Turbolente Polyamorie
Ich führe eine wahrscheinlich recht ungewöhnliche Beziehung, selbst für diese Gruppe.
Ich habe meine Partnerin vor ca. einem Jahr kennengelernt, weil wir zusammen ein künstlerisches Projekt machen wollten.
Ab dem siebten Treffen war uns klar unsere Beziehung ist das spannendste, das wir gemeinsam tun können und haben beschlossen, die Entwicklung unserer Beziehung filmisch zu dokumentieren und künstlerisch zu verwerten.
Ich war da schon sehr verliebt, während sie keine romantischen Ambitionen mit mir hatte, da sie schon einen Freund seit vier Jahren hatte.
Letztlich hat es sich aber doch ergeben, das sich eine "richtige" Liebesbeziehung entwickelt hat, was deren Beziehung auf eine Zerreißprobe gestellt hat.
Sie und ich teilen quasi all unsere Interessen und haben gemeinsame Zukunftsvisionen (wir haben zusammen einen Tantramassagenausbildung gemacht und planen irgendwann zusammen ein Studio zu eröffnen.)
Er und sie haben quasi nichts gemeinsam.
Also hat sie Grenzen gezogen, die Sie mit mir nicht überschreitet, um die Beziehung zu ihm zu differenzieren und um zu verhindern, dass wir deutlich mehr Dinge teilen, als sie und ihr Freund, also um eine Art Gleichgewicht zu wahren.
Die Grenzen sind: wir müssen uns nicht auf den Mund, wir haben keinen Penetrationssex (der Sex den wir haben, ist trotzdem der Beste, den ich je hatte) und vielleicht die Grenze die für mich am schwersten zu schlucken ist, wenn sie eine familiäre Zukunft plant, dann mit ihm.
Aus dieser Gesamtsituation ergeben sich so einige Herausforderungen.
Erstens: die Entscheidung für die Polyamorie haben sie und ihr Freund nicht gemeinsam getroffen, was für erhebliche Spannungen sorgt.
Zweitens: Ich weiß, sie ist eine Frau mit der ich mein Leben verbringen will, aber ich will auch Kinder und eine Familie, d.h. ich habe keine andere Wahl als mich nach einer neuen Partnerin umzusehen, mit der ich haben kann, was ich mit Johanna nicht habe. Das gestaltet sich aber natürlich schwierig, schließlich muss es nicht nur zwischen uns passen sondern sie muss auch noch akzeptieren, dass es Johanna in meinem Leben gibt (mal abgesehen davon, dass ich als Tantramasseur arbeite)
Und drittens: unsere Beziehung ist auch ein künstlerisches Projekt.
(Wer sich für dieses Projekt interessiert, sollte unser Paarprofil "Kirschfuchs" auschecken)