@Soukie
*****e_3:
Würde das nicht bedeuten, dass die Liebe eines polyamoren Menschen "weniger tragend" - und von daher die Verbindlichkeit einer "Primärbeziehung" hilfreich ist?
Das sehe ich anders, denn für mich geht es hier nicht um eine Gewichtung der Liebe zwischen den Partnern im Geflecht, sondern es geht um die praktische Umsetzung der Polyamorie im realen Alltag.
Wenn jede Person im Netztwerk eine exklusiv zentrale Beziehung hat, also niemand anderes mit dem zentralen Partner ebenfalls eine zentrale Beziehung hat/anstrebt, dann stabilisiert diese Beziehung die beiden Partner, eben auch im Poly-Netzwerk.
Die von
https://www.joyclub.de/my/2099674.bluevelvet6874.html beschriebene Problematik, dass gerade poly-unerfahrene Partner, die neu ins Geflecht kommen, nach einiger Zeit versuchen Exklusivität und monoamore Beziehungen zu ihren PolyxPartnern aufzubauen, wird durch Paar-Strukturen eindeutig reduziert.
Auch im realen Alltag dürfte es sehr selten und schwierig sein, dass alle Partner unter einem Dach leben, das ist schon wohnungs- bzw. hausbedingt fast nirgends möglich.
So gibt es sehr oft ein, oder mehrere Paare die zusammenleben und dazu Partner, die alleine leben.
Sicher mag diese Lebensweise für viele auch ideal sein, viele wolle die Freiheit des Alleinelebens haben.
Doch es gibt auch viele, die sich dann deshalb ausgeschlossen, zurückgesetzt oder weniger integriert fühlen, weil sie alleine leben, und der Poly-Partner mit seiner Center-Partnerin in einer Wohn- und Lebensgemeinschaft lebt.
Auch beim Thema Kinder, so habe ich das zumindest im Bekanntenkreis erlebt, wollen sehr viele dann eine sehr feste Partnerschaft, die auch eine Wohnx und Lebensgemeinschaft einschließt.
Es geht also um praktische Aspekte des Zusamnenlebens, aber natürlich auch um Eisamkeit und das nicht alleine leben wollen, wenn man den Partner nur 2-3mal die Woche sieht.
Eine Gewichtung der Liebe sehe ich dabei ernst mal nicht, aber natürlich werden Beziehungen enger und intensiver, wenn man zusammen lebt.
Vielleicht ist es auch das, eine Art „Rettungsanker“-Denken, das dann diese Menschen entspannter in ihrem Poly-Geflecht agieren lässt, da sie mit dem Gefühl agieren, dass, wenn sie wirklich Probleme haben, krank sind, oder aber auch wenn eine der Wing-Beziehungen zerbricht nicht alleine sind.
Denn genau hier setzt auch zum Teil das Problem bei den „Single-Neu-Polys“, die in Wahrheit dann garkeine sind, und wie sie
https://www.joyclub.de/my/2099674.bluevelvet6874.html beschreibt, an.