Sicherheitsstreben, so verwerflich?
Mir hat das Leben schon übel mitgespielt, ich habe diesem so lange die Sporen gegeben, bis es so war, wie es mir gefiel. Es war nur nicht immer leicht, es hat mich viele Tränen und viel Kraft gekostet.Heute, würde ich sagen, bin ich mit mir im Reinen. Weitestgehend.
Ich hatte immer den Anspruch an mich selbst gehabt, erst dann in Beziehungen zu gehen, wenn ich auch beziehungsfähig bin. Sprich, ich weiß, was ich will, was ich brauche, bin geläutert, kommunikativ, entspannt, habe meine seelischen Dämonen im Griff, bin stets gut drauf und nicht neurotisch, raste nicht aus, habe kein Problem mit Eifersucht etc. Die Partner zum Pferdestehlen sozusagen.
So ähnlich hatte ich es auch mal einer Freundin dargestellt, die daraufhin zu mir meinte, dass manches nicht alleine heilt sondern eben eher in Beziehungen... Einleuchtend.
Hier habe ich sehr oft gelesen oder zumindest es so interpretiert, dass es bei Gefühlen, Befindlichkeiten "negativer" Natur, ausgelöst von jemand anderen, ein Spiegel darstellt, mit dem es sich auseinanderzusetzen gilt.
Ist es so verwerflich, sich Sicherheit von dem Gegenüber zu wünschen? Solang man nicht zum Klammeräffchen mutiert?
Ist es in der Welt heutzutage, wo alles unverbindlicher wird, nicht auch mal schön, jemanden wissen zu lassen, dass man ihn braucht?
Oder soll ich versuchen die Ursache für mein Sicherheitswunsch in Beziehungen ausfindig zu machen, zu eliminieren, eine maximal entspannte Partner zu werden, zu sein, wo evtl. die Unabhängigkeit so stark ist, dass der ein oder andere Bereich von Nähe nicht intensiver werden kann?
Ich finde es eigentlich schön, wenn Geschlechter sich ergänzen.
Ansonsten, ja, ich vermute, der ein oder andere wird sich vermutlich fragen, ob und was ich mir von dem Thema erhoffe. Ich kann nur sagen, ich weiß es nicht. Ich reflektiere gerade nur. Altes und Neues, wie ich es immer gerne tue, hatte nur schon seit Ewigkeiten keine Zeit mehr dafür. Habe noch eine Trennung zu reflektieren, bemerke, dass ich entspannter geworden bin und nicht immer sofort wissen muss, wohin es geht, aber so ganz ohne gestilltes Sicherheitsbedürfnis krieg ich es eben doch noch nicht hin. Ist für mich immer noch die Frage, muss ich das?!
Einen schönen Samstagabend für euch