kann mir eine solche Intention nicht liegen. Ich brauche auch kein Tarnnetz, um mich dem anderen Geschlecht anzunähern. Was für Leute kennst du eigentlich?

*****al4:
Für mich ist es auch so, das es zu einer Liebesbeziehung eine Entscheidung braucht, mich wirklich diesem Menschen zu öffnen; mich einzulassen, zuzumuten, Vertrauen zu haben und Vertrauen zu geben.

Das geht mir exakt genau so. Doch nur für die absichtslose Liebe an sich entscheide ich mich nicht.

Wenn ich einen Menschen liebe, will ich nicht als alternativlose Folge eine Liebesbeziehung eingehen.

Liebe reicht für eine Beziehung hinten und vorne nicht. Eine Beziehung ist für mich nur denkbar, wenn ich Grund zur Annahme habe, dass wir die tatsächliche gemeinsame Fähigkeit haben, Konflikte wohlwollend und einfallsreich zu lösen. Wenn beide um maximale Transparenz bezüglich ihrer Gefühle bemüht sind. Wenn beide ausreichend selbstehrlich sind, sich nichts vorzumachen. Wenn beide die analytische oder intuitive Kraft besitzen, tatsächliche Zusammenhänge annähernd zutreffend zu erfassen. Wenn beide nicht von so starken Dämonen in ihrem Innern beherrscht sind, dass all die Fähigkeiten nichts nutzen.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Für mich persönlich ist die Basis jeglicher zwischenmenschlicher Beziehung die Freundschaft und nicht eine generelle Liebe. Das Gefühl zu lieben ist nicht bedingungslos und auch nicht universell.
Ich erlebe die kollektive Liebe in meiner (weißen!) Tantragruppe als pure, harte Realität. Kein Gefasel.

Lieber Trigon,

ich meine die Idealisierung. Nicht ob es das gibt. Nur das was du beschreibst ist unpersönlicher Natur. Ich bin der Meinung, wenn ich eine persönliche Beziehung eingehe, das mit allumfassender Liebe zu begründen, macht den Einzelnen austauschbar und irrelevant.

Um es prosaisch zu beschreiben: mein Herz kann die Welt umarmen und doch einen einzelnen Menschen nur benutzen oder meiden, weil es für die wirklich gelebte Beziehung nicht reicht.

Gurus arbeiten mit diesem Trick, um die Anhänger bei der Stange zu halten. Oder ihnen vorzutäuschen, was sie alles bitte mitmachen sollen, ob es ihnen gefällt oder nicht. Im Namen jener allumfassenden Metaliebe.

Schreibt Sie
****on Mann
16.244 Beiträge
*********t6874:
Ich bin der Meinung, wenn ich eine persönliche Beziehung eingehe, das mit allumfassender Liebe zu begründen, macht den Einzelnen austauschbar und irrelevant.

Das sehe ich auch so. Hier würde ich nichts vermischen wollen.

*********under:
Das Gefühl zu lieben ist nicht bedingungslos

Das erlebe ich bei mir anders: Wenn ich einmal einen Menschen geliebt habe, dann liebe ich ihn weiter, egal, was er tut, getan hat, egal, wie sehr ich sein Handeln verurteile. Die innere Bindung, meine Liebe, ist wohl nur durch Alzheimer oder Tod zu löschen.

Liebesbeziehung hingegen ist für mich an ziemlich hohe Bedingungen geknüpft.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich persönlich kann mich nur sehr wenigen Menschen wirklich öffnen und habe auch nicht das Bedürfnis danach, mein Fühlen, mein Denken und meine Probleme mit möglichst vielen Menschen zu teilen - auch nicht, wenn ich hier ab und zu recht Persönliches schreibe, denn auch das ist ja immer nur ein kleiner Ausschnitt eines Ganzen und auf ein Thema - eine Diskussion - bezogen.

So seltsam es vielleicht DEN Menschen, die in Gruppen aktiv sind, erscheinen mag, so sehr sehe ich doch das GANZ Besondere in Beziehungen, die über reine Freundschaft (was schon SEHR viel ist) hinausgehen.

Liebe, in der man dem Gegenüber, der Natur und (mal pantheistisch) "dem Göttlichen" begegnen möchte, so dass sie wohl in vielen Menschen als Sehnsucht wahrnehmbar ist, ist das Eine. Diese Sehnsucht anzunehmen und sich dadurch NICHT in die Hände einer Religion, einer Sekte oder eines Gurus zu begeben, ist - meiner Meinung nach - ein erstrebenswerter, selbstbestimmte Weg, in Verbindungen zu gehen...

Wer mir zu viel von "Liebe zu Vielen", oder "universeller Liebe" und auch noch von "Bedingungslosigkeit" redet, der lässt mich dann doch kritisch aufhorchen.
Klar, schönes Bild, aber FÜR MICH und aufgrund MEINER Erfahrungen an der Realität vorbei.

Ich würde keine Beziehung zu jemandem eingehen wollen, der derart "viele" liebt, denn seine Liebe wäre nichts Besonderes - etwas, was auch in polyamoren Verbindungen ganz exklusiv ein Paar als "Seins" hat.

Auch poly ist individuell und man will doch nicht darin "unter-", sondern "ein-tauchen". ICH jedenfalls möchte kein Teil einer Bewegung sein, sondern die Menschen finden, die gemeinsam mit mir zu einer werden.
Klingt etwas "philosophisch" *lach*, trifft aber mein Denken und Fühlen ganz gut...
Ich hab mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen. Wäre ich Singlefrau unter 45 würde ich mich hier nicht mehr äußern wollen, da ich viel Abwertendes und Unterstellendes gelesen habe.

Mir fällt auf, dass anscheinend die Paarbeziehung die Regeln vorgibt, die wenig Entfaltungsspielraum für andere Beziehungen lässt.

Ich glaube, dass Beziehungen sich entwickeln. Menschen und ihre Bedürfnisse auch und sie verändern sich. Da sich die meisten Frauen irgendwann Kinder wünschen, ist es auch logisch, dass dieser Wunsch wohl irgendwann in einer Liebesbeziehung auftaucht.

Niemand plant doch so genau, wenn man jung ist, wo die Reise hingeht, vor allem nicht am Anfang der Beziehung. Oder man plant und es kommt alles anders.

Wie soll das aussehen? Nur Singlepolys beginnen eine Beziehung, die dann die Hauptbeziehung wird, und jeder darf dann Nebenbeziehungen haben, die aber bitte nicht zu intensiv werden dürfen? Und das auch nur mit Nicht-Singlepolys damit das auch so funktioniert?

Ich persönlich glaube, dass ich, wenn ich mir und meinen Partnern andere Beziehungen zugestehe, dem Wandel und der Veränderung offen sein muss, um ihn gestalten zu können. Sonst haben alle Beziehungen zu wenig Raum und werden instabil.

Wie verbindlich ist denn ein Partner, der nicht darauf reagieren kann, wenn sich Bedürfnisse ändern oder die Beziehung den nächsten Schritt braucht? Und ja, bei der Diskussion um Entwicklung müssten dann alle beteiligt werden, weil es Auswirkungen auf alle hat. Ansonsten wechseln eben die Partner oder Nebenbeziehungen oft, weil sie an den Konflikten zerbrechen.

Günstig ist es für jede Beziehung (wenn sie denn partnerschaftlich gelebt werden will), wenn die Beteiligten etwa im gleichen Lebensabschnitt sind.

Für Modelle, die eh lockere Beziehungen, Affären usw vorsehen gilt das jetzt nicht so. Aber jeder kennt da auch die Geschichten, dass einer mehr will als der andere. Das ist uralt.
*******usy Mann
136 Beiträge
Soukie_3
Wer mir zu viel von "Liebe zu Vielen", oder "universeller Liebe" und auch noch von "Bedingungslosigkeit" redet, der lässt mich dann doch kritisch aufhorchen. Klar, schönes Bild, aber FÜR MICH und aufgrund MEINER Erfahrungen an der Realität vorbei.

Das mag ja sein, dass es an DEINER Realität vorbei ist - aber ganz sicher nicht an DER Realität. Und darüber bin ich sehr froh, denn Bedingungslosigkeit ist für mich eins der wichtigsten Dinge wenn ich an Zuneigung + Liebe denke.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ein Gedanke, der mir gerade spontan kommt - noch nicht zuende gedacht und nur mal "einfach hier reingeschmissen"....

Wenn polyamor Fühlende, die bereits in einer Beziehung leben, weitere Beziehungen nicht mit Singles, sondern mit ebenfalls in Beziehung Lebenden bevorzugen.... 🤔.... akzeptiert man damit - wenn auch indirekt - dass die "Beziehung 1:1" am besten passt?

"Ich habe nur 24 Stunden, 7 Tage,... und so hat jeder ja noch wen, wenn ich mich doch nicht verbindlich kümmern kann."
(?)

"Eine individuelle Planung einer weiteren Person kann diese ja auch mit wem Anderen ausleben und dann habe ich es bequemer."
(?)

Ist dann nicht der tatsächliche Wunsch, dass man eine weitere Liebe in einer Art "Beziehung +" erträumt - also, die eigene Beziehung durch die Beziehung, in der die weitere Liebe ja lebt, als "sicherer" empfindet?
(?)

Alles FRAGEN und keinesfalls wertend, denn zum Teil auch für mich nachvollziehbar.

Nur... 🤔... was machen dann die "Singles"?
Später wieder anklopfen, wenn sie keine mehr sind? *skeptisch*
Mir fällt auf, dass anscheinend die Paarbeziehung die Regeln vorgibt, die wenig Entfaltungsspielraum für andere Beziehungen lässt.

Wenn ich alleine bin und eine Beziehung beginne, gebe ich auch meine Regeln vor, der dazukommende Partner seine. Entweder es findet sich zusammen oder nicht.

Bei uns gibt tatsächlich mein Mann ganz alleine die Regeln vor, wie er seine Beziehungen gestalten möchte. Und ich meine Regeln. Und wer auch immer dazu kommen möchte, wieder seine oder ihre Regeln.

Jeder einzelne Mensch im Netzwerk entscheidet für sich, wie das eigene Leben aussehen soll.

Die Tatsache, dass mein Mann und ich bisher trotz der ganzen Poly-Querelen noch zusammen sind, basiert tatsächlich auf dem Prinzip des Raum gebens. Und nicht des Raum und Ressourcen forderns.

Kommt jetzt eine junge Frau hinzu, kann sie sich ihren Bedürfnissen gemäß einflechten. Oder eben nicht. Das entscheidet doch sie ganz alleine.

Und wenn sie meint Ansprüche zu stellen, darf sie das. Wenn sie beginnt über meine Ressourcen bestimmen zu wollen, ziehe ich eine Grenze. Das darf sie nicht. Wenn sie meint, sie kann über die Ressourcen meines Mannes bestimmen, entscheidet er für sich allein, wie weit er mitgehen möchte.

Dadurch, dass es eine Übereinstimmung der Lebensplanung des Paares gibt, wirkt es vielleicht wie eine Diktatur oder Hierarchie. Es ist aber keine.

Wenn jetzt jemand hinzukommt und mit der Brechstange versucht seinen Willen durchzusetzen, klar liest sich das nicht nett und abwertend, weil es das nicht ist. Es ist leider immer wieder genau so gelaufen.

Das hat mit Polyamorie eigentlich nichts zu tun. Auch wenn ich mono eine Beziehung eingehe, sind die Entfaltungsmöglichkeiten durch diverse Dinge begrenzt. Zeit, Geld, Job, Hobbys, individuelle Vorlieben und so weiter.

Eigentlich habe ich Polyamorie so kennen gelernt, dass unheilvolle Abhängigkeiten und Symbiose ersetzt werden durch Selbstbestimmung und Freiheit.

Der Wunsch nach Symbiose und Versorgtwerden und Kindern kann ich durchaus nachvollziehen. Dann muss sich eine junge Frau einen Mann suchen, der Lust darauf hat. Und da wir polyamor leben, steht der Affäre es doch frei, sich eine weitere Liebe zu suchen. Polyamorie bedeutet meinem Verständnis nach nicht, anderen Menschen nach ihrem Mund zu leben.

Schreibt Sie
*********t6874:
Bei uns gibt tatsächlich mein Mann ganz alleine die Regeln vor, wie er seine Beziehungen gestalten möchte. Und ich meine Regeln. Und wer auch immer dazu kommen möchte, wieder seine oder ihre Regeln.

Jeder einzelne Mensch im Netzwerk entscheidet für sich, wie das eigene Leben aussehen soll.

Ich will auf deine Situation nicht wirklich eingehen. Ich halte sie nicht für repräsentativ (so es das überhaupt gibt; so unfassbar viele Polys gibt es nicht)

Aber zu Obigem möchte ich sagen: das lebe ich in dieser Absolutheit nicht, da wir gemeinsam entscheiden, wie die Beziehung aussieht. Vieles kann auch zwischen den Beteiligten ausgehandelt und neu verhandelt werden. Es werden Bedürfnisse geäußert und ich versuche, sie zu berücksichtigen und in meine Entscheidungen einfließen zu lassen. Eine gemeinsame Basis aller Beteiligten finde ich da unglaublich wichtig. Es ist nicht die alleinige Entscheidung und Verantwortung einer Person, sich einzuflechten.

Ich bin keine Singlefrau mehr seit ich 20 bin. Dafür kann ich mir gut eine polyamore Familiengründung in meiner individuellen Situation vorstellen.

Aber die Familiengründung hat nur wenig mit der Thematik zu tun, ob polyamore Paarbeziehungen besser sind.

Für das Center-Paar vielleicht, für die Wings?

*****e_3:
Ist dann nicht der tatsächliche Wunsch, dass man eine weitere Liebe in einer Art "Beziehung +" erträumt - also, die eigene Beziehung durch die Beziehung, in der die weitere Liebe ja lebt, als "sicherer" empfindet?
(?)



Finde ich eine absolut berechtigte Frage und das meine ich nicht wertend.

Es gibt ja auch die Theorie, dass eine Affäre (also in diesem Fall heimlich als Schattenfrau) die Paarbeziehung stärkt. Das geht aber von dem monogamen Konstrukt aus.

Birgt halt immer die Gefahr, dass der Dritte als Mittel zum Zweck herhält.

Ich glaube, man muss bei den eigenen Beziehungsdynamiken sehr genau hinsehen. Und dann ist da immer noch das Problem, dass eine bereits gefestigte Beziehung auf eine noch nicht gefestigte trifft. Die zweite Beziehung ähnlich zu festigen erfordert doch einiges und das mit der ersten Beziehung zu vereinbaren, kann schwierig werden, vor allem wenn sich die Bedürfnisse unterscheiden.

Es gibt ja auch andererseits das Phänomen, dass bereits vorhandene Partner für die frische Liebe vernachlässigt werden oder sich vernachlässigt fühlen.

Ich halte die Kombination aus Paarbeziehung und Single in Nebenbeziehung durchaus für konfliktreich.

Zwei Paare die aufeinandertreffen und sich komplett einig sind, wer denn jetzt die beiden Hauptbeziehungen sind... Ja das kann ich mir schon recht gut vorstellen.
*******n_M Mann
1.670 Beiträge
Vorgaben? Na klar
„ Mir fällt auf, dass anscheinend die Paarbeziehung die Regeln vorgibt, die wenig Entfaltungsspielraum für andere Beziehungen lässt.“

Warum wohl...
Es gibt z.B. Bei uns Kinder .

Ich formuliere ein Angebot mit dem was ich bieten kann und Sie entscheidet ob sie damit leben möchte. Das Angebot umfasst ein sachlichen und emotionalen Teil.
Denn mir gehts nicht darum Frau a durch Frau b zu ersetzen , sondern Frau b die Möglichkeit zu geben einen Teil ihrer Lebenswünsche zu erfüllen.

@ Trigon
Ich weiß direkt aus Tantragruppen um Hannover, wo Frauen die Chance genutzt haben die allumfassende Liebe zum ausspannen eines Kerles zu nutzen .
Ebenso das dort auch die Männer ihr Revier nach Frischfleisch erweitert haben, weil alle doch so offen und liebevoll sind

Wache auf .. das Leben ist ein Arschgesicht
*********under Frau
4.365 Beiträge
ähhhm ... im Tantra geht es eigentlich nicht um die zwischenmenschliche Liebe, sondern um die Menschenliebe ganz allgemein. Die Akzeptanz und das auf den anderen einlassen, sich fallen lassen. Ganz egoistisch in dem Moment.

Schöne Sache das, aber so möchte ich keine zwischenmenschlichen Beziehungen haben.
*******n_M:
Warum wohl...
Es gibt z.B. Bei uns Kinder .

Mir ist klar, was Gründe sein können. Jeder hat seine eigenen Gründe. Diese Gründe sieht ein anderer nicht so für sich. Das Recht hat jeder.
Primary/Secondary ist ein beliebtes Modell.

Aber dann ist halt auch klar, dass sich vieles um die Paarbeziehung dreht.

Hier wird spekuliert (von der TE), ob es für Singles schwerer ist als in einer Paarbeziehung. Könnte sein, dass darin Gründe dafür liegen. Muss aber nicht.

Menschen, die eigentlich im Innern eine monogame Beziehung suchen, sich aber auf Poly einlassen, merken das teilweise auch erst später. Aber sind das wirklich Polysingles?

Wir alle hier lernen doch stetig mit jeder Beziehung dazu. Und ja, wenn man keinen Konsens (mehr) findet, muss man getrennte Wege gehen.
Eine gemeinsame Basis aller Beteiligten finde ich da unglaublich wichtig. Es ist nicht die alleinige Entscheidung und Verantwortung einer Person, sich einzuflechten.

Natürlich ist es das. Nur kann einer nicht über alle bestimmen. Wenn wir über Vorhaben reden, darf jeder seins einbringen. Wo es Übereinstimmung gibt, fein. Wo alle zu Kompromissen bereit sind, auch gut. Nur was, wenn einer von allen etwas anders leben möchte und die anderen nicht? Dann ist es tatsächlich die Entscheidung des "Abweichlers", inwieweit entweder verzichtet wird oder es eben nicht passt. Und wie weit sich der Mensch einflechten möchte. Und danach entscheidet sich alles weitere.

Wir leben kein Primary/Secondary. Pflichten, Hobbys und Job erzwingen ein zeitliches Ungleichgewicht. Das geht mir mit meiner weiteren Liebe nicht anders und jeder von uns muss entscheiden, ob es noch passt oder nicht. Da sind eben Pflichten, auch sehr viele bei ihm und mir fällt es wirklich nicht ein, zu fordern, dass er seine Lebensplanung für mich umzustellen hat.

Auch im Vertrauen bleiben können gehört dazu. Und eben nicht jedes kleine unerfüllte Bedürfnis als Schuldzuweisung anzubringen.

Schreibt Sie
****on Mann
16.244 Beiträge
*******n_M:
@ Trigon

Ich weiß direkt aus Tantragruppen um Hannover, wo Frauen die Chance genutzt haben die allumfassende Liebe zum ausspannen eines Kerles zu nutzen .
Ebenso das dort auch die Männer ihr Revier nach Frischfleisch erweitert haben, weil alle doch so offen und liebevoll sind

Wache auf .. das Leben ist ein Arschgesicht

Ja und? Die Tatsache, dass Heiratsschwindler seit Ewigkeiten vorgebliche Liebe nutzen, um elende Ziele zu verfolgen, macht Liebe doch nicht zu etwas Naivem.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Menschen, die ihre Sehnsucht nach einer besseren Welt deutlich nach außen zeigen - die Polyamie, Ökologie, Liebe,... und Frieden ersehnen - und eine bestimmte "Empfänglichkeit" für hieraus vermeintlich zu resultieren scheinenden "Lehren" mitbringen, werden leider leicht zu Opfern.
Das ist sehr traurig, aber... jeder entscheidet nunmal selbst... *skeptisch*
Tantra vs. Poly
uiiiii, hier geht's aber im Moment hoch her, gefällt mir, Leben in der Bude *zwinker*

Ich muß jetzt mal den Prinzipienbär raus hängen...

Tantra hat für mich nichts, aber auch ganz nichts mit Liebe zu tun. Es ist eine der vielen Therapieformen, die es seit Jahrtausenden gibt: Die Heilung der Seele und damit des Körpers durch Handlungen, die wir heute als "sexuell" ansehen. In einigen alten Kulturen, z.B. der Kelten, waren es die Heilerinnen, Tempeltänzerinnen, später als Tempelhuren verschrien, in Indien die Vorläufer des Kamasutra. Tantra ist für mich eine spezielle Form der Meditation.

Poly ist für mich eine natürliche menschliche Lebensform, ein Gegenmodell zur religiös und staatlich verordneten Monogamie/ZweierBeziehung, die lebenslange Verbindung zur optimierten Produktion von neuen Arbeitskräften und ihrer Vorbereitung auf den Arbeitsprozess.

Ich weiß, ich weiß, es gibt Monobeziehungen, die Ihr Leben lang glücklich sind zufrieden sind. Sie sind für mich eine Sonderform der Polybeziehungen.

Ich habe Sehnsucht nach einer Form des Zusammenlebens in einer Gemeinschaft, in der Menschen, die sich lieben, ihre Zeit intensiv mit einem anderen Menschen verbringen wollen, zu dem sie sich intensiv hingezogen fühlen. Egal, ob Mann/Frau, Mann/Mann etc. die tiefe und innige Liebe ist entscheidend. Zu dem Einen oder zu den Mehreren. Entstehende Kinder werden in der Gemeinschaft liebevoll groß gezogen.

Mein Traum bei meiner Trennung damals war, daß meine Ex und ich weiterhin mit ihren Eltern im selben Dorf wohnten und die Kinder beliebig zu jedem von uns gehen und dort auch schlafen konnten. Ihre Reaktion, wörtlich: "Ja sind wir denn hier im Kral" ?? Gut, daß wir uns getrennt haben.

Die Kommune 1 in Berlin war Vorreiter, zwar medientechnisch mit Hilfe eines Models gepusht, hatte aber massive innere Probleme wie Neid, Eifersucht, Stellung, "Eigentum" an den Kindern, daß sie schließlich auseinander brach.

Meine inständige Bitte ist: Lass' es nicht so weit kommen, daß sich, wie die TE gefragt hat, diese uralte Form der Lebensgemeinschaft "überholt" hat. Wir holen hier etwas zutiefst menschliches wieder hervor und wundern uns machmal, daß viele Dinge in der unmenschlichen Gesellschaft nicht funktionieren.

Es ist jetzt kurz nach 5, das musste einfach raus nach dem Lesen von einigen Posts hier.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche mit viel Kraft und Mut, manchmal auch Nachsicht, unsere neue alte Gemeinschaftsform durch ein friedliches und Konflikt lösendes Zusammenleben weiter bestehen zu lassen und weiter zu entwickeln.
@Souki
Ja, absolut.

Alles hinterfragen, hinterdenken, nachfragen, nix per se glauben und dann noch lautstark weiter geben, vor allem von selbst ernannten Eso- oder politisch/"gesellschaftlichen" Autoritäten" nicht, schon gar nicht fremd ernannten *zwinker*

Ich lasse als Wegweiser nur meine Intuition gelten und das Gefühl, das sich bei einem bestimmten Thema habe, es einordnen kann.

Natürlich hole ich mir da öfter eine blutige Nase. Das bereichert mich. Ich bin auf der Welt, um zu sehen und lernen. Und die Freude und das Vergnügen zu haben mehrere Menschen lieben zu dürfen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@IchwillAlles1
Ich meinte damit nicht, dass Spirituität für mich Humbug ist. Selbstverständlich gibt es vieles, was (glücklicher Weise) nicht wissenschaftlich erklärt werden kann und im Einklang zu leben ist natürlich etwas Erstrebenswertes. Ich selbst lese auch zu entsprechenden Themen und bin lieber mit tiefgründig hinterfragenden -, als mit oberflächlichen Leuten zusammen... ABER, ich bin immer skeptisch, wenn bestimmte "Kreise", die offensichtlich kommerzielle Interessen haben, eine Idee - bzw die Menschen dahinter - vereinnahmen...

Außerdem - wie schon oft geschrieben - finde ich es unlogisch, einem "Beziehungsmodell" hinterher zu rennen, welchem wer einen Namen gegeben hat und mich von einem Zwang in den nächsten zu begeben.

ICH lebe mein Leben und gucke gemeinsam mit DEN Menschen, die mir auf meinem Weg begegnen, was FÜR UNS passt.

ERST die Menschen und dann... sehen wir weiter und NICHT irgendein "Modell", an das sich die Gefühle anpassen sollen und dann, wenn die es nicht tun, machen wir (für viele hundert Euro) mal irgendwelche "Workshops". Bestimmt gibt es da sehr gute Denkanstöße, ABER auf Leute, die STÄNDIG irgendwelche (oft selbsternannten) "Lehrer" zitieren, kann ich gerne verzichten.

Damit meine ich nicht, dass es falsch wäre, sich "Seins" zu suchen. Die Kunst scheint zu sein, bei sich selbst zu bleiben, wenn man in Themen hinein geht, die Sehnsüchte wecken...
*******n_M Mann
1.670 Beiträge
@soukie 3
Vielleicht ist das auch eine Antwort auf die TE.
Vielleicht ist die Orientierungsphase bei vielen jungen Frauen noch nicht zuende. Schließlich ist es schwierig genug eine Vielzahl von Möglichkeiten so zu nutzen das es für alle Harmonisch wird.
*****ane Frau
116 Beiträge
Interessanter Gedankenanstoß! Zumal ja gerade das Thema Kinder auch nicht ewig Aufschub erduldet, bis man sich und seine EIGENEN Wege und Möglichkeiten gefunden hat.

Vielleicht wird diese Dynamik noch verstärkt, wenn jüngere Frauen in eine bestehende Paarbeziehung dazukommen.

So mit der "Möhre vor der Nase" zu sehen, dass der Mann, den man liebt, für diese Thematik ja schon mal eine gute Lösung gefunden hat.

Und dass eins dann bitte "genau das Gleiche" auch haben möchte, statt sich unter Zeitdruck oder sogar Zeitnot eigene, umfassende Lösungen zu erschließen.


Finde ich emotional total nachvollziehbar!


Und vielleicht resultiert daraus auch eine gewisse Rücksichtslosigkeit der bestehenden (älteren) Partnerin gegenüber- mit dem Gefühl, dass sie ja schon all das mit dem von beiden geliebten Mann hatte und dass "man jetzt selber dran ist".


Vermutlich alles halb- oder unbewusst, aber da scheinen heftige Wirkmächte am Start, ey.


Nochmal: guter GedankenAnstoß, danke!


Edit: ist natürlich trotzdem Mist, wenn man sich so fordernd und konkurrenzorientiert irgendwo verhält- nur um das nochmal festzuhalten *zwinker*
********er75 Mann
6.901 Beiträge
Wir sollten bei der Diskussion etwas differenzierter sein.
Für mich hat die Problematik bei hinzukommenden Partnern zu einem Bestehenden Geflecht, zu einer bestehenden Poly-Zweierbeziehung, also einer „Geflechts-Keimzelle“, nicht nur mit dem Punkt des Beziehungsstatus der „Neueinsteiger“ zu tun, sondern vielmehr damit, ob das ihre erste aktive Berührung mit Polyamorie ist, oder nicht. Und hier spielt auch das Alter keine Roll.
Wenn jemand das erste Mal versucht polyamor zu leben, besteht immer die Möglichkeit, dass dieser Mensch für sich entdeckt, dass Polyamorie für ihn zwar schön klingt, aber dann, real selbst gelebt, nichts für ihn ist.
Da hier dann, zum Teil, starke Gefühle mit im Spiel sind, kann es sein, dass dieser Mensch versucht den geliebten Poly-Partner ganz für sich zu gewinnen.
Das sieht man gut an den Silderungen von https://www.joyclub.de/my/2099674.bluevelvet6874.html.
****on Mann
16.244 Beiträge
*********les1:
Tantra vs. Poly

uiiiii, hier geht's aber im Moment hoch her, gefällt mir, Leben in der Bude *zwinker*

Ich muß jetzt mal den Prinzipienbär raus hängen...

Tantra hat für mich nichts, aber auch ganz nichts mit Liebe zu tun. Es ist eine der vielen Therapieformen, die es seit Jahrtausenden gibt: Die Heilung der Seele und damit des Körpers durch Handlungen, die wir heute als "sexuell" ansehen.

Tantra ist eine wunderbare Projektionsfläche, und ich erlebe einen bunten Strauß an dezidierten Auffassungen, was es denn nun "ganz klar" und unbedingt sein soll.

Für mich spielt Sexualität im weißen Tantra keine spezielle Rolle. Massagen und "Therapie" ebenso nicht. In meinem Erleben und Verstehen ist Tantra eine gelebte Form der ursprünglich taoistischen Urteilslosigkeit und umfassenden All-Liebe. Natürlich ist Sexualität in diesem Verständnis nicht ausgeklammert, ebenso wenig wie Denken, die Leber, Fühlen, das Herz, der Schmerz - eben alles Menschliche. Aber nichts ragt aus dieser Gleichheit der Bedeutung heraus, auch nicht die Sexualität. Mit Ausnahme der Liebe.
Juhuuuuuuuuuu
*juhu*

Magisch, wirklich magisch.... Meine Süße aus der *schweiz* öffnet sich immer mehr dem Poly Gefühl, macht eigentlich nix direkt.

Gestern Abend hat sich überraschender Weise bei ihr ein früherer heimlicher Verehrer gemeldet, wie sie mir sagte, freut sie sich sehr auf ein Treffen mit ihm nach Pfingsten. Also, wenn das mal nichts längeres gibt *zwinker*

Das was mehr wird, wenn man es teilt, ist nicht nur die Information, sondern vor Allem die LIEBE !!!

*juhu*
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