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Beziehungs-Anarchie
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Ist Poly bedingungslos oder bedingt?

Ist Poly bedingungslos oder bedingt?
Angetriggert durch den Thread "Regelverstoss" mag ich dieses Thema zur Diskussion stellen. Wichtig ist mir, dass ich nur neugieriger "Fadenhalter" hier bin; weder angetriggert, noch betroffen...


Die Frage lautet: Ist Poly bedingungslos oder bedingt; und wie bedingt ihr das?

Ich freue mich auf eure Sichtweise!
*********hein Mann
203 Beiträge
das...
...kapiere ich nicht ganz..könntest du das mit 1-2 Sätzen erläutern was du hinter diesen Begriffen siehst?
"Ist Poly bedingungslos oder bedingt?"

Ist Liebe bedingungslos oder bedingt?

Polystrukturen, ob zwischen drei oder mehr Leute sind. m. M. nichts anderes als eine Duo-Beziehung hinsichtlich Liebe, Bedingunslosigkeit oder Bedingtheit.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Für bedingungslos halte ich nichts im Leben, obwohl ich die Frage inhaltlich nicht verstehe.
Für die, die den Aufhänger im benannten Thread "Regelverstoss" noch nicht gelesen haben: Es ging um den für mich auslösenden Beitrag von @****bke

Poly kann man nur mit großer Ehrlichkeit und Toleranz leben. Es kann nicht wirklich Regeln geben. Zwei Menschen können keine Regeln für das Zusammensein zweier anderer Menschen aufstellen, auch wenn einer dieser Menschen am Zusammensein dieser anderen Konstellation beteiligt ist.

Wir sollten aufhören so zu tun als sei Poly die "Erlaubnis" "fremd" zu gehen. Poly bedeutet, dass man mit mehr als einem Menschen Liebe teilt und dies mit Wissen und dem vollen Einverständnis der beteiligten Menschen. Dann braucht man auch keine Regeln.

*****aWa Frau
247 Beiträge
Bedingungslos
Also, Liebe an sich ist bedingungslos.
Sprich Erwartungsbefreit.
Sobald ich meine Liebe an Bedingungen knüpfe wirkt sie nur als Instrument und verkommt als Tauschware.

Dennoch, auf dem Weg zur Polyamorie braucht der eine oder der andere Anhaltspunkte um sich seiner Ängste stellen zu können und nicht davon überrumpelt zu werden.
Und so braucht es also Achtsamkeit. Mir und dem Partner oder auch den weiteren Partnern gegenüber.
*********hein Mann
203 Beiträge
also...
..ich halte es mit meinen Vorredner: Für Liebe gibt es keine Bedingung. Jedoch kann es manchmal nicht schaden im eigenen Polynetz ein paar Vereinbarungen auf Konsensbasis zu treffen; dann aber eben nur unter Einbeziehung aller Partner des Netzes.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Liebe kann für mich bedingungslos sein. Sie IST, selbst wenn der Austausch abbricht, Kommunikation gar nicht mehr möglich ist, etc.

Sobald Liebe in einer Beziehung gelebt wird (blöd formuliert, aber mir fällt keine passender Formulierung ein), gibt es für mich Bedingungen.

Persönliches Fazit :
Liebe kann bedingungslos sein.
Beziehung nicht.
ich
denke Gesundheit,ist wichtig und wenn ich nicht vertrauen kann,das abgesprochene Regeln diesbezüglich eingehalten werden,lasse ich es lieber....,also dort bin ich nicht bedingungsfrei.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Hoffentlich letztendlich bedingungslos.

Aber erst, wenn - das ist die Bedingung ;)- wenn ich mit mir selbst bedingungslos bin.

Erst, wenn ich mich mir selbst total hingebe, kann ich mich einem und dann auch mehreren total hingeben, und dann kann ich Menschen ins Leben ziehen, die keine Bedingungen an mich stellen. Denn nur ICH kann mit viel Selbstliebe den alten Schmerz auflösen.

Das, was Wiebkke beschreibt, ist das Ende eines Weges, auf dem ich kaum jemanden maximal fortgeschritten erlebe. Viele erst am anfang oder in der Mitte. Es dürfen gerne mehr werden.
Und das ist nicht polyspezifisch!

Im besten Fall ist es auch letztendlich menschenspezifisch.
*****e_3:
Persönliches Fazit :
Liebe kann bedingungslos sein.
Beziehung nicht.

Das deckt sich grob mit der Definition von Osho. Dem fühle ich mich nah.

Wie aber nähere ich mich auch in der Beziehung einer - zumindest gewissen - Bedingungslosigkeit? Was braucht es bei den involvierten Partnern, und wie bringt ihr das für euch persönlich auf die Straße?
*****al4 Mann
798 Beiträge
Beziehung ist immer bedingt.
Warum sollte ich das ändern wollen? Oder mich zur Bedingungslosigkeit drängen? Was sollte das für einen Sinn machen können?
nüchtern betrachtet
würde ich nicht von "bedingt" und "Regeln" in einer Beziehung sprechen, sondern von Achtsamkeit. Und davon allerdings braucht es nach meiner Erfahrung in einer Poly-Beziehung mehr als in einer Mono-Beziehung. Alleine aus der Tatsache heraus, dass mehr Personen beteiligt sind.
Beides
Auch ich finde, dass Liebe bedingungslos sein kann, eine (Liebes)Beziehung es hingegen niemals ist. Es ist sinnvoll und gesund, eine Beziehung nur zu leben oder aufrecht zu erhalten, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Dabei denke ich vor allem an Aspekte, die Grundlegendes betreffen, z.B. die Themenfelder Vertrauen, Ehrlichkeit, Respekt, Verantwortung usw.

Außerdem denke ich auch, dass Liebe ansich bedingungslos sein kann, aber nicht muss. Ich finde demnach auch nicht, dass wahre Liebe bedingungslos sein muss. Zum Beispiel kann Liebe enden, wenn sie eindeutig nicht erwidert wird, oder wenn der Liebende respektlos oder rücksichtslos behandelt wird - sie kann dann enden, muss aber nicht. Das hängt in meinen Augen 1. davon ab, von welcher Art der Liebe reden beziehungsweise wie wir sie definieren und 2. von der Persönlichkeit des Liebenden.

Polyamorie muss meiner Meinung nach nicht ohne Regeln auskommen. Diese Regeln sollten allerdings ständig angepasst werden am die akute Situation - dazu braucht es natürlich viel Gespräch.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@ KKMK
Für mich ist wichtig, dass es beim Verlieben schon keine Bedingungen meinerseits (ich kann nur bei mir bleiben im Thema) gab.
Der Mensch, der in mein Leben kam, musste nicht dem von mir bis dahin bevorzugten Beziehungsmodell zustimmen und "für mich passen", was den Zeitpunkt betraf.
Ich habe erstmal genau das NICHT gemacht, wozu oft geraten wird :
Ich habe nicht erstmal meine Bedürfnisse gesehen, sondern... nicht geplant... war "nur" neugierig und offen für den Kontakt und die Entwicklung.
Nicht immer leicht, da ich "Kontroll-Freak" dadurch ins Rutschen kam.

Mein Ansatz ist also ein ganz anderer, als ich es hier öfter lese :
Solange ich mein Ich in den Fokus stelle, ist bedingungslose Liebe (mein Empfinden) nicht möglich.
Da hätte ich damals nur nach "Poly-Bereitschaft" aussortieren müssen, was ich nicht getan habe.

Heute denke ich, dass nur durch diese Offenheit in mein Leben kommen kann, was eben ohne Bedingung beginnt.
Bei "vorab Aussortiertem" ist Bedingungslosigkeit gar nicht möglich. Es hätte ja schon mit einer angefangen.

Zwischendurch war das schwierig. Um Beziehung führen zu können, müssen letztendlich Bedingungen erfüllt sein und vermutlich ist es sehr anspruchsvoll, sie gegenseitig zu erfüllen, wenn die "Ecken", aus denen Menschen kommen, sehr unterschiedlich sind.

Dem Wir im Vertrauen Raum geben und das Ich auch mal hinten anstellen, war wechselseitig wichtig, damit es heute ist, wie es heute ist.
Das tun zu können, hat mit weiterem Bedingungslosen zu tun:
Vertrauen.

Ich bin froh, dass wir es auch in Krisen nicht verloren haben und heute genau da sind, wo wir sind, denn inzwischen haben wir Pläne, an die ich nie geglaubt habe, sie mit jemandem machen zu können.

Für mich ganz persönlich wäre das ständige in den Vordergrund Stellen des Ichs ein Selbstschutz aufgrund von schlechten Erfahrungen, die ich mal gemacht habe. Eine Art "Altlasten mit in die Beziehung nehmen".
Wenn das Wir stimmt, kann sich das Ich gar nicht auflösen.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Soukie, Bedingung für das „Gelingen“ Eurer Begegnung war, das du nicht auf deinem bevorzugten Beziehungsmodell bestanden hast. Hättest du diese Bedingung nicht erfüllt, ja was dann?
Du hättest ihn ganz sicherlich lieben können, wärst aber nicht in der Beziehung, die du heute hast, wenn ich das richtig verstanden habe.
Liebe kann bedingungslos sein, Beziehung ist immer bedingt.
Liebe
ist bedingungslos. Eine Beziehung stellt Bedingungen, wenn sie für beide (alle) Partner erfüllend sein soll.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Lateral, das ist die "Bedingung für die Beziehung" damals gewesen, nicht für eine erste Begegnung, denn
da Beziehung nicht geplant war (sogar aufgrund der km gar nicht angedacht) konnte Liebe anfangs absolut bedingungslos sein.

Ich habe ja geschrieben :
Liebe kann bedingungslos sein.
Beziehung nicht.

Was nicht definiert ist, hat auch keine Regeln.
Wenn eine Definition ins Spiel kommt ("Beziehung", "Polyamorie", "Monoamorie",...) sind bereits mit der Definition Bedingungen verbunden.
*******one Mann
843 Beiträge
Die Frage an sich
**MK:
Ist Poly bedingungslos oder bedingt?
impliziert, ob Polyamouristen die besseren /schlechteren Liebespartner sind.

Bedingungslos hin oder her - Ich würde sagen, dass die Polys ein wenig mehr aus dem Leben herausschöpfen wollen - also auch an Erfahrungen. Soweit die Grundidee. Die Art und Weise wie, also der Offenheit geschuldet und den fehlenden Einschränkungen, könnte man glauben, einen gewissen Reifegrad erreicht zu haben, was wiederum dem zu Grunde liegenden "Regelverstoß" widerspricht.


Also alles beim Alten: es kommt auf den "fehlbaren" Menschen an, wie er es gestaltet und damit fragt man sich, ob es überhaupt Poly ist oder nicht, was man da lebt.

Schlauer werden wir hiermit also auch nicht....
Compris?
*****al4 Mann
798 Beiträge
@****ie: sry hatte ich falsch verstanden.
Ja ich glaube das war bei uns auch so; ganz viel Neugier und Offenheit, ja vielleicht bedingungslos? Weiß nicht genau.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Liebe
hat keine keine Bedingung. Ergo PolyAMORIE auch nicht.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich denke, dass jeder Versuch vorab zu regeln, indem man zeitig Definitionen bemüht, Bedingungsigkeit be- ggf verhindert.

Ich bin nicht "poly" oder "mono", sondern Mensch in ständiger Entwicklung.

Sich für alle Zeiten in ein Beziehungsmodell sortieren zu lassen (oder das selbst zu tun ) beinhaltet schon Bedingungen für alles Weitere.
Unter einer Definition ist nichts mehr bedingungslos.

Polys stellen nicht weniger Bedingungen als Monos - lieben weder bewusster, noch bedingungsloser.
Das Beziehungsmodell entscheidet nicht, sondern die, die Beziehung gestalten.

Alles andere empfinde ich persönlich inzwischen nur als Suggestion vermeintlicher Freiheit, um die ich mich in Wahrheit betrüge, wenn ich irgendwo dazu gehören will.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Tom,
"Polyamorie" ist aber nicht Liebe, sondern... nur ein Wort für eine Möglichkeit diese zu empfinden, oder sie zu leben.

Steht das Wort fürs Fühlen, sehe ich es genauso, wie du.
(abgesehen davon, dass es nur "polyamor" ist, wenn mehr als eine Liebe..., was der Ein oder Andere ja auch "Bedingung" nennen könnte 😂)
Steht es für eine Form Beziehung zu führen, sehe ich es so, wie bereits beschrieben.

Ob KKMK damit gemeint hat, was sich hier entwickelt? 🤔
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
Polyamorie ist...
...Zufall.
Einen Menschen zu finden den man bedingungslos liebt ist schon selten. Aber dann parallel noch jemanden der dann auch noch die andere Partnerin respektiert ist einfach Zufall.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Interessant,
dass seit Jahren viele Threads auf Definitionsdiskussionenen hinauslaufen - besonders auf solche, was Polyamorie nun sei.
Darf ich daraus schließen, dass wir gar nicht wissen, was Liebe ist, geschweige denn Liebe zu mehr als einem Menschen?
Dass wir nur glauben, Liebe zu mehreren Menschen fühlen (und leben!) zu können, aber sprachlich nicht in der Lage sind, es angemessen auszudrücken?

Oder was?`

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