Ich habe den Eindruck, dass über sehr Unterschiedliches gesprochen wird, wenn über Polyamorie diskutiert wird. Ich möchte dieses "Unterschiedliche" etwas genauer benennen:
Das eine sind die Gefühle der Zuneigung, der Verliebtheit und der Liebe.
und das andere sind deklarierte Verpflichtungen wie in:
• Ehe
• Partnerschaft
• die Verantwortung die man für Kinder hat
• die Frage ob Sex nur mit einer Person "erlaubt ist".
• der Ausdruck: "Mein Partner"
• und vieles andere mehr ...
Es ist wohl so, dass manche dieser Verpflichtungen mit unseren Gefühlen kollidieren. Und da sozialer /gesellschaftlicher Druck besteht, diese Verpflichtungen einzuhalten, reagieren die meisten Menschen damit, ihre Gefühle zu unterdrücken. Oder sie schreiben Bücher wie "Salz auf der Haut"
Oder sie verweigern sich den Normen und Verpflichtungen und melden sich in dieser Gruppe an
Was mir jetzt wichtig ist: Wenn jemand über Polyamorie spricht, dann kann ich nicht immer erkennen, ob er/sie damit über die Gefühle spricht ("also: "ich liebe mehrere Menschen") oder darüber, sich den obengenannten Verpflichtungen zu verweigern (also z.B.: "ich habe nicht: die eine Partnerschaft")
Und das macht es mir schwer, manche Aussagen zu verstehen.
Meine eigenes Verständnis von Polyamorie? Das erste + wichtigste für mich sind die Gefühle (also: "Ich liebe mehrere Menschen + ich darf das"). Was ich dann tu und wie ich mich verhalte (und der Umgang mit gesellschaftlichen Normen) ergibt sich daraus - z.B. habe ich immer ein Problem mit dem Ausdruck: "meine Frau". Das "meine" klingt immer falsch.
Zusammenfassend: Das eine sind die Gefühle, das andere ist unser Verhalten. Das sind zwei paar Stiefel - und nicht immer ist für mich in den Postings erkennbar, was gemeint ist.