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Einfach mal lassen?

*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Themenersteller 
Einfach mal lassen?
Mir fällt auf, dass ich in den letzten Jahren bei neuen Begegnungen sehr viel hinterfragender und vorsichtiger geworden bin. Wenn ich Anziehung zu einem Menschen spüre, gebe ich dem nicht mehr sofort nach (weil es sich so gut anfühlt), sondern frage mich zuerst, ob diese Person wohl in mein Leben passt, ob sie mit meinen Themen und mit der Polyamory so umgehen kann wie ich mir das wünsche, welche Auswirkungen diese Beziehung auf meine bestehenden Beziehungen hat, und ob es zeitlich und räumlich machbar ist. Ergebnis: in vielen Fällen lasse ich es einfach, weil es mir nicht langfristig machbar scheint und ich keine Zeit und Gefühle "verschwenden" möchte und unnötige Unruhe in mein Leben bringen.

Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern, entsteht bei mir aber häufig der Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet. Dann erscheint mir mein Vorgehen übervorsichtig und zu verkopft.

Wie seht und lebt Ihr das?
***vy Frau
224 Beiträge
Der inneren Stimme folgen. Mut zur Grenzsetzung haben. Ein wenig Dornenbusch um den Rosengarten. Wer zu einem gehört, findet einen auch. Doch wenn der Instinkt ja ruft.... Make it easy to be near you (Beatles)
********rz28 Paar
158 Beiträge
Hi,
ich glaube tatsächlich dass es eine verkopfte Ansicht ist. Dennoch ist diese nicht falsch, sondern eben deine Art damit umzugehen. Ich bin der Meinung es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt aber meinen Weg und deinen Weg. Und diese Wege dürfen unterschiedlich sein.

Ich bin ebenfalls so eine Kopffrau und auch ich überlege bei neuen Begegnungen sehr genau, ob ich die Zeit, die Nerven, die Gefühle, die Energie, die Kraft und die Liebe gerade für diesen Menschen habe. Nicht immer wird es ein Polypartner, aber dennoch ein Mensch für unbestimmte Zeit.

Dabei ist es mir unheimlich wichtig, dass der gewisse Funke übergesprungen ist und dass die Chemie von beiden Seiten her passt. Den es bringt nichts Energie in diese Begegnung und in die Treffen zu tragen, obwohl es nicht so richtig passt.

Es trägt dann Früchte und tut nur dann gut, wenn beide Seiten sich wohl fühlen. Und daran wachsen.
*********e281 Frau
1.341 Beiträge
Nicht jeder Mensch der einem symphatisch ist, ist ein Mensch den man mit Zuneigung und Zeit überhäufen mag.
Meine Meinung.

Ja, ich treffe mich gern mit neuen Menschen, werde das in nächster Zeit auch endlich mal wieder vermehrt in Angriff nehmen, allerdings nicht weil ich 'zwingend' einen neuen Partnermenschen an meiner Seite suche.
Falls einer der Menschen darunter sein sollte, mit dem ich mehr Zeit verbringe, merke das ich da mehr investieren mag und will schalter sich durchaus mein Kopf ein und gibt mir manches zu denken. Trotzdessen bin ich ein Mensch der auf sein Bauchgefühl hört, und den Kopf dann einfach 'überstimmt'.

Ich glaube nicht das es ein richtig oder fasch, ein zu schnell oder langsam im Allgemeinen gibt, dafür sind wir alle anders, haben andere Erfahrungen und Empfindungen und sollten die ' *grins* Methode' wählen und leben die für uns ganz selbst die wohltuenste ist.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Die Gedanken und Beweggründe der TE kann ich sehr gut nachvollziehen. Über die Jahre hat sich mein Poly-Leben immer wieder verändert. Zu Beginn hatte ich soviel Lust auf ein größeres Polynetzwerk und habe das auch gehabt. Aber es war eine große Herausforderung , zuletzt zu groß.
Dann kam eine intensive Zeit mit jeweils einem zusätzlichen Partner. Schließlich wieder eine sehr innige Zeit mit meinem Mann.
Aktuell schaue ich mir Kontaktwünsche genau an. Ich kann gut spüren, ob ich’s lieber lasse, oder mich doch auf den Weg mache und schließlich Nähe zulasse.
Mich interessieren Menschen und ich liebe Begegnungen.
Für mich hat das mit beidem zu tun: mit Erfahrung und Neugierde
*******Top Mann
1.164 Beiträge
Ich kann das sehr gut verstehen.

Nur weil ich poly fühlen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich meine Maßstäbe an Verbindlichkeit, Zuwendung und Tiefe in einer Beziehung herunterschraube. Viel (poly) hilft nicht viel, wenn es um die Qualität geht. Die Gefahr, sich da zu verzetteln, halte ich für durchaus real. Für mich ist weniger da mehr.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin zu Anfang meiner Poly-Entdeckungsreise auch anders mit dem Thema umgegangen als ich es jetzt tue. Ich glaube, das ist relativ normal.
Meine damalige Freundin hat die Anfangszeit immer mit einer Sektflasche verglichen, die unter Druck steht: Ist der Stopfen raus, sprudelt es erst mal unaufhaltsam und mit wenig Rücksicht auf Verluste *zwinker*
Vielleicht auch weniger verkopft, mehr lebend, mehr machend.

Heute bin ich da völlig anders unterwegs, aber mein Leben sieht auch anders aus.
Ich bin relativ gut ausgelastet, zwei Kinder, ein Haus, großartige Hobbies, Ehrenämter, verschiedene Verpflichtungen.
Das allein führt schon dazu, dass ich viel, viel reservierter geworden bin.
Meine Zeit ist eh schon gut gefüllt.

Davon ab bin ich aber auch nüchterner geworden. Nicht jede anfängliche Begeisterung für jemanden wird so heiß gegessen, wie sie gerne anfangs hochkocht, und ich überlege mir sehr, sehr genau, ob ich emotional bereit bin zu investieren.

Natürlich ist das verkopft.
Aber daran kann ich (für mich) nichts falsch finden.

Ganz manchmal fehlt mir die Leichtigkeit der Sektflaschenzeit, aber dafür ist mein Leben deutlich entspannter und ruhiger geworden.
Auch was wert *g*
Sie schreibt...
Ich sehe darin per se keine Übervorsicht.
Fraglich wäre halt, wie du dich jeweils bei deinem Abwägen fühlst?
Bedauerst du es hin und wieder, dass du bei einzelnen Menschen „Danke, Nein“ gesagt hast?
Fehlt dir etwas?

Wenn du beides mit Nein beantworten kannst - alles in Butter.

Ich brauch selbst gefühlt ewig lange, bis ich mich einlasse.
So vom Lesen her, hab ich aber den Eindruck dass ich trotzdem mehr zulasse.
Ich schau mir die Menschen gern genauer an, geh ein Stück des Weges.
Es gibt Dinge, da weiß ich einfach: Das wird nie passend werden - und dann lass ich es auslaufen.
Aber wenns nur kompliziert aussieht, mir der Mensch gefällt, dann geh ich ein Stück weiter.

Ich leg gern den Finger auf mögliche Reibungspunkte, von Anfang an. Mich stört weniger, dass Reibung da ist, als die Art wie damit umgegangen wird.
Das macht für mich Zukunftsfähigkeit aus.


Also, mal auf den Punkt kommen:
Ich sehe den Unterschied im Blickwinkel.
Ich frage nicht (nur) mich: Passt dieser Mensch in mein Leben?
Ich frage den Menschen, ganz direkt.

Übrigens find ich das völlig unabhängig von Poly.
Ich war schon immer zurückhaltender und gleichzeitig flexibel.
Ich bin auch nicht vorsichtiger, nur weil mein Leben komplexer (im Sinne von mehr Verpflichtungen) geworden ist.

Ich hab aber auch nie nach einer Beziehung gesucht oder spezielle Erwartungen an potentielle Partner gehabt.

Ich lasse es auf mich zukommen WÄHREND ich sehr aufmerksam hinschaue.

Und dann sag ich (zum Leidwesen vieler meiner Begegnungen): Hey, dass sieht aus, als ob es nicht passt. Was hältst du davon?

Ich finds gut so. Hatte nie das Gefühl etwas tolles verpasst zu haben oder meine Energie verschwendet zu haben.
****on Mann
16.232 Beiträge
Ich bin ziemlich genügsam. Im Grunde brauche ich gar keinen Partner, aber ich mag es durchaus, einen zu haben, ich liebe es sogar. Und ich brauche genau genommen einfach gar keine weiteren Partner, aber wenn sich eine Bindung entwickelt, die passt, dann freue ich mich über jeden Zuwachs sehr.

Und dieses Passen mag ich nicht unterschätzen. Ich möchte schon Beziehungen leben, in denen die Anderen und ich zusammenpassen. Die prüfe ich mit Herz, Kopf und Bauch. Und der Kopf hat halt Vorgaben, die mir wichtig sind - erst recht, nachdem ich mit meiner Liebsten die Tatsache entdeckt habe, dass diese Vorgaben sehr wohl nicht nur bei mir selbst existieren.

Der Kopf ist nicht alles, aber er ist auch nicht vollkommen dösig, er weiß, was gut ist. Wer beispielsweise nicht gewaltiges Wohlwollen mitbringt, oder nicht bereit ist, sich die eigenen Themen genau anzuschauen, der ist zwar ein toller Mensch, aber nicht geeignet für Verbindungen mit mir.

Ich fühle polyamor, liebe mehrere Menschen, aber ich muss das nicht in Beziehung leben, wenn einer der drei (Bauch, Herz, Kopf) einen Einwand hat.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******orph:
Mich stört weniger, dass Reibung da ist, als die Art wie damit umgegangen wird.
Das macht für mich Zukunftsfähigkeit aus.

*ja* Geht mir genau so!
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Themenersteller 
@Trigon
Ich fühle polyamor, liebe mehrere Menschen, aber ich muss das nicht in Beziehung leben, wenn einer der drei (Bauch, Herz, Kopf) einen Einwand hat.

Ja, das denke ich auch. Mich begleitet da der Satz: "Liebe ist bedingungslos, aber Beziehungen sind es nicht."
*********rerin Frau
743 Beiträge
Liebe @*******OfMe,

mir geht es genau wie dir - ich handele auch mit viel Bedacht.

Mein Leben mag ich gerade so wie es ist. Es gibt wenig Zeit, die ich einem zweiten Partner einräumen könnte. Zudem haben sich die Bedürfnisse in meiner Hauptbeziehung an einander verändert.

Ich strebe derzeit keine Kennenlernen an, weil ich die Tiefe die ich mit jemandem brauche nicht bieten kann und umgekehrt mein jetziges Gefüge (es ist nur eine zweier Konstellation) nicht unter Druck setzen möchte.

Für mich ist ganz klar, ich lebe nicht auf Teufel komm raus was ich "dürfte" oder "könnte". Für mich heißt es viel mehr mit Achtsamkeit die Bedürfnisse von mir und meinem geliebten Gegenüber im Einklang zu halten.

Wenn ich jemanden kennenlernen wollen würde, dann wäre ich ebenso Bedacht nur weiter zu gehen, wenn es an vielen Ecken passt.
Es ist der ewige Kampf zwischen Kopf und Bauch, zwischen Verstand und Gefühl. Der Verstand findet immer einen Grund, warum es gerade nicht passt. Genau darin habe ich die größte Erfahrung. Der Kopf mag „vernünftiger“ sein. Aber vielleicht ist das Herz tatsächlich klüger. Ich lerne gerade, vom Kopf ins Herz zu kommen.
Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern, entsteht bei mir aber häufig der Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet. Dann erscheint mir mein Vorgehen übervorsichtig und zu verkopft.

Hallo

Ich finde diesen Abschnitt und deine Aussage echt interessant, weil ich genau das auch immer dachte. Darum war ich nie sicher, was in mir los ist. Wenn ich Poly wäre, müsste ich dann nicht alle lieben, ist es auch Polyamor, wenn ich einen anderen Menschen auf eine besondere Weise liebe...

Heute sehe ich es anders oder fühle es anders als damals.
Die Umwelt ist da auch nicht immer hilfreich, mehr als einen Menschen lieben, wo gibts denn sowas?!

Diese Frage kann wahrscheinlich nur jeder individuell für sich beantworten. Also ich gehe neue Sachen langsam an. Ich habe viele Emotionen, Gefühle, kann schnell begeistert sein, aber ob das Gefühl anhält und tiefer geht oder sich eine Tiefe entwickelt und etwas verankert in meinem Herzen, dass ist fraglich. Dazu muss es absolut stimmig sein für mich.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ******olf:
Der Verstand findet immer einen Grund, warum es gerade nicht passt.

Bei mir ist der Bauch der Kritischste im Trio Kopf-Herz-Bauch. Der Kopf ist eher derjenige, der es schönreden will, wenn der Bauch ein ungutes Gefühl meldet. Der Bauch ist bei mir der Chef-Sensor, er gibt den Ausschlag. Herz und Kopf sind gleichberechtigt und ebenfalls wichtige Ratgeber.
*********Limit Mann
317 Beiträge
Mir geht es ähnlich wie der TE, aber ich finde das nicht "verkopft", sondern das Ergebnis eines Erkenntnis- und Reifungsprozesses. Wer ich bin, was ich brauche, wie ich "liebe", wer zu mir passt.


Ich denke, es gibt zwei Aspekte oder auch Phasen von Polyamorie.


• Das Offensein für neue Menschen, das Führen von mehr als einer Beziehung, kann eine grundlegende Lebens- und Liebeseinstellung sein.


• Es kann aber auch Ausdruck einer Suche sein. Nach den "besten" Menschen, die zu einem passen.
Weil man genaue Vorstellungen von einer glücklichen Beziehung hat, und auch ein großes Bedürfnis nach Harmonie und Stabilität.

Und sobald man diese besonderen Menschen gefunden hat, mit denen man seine Vorstellungen von Beziehung leben kann, lässt das Bedürfnis nach Suchen/Offensein nach. (Mancher Poly endet sogar Mono.)

Und weil man die Erfahrung gemacht hat, dass die eigenen Ansprüche gar nicht utopisch waren, liegt die Latte für alle neuen Kontakte nun höher.

Man könnte es auch Poly-Evolution nennen. Man liebt sich "nach oben". *zwinker*
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Themenersteller 
Man könnte es auch Poly-Evolution nennen. Man liebt sich "nach oben".

Das finde ich einen interessanten Gedanken. Ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich funktioniert - zumindest bei mir. Ich habe Beziehungen gehabt, die zu einem gewissen Zeitpunkt gut und nährend waren, aber nicht auf Dauer angelegt. Und es gibt Dinge, die mir in Beziehungen wichtig erscheinen, die ich in meiner momentanen Hauptbeziehung aber nicht leben kann. Kein Mensch kann alle Bedürfnisse erfüllen... Wenn ich das erwarte, werde ich zwangsläufig immer enttäuscht und ständig weiterziehen. Für mich bedeutet Polyamory auch, zu lernen, immer mehr für mich und meine eigenen Bedürfnisse zu achten und möglichst ohne Erwartungn in Begegnung zu gehen und in ehrlicher, offener Kommunikation zu sehen, was zwischen mir und diesem anderen Menschen möglich ist (und zu akzeptieren, was eben nicht geht).
Und dieses Passen mag ich nicht unterschätzen. Ich möchte schon Beziehungen leben, in denen die Anderen und ich zusammenpassen. Die prüfe ich mit Herz, Kopf und Bauch. Und der Kopf hat halt Vorgaben, die mir wichtig sind

Wenn ich mit jemand in Resonanz gehe, prüfe ich mich sehr gründlich.
Besonders wenn die Resonanz sich kribbelig und sehr begeistert anfühlt, denn oft genug springen meine alten Muster in Resonanz, die sich mit etwas verbinden wollen, dass meine Wirklichkeit als Kind wiederholen, und anscheinend bestätigt haben möchte.
Dazu habe ich aber keine Lust mehr. Es passiert noch, selbstverständlich und unbewusst gehe ich daran noch nicht vorbei.
Ich weiß inzwischen auf was ich anspringe und kann es prüfen und sein lassen, weil ich mit mir sorgsam umgehe und lieber eine gute Zeit mit mir allein verbringe, als nach kurzer Sensation in nur noch Anstrengendes zu kommen. Ich brauche kein Drama mehr, ich kann mich vorher fühlen und für mich einstehen, sowie die Angst, die vielleicht entsteht an meine Hand zu nehmen.
In jeder Partnerschaft kommen wir an Grenzen und das ist gut so.
Ich will mich aber nur noch mit jemanden verbinden, dem dies auch bewusst ist und ich erkennen kann, das er seines von meinem unterscheiden kann, und an dem entdecken des eigenen Interesse und Neugier hat. Auch dadurch ein miteinander gestalten zu können welches sich frei und verbunden anfühlen kann und in dem gegenseitige Inspiration Freude und Dankbarkeit darüber beinhaltet, statt Kämpfe um was auch immer.
Ich kann gut sein lassen und damit wunderbar mein Sein fühlen. Das Sein lassen ist kein Verlust mehr, eher eine Bereicherung.

Es gab mal ein Motto von mir, welches ich jetzt für mich wieder unterschreiben kann.

Gute Wege sind leichte Wege, wenn auch nicht unbeschwert.

Lg
Animee
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ****ee:
Ich will mich aber nur noch mit jemanden verbinden, dem dies auch bewusst ist und ich erkennen kann, das er seines von meinem unterscheiden kann, und an dem entdecken des eigenen Interesse und Neugier hat.

Yessss! *dito*
******age Mann
3.161 Beiträge
Gesunde Einstellung!
@*******OfMe
Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern, entsteht bei mir aber häufig der Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet.
Das finde ich nicht verkopft, sondern halte es für eine gesunde Einstellung!

Ich mache bei sochen Gelegenheiten "Probekuscheln" statt "Probevögeln", das bringt definitiv Ruhe in mein Leben.

Auf diese Art habe ich die letzte langjährige Partnerschaft ohne fremdvögeln hinbekommen und sie dann aufgelöst, statt sie in letzter Konsequenz zu öffnen, damit ich frei für eine neue Beziehung bin, die ich nun auch gefunden habe und die ebenfalls wieder eifersuchtsfrei funktioniert.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *******OfMe:
Mir fällt auf, dass ich in den letzten Jahren bei neuen Begegnungen sehr viel hinterfragender und vorsichtiger geworden bin.

...in vielen Fällen lasse ich es einfach, weil es mir nicht langfristig machbar scheint und ich keine Zeit und Gefühle "verschwenden" möchte und unnötige Unruhe in mein Leben bringen.

Ich empfinde das bei mir als etwas das mit Lebens- oder Beziehungserfahrung einher geht, ich bekomme immer klarer was für mich NoGoś sind, oder nicht so leichte oder besonders gute Umgebungsvariablen.
Z.B. Offenheit und Tiefe über die eigenen Gefühle sprechen zu können ist zur Grundvorraussetzung geworden, genauso wie die Ausgangsdenke, das ich für alle meine Gefühle komplett selbst verantwortlich bin. Sogar, das es nicht mal der andere ist der meine Knöpfe drückt, sondern das ich es bin der dies zulässt und sogar anbietet.

Wenn ich die Beispiele Grundvorraussetzungen nenne, dann ist das für mich kein Katalogdenken, es sind Perspektivfragen, ich bin gerade mit letzterem seit 5/6 Jahren in der Entwicklung, und die ist noch nicht durch, innere Vorwürfe kenne ich auch heute noch. Ich erlebe aber wie stark begrenzend es im Austausch und damit im Miteinander ist, wenn diese (für mich) Basics annähernd Neuland sind. Und sie sind nur Beispiele die ich gerade jetzt auf dem Schirm habe.

Und die Aspekte spielen für mich eine Rolle weil sie Resourcen brauchen, weil sie Seegang in die Beziehung bringen, und eben auch weil sich dieser Seegang teilweise auch auf alle anderen Beziehungen überträgt, diese tragen meine Resourcen schließlich mit, wenn sie wiederum für mich da sind in meinem Bewältigungsaufwand.



Zitat von *******OfMe:
Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern, entsteht bei mir aber häufig der Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet. Dann erscheint mir mein Vorgehen übervorsichtig und zu verkopft.

Das hat für mich Logik, denn gerade am Anfang ist da noch sehr viel Platz und Raum, Beziehungen müssen ja erst mal entstehen, sich entwickeln, ehe sie tatsächlich da sind; und das sich ausprobieren und die eigenen Polygrenzen zu finden verträgt sich eins A mit ausgesprochen großer Offenheit.
Ich habe jetzt häufiger den Begriff "investieren" gelesen.
Ich möchte darauf hinweisen, wahrscheinlich aus meiner Empfindlichkeit heraus, dass dies ein Begriff in Bezug auf Geld und Wirtschaft ist und mit Gewinn zu tun hat.
Ich denke, dass ich vermutlich verstehe was ihr damit meint, ich bin aber poppelig und tausche mich lieber einmal zuviel über Begriffe und was für eine Bedeutung jemand damit verbindet aus.
Wobei in der ersten Euphorie des Verliebens sich gerne im besten Lichte gedacht wird *zwinker* und es oft erst in den Phasen der Auseinandersetzung und
Ent-täuschungen klar wird, dass man sich einen Gewinn erwartet hat. Klaro und was für ein Geschenk dies feststellen zu können. Danach kann es klarer weitergehen oder endet. Bekomme ich dieses Geschenk und mein Gegenüber kann es auch so für sich erkennen, UND wir kommen darüber mehr in Verbindung und Verständigung,als in Trennung. Die Bereicherung, ist jenseits von erfüllen anderer Bedürfnisse und erkennen von Lösungen, die Verbindung, Verstehen, sein dürfen und die Weite die ich dann fühle.
Dies ist ein Gefühl, welches mir wichtig ist zu fühlen, um mich weiter auf jemand einlassen zu wollen oder es sein zu lassen, wenn ich es nicht fühle, jenseits aller anderen Sensationen.


In Bezug zur Liebe und lieben, schenke ich oder entscheide mich für eine Erfahrung. Bereichert bin ich so oder so *lach*. Wenn ich schenke habe auch ich meine Freude daran und investiere also nicht mit der Aussicht auf die Zukunft, sondern im Jetzt und bin wahrscheinlich bereichert.

Trotzdem eine Münze die zwei Seiten hat und einen Rand, und irgendwie schnell paradox meine Gedanken zum Wort "Investition". Ich hoffe ihr könnt mit mir darüber lachen *lol* weil irgendwie off tropic....die Hitze scheint mein Hirn abschweifen zu lassen.

Lg
**********fleek Frau
4 Beiträge
Ich weiß genau was du meinst, auch ich denke sehr viel über alles nach. Oft sind da auch Gedanken über die Zukunft dabei und die Frage: "Wie soll das alles weiter funktionieren?"
Irgendwann fing ich an, den Moment zu leben und Begegnungen zu zulassen. Menschen kommen aus einem bestimmten Grund, entweder um dort zu bleiben oder uns positiv oder negativ etwas mitzugeben.

In meinem Leben darf jeder bleiben, der mich und mein Leben akzeptiert und kein Energie-Räuber ist. Ich kann aber verstehen, wenn man vorsichtig ist und vielleicht auch eine gewisse Angst vor Gefühlen hat, weil die "Fläche" der Verletztbarkeit schon irgendwie größer ist... 💚
Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern

Ich bin ja quasi so eine Anfängerin...und mein Beziehungsgeflecht ist erst im Werden begriffen - da hat sich sozusagen noch nichts fest genug etabliert, ABER: witzigerweise: die selben Aspekte wäge ich auch ab!

frage mich zuerst, ob diese Person wohl in mein Leben passt, ob sie mit meinen Themen und mit der Polyamory so umgehen kann wie ich mir das wünsche, welche Auswirkungen diese Beziehung auf meine bestehenden Beziehungen hat, und ob es zeitlich und räumlich machbar ist


... - Die gleichen Fragen habe ich auch im Kopf...nur vielleicht noch weniger intensiv, weil mein Beziehungsgeflecht noch viel mehr Spielraum hat und einzelne Menschen noch nicht so viel Zeit und Raum einnehmen.

Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet.

Also ich fürchte - selbst wenn du wolltest: neue Begegnungen, neue Gefühle und neue Erlebnisse kannst du gar nicht verhindern! *traenenlach*
Nur endlos viele Verbindlichkeiten kann man wohl nicht eingehen... Aber - das heißt ja nicht, dass du nicht offen bist (und wer sagt eigentlich man solle unbegrenzt offen sein?) - oder deine Begegnungen, die NICHT in Raum-und Zeit-forderndenen, verbindlichen Beziehungen münden, deswegen nicht von Liebe geprägt sein könnten? Und gehört nicht die SELBSTLIEBE ohnehin dazu - du bist ja auch ein Teil deines Beziehungsgeflechts... So wie du es schreibst klingt es in meinen Ohren so nach Zweifel an einer "festgefahrener Statik" - aber die bestehenden Beziehungen sind doch auch IM PROZESS? - Und es entwickelt sich doch vermutlich so wie so alles permanent über die Zeitdimension hinweg, egal wie "verkopft" wir da eingreifen und planen wollen...

Dann erscheint mir mein Vorgehen übervorsichtig und zu verkopft.

...das sagte oben schon jemand - ich denke auch: wenn in dir ein Bedürfnisnach Anderem/Neuen o.ä. entsteht, kannst du dem ja jederzeit folgen - und wenn nicht: "never change a running system", wenn es dich so zufrieden und glücklich sein lässt aktuell...so what?

Die "Vorsicht" in dem Wort "übervorsichtig" - tja - das könnte jetzt beides sein - entweder ein sich vorsichtig bemerkbar machender Link zu irgendeiner Angst (bloß nichts ändern, riskieren...aber eigentlich möchte ich was anderes) ODER echt nur verkopfter Sozialvergleich, während eigentlich alles ok ist ….dann wäre höchstens die Frage, warum du dich davon beunruhigen lässt, dass dein aktueller "Status quo" ein anderer ist als dein "Anfänger-status-quo"...Die Antwort darauf weiß nur du.

Beim Lesen bekomm ich jedenfalls ein Bauchgefühl von: klingt doch erstmal alles stimmig, eher wie : sich halt ab und an mal Fragen:" bin ich noch auf Kurs?" - und bemerken: "Huch! Im Vergleich zu den Poly-Anfängern hab ich mir hier ja ganz andere Strukturen aufgebaut, die ich bewahren möchte...hab ganz andere Themen"... Aber auf dein Bauchgefühl kommts an, nicht auf meins.
****911 Mann
64 Beiträge
Zitat von *******OfMe:
Einfach mal lassen?
ob diese Person wohl in mein Leben passt... ob sie mit meinen Themen und mit der Polyamory so umgehen kann wie ich mir das wünsche, welche Auswirkungen diese Beziehung auf meine bestehenden Beziehungen hat, und ob es zeitlich und räumlich (ergänzt: für mich) machbar ist.

Ergebnis: in vielen Fällen lasse ich es einfach,

Meiner Meinung nach funktioniert es genau anders herum. Was kannst DU diesem Menschen mitbringen? Was bringst DU ein? Wie profitiert dieser Mensch von DIR? Die Fragen die du dir stellst klingen als würdest du ein Auto kaufen und suchst nach dem besten Preis-/Leistungsverhältnis, und klar, da bleibst du auf halber Strecke stecken, so funktioniert das Thema einfach nicht. Wenn du transaktionale Kriterien an einen emotionalen Kontext anlegst, bleibst du in der Tat besser ganz alleine. Das kannst du sogar durchrechnen: Beziehungen haben ökonomisch ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis.

Zitat von *******OfMe:
weil es mir nicht langfristig machbar scheint und ich keine Zeit und Gefühle "verschwenden" möchte und unnötige Unruhe in mein Leben bringen.
...

Zitat von *******OfMe:
Wenn ich hier im Forum lese, gerade bei Polyamory-Anfängern, entsteht bei mir aber häufig der Eindruck, dass Polyamory eine ständige Offenheit für neue Begegnungen, Gefühle und Erlebnisse beinhaltet. Dann erscheint mir mein Vorgehen übervorsichtig und zu verkopft.

Nein. Nicht verkopft. Ich-bezogen. Das ist eins der 1 Million Paradoxien im Leben über die ich mich aufgehört habe zu wundern. Wer in Beziehungen geht um zu bekommen, bekommt nichts. Wer in Beziehungen geht um alles zu geben, bekommt alles hunderfach zurück.

Für die allermeisten Menschen ist die glücklichste Beziehung ihres Lebens die zu ihrem eigenen Kind, und zwar speziell zum Säugling, der auf Leben und Tod komplett bedürftig ist. Wo du gezwungen bist ALLES zu geben was du hast. Bedingungslos. Wo du nichts bekommst, aber auch gar nichts, außer der Präsenz dieses Wesens in deinem Leben und einem Herzen das überquillt vor Freude und Glück. Versteh mich nicht falsch, ich stümper da genauso rum wie jeder andere, ich habe das mit dem Herzen verstanden, aber die Umsetzung ist sehr schwer. Ich konnte das bei meinem Kind als sie ein Säugling war. Kann das immer weniger wie sie größer wird, wo ich anfange Forderungen zu stellen, Verantwortung zu fordern, zu erziehen etc und mit erwachsenen Geliebten schaffe ich das erst ganz ansatzweise, aber ich weiß daß ich in diesen Zustand mit meinen Liebespartnern will, weil man nur dort wirklich glücklich werden wird. Bedingungslos zu geben, enttäuscht zu werden, von neuem versuchen, fallen, bis die Abstände zwischen den Stürzen größer werden und man mal ein Stück gemeinsam humpeln kann bis das mit dem gehen klappt. Du brauchst Liebende die mit dir einig diesen Weg gehen wollen und deine so geartete 'Schwäche' nicht ausnutzen, sonst funktioniert das nicht. Die Frage ist wieviel hast du zu geben, das ist die Anwort auf die Frage ob du in einer Beziehung glücklich werden wirst oder nicht.
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