Sie schreibt...
Aus der Erfahrung heraus besteht die größte Schwierigkeit in einem Punkt mit 2 Blickwinkeln:
• eigene Ausdrucksweise:
Was will ich eigentlich durch meine Worte erreichen? Und kommt das auch an?
Egal wie klar meine Gedanken sind und wie gut ich sie formuliere - der Knackpunkt ist, wie sie beim anderen ankommen.
Gerade das verpatzen viele! Man weiß was man meint, ist aber nicht aufmerksam genug mitzubekommen, dass der Gesprächspartner die Worte anders auffasst.
Ein jeder von uns interpretiert anders.
Daher: Das Zuhören, das Lesen auch auf nonverbaler Ebene gibt die Hinweise ob ich passend formuliert habe oder nachbessern muss.
• die Ausdrucksweise des Gesprächspartners
Gleiches Spiel, nur bin ich der Empfänger. Viel zu oft will mein Gegenüber mir etwas mitteilen, aber etwas anderes erreicht mein Ohr. Die Formulierung passt nicht recht, ich missverstehe was der andere sagt.
Manchmal, oftmals, ist das sogar schwerer zu „lösen“.
Alles was wir hören und sagen löst sofort Assoziationen aus.
Wenn wir uns dessen bewusst werden, uns immer wieder daran erinnern, dann gelingt es leichter die richtigen Töne anzuschlagen.
Und es gelingt uns leichter, nicht nur die Worte zu hören, sondern auch die eigentliche Intention des gesagten zu erahnen.
Meine persönliche Lösung dazu ist:
Wenn ich etwas sage, achte ich auf die (gesamte) Reaktion des Anderen. Gesicht, Haltung, Tonfall.
Und ich achte darauf schnell genug umzuformulieren, näher zu erläutern wenn ich merke, dass ich etwas ausgelöst habe, was ich nicht im Sinn hatte.
Wenn ich etwas höre, dann achte ich genauso auf Gesicht, Haltung, Tonfall. Und ich lausche in mich rein.
Das ist schwerer, da die meisten Gesprächspartner unachtsamer mit Formulierungen sind, als ich es bin.
Wann immer ich mich dabei ertappe, dass ich mehr in die gehörten Worte interpretiere als tatsächlich gesagt wurde, atme ich tief durch und FRAGE nach. Versuche zu klären, ob ich mit meiner Interpretation richtig liege.
Und aus jedem Gespräch versuche ich zu lernen. Zu lernen, wie ich individuell passend zum jeweiligen Gegenüber formulieren muss um verstanden zu werden.
Und zu lernen, wie ich individuell passend zuhören muss.
Es ist eine Wohltat auf jemanden zu treffen, der achtsam formuliert und zuhört. Aber eine Seltenheit.
Die zweitgrößte Schwierigkeit besteht darin, dass die wenigsten Menschen sich klar darüber sind, was sie im innersten bewegt.
Viele Gespräche sind nahezu endlose Runden um den heißen Brei.
Zu ergründen wo das eigentliche Problem liegt, dass was der andere (oder man selbst) eigentlich loswerden will... wenn er/sie oder man selbst nur wüsste, was es ist.
Oft lauern einfach Dinge hinter dem offensichtlichen, die mit dem Gesagten gar nichts zu tun haben.
Und auch hier: Achtsam Hören. Auf sich selbst und auf den anderen.