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******ore Frau
4.633 Beiträge
So, wie pete911 es beschreibt, kann man es auch sehen, aber dann kommt genau der "ich genüge nicht" Aspekt rein, den die allermeisten von uns eh schon haben. Und sie haben ihn, weil ihnen als Säugling und Kleinkind eben nicht mit der Verzückung begegnet wurde, die eigentlich nötig gewesen wäre, um uns zu Wesen in Fülle aufwachsen zu lassen.
Und somit taumeln haufenweise bedürftige Menschen umeinander herum, in der falschen Annahme, das zu bekommen, was ihnen immer schon gefehlt hat.
Ich bin in die dankenswerte Lage gekommen, das zu verstehen. Trotzdem bin ich nicht immer in der Lage, selbstfürsorglich zu sein und ich bin auch nicht immer in der Lage, fürsorglich zu sein.

Aber: gestern war ein historisches Wochenende: mein Sohn (11)hat endlich die wahre Ursache für seine wochenlangen Bauchschmerzen zugegeben und von mir massive Unterstützung bekommen. Dann habe ich ihn 50 km zu dem Mädchen gefahren, die sich beim Osterfeuer in ihn verliebt hat und abends durfte er bis 23 Uhr "Jenseits von Afrika" schauen. Ich empfehle diesen Film noch mal für alle bindungssüchtigen Anteile in Menschen: Dennis Finchhatton, der immer wieder kommt, aber ein freier Mensch bleiben will.

Die Bedürftigkeit richtet so viel Leid an! Aber auflösen kann sie niemand außer wir selbst.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Und ich lese den Beitrag der TE eher so, diesen Teufelskreis der Suche nach den eigenen fehlenden Anteilen im anderen zur vermeintlichen eigenen Vervollständigung zu unterbrechen.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Themenersteller 
@pete911
Wer in Beziehungen geht um zu bekommen, bekommt nichts. Wer in Beziehungen geht um alles zu geben, bekommt alles hunderfach zurück.

Sorry, aber Dein Beitrag mit seinen kaum verhohlenen Vorwürfen ist für mich Quatsch, und der oben zitierte Satz esotierisches BlaBla, das mit der Realtität erwachsener Beziehungen nichts zu tun hat. Es mag ja sein, dass Du Dich für ein Kind aufopferst, solange es klein ist - weil dieses Kind allein nicht lebensfähig ist. (Dasselbe tue ich übrigens für meine Haustiere.) Trotzdem hast Du Dich zuvor dafür entschieden, dieses Kind in die Welt zu setzen - aus einem Grund, der bei genauer Betrachtung wohl auch als selbstsüchtig gelten würde.

Wenn ich auf meine Beziehungserfahrungen schaue und sie rein nach dem Nutzen für meinen Partner beurteile, würde Polyamory überhaupt keinen Sinn ergeben. Die meisten meiner Partner (ich behaupte sogar der Großteil aller Männer) wären glücklich gewesen, wenn ich sie zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht hätte und mich für sie aufgeopfert. Der Grund, warum sie das dann doch nicht wollten, war, weil es mich unglücklich gemacht hätte und weil wir erwachsene, gleichberechtigte Beziehungen führen. In diesen Beziehungen gehen wir in Kontakt, in Austausch, entwickeln uns miteinander, finden ein Gleichgewicht - ein Gleichgewicht auch zwischen Geben und Nehmen. Immer nur zu geben macht beide Seiten unglücklich! Ich konzentriere mich lieber darauf, in mir selbst stabil zu sein und aus dieser Position heraus in Kontakt zu gehen, achtsam und liebevoll.
****911 Mann
64 Beiträge
Gut. Zu dienen ist der Kern jeder (mir) bekannten Weltreligion. Ich denke persönlich nicht dass das Quatsch und esoterisches Bla ist. Aber ich bin bei dir dass das schwer aus der Mode gekommen ist. Vielleicht lassen wir es einfach als zwei Meinungen stehen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Als Frau bin ich froh, dass bestimmte Formen von Dienen aus der Mode gekommen sind.
Aber - pete_911- ich freue mich über den Satz, dass Du Aspects Meinung zur Kenntnis nimmst. Das ist schon etwas! Also nicht speziell von Dir, sondern ganz generell.

Ich empfehle übrigens das Forum "Geschlechterfreundschaft".
****911 Mann
64 Beiträge
Das tue ich, hatte noch mal umformuliert.
Sie schreibt...
@****911
Du verfolgst im Kern einen sehr schön klingenden Gedanken.
Vielleicht magst du ihn eines Tages etwas weiterdenken.

Du schreibst es selbst:

Zitat von ****911:
Ich konnte das bei meinem Kind als sie ein Säugling war. Kann das immer weniger wie sie größer wird, wo ich anfange Forderungen zu stellen, Verantwortung zu fordern, zu erziehen etc und mit erwachsenen Geliebten schaffe ich das erst ganz ansatzweise, aber ich weiß daß ich in diesen Zustand mit meinen Liebespartnern will, weil man nur dort wirklich glücklich werden wird. Bedingungslos zu geben, ....

Die gefühlte Aufopferung welche wir für Neugeborene bringen, die lässt sukzessive mit jedem Tag, jedem Entwicklungsschritt nach.
Und das ist gut so und wichtig.
Zum einen für das Kind, welches nicht nur körperlich sondern auch mental reifen will.
Das kann es nicht, wenn wir uns immer so um es kümmern, als ob es permanent hilflos ist.
Zum anderen, nicht unerheblichen Teil, als Selbstschutz.

Ich hatte das Glück meine Kinder als Neugeborene und Säuglinge permanent an mir/bei mir haben zu können. Das ist gut und wichtig, für Mutter wie Kind. Aber es fordert so viel, dass die Reserven der Mutter (die sie sich hoffentlich vorher füllen konnte) aufgebraucht werden.

Die Natur hat es eingerichtet, dass wir soviel geben können - und das es weniger wird, damit unsere Kräfte nicht über Gebühr beansprucht werden.

Womit wir bei „bedingungslos geben“ sind.
Wenn wir uns durch bedingungsloses Geben Schaden, dann können wir immer weniger geben.
Die Mindestanforderung muss der Selbstschutz sein, damit wir auch auf lange Sicht geben können.

Es mag aus ideeller Sicht falsch, unschön klingen. Aber so läufts, deshalb gibst auch du nicht bedingungslos - obwohl du es gerne willst.

Womit ich bei:
Die Frage ist wieviel hast du zu geben, das ist die Anwort auf die Frage ob du in einer Beziehung glücklich werden wirst oder nicht.
ankomme.

Die Frage ist: Was bin ich bereit zu geben und was kann ich überhaupt alles geben, damit ich mich nicht selbst aufopfere und dem anderen so ein stabiler, mental und emotional starker Partner bin?


Um deine Sicht ein wenig zu erweitern mag es dienlich sein, mal mit Menschen zu reden die Angehörige mit schwerer/schwerster Behinderung pflegen.
Das ist nicht vergleichbar mit Beziehung zwischen gesunden Erwachsenen, genauso wie der Eltern-Kind Vergleich hinkt.

Aber es macht die Bedeutung von Selbstfürsorge deutlich.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
*******OfMe:
Wenn ich Anziehung zu einem Menschen spüre, gebe ich dem nicht mehr sofort nach (weil es sich so gut anfühlt), sondern frage mich zuerst, ob diese Person wohl in mein Leben passt, ob sie mit meinen Themen und mit der Polyamory so umgehen kann wie ich mir das wünsche, welche Auswirkungen diese Beziehung auf meine bestehenden Beziehungen hat, und ob es zeitlich und räumlich machbar ist.

Ich gestehe, ich bin ziemlich anfällig für dieses "sich gut anfühlen" mit anderen Menschen. Natürlich mache auch ich mir Überlegungen, z.B. über räumliche Distanz. Aber die wurden dann auch schon mal über den Haufen geworfen, weil die Anziehung gar zu vielversprechend war. *zwinker*

Zeitlich muss ich zum Glück noch nicht haushalten, in meinem Beziehungsgeflecht hat's noch Platz.

Was den Umgang mit meinen Themen angeht... Jemand, der damit nicht klarkommt, der kann mir gar nicht nahe kommen, das ist in meinem Fall unmöglich. Denn ich BIN meine Themen. Ich "klopfe" die Menschen ziemlich bald darauf ab, ob sie damit können oder nicht. (Das mache ich irgendwie zwischen den Zeilen und ganz automatisch, ich hab da eine Art "Radar".)

Auch die Polyamorie gehört zu mir. Ich spreche dieses Thema sofort an, sobald gegenseitig romantische Gefühle und der Wunsch nach mehr entstehen. Wenn dann mein Gegenüber schon mit dem Gedanken an die Polyamorie nicht klar kommt, dann kann auch keine innige Nähe entstehen - zum Glück!
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Selbstführsorge - die finde ich legitim und sehr wichtig.
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