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Wie die Gesellschaft die Liebe beeinflusst?

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****fan
2.319 Beiträge
Themenersteller 
Wie die Gesellschaft die Liebe beeinflusst?
Ich finde den Artikel sehr interessant, weil er viele unterschiedliche Aspekte anspricht. Was bleibt an Verlässlichkeit, wenn sich das Karussell der Beziehungen immer schneller dreht?
Wie viel Oberflächlichkeit bestimmt heute die Auswahl unserer Liebespartner, wenn ein bestimmtes Hemd, wie eine Frau sagt, schon ein Ausschlusskriterium ist? Und wo bleibt die Sehnsucht nach mehr als nur dem flüchtigen Sex?
Für mich sind das Fragen, die auch mit polyamorem Leben und damit verbundenen Werten und Normen zu tun haben.
Denn was bleibt, wenn wir wahllos von einer/einem zur nächsten hüpfen, nur um unsere Sehnsucht nach immer mehr zu befriedigen?

https://www.n-tv.de/leben/Li … nflusst-article20864717.html
******ore Frau
4.635 Beiträge
Das wird vor allem mal spannend, wenn die Kinder dieser bindungsscheuen Generation selber ins beziehungsfähige Alter kommen...

Ein Trend ist da jetzt schon bei den 16-25- jährigen zu beobachten: monogame, ja fast schon symbiotische Beziehungsstrukturen, die ein vermeintlicher Gegenentwurf zum Beziehungs-fehl-entwurf ihrer Eltern sind.

Ich stelle mir immer mal wieder die Frage - nicht: "wie will ich leben?" Sondern: "wie will ich sterben?" Da kommen die spannenderen Antworten...

Wer die Beziehung zu sich selbst durch Beliebigkeit vermeidet, dem entgeht ja auch ein Stück Lebenssinn...

Für mich ist diese Frage der Motor, um in so etwas wie "Liebesgemeinschaft" zu gehen. Aber ich stelle auch immer wieder fest, wie schwierig das Unterfangen ist...

Was das Kapitalistische angeht, so hat Ute Strobusch in einem ihrer Texte neulich die hoffnungsvolle Perspektive aufgezeigt, dass immer mehr Frauen über Selbständigkeit (in allen Geschäftsbereichen, nicht nur Handel, sondern auch Beratung, Behandlung) ihre weiblichen Fähigkeiten entfalten und damit quasi das Patriarchat "unterwandern". *zwinker*
***gy Frau
2.033 Beiträge
*******beth:
Das wird vor allem mal spannend, wenn die Kinder dieser bindungsscheuen Generation selber ins beziehugsfähige Alter kommen...

Wird es das?

Der Artikel liest sich für mich wie ein Bericht über Personen die bereits mindestens einen Versuch einer Monogamen Beziehung hinter sich haben.
["... die Erwartungen haben, nicht ausstehen. Dann werden die Dinge nämlich kompliziert. Wenn man Erwartungen hat, wird man leichter verletzt und enttäuscht." ]
Das setzt meines Erachtens Erfahrung voraus.

Bin ich Bindungsscheu oder Beziehungsgeschädigt? Oder habe ich nur Erfahrungen gemacht die mich neue Wege versuchen lassen?

Meine erste Ehe, 2 Kinder, wurde nach 20 Jahren geschieden.
Zweite Ehe .. nach 10 Jahren starb mein Mann.

Mit fast 56 bin ich in einem Alter in dem ich an die kürzer werdende Zukunft denke.
Die Witwenrente schützt mich etwas vor der 'Altersarmut' , somit ist verständlich das ich keine 3. Ehe eingehen mag.
Dennoch bin ich in einer 3. Beziehung. Eine polyamore, eine offene Beziehung.
Es ist die Erfahrung das ein Partner allein nicht alle Bedürfnisse befriedigen kann, das ein Partner allein nicht glücklich machen kann, die uns so leben lässt.
Es ist das Wissen das wir unsere Freiräume, unseren Rückzugsort brauchen, so das wir in getrennten Wohnungen leben.
Das passt zum Artikel https://www.n-tv.de/leben/Li … hnungen-article20481736.html .

Und ja, Beziehung ist harte Arbeit. Egal wie sie geartet ist. Und ja, ohne Trauschein und in getrennten Wohnungen ist es leichter 'Tschüß' zu sagen. Das 'Hintertürchen' was man sich mehr oder weniger bewußt offen hält .... man hat ja seine Erfahrung *zwinker*

Und die Kinder ? Ja, das muss muß wohl so ein 'Generationendingen' sein.
Der Erste , 35 , Konservativ .. meine Familie, mein Haus, mein Auto.
Der Zweite , 27 , Open Minded ... lebt mit Partnerin zusammen. Sieht im Freundeskreis Freudschaft+ , Swingen und BDSM .. 'Ihr Lifestyle - nicht meiner/unserer. Aber wir mögen sie als Freunde.'

*my2cents*
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Ich glaube nicht an solche Botschaften von bindungsunwillen Generationen, mir sind das zu viele Schlagworte statt Belege.

Fakt ist, das es am Prenzlauer Berg noch nie so viele Kinderwagen gab, wie heute. Und das die deutsche Scheidungsrate schon ewig nicht mehr so niedrig war wie letztes Jahr.

Es ist auch normal das Menschen ihre Sexualität und damit sich erst mal entdecken müssen, ehe sie wissen was sie wollen. Das bedeutet nun mal ausprobieren und war in meiner Jugend vor 30 Jahren nicht anders als heute. Selbstverständlich in meiner Wahrnehmung.

Und das ganze Generationen von einer Kiste zur anderen hüpfen würden, da interessieren mich mehr die Menschen, die nicht den Idealen entsprechen oder nicht die Alphajungens sind die jede will, die sich das leisten können, sondern die Menschen, die diese Erfahrung nicht machen. Aber das würde ja keine Schlagzeile...
******ore Frau
4.635 Beiträge
@ Leggy
Menschen wie Du sind in dem Artikel auch eher weniger gemeint.
Es geht ja nicht darum, wie man Beziehung führt, sondern darum, dass man Beziehung beliebig abbricht, wenn das Kosten/Nutzen- Prinzip nicht aufgeht.

Erwartungen sind für jede Beziehung äußerst kontraproduktiv, besonders, wenn ich die Nichterfüllung dem anderen vorwerfe, anstatt bei mir selber zu schauen- finde ich.

Das kann ja für sich jeder so machen, wie er meint, ich sehe nur eine wirklich gravierende Auswirkung auf die Kinder. Die sehen das genau und machen es entweder ähnlich oder so ganz anders und ich finde beides nicht befriedigend. Beziehungsfähigkeit lernt man nunmal primär über die Eltern. Und die sind ja nicht nur in Partnerschaft so, sondern auch in anderen sozialen Zusammenhängen so ähnlich drauf.
******ore Frau
4.635 Beiträge
Und das die deutsche Scheidungsrate schon ewig nicht mehr so niedrig war wie letztes Jahr.

Kein Wunder, es heiratet ja auch kein Mensch mehr. Solche Zahlen müsste man vielleicht eher in Relation zueinander betrachten....

Dass es andere Strömungen gibt, das beobachte ich auch. Ich empfinde da eine ähnliche Schere, wie beim Geld.

Aber Statistiken sind langweilig *zwinker*
***gy Frau
2.033 Beiträge
*******beth:
Es geht ja nicht darum, wie man Beziehung führt, sondern darum, dass man Beziehung beliebig abbricht, wenn das Kosten/Nutzen- Prinzip nicht aufgeht.

*******beth:

Erwartungen sind für jede Beziehung äußerst kontraproduktiv, besonders, wenn ich die Nichterfüllung dem anderen vorwerfe, anstatt bei mir selber zu schauen- finde ich.

Hängt nicht das Eine mit dem Anderen zusammen?
Ich habe Erwartungen und habe bei mir selbst geschaut. Ich arbeite an/in der Beziehung bis die 'Kosten' zu hoch werden.


Und es gibt die Paralle zum Kapitalismus.
Hire and Fire , am liebsten 20 Jährige Fachleute mit Erfahrung bei niedrigem Gehalt, ...

Früher .. Da heiratete man und raufte sich zusammen. Irgendwie schaffte man das schon bis ans Lebensende.
Früher .. Da ging man in die Lehre, wurde übernommen und blieb bis zur Rente.

Woher kommen denn die Weisheiten ..
'Prüfe wer sich ewig bindet ob sich nicht was Besseres findet'
'Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende'
?

Eine Saat die Generationen vor uns sääten !?

Wir leben in einer Zeit in der nichts so sicher ist wie das Nichts Sicher ist.
Es liegt an unserer Risikobereitschaft, an unserer Kosten/NutzenRechnung, ob und in wie weit wir uns auf Risiken einlassen.
Bei Jobs sind wir Risikobereiter .. schließlich brauchen wir das Geld zum Leben, da sind wir schon mal bereiter die Zähne zusammen zu beißen. Neue Jobs finden sich auch nicht so leicht. Und nach meist 8 Std. ist der Wechsel ins '(Privat-)Leben' angesagt.
Doch bei Beziehungen ...

*my2cents*
******dge Mann
12 Beiträge
Wir haben damals gelernt Dinge zu reparieren und nicht einfach auszutauschen. Ein Zitat der ALTEN. Ja das hat mit wenig Worten viel Inhalt. Ist es nicht auch so bei einer Polyamorie Beziehung? Es wird nicht getauscht sondern zusammen geführt. Wenn man den zweiten Teil des Wortes auch so nimmt und lebt. Amorie die Liebe! Das auf dieser Basis zusammen geführte Konstrukt kann man auch als Team sehen. Gemeinsam sind die gesteckten Ziele auch erreichbar.
****ssa Frau
897 Beiträge
Das ist ein schwieriges Thema,
denn wir Alle sind mehr oder weniger einer Fülle von Eindrücken und Angeboten ausgesetzt. Permanent und ständig selbst Selfies und Angebote postend.

*wie ehrlich ist ein Profil? - egal wo, auch bei Linkedin
*was geben wir ehrlich preis von uns selbst in einem Gespräch?
*wie präsentieren wir uns unseren Freunden und der Familie?

Denn WIR SIND DIE GESELLSCHAFT!!!

Ich denke: je selbstbewußter ein Mensch agiert umso klarer kann er seine Wünsche und Vorstellungen formulieren und erreichen.

Frage ist dann? wie wird man selbstbewußt und wie gibt man das an seine Kinder weiter? Kann die Schule dabei etwas tun?

Ich glaube, dass dies Fragen sind, die man immer stellen sollte. Egal welches Beziehungsmodell man lebt, oder wie oft man Partner wechselt. Denn damit muss man selbst umgehen und sein Leben leben.

Dies hat sicherlich auch mit der Gesellschaftsform und der politischen und wirtschaftlichen Situation des Landes in dem wir leben zu tun.

Mir ist das zu eng "Kapitalismus", "Sozialismus" und dadurch etwas abzuleiten was gesellschaftlich und in Beziehungen passiert. Es spielen auch immer Religion, Geschichte, Standort eine Rolle .....

..... wie gesagt, ein schwieriges Thema. Vielleicht sogar ein philosophisches, aber hier mit Beiträgen sicher nicht zu bewältigen.
********2018 Mann
36.454 Beiträge
Lust und Liebe
Die Lust und die Liebe und das Dazwischen, sind Bedürfnisse. Es liegt an mir zu erkennen was ich brauche, wieviel, wann und mit wem. Das tönt nach der grossen individuellen Freiheit. Hat aber eine andere Seite. Nämlich das Bedürfnis nach Existenzberechtigung, Beständigkeit, Sicherheit, Sinnerfüllung, Selbstwert und Geborgenheit. Was wiederum nur heisst, dass man gut daran tut, seine Entscheidungen zu überdenken und sich dabei genug Zeit zu lässt, und auch andere Meinungen einzuholt.

Das Problem, oder auch das Schöne daran ist, dass während man sich so seine Gedanken macht, einfach das Leben vorbeikommt, und wieder alles durcheinander bringt. Sodass man schlussendlich dann doch nur hinterherrennt und versucht, die Wogen zu glätten, und die Pferde zu beruhigen. Also lasst uns doch einfach feiern und das Leben geniessen.
*lol*
*******y123 Mann
107 Beiträge
Ich finde den Artikel sehr an der Oberfläche, es fehlen durchgängig Belege für die Aussagen.

Ich möchte mal eine Gegenthese aufstellen die ich für wahrscheinlich halte.

Trend zu mehr Gelegenheitssex - sagt wer ?
Die junge Generation ist furchtbar verklemmt in weiten Teilen.
Mir kommt die Gesellschaft eher mehr oversext und chronisch underfucked vor *g*

Die Menschen werden nach meinem Eindruck eher verklemmter und stromlinenförmiger.
Prostituiertenschutzgesetz, Aufstieg der Rechten, Demo für alle, die Reaktionären boomen und das nicht nur in Deutschland, in Österreich und Italien stellen sie schon die Regierung und stärken eher das Patriarchat.

Das der Kapitalismus auch die Beziehungen prägt, da stimme ich natürlich zu.
Das Besitzdenken hat alte Werte abgelöst.
Die ehemals bürgerlichen Werte der Mitte, wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Fleiß die die Gesellschaft geprägt haben und Zusammenhalt gaben wurden abgelöst durch mein Auto, mein Haus, mein DiesDasJenes.
Wer mehr hat hat mehr Ansehen und wie man dazu kommt wurde zunehmens gleichgültig.
Auch Bundespräsidenten ghostwriten ganz offiziell Ihre Dr. Titel heutzutage. Dieses Denken reicht natürlich auch in die Beziehungen.

Just my 2 Cents...
Profilbild
****fan
2.319 Beiträge
Themenersteller 
Danke schön...
Erst einmal *danke* an Alle, die hier geschrieben haben.
Ja, nicht jeder lebt so, wie im Artikel beschrieben. Und noch einmal ja, es gibt nicht "die Jugend von heute" und gestern war auch nicht alles besser.
Und doch bedeutet das Maß an Freiheit, das wir heute genießen, auch mehr Verantwortung. Und die fängt bei uns selber an.
Wenn wir Tiefe im Leben wollen, wollen wir auch Beständigkeit, weil sich beides bedingt. Wenn wir Vertrauen im Leben wollen, weil es uns emotionale Sicherheit bietet, bedeutet das, sich vorher auf einen anderen Menschen einzulassen.
Wenn wir nicht nur sinnlos vögeln wollen, bedeutet das Gespräche, eine Offenheit Neuem gegenüber und eine Öffnung von uns selber für Andere.
Und das ist für mich ganz wesentlich.
Als Coach erlebe ich immer wieder Klienten, die keinen Bezug zu sich haben, die ihre Seele gar nicht spüren. Wer seine eigene Seel nicht spürt, fühlt auch seine Wünsche, Träume und Sehnsüchte nicht. Und damit bleibt er an der Oberfläche oder läuft Gefahr, immer weiter zu ziehen auf der Suche nach etwas, war er in SICH trägt und nicht wahrnimmt.
Und das hat auch etwas mit der Gesellschaft, ihren Normen, Werten und Konventionen zu tun, der Gier nach dem immer mehr und mit immer weniger Zeit für das Inne halten und einfach mal spüren, was wir aus uns selber eigentlich wollen.
*******enig Mann
10.110 Beiträge
der Prenzlauer Berg
ist wohl zum Synonym für einen modernen, hippen Lebensstil geworden, aber ich tue mich schwer, dass ich meine Auffassung dieser Auffassung anschließen würde, auch wenn sie sehr verbreitet sein mag. Vielmehr sehe ich in Prenzlberg, Friedrichshain, Kreuzberg oder wie auch immer die Szenebezirke heißen mögen, die immer gleichen verlorenen Typen und vor allem Typinnen. Auf der Suche nach irgendwas und mit der Antwort auf alles, die doch morgen schon nicht mehr gilt. Zwar nach der neuesten Mode frisiert, aber im Herz doch schon so alt, wie manche Menschen es nie werden dürften. Wenn ich lese "das und das Hemd geht gar nicht", dann fällt mir außer einem Achselzucken wenig dazu ein. Und wenn ich von einem Kosten-Nutzen-Prinzip der Beziehung lese, erst recht.

Die Wahl des Beziehungspartners, wenn man oder frau daraus eine Wahl machen will, wird zumeist nach zutiefst archaischen Standards erfolgen. Dazu gibbet genug Studien. Die Wahl der richtigen Form von Liebe würde ich persönlich nun wirklich gerne den Beteiligten überlassen. Aber wenn sie das nun wirklich nicht wissen sollten, können sie ja gerne bei Cosmo, Petra & Co. nachschauen, wie es richtig geht. Ich halt mich da lieber raus.
***gy Frau
2.033 Beiträge
*******enig:
Wenn ich lese "das und das Hemd geht gar nicht", dann fällt mir außer einem Achselzucken wenig dazu ein. Und wenn ich von einem Kosten-Nutzen-Prinzip der Beziehung lese, erst recht.

Die Wahl der Kleidung mag sicher mitbestimmen ob man sich überhaupt kennenlernen mag oder es gar nicht zu einem Kontakt kommt.
Eine 'Kosten-Nutzen-Rechnung' wird, denke ich, eher selten vor den Beginn einer Beziehung gestellt.
Doch IN einer Beziehung sehe ich das als durchaus statthaft, nämlich dann wenn es um meine Gesundheit/Existenz geht. Ich meine nicht 'das Handtuchwerfen' bei ersten Problemen, sondern wenn es wirklich über lange Zeit an meine Substanz geht.
Und da muss ich schon sagen: Was Nutzt mir die Beziehung, wenn die Kosten meine Gesundheit/mein Leben ist? Dann muß ich gehen, denn ich will Leben.

*my2cents*
Sie schreibt...
Ein bisschen provokativ, aber ich „kreide“ einen ganzen Teil der Veränderungen in der Beziehungswelt der Emanzipation der Frauen an.
Frauen können sich wirtschaftlich ohne Mann absichern, Verträge schließen, sind vor Gesetz gleichrangig.
Also können sie auch ihre Partner wählen und austauschen.

Dauerhafte, langjährige Beziehungen sind weder wirtschaftlich, noch zur Fortpflanzung mehr notwendig.
Da braucht man keinen Kapitalismus heranziehen um zu erkennen, dass sich die Beziehungsvielfalt breiter entwickelt.

Die Liebe an sich wird hier nur tangiert, weil mehr Menschen Unsicherheiten bezüglich ihres Ichs, ihres Platzes und Wertes in der Gesellschaft haben.
Und es liebt sich schlechter, wenn ich meiner selbst unsicher bin.

Nur weil Beziehungen „früher“ länger dauerten, waren sie nicht besser und vor allem nicht automatisch von Liebe geprägt.

Die Ansprüche allerdings sind gewachsen, bzw haben sich eben verändert.

Viele suchen ja nach wie vor nach der „wahren“ Liebe ohne zu wissen, was genau das sein soll.

Es ist die Jagd nach der eierlegenden Wollmilchsau. Gabs früher sicher auch, heut hat man nur gefühlt viel mehr Möglichkeiten des Kennenlernens, des Suchens.

Eigentlich ist das heute eine großartige Zeit für die Liebe, wenn wir uns nicht so stark beirren, ablenken, umlenken lassen und mehr in uns Ruhen.

Früher wars keinesfalls besser (für die Liebe).
Allerdings waren wohl mehr Leute zufrieden obwohl sie weniger von und im Leben hatten.
Oder resignierter *zwinker*


Was man nicht vergessen sollte:
Heute teilen die Menschen viel mehr mit (auch Fremden gegenüber) als früher.
Man gewinnt schnell den Eindruck sich ein besseres Bild von der Gesellschaft machen zu können.
Aber: Die Gesellschaft ist wenn dann bunter geworden.


Immer mehr zu wollen, sich das Beste heraussuchen wollen - ist zutiefst menschlich und war sicher wohl nie anders.
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Die Prioritäten, die Auswahlkriterien haben sich geändert.
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