hmmm, keine Ahnung, ob ich jetzt überhaupt auf dem richtigen Gleis bin, aber mir persönlich stellen sich einige der vorgenannten Fragen nicht. Das mit dem Lügen - ich lüge - du lügst... nimmt schon seit ganz langer Zeit mehr keinen Platz in meinem Leben ein, weil ich zu irgend einem Zeitpunkt beschlossen habe, und zwar aktiv, nicht zu lügen. Nicht "nicht mehr zu lügen" und auch nicht "niemals zu lügen", sondern einfach nicht zu lügen im Sinne von eine Wahl treffen. Nicht jetzt, weil ich so edel, hülfreich und gut wäre, nein, diese Entscheidung beruht hauptsächlich auf meiner wirklich großen Faulheit, zu der zu stehen ich ausreichend große Cochones im Sack habe. Denn Lügen ist furchtbar anstrengend und meine Energien wende ich lieber für was besseres auf. Der Verzicht auf die Lüge auf Grund der aus ihr resultierenden Unbequemlichkeit führt dann - zumindest ist das meine Beobachtung - automatisch dazu, das man die eine oder andere Wahl, welche automatisch zur Lüge führen würde (egal auf welcher Seite), gar nicht erst in Betracht zieht. Gibt schließlich noch ausreichend viele andere Leute, die sich das Drama antun können... Dann das ständige Hinterfragen von sich selbst, dem oder den anderen und der aktuellen Situation, in der man sich grad befindet: ha jooo, kann man machen, aber auch das ist mir zu mühsam und ich stehe auch in diesem Falle zu meiner Faulheit, die mich meine Energien lieber in andere Richtungen lenken lässt. Würden die Leute nur die Hälfte der Energie, die sie für ständiges Infragestellen und Hinterfragen der eigenen Situation aufwenden, auf die Entscheidungsfindung, vor sie in Situationen hinein gehen und / oder diese gestalten bzw. erschaffen, verwenden und dann zu ihren Entscheidungen auch stehen, die Welt wäre wahrlich ein besserer Ort.
Partnerschaften sind kein Zalando-Paket, was ich bei Nichtgefallen portofrei zurück schicken kann, aber genau als das werden sie von vielen Leuten begriffen. Getreu dem Motto "drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was bessres findet...". Die Anwendung des Opportunitätsprinzips, das heute scheinbar unverzichtbar geworden ist, ausgerechnet auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen hat zu Verheerungen und Verwüstungen in der Seelenlandschaft der Betroffenen geführt, von denen ganze Branchen und Hilfesysteme auf das prächtigste leben können. Daran möchte ich mich nicht beteiligen.
Darauf schaue ich mir Sachen etwas länger als nur für einen ersten Blick an, treffe dann eine, nämlich meine Wahl und stehe dann hinterher auch dazu, selbst wenn an der nächsten Ecke ein neues und vermeintlich besseres Sonderangebot auf mich warten sollte. Soll weder edel, hülfreich und gut klingen, soll auch nicht als arrogant erscheinen und schon gar nicht soll es als unausweichliche Lösung zu verstehen sein. Es ist einfach mein persönlicher und maximal sparsamer Umgang mit meinen Ressourcen, von denen ich schließlich Jahr für Jahr weniger habe...