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Darf Eifersucht bleiben?

********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Darf Eifersucht bleiben?
Empfindet ihr Eifersucht immer als etwas, das ''weggehen'' soll? Oder darf sie auch mal bleiben?


Lieber Gruß
Poly_Cyan
****nne Frau
195 Beiträge
klar darf eifersucht sein.
es soll sogar ein gewisses maß an eifersucht vorhanden sein, meiner meinung nach.
denn das zeigt einem, dass der andere mensch nicht vollkommen egal ist.

eifersucht ist gut, wenn sie keine oberhand nimmt und man weiterhin alles ruhig regeln und kommunizieren kann.

meist taucht eine eifersucht mit unsicherheiten auf.
sobald die unsicherheiten weg sind, ist auch die eifersucht weg. *zwinker*
*******207 Mann
93 Beiträge
Zitat von ****nne:
klar darf eifersucht sein.
es soll sogar ein gewisses maß an eifersucht vorhanden sein, meiner meinung nach.
denn das zeigt einem, dass der andere mensch nicht vollkommen egal ist.

Möchtest Du damit sagen, dass nur wenn ein gewisses Maß an Eifersucht vorhanden ist, einem ein anderer Mensch nicht egal ist?

Wenn dem so ist: Ich teile diese Auffassung nicht. Ich sehe Eifersucht nicht als Qualitätsmerkmal, das eine Beziehung auszeichnet. Ich bin nicht der Ansicht, dass einer Beziehung, die vollkommen eifersuchtsfrei ist, etwas fehlt.

(Es gibt übrigens Menschen, die die Annahme, dass Eifersucht ein unproblematischer Indikator für die Stärke von Liebe ist, als Teil von "toxischen Annahmen über Beziehungen im Rahmen einer monogamen Kultur" sehen. Google mal "nankingdecade What I mean when I say toxic monogamy culture" für alle Annahmen. Ich finde die Liste hilfreich)

Gleichzeitig denke ich, dass mensch sich nicht deswegen fertig machen sollte, weil er/sie/* eifersüchtig ist. Ich finde Eifersucht kein wünschenswertes Gefühl. Sie ist aber auch kein Weltuntergang, solange sie eine Beziehung nicht belastet. Ich vermute aber, dass dies nur der Fall ist, wenn sie eine gewisse Stärke oder eine gewisse Häufigkeit und Dauer, mit der sie auftritt, nicht überschreitet.
****na Frau
148 Beiträge
Eifersucht ist immer ein Zeichen dafür, dass du mit dir selber nicht im reinen bist. Du findest dich nicht gut oder liebenswert genug. Das ist ganz normal und menschlich. Nicht jeder empfindet Eifersucht und auch nicht immer, aber es ist eines der Gefühle, die vorkommen können.

Wichtig ist, dass du dich deinem Gefühl stellst und dich fragst, was dieses Gefühl dir sagen will. Am besten ist es, sich dann einmal eine Auszeit für sich selber zu nehmen und sich zu fragen:"Wo denke ich nicht gut genug von mir oder wo muss ich mich mehr um mich kümmern, mir mehr Liebe geben?"

Wenn du wirklich mit dir im reinen bist, wirst du nicht eifersüchtig, weil du weißt, das dein Partner in dir genau den tollen Menschen sieht den du auch siehst und er absolut bescheuert wäre, dich zu vernachlässigen.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Ich sehe in Eifersucht kein Zeichen für Zuwendung, aber ich sehe in ihr etwas, das in mir ist. Ich lebe schon recht lange Poly und erlebe sie auch heute noch. Nicht immer aber meistens ist ihr Aufkommen ein Signal das irgendwo was nicht stimmt. In der Kommunikation, im Informationsfluss z.b.

Wenn ich Eifersucht als einen Gefühlsmix tituliere, dann halte ich es für gegeteilig Zielführend, wenn ich sie weg haben wollte. Das macht sie stark. Gefühle finden ihren Weg, und wenn ich eines nicht fühlen will, meldet es sich woanders deutlicher, massiver. Bis hin zum Krankwerden.

Gefühle wollen gefühlt werden, und was wir nicht erreichen werden ist, daran etwas zu ändern.
Wenn ich meine ungeliebten Gefühle annehme und fühle, dann dauert es sehr oft überhaupt nicht lange, und sie sind im Frieden. Und ich mit ihnen. Manchmal dauert das nur noch Minuten.

Ich halte es auch für legitim maches für den Moment zu vertagen, z.b. wenn ich auf Arbeit bin.
Eifersucht ist nicht so leicht "verarbeitet" und kommt immer wieder. Ich nenne sie den Zombi unter den Cocktails. Aber über die Jahre beeinflusst sie nicht mehr meinen Alltag oder mein Hauptbefinden.
Auf unserem Stammtisch kam einer von uns mal auf die Formulierung: "Lasst uns die Eifersucht verlernen"...
Es kratzt
schon an meinem Ego, bzw. meinem Selbstwertgefühl, wenn meine Liebste einen anderen Mann kennenlernt oder eine alte Liebe wieder auffrischt. Der Gedanke, dass sie gerade mit einem anderen Mann Sex hat, macht mir immer noch Angst, weil das alles neu ist für mich. Mein Verstand hat die Polyamorie begriffen, aber die Emotionen sprechen eine andere Sprache. Wenn sie mit verschiedenen Männern schläft, ich aber nur mit dieser einen Frau, legt sich unweigerlich etwas quer in meiner Gefühlswelt. Kürzlich sagte Jemand, Männer seien davon stärker betroffen. Ich weiß es nicht - ist aber auch egal. Es betrifft mehr oder weniger beide Geschlechter. Dabei ist es (jedenfalls in meinem Fall und vielleicht auch bei Männern allgemein) wohl eher Verlustangst, das Gefühl der drohenden Niederlage und der daraus resultierende Zwang, sich mit den anderen zu vergleichen (Ist Er vielleicht schöner, als ich? Hat Er einen größeren Schwanz? Kann Er öfter und länger? Ist Er klüger und witziger?). Möglicherweise ändert sich das, wenn wir beide nicht nur polyamor denken, sondern auch so leben. Ob dieses Gefühl dann ganz verschwindet, weiß ich nicht. Das ist wohl bei jedem anders.
Einerseits stelle ich es mir schön vor, vollkommen frei von diesem Gefühl zu sein, andererseits ist es besser, sich diese Angst einzugestehen und sie jeden Tag auf‘s Neue zu überwinden, indem man(n) jeden Tag wieder erlebt, dass man immer noch genauso tief und leidenschaftlich und zärtlich geliebt wird, wie vorher schon. Vielleicht ist es möglich, dieses Gefühl endgültig auszuschalten. Ich kann es (noch) nicht.
Besitzanspruch
ist nach meinem Empfinden die Triebfeder für Eifersucht und auf die Dauer tödlich für die Liebe.
Wenn ich meine Geliebte(n) freilasse und mir selbst diese Freiheit zugestehe und wenn ich mir selbst die gleiche Verantwortung zuweise wie ihr/Ihnen, dann erübrigt sich die Eifersucht.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
als Wegweiser in sich selbst nutzen
Eifersucht ist für mich kein Gefühl, sondern eine Emotion (Hauptunterschied: Ich bin in der (kindlichen) Vergangenheit nicht im Jetzt), die mir zeigen kann, das es da noch eine Bedürftigkeit/Enge/Trauma in mir gibt. Also nicht wegmachen oder als was ganz Schlechtes definieren, sondern als Wegzeiger für eine Innenreise nutzen (dabei dann ein Partner hilfreich, welcher einem diesen Raum/Zeit schenkt). Hier nach dem kleinen Jungen/Mädchen schauen. Ihn/sie an die Hand nehmen, erklären, fühlen lassen und schauen, was hier noch fehlt bzw. welche Erlebnis dazu geführt hat. Das Bedürfnis erfüllen oder das Erlebnis sich erfüllend/nährend neu kreieren.



Mit Eifer sucht, was Leiden schafft
****hia Frau
484 Beiträge
Wenn du sie aushalten kannst und es einfacher ist, sie grade an/hinzunehmen anstatt sie zu hinterfragen, klar, dann kann Eifersucht gerne bleiben. Wenn sie aber einen desktruktiven Einfluss auf dich und eure Beziehung hat, solltest du dringend mit ihr arbeiten.

Bei mir kommt die Eifersucht immer mal wieder, v.a. in frischen Beziehungen oder bei grundlegenden Veränderungen. Was auch kein Wunder ist, schließlich fehlt dann ein gutes Stück Sicherheit. Bei mir ist sie nämlich immer ein Hinweis auf Unsicherheit und Verlustangst (mag bei anderen auch andere Ursachen haben). Meistens kann ich mittlerweile aber ganz gut rausfinden, was genau mein Problem in der Situation ist und ich kann dann damit umgehen.

Schön finde ich es auch bei meiner neueren Beziehung (5 Monate) grade zu zu sehen, wie sie mit zunehmender Sicherheit immer weiter verschwindet und sich langsam in Mitfreude wandelt.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich kenne den Spruch von paradiesquelle in folgender Form:

Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

Und ich finde, dass Eifersucht nicht gehen muss, aber gehen darf, wenn ich ihren Grund erkannt habe.
Ich sehe es auch so: er liegt NIE beim anderen, sondern IMMER in mir.

Also kann ICH auch dafür sorgen, schönere Gefühle zu haben.

Was wäre ein Nutzen der Eifersucht????
(Außer ihre Herkunft zu erforschen, woher sie rührt, welche Ängste ich mal hatte, als ich noch abhängig von meinen Bezugspersonen war)

Die Menge an Liebe, die der andere mir entgegenbringt über die Menge an Eifersucht, die ich habe, zu verifizieren, das klingt für mich absurd.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich habe für mich persönlich die Erfahrung gemacht, dass ich absolut nicht eifersüchtig bin, wenn ich das ganz Besondere im Wir einer Beziehung empfinde und bin der Überzeugung, dass ich nur dann glücklich polyamor leben konnte, wenn Eifersucht wirklich kein Thema war.

Für mich ist genau das auch irgendwie eine Art "Mogelpackung - das Schwierige - der Monogamie", wo ja Exklusivität gefordert wird.
Man ist dann, wenn man etwas einfordern muss, nicht an dem Punkt einer Beziehung, an dem Sicherheit allein aufgrund der Tiefe der Beziehung heraus empfunden wird.

Ein Beweis für Liebe ist sie nie - ehr für Misstrauen oder Selbstzweifel.

Ob sie "bleiben darf"? 🤔
Eine Zeit, um die Ursache anzugucken.
Dauerhaft zeigt sie doch nur, dass die Ursache nicht bearbeitet ist und das ggf in dieser Beziehung auch nicht werden kann. Das ist langfristig ungesund, oder?
*********01_hh Mann
7 Beiträge
Angst essen Seele auf...
Eifersucht ist in meinen Augen die Angst, etwas (den/die Partner/in) zu verlieren. M.E. ist diese in erster Linie in der Kindheit begründet, es ist die Angst, die Mutter zu verlieren und damit das Leben ! Zudem ist Eifersucht kein Zeichen für Liebe, sondern, wie andere schon vor mir geschrieben haben, ein Zeichen für Selbstzweifel und mangelndes Selbstwertgefühl. Ich mag mich irren, aber starke und nicht nachlassende Eifersucht wirft die Frage nach einer Therapie auf. Ein bisschen Eifersucht ist bei vielen wohl immer da, wer ist schon perfekt ?
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Darf man hier Bücher - so ganz dünne 😉 - empfehlen zum Thema?

Schon etwas älter, aber nicht schlecht :

https://www.amazon.de/Eifers … für-Erwachsene/dp/3922028012

(kann man bestimmt auch woanders beziehen)
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Hintergrund
Ich bin auf dieses Thema gekommen, weil ich bei vielen Polys heraus spüre, dass die Eifersucht verpönt ist. Im schlechtesten Fall wird sie als ein Zeichen von Charakterschwäche gedeutet, im besten Fall als eine Art Wegweiser gesehen, dem man nachgehen sollte.

''Daran arbeiten'' mag für viele ein nützlicher Tipp sein, aber für mich ist das nicht wirklich umsetzbar. Denn ich arbeite schon an etwas anderem und zwar daran, meine Gefühle selber nicht zu beschneiden, sondern sie zuzulassen.

Meine Gefühle dürfen sein, wie sie sind und bleiben, solange sie wollen.

Bei mir ist es die Verlustangst, die die Eifersucht verursacht. So, wie ich es einschätze, wird mich die Verlustangst noch recht lange begleiten (leider). Genauso lange wird mir die Eifersucht erhalten bleiben.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Dann wünsche ich Dir gute und heilsame Methoden, um mit Deinen Gefühlen in den Frieden zu kommen.
Ich habe früher ähnlich empfunden und bin froh, dass soweit möglich ad acta legen zu dürfen. Ich genieße mein Leben mit meinen jetzigen Gefühlen und es kommen immer wieder Bezüge zu früheren Zeiten hoch. So, dass ich manchmal denke, wenn meine Kindheit und Pubertät nicht gewesen wären, wäre ich völlig unbeschwert *zwinker*

Aber ich habe Methoden gefunden und so bin ich im Frieden.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Meine Gefühle dürfen sein, wie sie sind und bleiben, solange sie wollen.
Was wäre, wenn die Eifersucht gar kein wahrhaftiges Gefühl ist?!



Sondern nur eine eingelagerte Situation/Angstzustand aus der Kindheit die quasi als (im Erwachsenenalter eigentlich unsinnige) "Schutzmassnahme" aufblockt. Denn dein Partner/Gegenüber antickert, weil es in den Kreisläufen der Natur üblich ist, das Lebensengen sich auflösen wollen/sollen. Hier was reif ist und sich bewegen will, die entsprechende Energie/Begleitung potentiell zur Verfügung steht.
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
@dirina
Das sehe ich völlig anders. Ich bin sehrwohl mit mir im reinen, trotzdem kann ich / bzw bin ich zeitweise Eifersüchtig. Ich weiß nur damit umzugehen.
Es ist für mich immer mit einer ( nicht reelen ) Verlustangst verbunden, was man aber durchaus händeln kann.
Eifersucht ist sollange nicht schlimm, wie sie das Handeln beeinflussen oder in Forderungen münden.
Was aber zu Eifersucht führt muss jeder für sich herausfinden.
Auch da gibts keine Blaupause.
*******570 Frau
11 Beiträge
Eifersucht zur Reflexion nutzen...
Alle Gefühle sind Reflexionen für Zustände und sorgen für die Regulation von Bedürfnissen.
Als Beispiel:
Ich fühle mich fröhlich - ich muss nichts ändern, kann den Zustand geniessen.
Ich bin fühle mich hungrig - ich muss aktiv werden und nach Nahrung "suchen".
Wenn bei einem unangenehmen Gefühl (in diesem Fall Eifersucht) nicht direkt klar ist, welche Bedürfnisse gerade nicht gestillt werden, sollte man sich früher oder später darüber Gedanken machen.
Langanhaltende unangenehme Gefühle rauben einem die Energie, lassen einen unsicher und missmutig werden.
Eifersucht kann man zunächst völlig wertfrei als vorhanden wahrnehmen. Es ist weder gut noch schlecht, sie zu empfinden. So wie ein Gefühl nie richtig oder falsch sein kann.
Aus diesem Signal kann man nur Schlüsse ziehen, was einem fehlt. Und wenn man das erkannt hat, versuchen Abhilfe zu schaffen. Das ist natürlich nicht immer leicht; viele gesellschaftliche Werte und anerzogene Normen sind schwer zu überwindende Hindernisse, um sich selbst objektiv und wertfrei zu spiegeln.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Gesellschaftliche Werte können richtig gruselig sein, wenn z. B. unterstellt wird, man würde "nicht wirklich lieben", wenn man keine Eifersucht empfindet. Wenn man sich dann noch mitfreut, wenn es einem Partner mit wem Weiteren gut geht oder mit leidet, wenn dessen weitere Liebe gerade schwierig ist, mutiert man in den Augen einiger Menschen regelrecht zum Alien.
*******ster Mann
1.763 Beiträge
Ich find Eifersucht super.
Ich mag auch Wut und Zorn.
Das hat Energie, da steckt Leben drin, das gibt Eruptionen, da kommt Geröll in Bewegung und da wird auf den Putz gehauen.
Ich mag es nicht, wenn aggressive Gefühle als heilungsbedürftige Verirrungen marginalisiert werden. Ich mag es nicht, wenn ich das Gefühl habe, es würde von mir erwartet, ich solle handgefilzt und in pastellener Gloriole durch die Welt schweben.

Daß wir uns richtig verstehen:
Das sind große Gefühle, die viel kaputt machen können. Aber bevor man lernt (so man das will), diesen Monstern einen Platz im Gesprächskreis anzubieten, wo sie selbstversunken ihren Kräutertee mit beiden Händen halten und achtsame Ich-Botschaften formullieren, muß man sie erst mal toben lassen, denn dafür sind sie da.
*******959 Mann
743 Beiträge
ich kenne das wort Eifersucht nicht
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *********uelle:

Was wäre, wenn die Eifersucht gar kein wahrhaftiges Gefühl ist?!

Sondern nur eine eingelagerte Situation/Angstzustand aus der Kindheit...

Das wird eine Ursache sein, wobei ich das Gefühl heute schon als echt ansehe, nur die Herkunft der Störung nicht. Ich glaube es gibt nicht nur die eine Ursache.

Kaiser Augustus hat die Monogamie (ZweierEhe) vor 2000 Jahren per Gesetz eingeführt. Das ist die für mich älteste Quelle, trotzdem kann gleiches oder ähnliches vorher auch schon passiert sein. Worauf ich jedoch hinaus will ist, wenn sich 2000 Jahre lang all meine Vorfahren nach diesen Prinzipien verhalten haben (frei entschieden oder unter Zwang), dann wird das auf mich auch völlig unabhängig von meiner Kindheit abfärben, oder eben in mir wirken. Ich erbe nicht nur die Form meiner Ohrläppchen von meinen Eltern, sondern auch, ich nenne es mal Wesenzüge.

Ich werde nicht all mein sein und gestörtsein in meiner Kindheit begründet wieder finden und dementsprechend aufarbeiten können.
Ne Strategie damit dann im entferntesten Sinne heilend umzugehen habe ich noch nicht parat, oder besser noch keine Worte dafür.
******ore Frau
4.633 Beiträge
@ Katernoster
Ich finde solch heftigen Gefühle auch toll! Und ich kann nachvollziehen, was Du an pastellener Gloriole doof findest. Es IST ja auch wirklich nicht so: wir HABEN diese Gefühle! Und sie machen Sinn!

Wogegen ich mich allerdings zunehmend abgrenze: dass Menschen mich mit ihren heftigen Gefühlen konfrontieren, denn ich mag wohl der Auslöser sein, die Heftigkeit dessen, was mir da entgegengebracht wird, steht meistens aber nicht im Verhältnis zu dem, was ich gesagt oder getan habe.

Deshalb bin ich für Geschreie, Gewüte und Getobe. Allerdings nonkonfrontativ! gerne auch in einem gemeinsamen Raum. Dann kann ich sehen, wo der andere steht und er kann sehen, wo ich stehe (mein Partner war vor einem guten halben Jahr EXTREM erschrocken, weil er diese Lautstärke nie im Leben bei mir für möglich gehalten hat.... und ich fand seine blutigen Fingerknöchel etwas erschreckend, mit denen er vorher eine Wand MIT MATRAZE malträtiert hatte....).

Zunächst nochmal ein Link zu Silvio Wirth, einem Tantralehrer, den ich gut finde:

http://www.polyamorie.de/eif … ios-poly-buch-online-55.html

Und nochmal

http://www.polyamorie.de/str … ios-poly-buch-online-57.html

Die 4 Ängste finde ich gut auf den Punkt gebracht:

Angst, verlassen zu werden

Misstrauen dem Partner gegenüber

Das Gefühl, ausgeschlossen zu sein

Angst, zu kurz zu kommen

Mein Partner wird demnächst eine gemeinsame Freundin besuchen. Wir Frauen haben gerade einen - noch- nicht gelösten Konflikt miteinander. Bedienen hübsch gegenseitig unsere Muster. Ist doch klar, dass ich mich damit innerlich auseinandersetzen muss, dass Zeit, die ich mit meinem Partner habe, noch weniger wird, wenn er früher von mir aufbricht, um zu ihr zu fahren. Na, der ganze Rattenschwanz von "er wird sie besser finden", usw. usf. Was aber meistens völliger Bullshit ist.
Wo kommt der Bullshit her? Doch nicht von ihm! Er hat mich noch nie verlassen, er bemüht sich, so viel Zeit mit mir zu verbringen, wie es geht, weil es SEIN Herzensanliegen ist. Wir Frauen sind gerade BEIDE wichtig für ihn.

Ich poste jetzt nochmal- wie schon zuvor an anderen Stellen ein Video, das mehr Aufschluss darüber geben könnte, wo diese Gefühle herkommen. Schaut Euch einfach den kostenlosen Film an:

https://www.traumaheilung.de/entwicklungstrauma/
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
@katernoster
Diese Gefühle sind Waffen in den Händen unwissender. Jemand der nicht damit unzugehen weiß gehört weggesperrt.
Ich habe jahrelang als Lehring mit cholerischen Küchenleitern zu tun gehabt, die heisse Pfannen, Messer, Töpfe nach einem geschmissen haben.
Das braucht kein Mensch und schon gar keine Beziehung.
Wer diese Regungen kanalisieren kann hat Ventile um den Druck im richtigen Moment abzulassen.
Jedoch bekommen das nur wenige hin.
*******ster Mann
1.763 Beiträge
@ Herr_von_M
Gefühle sind keine Waffen. Und destruktiv kannst Du z.B,. auch mit erstickender Harmoniesucht sein. Man sollte jedes Gefühl erwachsen annehmen und leben können. Und kann es vielleicht öfter eher nicht.
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