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Polyamorie und Polygamie

Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie und Polygamie
Wusste gar ned das zwischen Polyamorie und Polygamie einen Unterschied gibt.

Dachte es ist ein und das selbe nur verschiedene Begriffe dazu.

Wie ist es dann, der wo nach Polyamorie lebt ist polygam
und wie sind dann die die nach Polygamie leben ? Auch polygam ?

Wenn man von Poly spicht welches ist dann gemeint ?

Oder ist doch alles das selbe.

Wer kann die unterschiede der Begriffe verdeutlichen ?

Danke
******ind Mann
96 Beiträge
Begrifflichkeiten
Hi Fetischlord,

dazu würde ich dir die gute alte Wikipedia empfehlen - ist da (gerade) recht gut beschrieben.

Menschen, die in diesem Bereich nicht viel differenzieren, könnten beide Begriffe synomym gebrauchen, aber eigentlich meint Gamos die Ehe und Amorie kommt von amor und meint Liebe. Poly heißt in beiden Worten Viel.

Also ist das eine eine Viel-Ehe und das andere eine Viel-Liebe... ich denke, das ist ein Unterschied oder?

Vielehe ist in Deutschland und vielen anderen Ländern strafbar, denn die gesetzliche Heirat ist eben staatlich abgesegnet und wird ja z.B. im Steuerrecht oder beim Nachnamen berücksichtigt - Vielliebe wird sicherlich von vielen als liederlich angesehen, erfüllt aber keinen Straftatbestand, da Liebe (GOTT SEI DANK!!!) keine "Rechtsform" ist oder hat... aber vielleicht kommt das ja noch auf uns zu.
*umpf*

Im muslimischem "Gottesstaat" - was immer das sein soll (Allah bilir!), ist es vermutlich genau andersrum - ein Kerl der viele Frauen hat ist hoch angesehen (solange er sie materiell versorgen kann), wer aber ohne Legitimation von Oben einfach so drauflosliebt, der bekommt schon mal den ein oder anderen Stein zugeworfen (sorry für den Sarkasmus).

Unvorstellbar wäre es dort natürlich, dass eine Frau mehrere Männer hat. Is ja klar... is ja wider die Natur oder so...

Ich schätze mal, wenn in DIESEM Club jemand Poly sagt, meint er nicht, dass er in einer rechtlich abgesegneten, illegalen Viel-Ehe lebt, sondern dass er sich in einer emotional gesegneten, verboten guten (?) Viel-Liebe mit mehr als einem Partner befindet oder dies zumindest als Option im Kopf hat.

Und dass die meisten Polys Wert darauf legen, dass es wirklich um LIEBE zu mehreren Menschen geht und nicht nur um Sex mit möglichst vielen tollen Körpern (was vielleicht auch schön ist, aber als Wunschvorstellung vermutlich eher weiter verbreitet), das ist denke ich auch logisch - schon vom Begriff her.

Also - alle Klarheiten wechdoziaht?

Na dann...

Alle(s) Liebe!!!
Glaube auch, das...
.. es in der Polygamy eher um:..... die gehören alle mir, egal ob ich sie liebe oder nicht geht.
Polyamory ist für mich die gleichen Empfindungen für mehr als einen Patner haben zu dürfen, ohne es verheimlichen zu müssen, zumindestens meinem "Hauptpatner" gegenüber. Also offen und ehrlich.
LG YOYO
der Unterschied ...
.... der ist hier in den beiden letzten Eintragen ja sehr schön erklärt !

Manofmind : ich wüßte dm nichts mehr hinzuzufügen em ist nichts ...

Sehr schön zu hören, das man wirklich nicht alleine ist mit seinen Gedanken und Gefühlen !

Schönen Tag euch allen !

LG Larissa
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Nanana,Yoyo...
Wer sagt denn, dass zB ein mormonischer Patriarch oder muslemischer Harems-Mann oder eine Neu-Guinesische oder Kongolesische Frau nicht ebenfalls seine Frauen bzw. ihre Männer liebt? Er bzw sie sollte es zumindest per Definition.
Obwohl das natürlich nicht unbedingt der Fall sein muss, aber dann eben vom Ideal einer Polygamie abweicht wie es auch in einer monogamen Ehe vorkommen kann und dann eigentlich deren neuzeitliche Defintion 'pervertiert'.

Im Idealfall beinhaltet eben die Polygamie die Polyamorie.

Wie eben auch die Monoamorie Bestandteil bzw Grundlage der Monogamie sein sollte.

Und Polyamorie bleibt Polyamorie, egal ob Du sie heimlich oder offen lebst bzw. leben kannst. Denn nicht die (Nicht-)Öffentlichkeit ist begriffsbestimmend sondern allein die Existenz mehrer paraleller Lieben.
der Unterschied ..
(da habe ich mich im 2. Satz aber wieder mal gründlich vertippt.. aber ich denke, der Sinn kam rüber !?)

Promisc: das nenne ich Haarspalterei was Du hier ausführst ..... Du könntest damit eine endlose Diskussion lostreten ......

Also ich finde die Frage ist per Definition perfekt beantwortet ....
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Das ist keine Haarspalterei, Larissa:

Im Idealfall ist die Mehrfach-Ehe nichts anderes als der gesellschaftlich legitimierte Rahmen der Mehrfach-Liebe.

So wie die Einzel-Ehe im Idealfall nichts anderes ist als der gesellschaftlich legitimierte Rahmen einer Einzel-Liebe.
Schon gut,
wollte Dich nicht reizen ......

have a nice day !
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
*lach*
Wirke ich irgendwie gereizt? -schmunzel-

Dir auch einen schönen Tag -zwinker-
...Doch noch einen drauf setzt....
.... ich habe von offen und ehrlich gesprochen und zwar meinen Patnern gegenüber. Zumindest die in meinem "Geflecht" (Blödes Wort) müssen um die "Tatsache" wissen, wie es mit meinen Gefühlen um sie bestellt ist.
Das heißt noch lange nicht, daß ich meiner Mutter erzählen würde, dass ich zwei Männer gleichwertig liebe. Erstens würde sie es nicht verstehen.
Zweitens hat sie mich anders erzogen, und drittens möchte ich nicht, daß meine Mutter wegen mir ein "schlechtes Gewissen" bekommt bzw, meine Lebenseinstellung ihr in irgendeiner Form Schaden zu führen könnte. Hier auf dem flachen land ist das leider so.
Ich habe auch nie behauptet das es bei allen Polygamien so ist, aber ich bezweifel die wirklich gleichwertige liebe zu allen Patnern.
Allerdings ist es wie gesagt nur ein Zweifel.
Ich selber hab bis vor etwas mehr als einem Jahr auch nicht gedacht, das es so etwas gibt.
Nun ist es so, und so schwer es auch ist, fühlt es sich gut an.

Oh und noch was....
ist mir eingefallen..... (bzw. an den Haaren herbeigezogen lach)

Menofminde hat aus dem Latein übersetzt, ich machs mal aus dem englischen.
Polygamie = YOYOs Übersetzung= Mehrfachspiel
und mit gefühlen zu spielen ist etwas was mir persönlich ganz ganz fern liegt.

*blumenschenk* YOYO
Definition
ich denke auch, das es so viele Facetten von polymerer Liebe gibt wie bei einer Zweierbeziehung - nur die Grundidee ist festlegbar. Ohne Wissen und Einverständnis aller Beteiligten ist es lediglich ein fremdgehen ..... oder mu´auf längere Sicht scheitern.

Aber ich denke, das ist an anderer Stelle schon ausführlichst diskutiert worden.

Auch bei mir haben die Erziehungsversuche meiner Eltern und der Kirche nichts "genutzt" - ich habe es geschafft!
Habe den weg dazu gefunden und - aller Unkerei meiner Eingeweihten zum Trotz - geht es mir sowas von gut dabei !

Das kann nicht verkehrt sein ..... und hat mit dem bekannteren Begriff "Polygamie" überhaupt nix zu tun ........
****ni Frau
173 Beiträge
Poly...
Polyamorie steht für mich völlig unabhängig von gesellschaftlich und rechtlich legitimierten und konventionalisierten Beziehungsformen.

Sie findet auf der ebene der Liebe statt.

Sie kann, muß aber nicht zwangsläufig in Zusammenhang mit polygamen Lebensformen gesehen werden.

Polyamorie ist für mich eine rein subjektive Ausrichtung.

Wer polyamor empfindet, kann auch monogam leben, aber er kann auch polygam leben. Eine zwingende Verknüpfung gibt es für mich da nicht.

Ich bin mir nicht sicher ob ich jemals polygam i. E. leben möchte (achtung : meint polygame Lebenspartnerschaft).
Aber ich werde wohl immer polyamor emmpfinden und leben.
Polyamorie schließt Liebesbeziehungen ( auch aber nicht nur sexueller Art) zu verschiedenen Personen ein. Aber sie ist auch eine innere Haltung, die eben Liebe NICHT von einer bestimmten Beziehungsform abhängig macht. Für sie hat Liebe etwas absolutes.

Im Widerspruch steht sie eigentlich NUR zu dem Typ der seriellen Monogamie , die an das "serielle Lieben" geknüpft ist.

Polyanorie steht für mich für den Fortbestand von Liebe, unabhängig und jenseits von lebenspraktischen Beziehungsformen, aber auch INNERHALB einer jeden beziehungsform.
Polygamie und Monogamie repräsentieren eine formale gesellschaftlich/soziale Ebene.
PolyAMORIE ("poly-amores denken") oder MonoAMORIE (die dann mono-normatives denken nach sich zieht) repräsentieren eine emotionale Ebene.
Daß viele den begrifflichen Unterschied zwischen den Begriffen Polyamorie und Polygamie nicht sehen , stelle ich zu meinem Bedauern immer wieder fest. Ein Quell vieler Vorurteile und falscher Annahmen.... :-



Für mich eindeutig Begriffe unterschiedlicher KATEGORIEN.

--> Ein Vergleich - neun nicht Äpfeln mit Birnen - sondern von Äpfeln mit Kirschen. Ich kann beide mögen aber Äpfel bleiben Kernobst und Kirschen bleiben Steinobst. Spitzfindigkkeiten? klar! Ein Obstsalat aus beidem kann extrem lecker schmecken und macht dise Kategorien unwichtig. Aber zu sagen Äpfel und Kirschen - alles nur irgendwie Obst , wäre falsch. Eine Frage des differenzierten "GeschmacksEMPFINDENS" - nicht wahr??


Liebe Grüße von der Tif, die es manchmal recht genau nimmt, aber gleichzeitig nicht alles nur bierernst nehmen will. *gg*

Wünschen allen fruchtige Erlebnisse.
(ist nicht bald Romtopf-Zeit ? *zwinker*)

Lasst uns unser Leben genießen wie es uns passiert...
*wink*
******ind Mann
96 Beiträge
Individuum und Gesellschaft
N'abend nochmal,

ich denke auch, dass in den beiden Begriffen eine gesellschaftliche-normative Ebene und eine rein individuelle (auch ein Paar ist in gewissem Sinne ein Individuum - sogar "unabhängig" von den PartnerInnen!) zum Ausdruck kommen.

Gesellschaften sind (zu einem gewissen Grad) immer an Stabilität interessiert und versuchen deshalb in dem ein oder anderen Modell menschliche Beziehungen zu verwalten. Die Ehe war jahrhundertelang NICHT als Liebes-, sondern als Produktionsgemeinschaft gedacht und gemeint. Es war völlig üblich, dass beide Eheleute nebenbei ihre Amouren hatten, denn Liebe war eine völlig andere Baustelle.

Liebe gab, gibt und wird es immer geben - und sie ist schlichtweg anarchistisch!

Die Frage, welche Freiräume es innerhalb einer Gesellschaft zu ihrer Verwirklichung gibt, ist dann eben sehr von der Ebene der Gesetze abhängig. Wir haben hierzulande schon ein sehr großes Maß an Freiheit diesbezüglich - um das mal wertzuschätzen.

Und ganz ehrlich - bei "unserem bunten Haufen" - wer will DA denn noch durchblicken??? So kunterbunt wie das polyamore Liebes- und Beziehungsleben ist, wären Gesetzesentwürfe für entsprechende Lebensgemeinschaften doch gleich für den berühmten A....

Um zu den Äpfel, Kirschen und Birnen Tifis eine weitere Metapher zu gesellen:
Wer die unendliche Geschichte kennt (und bemerkt hat, was für ein tiefsinniges Buch das ist!), der erinnert sich an die letzte Szene des ersten Teils, in dem die kindliche Kaiserin (das schöpferische Prinzip des Lebens?) den alten vom wandernden Berg aufsucht (das "verwaltende" oder ordnend-beschreibende Prinzip... die Vergangenheit... vielleicht der Tod?). Als sich beide Treffen, beginnt sich alles in einem sinnlosen Kreis zu drehen, bis Bastian völlig irre wird und den Bann von Außen durchbrechen muss...

Was lernen wir daraus?

Wer sich mit Gesetzgebern an einen Tisch setzen würde, um gesellschaftlich verwaltbare und klar zu beschreibende Beziehungsmodelle zu erarbeiten, in denen alle möglichen Liebesformen berücksichtigt werden... der kann schon mal die Jungs mit dem engen Jäckchen rufen lassen!
*sternchen*

Und ganz ehrlich - ich finde das wunderbar so. Erinnert mich an den Spruch: Leben ist was passiert, während du dasitzt und Pläne schmiedest.

Lasst uns leben!

(Punktabzug für den deutlich zu pathetischen Abgang - ach ne... hat ja die liebe Tifi auch so gemacht - puh!!!)

*grins*

Alle(s) Liebe!!!
**********vence Frau
430 Beiträge
Ganz ehrlich ..
... ich hatte immer shcon heftige Schwierigkeiten mit dem staatlich überwachten und gefördertem Ehegedings.

Warum? Im Endeffekt geht es um Macht und Besitz. Staatlich (und/oder kirchlich je nach Staatsform..) abgesicherte, beurkundete und geschützte Ehen waren immer dazu da, Besitzstände zu wahren, da ging es darum, festzustellen wer legintimer Nachkome und damit Erbe ist. In diesem Sinne auch immer ein männlicher Wunsch .. die Mutterschaft ist ja nur in seltenen Ausnahmefällen strittig, die Vaterschaft per se immer.

Seit der Gleichstellung ehelich legitimer und ausserehelicher Kinder in Erbschaftsfragen sehe ich den verfassungsrechtlich festgeschriebenen Vorzug von Ehe und Familie als völlig verfehlt an .. an sich dürfte nur profitieren, wer sich die Mühe macht Kinder groß zu ziehen und zu versorgen.

Um den Bogen halbwegs zurück zu schlagen ... Polyamorie sollte verfassungrechtlich besonders geschützt werden .. angesichts aktueller Scheidungszahlen einer der wenigen Lebensentwürfe, der Kindern mit größerer Wahrscheinlichkeit ein geborgenes Aufwachsen sichert. Mehrfach geknüft hält besser *zwinker*

Würzige Grüße mit heute mal weitausholenden Gedanken
Marion
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Leider wird in Polygam auch oft was falsches ..
... interpretiert, nähmlich das polygame nur mit viel Sex wollen und kein Herz und Gefühl dabei sein soll.

Aber dies ist ja falsch weil dies sonst eine Ehe ohne Gefühl nur mit Sex wäre.

Also Liebe und Gefühl ist bei beiden Begriffen vorhanden.

Nur das Polygamie eine Ehe mit einem Mann und mit vielen Frauen ist.
So wie es im Islam teilweise so ist.

Wie ist es, geht das ?
Mit einer Frau fest verheiratet zu sein und mit anderen Frauen eine polymore Beziehungsform zu haben ?
Wer hat mit sowas schon Erfahrungen gemacht ?
**********vence Frau
430 Beiträge
Hi Fetischlord,

interpretieren ist das eine .. gamie ob mono oder poly bezeht sich immer auf die staatlich/kirchlich geschlossene und unterstütze Partenrschaftsform der Ehe. Was in dieser Ehe passiert ist erst mal Privatsache der Beteiligten. Da gibt/gab? es übrigens auch Formen, in denen eine Frau mehrer Männer heiraten durfte (ich meine mich an eine derartige Konstellation in Tibet zu erinnern).

Polyamor fusst dagegen auf freiwilligen "Vereinbarungen" zwischen mehreren Partnern. Und ist damit per se schon weitaus weniger definiert.

Nimm nur mich als Beispiel ... bin ich mit meinen eifersuchtsfreien Beziehungen zu verschiedenen Partnern mit unterschiedlicher Intensität (und Sexualität) aber irgendwie keiner "richtig großen Liebe" (was immer das auch genau ist ...) polyamor oder nur ein Weibsbild lockerer Moral?

fragt
Marion
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Fetischlord, Du wirfst glaube ich immernoch mehrere Dinge durcheinander. *g*
Polygam heißt Vielehe - aber legt sich noch nicht darin fest, wieviele Menschen welchen Geschlechts verheiratet sind. Es gibt da Spezialformen, die auch weltweit vorkommen, nämlich Polyandrie (mehrere Männer mit einer Frau) und Polygynie (mehrere Frauen mit einem Mann). Genauso ist aber auch denkbar, daß mehrere Frauen mit mehreren Männern verheiratet sind.
Da Polygamie verboten ist in Deutschland, ist es denke ich nicht selten, daß polyamore Menschen mit einer Person verheiratet sind und mehrere weitere Partner ohne offizielle Ehe haben. Ist bei uns jedenfalls auch der Fall, wobei die Ehe noch vor Öffnung der Beziehung geschlossen wurde. Ob wir heute nochmal heiraten würden mit den anderen Partnern dabei, weiß ich nicht so recht.
******ind Mann
96 Beiträge
Also - wenn wir's vertiefen wollen:
*klugscheisser*
Polygynie (Viel-Weiberei) ist das, was in den meisten Kulturen in eine Polygame Ehe gegossen wird. Das üblichere Modell wie im Islam. Gerade die Potentaten sind halt potent und wollen zur Machtsicherung viele MÄNNLICHE Nachkommen zeugen.

Polyandrie (Viel-Männerei) meint das etwas seltenere Modell, was tatsächlich in Tibet und anderen Agrarkulturen vorkommt, wenn nämlich eine Ehe geschlossen wird, um Landbesitz zusammenzuhalten. Das spärliche Land wird dann zusammen mit den Geburten kontrolliert. Z.B. heiraten mehrere Brüder eine Frau und beackern das Land gemeinsam. Die Frau kann sich auch mit zwei Männern nicht so schnell vermehren und damit "hungrige Mäuler" in die Welt setzen, wie ein Mann mit mehreren Frauen. Es geht also sowohl um Geburtenkontrolle, als auch Besitzstandswahrung...

Also alles höchst unemotionale Beweggründe aus der Not heraus geboren, nicht aus einem unbegrenzten Liebes-/Lebensentwurf.

Wieviel Liebe in der oder der "Ehe" dann zu finden ist, ist halt auch wieder sehr individuell würde ich sagen.

Ansonsten - watt wisse wissn?

Ich bin verheiratet und habe schon "auswärts lieben dürfen" und darf es noch... So wie meine Liebste auch. Wenn man für sich einen Lebenspartner erwählt hat, dann möchte man/frau mit diesem Menschen sicher gerne auch die ganzen schönen Dinge erleben, wie Kinder, gemeinsame Wohnung, Freizeit, Urlaub etc.

Daneben gibt es dann andere Partner, mit denen die weniger alltäglichen Genüsse gelebt werden (NEIN - die lebt man natürlich AUCH mit dem Hauptpartner, wenn das beide wollen). Es gibt - wie Rosa von Praunheim z.B. und im Schwulenmilieu wohl öfters - auch Hauptpartner, die sich emotional lieben, aber den Sex dann NUR noch mit Außenpartnern leben... eben um das Anarchistische des Sex aus der Beziehung rauszuhalten, denn das soll sie stabiler halten (also auch eine Art der Absicherung/Verwaltung!).

Also - wieder mal sind die Optionen so vielfältig und niemand kann sagen, was dabei für wen rumkommt.

Es gibt z.B. Fälle, in denen einen "Geliebte" in über 20 Jahren zwei Ehen des Mannes "überlebt" hat. Der sog. Hauptpartner ist also nicht zwangsläufig die sicherste und langfristigste Beziehung, sicher aber wohl die zeitlich intensivste - denn oft sind nicht die Gefühle, sondern die Zeit der limitierende Faktor im Liebesleben von Polys.

Over and out

Alle(s) Liebe!!!
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank.
Danke erst mal für euere Infos.
@ fetischlord
Ich stecke mitten drin in der Erfahrung.... *freu2*
Und es ist nicht einfach, aber es lohnt sich.
Für mich fühlt es sich gut an, diese beiden besonderen Menschen zu lieben.
Mein Mann weiß es, genauso wie es der zweite Herzbewohner weiß.
Bis vor etwas über einem Jahr, hätte ich es nicht geglaubt, daß es "sowas" überhaupt gibt. Und ich hoffe, daß wir noch lange gemeinsam durchs Leben gehen. Das heißt nicht, daß es nicht auch mal "platonische Phasen" gibt. Denn wir leben miteinander aber nicht zusammen. Als ich es für mich erkannte ging mir als erstes durch den Kopf warum sollte ich etwas besonders "weg tun" wenn uns etwas besonderes "gefunden" hat. Für mich persönlich ist das was man allgemein unter serieller monogamy versteht, eher das was ich nicht leben möchte. Denn meine Gefühle für meinen Mann sind nicht weniger geworden, dadurch daß ich einen zweiten Mann liebe.
Ich weiß nicht wo wir ankommen werden. Aber da wo wir ankommen, möchte ich mit den beiden ankommen.
LG YOYO
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Für mich ist es auch eine gute Sache.
Denke wir Polyaristen sind auf den richtigen Weg.
Denn Liebe ist gut, wieso sollte man nicht mehrere Lieben dürfen,
kann nicht verstehen warum die Kircheninstitutionen es uns verbieten wollen. Selbst Moses hatte mehrere Frauen die er lieben durfte.

Es steht zwar in den 1o Geboten Du sollst nicht Ehebrechen,
aber es steht nicht drin mit wie vielen man verheiratet sein kann und wie viele man lieben darf.

Unter Polys denke ich kann es keinen Ehebruch geben, oder doch ?
**********vence Frau
430 Beiträge
>Unter Polys denke ich kann es keinen Ehebruch geben, oder doch ?

Da täuscht Du Dich aber gewaltig ... Poly ist kein Freibrief tun und lassen zu können was einem grad in den Schw^^^ Sinn kommt. Gerade in mehrgleisigen Beziehungen ist es auch wichtig aufeinander zu achten, einander zu achten und aufzupassen, dass es allen gut bekommt.

Das ist auch mehr als Offenheit und Ehrlichkeit - gerade die Offenheit macht es nicht unbedingt einfach die Achtung und den Respekt vor dem anderen zu pflegen, nicht in Beliebigkeit zu verfallen.

Würzige Grüße
Marion
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Ja und Treue ist auch wichtig.
Auch bei Polys ist Treue wichtig.

Denn hintergangen zu werden ist auch bei einer polyamoren Beziehung auch wenn sie sehr offen ist, sicher nicht schön.

Da muß ich zustimmen: Respect, Ehrlichkeit und Achtung muß überall gegeben sein.
Hallo ihr Lieben,
Hallo @*******lord,

Ich habe gelernt, dass Polyamory nicht nur Poly im Bereich der Gefühle und Partner ein "Mehr" bedeutet, sondern auch in der Definition der Lebensweise.

Viele Polys leben ein Netzwerk der Gefühle und Beziehungen, einige mit Zentrum andere mit mehr Knotenpunkten.

Unsere Partnerschaft ist noch etwas anderes, eine in sich geschlossene Poly(Dreiecks)beziehung. Diese Beziehung setzt sich in unserem Fall aus einer Frau als Center und zwei Männern als Wing zusammen. Eine weitere Besonderheit ist das feste Zusammenleben von uns Dreien in einer Wohnung, mit nur einem Schlafzimmer.

Unter Polys denke ich kann es keinen Ehebruch geben, oder doch ?

Bei uns würde gibt es ein "Fremdgehen", da es genau wie bei Mono die Partnerschaft "stören" würde. Offen ist unsere Beziehung also nicht oder gar eifersuchtsfrei. Eifersucht innerhalb unserer Beziehung gibt es nicht jedoch nach Außen.

LG
Brian
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@Brian
Eine weitere Besonderheit ist das feste Zusammenleben von uns Dreien in einer Wohnung, mit nur einem Schlafzimmer.

Ernsthaft?!? Ein Bett? Zwei Bett? Drei Bett? ... Matratze? *mrgreen*
Jetzt bin ich aber neugierig, wie das praktisch aussehen kann. *oh*
Wodurch entsteht bei Euch denn Eifersucht? Ich hoffe, da bin ich nicht zu neugierig jetzt. Aber das ist eine Variante, die hab ich noch garnicht in Betracht gezogen.
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