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BDSM & Polyamorie
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Poly Pride - oder eben doch nicht?

Zitat von *****gra:
Kurze Verständnisfrage
In welchem Sinne wird hier „Pride“ verwendet?
Poly Pride ? So steht es im Thematitel....

Das war in Anlehnung an die "Pride Week", die "Pride Parade", den "Pride"-Begriff der LGBTQ* Community.
*******rut Frau
315 Beiträge
Zitat von *******erli:
Solange es der Staat dann auch nie finanzieren muß……., aber das ist halt das Ausschlußkriterium ……

Wir benötigen das nicht, aber ...

Der Staat, besser gesagt die Solidargemeinschaft .... finanziert alle Menschen und alle Kinder, wenn nötig.

Da ist sogar ein Großhaushalt günstiger zu finanzieren, statt viele Einzelhaushalte


Solange es weitere Verdiener gibt neben einem Hauptverdiener..... Ja.... Ansonsten wird's teurer.... Wenn der Staat nun einen Alleinverdiener mit Hartz finanzieren muß…. der 1 Kind und 1 Frau hat..... wird es billiger.... als wenn er 1 Alleinverdiener mit 2 Kindern und 2 Frauen finanzieren müßte….. weil eben 2 Personen mehr finanziert werden müßten…. und zwar nach Hartz Satz.....




Die Ehe ist die vom Staat vorgesehene Kerneinheit.

Ja und ..... war mal Mann und Frau vorbehalten.

Alles ist gesellschaftlich veränderbar.


Erst nach einer Änderung des GG..... der besondere Schutz der Ehe war ja jahrelang
der Grund weshalb gleichgeschlechtliche nicht annähernd den gleichen Status hatten....
*******rut Frau
315 Beiträge
Zitat von **********uegeI:
Zitat von *******_bw:

Das ist ja genau das Problem: Eignet sich ein persönlicher Beziehungsstreit dazu, die Frage nach Diskriminierung zu beantworten? Ein gekränkter Ehemann könnte ja auch andere Dinge in's Feld führen....

Das sehe ich nicht so. Es lassen sich eben nur Dinge ins Feld führen, die gesellschaftlich als skandalös, unmoralisch, gewissenlos, verantwortungslos, problematisch oder ähnliches gelten. D.h. dass ein polyamorer Lebensstil in einem Verfahren vor einem Richter ins Feld geführt werden kann, zeigt doch, dass es da um viel mehr geht als um ein reines "poly ist nicht mein Ding, ich kann das nicht nachvollziehen". Da geht es anscheinend eher darum, dass jemand der poly lebt sehr schnell deswegen als verantwortungslos, unnormal, bindungsgestört, als schlechtes Vorbild oder ähnliches gilt. Sicher nicht in jedem Fall, aber es scheint häufiger vorzukommen. Ich finde das hat nichts mehr mit einer aufgeklärten, offenen, toleranten Haltung gegenüber anders lebenden Menschen zu tun. Man muss nicht einverstanden sein mit der Lebensweise anderer, um ihnen offen und tolerant zu begegnen.


Wäre es nicht Poly…. wäre es ganz sicher etwas anderes.... was er als Kampfansatz nehmen würde.... weil es da nicht um Diskriminierung an sich geht… sondern um gekränkte Eitelkeit...….
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich frage mich, ob wir dem Ziel, in unserer Lebensweise als "normal" akzeptiert zu werden, näher kommen, wenn wir uns über Diskriminierung beklagen (aus Sicht monogam lebender Menschen verbietet uns doch niemand unsere Art zu lieben - da ist die Reaktion schnell eine Abwehrhaltung: "Muss ich jetzt alles toll finden?", "ist meine Vorstellung von Ehe als Verbindung nur zweier Menschen plötzlich diskriminierend und intolerant?") oder gar bisherige sozial akzeptierten Institutionen wie die Ehe fundamental und grundsätzlich in Frage stellen.

Bestätigt das nicht gerade jedes Vorteil, wir wären irgendwie "extrem" in unseren Ansichten und Forderungen?

Und dazu nur eine Randbemerkung:
Die Art und Weise, wie viele polyamor lebende Menschen das auch noch als die spirituell "überlegene" oder "erweckte" Weise zu leben propagieren, hilft auch nicht immer, für Akzeptanz zu werben.
*******rut Frau
315 Beiträge
*danke*

Seh ich als BEWUSST monogam lebende Person auch so.....

Toleranz endet nicht am eigenen Empfinden und Leben, sondern fängt da erst an....
Zitat von *******_bw:

Dann kann ich auch sagen: "Ich bin fremdgegangen und mein Mann hat sich deshalb scheiden lassen? Was erdreistet sich der Kerl, das als "skandalös und unmoralisch" vor Gericht anzuführen? Der hat doch gefälligst meinen Lebenswandel nicht zu diskriminieren!"

Mein Mann entscheidet sich, ob er mit mir zusammen sein will oder ob er sich scheiden lässt. Mein Mann kann das was ich tue gut oder schlecht finden.
Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun.
Etwas erfolgreich vor Gericht auf diffamierende Art und Weise anführen zu können, wenn es ums Recht am Kind geht, dagegen eventuell schon. Dann diskriminiert aber weniger der Ex als das Gericht.

Zitat von *******_bw:

Wo ziehen wir die Grenze, wenn wir alleine persönliche Befindlichkeiten ins Feld führen?
Und wäre es nicht umgekehrt auch eine Diskriminierung, wenn wir jemandem absprechen Polyamorie nicht gutzuheißen oder zu fordern, das in einem Scheidungsfall "neutral" betrachten zu müssen? Das können wir nicht einmal von einem Richter in Gänze verlangen.

Es ging in dem Beispiel nicht um Befindlichkeiten, sondern um das Recht, das eigene Kind zu sehen.

Und: Doch. Ein deutsches Gericht hat neutral zu sein. Ein Richter richtet neutral auf der Grundlage von Gesetzen. Er muss unbefangen sein.

Zitat von *******_bw:

Der Vorwurf ist ja der, dass da jemand vor Gericht Nachteile habe, weil der Partner die polyamoröse Lebensweise anführt. Da geht es doch aber um persönliche Konflikte, nicht um die Frage, wie "tolerant und offen" mein Ex-Mann meiner Lebensweise gegenüber steht. In so einer Frage bin ich als beteiligte Person ja genauso wenig "neutral" oder "tolerant" gegenüber den Beziehungsvorstellungen meines Partners.

Nein. Der Haupt-Vorwurf ist, dass das vor Gericht in so einem Fall ein Nachteil ist. Nicht mal ein Vorwurf, eher eine Feststellung und ein kritisches Hinterfragen, wieso das denn nachteilig ausgelegt wird. Mal provozierend und überspitzt gesagt, Monogamie wird ja auch niemand nachteilig ausgelegt.
Und ja, auf persönlicher Ebene kann man auch von einem Ex verlangen, dass er einen zwar scheiße findet, aber dennoch keinen Krieg um das gemeinsame Kind beginnt. Das hat weniger mit Diskriminierung zu tun, da gebe ich dir recht. Der Typ kommt aber nur durch mit solchen Argumenten, wenn jede Menge falscher Vorurteile kursieren.

Zitat von *******_bw:

Für Toleranz und Offenheit kann ich werben, ich kann aber nicht fordern, eine Mehrheit dazu zu zwingen. Und wer sollte das durchsetzen? Die Steigerung einer gesellschaftlichen Akzeptanz muss anders geschehen, das können wir nicht "einklagen", indem wir "Diskriminierung!" schreien.

Das hab ich auch nicht gesagt (und ich glaube auch sonst keiner). Im Gegenteil, eine der Ausgangsfragen war, ob wir unsere Lebensweise eventuell mehr nach außen tragen sollten, um dadurch Verständnis zu schaffen und das Ganze etwas "normaler" zu machen. Das war allerdings sogar eine offene Frage, keine Aussage.

Zitat von *******_bw:

Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis sich - wenn überhaupt - Polyamorie als "normale" Beziehungsform gesamtgesellschaftlich durchsetzen wird.

Durchsetzen hört sich so nach Kampf oder Überlegenheit an. Ich denke das ist aber wahrscheinlich nicht so gemeint. Es geht ja hier um den Wunsch, dass Polyamorie eine akzeptierte Möglichkeit der Beziehungsführung ist, eine unter vielen akzeptierten und normalen Möglichkeiten.

Zitat von *******_bw:

Wir können polyamor leben, ohne dass das vom Staat bestraft oder aktiv unterdrückt wird. Das sieht anderswo GANZ anders aus.

Nur weil es woanders schlechter ist, muss man meines Erachtens aber nicht aufhören, sich um die Verhältnisse im hier und jetzt Gedanken zu machen und sie verbessern zu wollen.

Zitat von *******_bw:

Die Menschen sehen nicht, dass mein Lebensstil nicht "verwerflich" und "unmoralisch" ist, weil ich sie anklage, mich zu diskrimieren, sondern sie sehen es dann, wenn sie mich als moralisch und verantwortungsbewusst erleben.

Richtig. Dazu muss mein Lebensstil allerdings sichtbar sein. Was wieder auf die Ausgangsfragen zurückführt. Sollte man seine polyamore Lebensweise zeigen, um mehr Akzeptanz zu schaffen und es "normaler" zu machen? Oder ist es einfach nur Privatsache, ob ich mich offen zeige?
Ganz ehrlich, ich hab jetzt hier aber auch kaum anklagende Beiträge gelesen. Dass Menschen im konkreten wütend werden, wenn sie wegen ihrer Lebensweise angegriffen werden, schon, aber das ist doch auch ganz normal (insbesondere wenn es ums Recht am eigenen Kind geht, da kann man nämlich sehr hart getroffen werden).
Diskriminierung beziehungsweise Benachteiligung festzustellen ist doch weder etwas, woraus man ein Drama machen muss, noch ist es etwas irgendwie verwerflich. Durch diese Feststellung allein klage ich auch lang noch niemanden aggressiv an oder oder greife jemand persönlich an. Viele Menschen werden aus vielen Gründen benachteiligt und vorverurteilt, ob nun der alleinerziehende Vater, die Frau die Kopftuch trägt oder der offen polyamor lebende Mensch... was ist so schlimm daran, das festzustellen? Wie gesagt, man muss kein Drama draus machen, kein "alle sind böse zu mir". Menschen haben nunmal negative Vorurteile. Wir alle, auch du und ich. Sich derer bewusst zu werden, ist immer hilfreich. (Ich glaube, die meisten haben auch mal einen mehr oder weniger harmlosen rassistischen Gedanken, nicht weil wir alle Rassisten sind, sondern weil die Vorurteile unbewusst da sind. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dann können wir wirklich durch und durch offen und fair miteinander werden.)
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Ich finde es sehr schwer aus einer einseitigen Schilderung eines Gerichtsverfahrens irgendeine Diskriminierung herzuleiten. Und ich kann insbesondere in dem hier geschilderten Fall keine aufgrund der Polyamorie erkennen.

Ich will sogar noch weiter gehen. Ich habe in der Schilderung kein Urteil oder auch nur Argument des Richters mitgeteilt bekommen, bei dem er aufgrund der polyamoren Lebensführung hier Rechte aberkannt hätte. Die reine Unterstellung, dass das irgendwie mit reinspielt, dass die Gegenpartei dies als Argument anbringt (was ich übrigens anzweifle, da dies ein Revisionsgrund ist) oder dass man Angst davor hat, dass es nachteilig ausgelegt werden könnte, ist keine Diskriminierung. Im Gegenteil, es spricht eher dafür, dass man selbst nicht so sehr dazu steht und es vertreten kann. Ohne hier etwas im konkreten Fall unterstellen zu wollen.

Ein emotionaler Streit um das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist auch äußerst ungeeignet eine Diskriminierung zu illustrieren. Erst Recht bezüglich von Polyamorie. Denn auch in diesem Fall geht es nicht um Polyamorie, sondern es geht darum, dass eine Seite versucht deutlich zu machen, dass bestimmte Lebensumstände dem Kindeswohl schaden. Aber auch hier geht es um die Abweichung von der VM2K-Norm mit Ehering. Der eine behütende Art unterstellt wird. Damit wird aber Polyamorie nicht diskriminiert. Andernfalls wäre es sehr leicht den Verfassungsrang der Ehe vor dem BVG zu kippen. Ist es aber nicht.

Für eine Diskriminierung reicht es nicht, sich nur unfair behandelt zu fühlen. Es reicht nicht Mal objektiv unfair behandelt worden zu sein. Für eine Diskriminierung muss man aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Identität (nein das ist Polyamorie NICHT), der Rasse, der Weltanschauung oder der Religion benachteiligt werden. Das kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Die ganze Geschichte ist zu umfangreich, um hier nachvollziehbar zu vermitteln, in welcher Form ich mich diskriminiert fühle.

Fakt ist: ich lebe nicht so unbefangen, wie ich es mir wünsche und wie es mit dem Wohl des Kindes durchaus vereinbar wäre.

Eine sehr patente Rechtsanwältin vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter riet aufgrund ihrer Erfahrung speziell mit dem für mich zuständigen Familiengericht auch davon ab.
Primär findet die Diskriminierung durch den Vater statt. Wenn aber, wie im Unterhaltsverfahren doch geschehen, nur Teile davon in eine Verhandlung sickern, dann ist es auch öffentlich.
Und ich lege es als Mutter nicht drauf an, sondern warte brav, bis das Kind 14/15/16 ist und eh selbst entscheidet, wo es überwiegend sein will und halte so lange die Füße still.
Die Vermutung, ich würde nicht zu meiner Polyamorie stehen empfinde ich übrigens von jemandem, der mich nicht persönlich kennt, auch milde diskriminierend.
Ich bin gerade in Vorbereitung auf den Heilpraktiker Psychotherapie, um Menschen auf dem Weg vom Mono- zum Polyleben zu begleiten.... "Ehrenamtlich" tue ich das bereits seit Jahren, allein durch unzählige Workshops auf den großen Treffen. Dazu kommen 3 Jahre in einer polyamoren Lebensgemeinschaftsinitiative.

Manchmal fehlen mir hier die Worte..
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Zitat von *******beth:
Die Vermutung, ich würde nicht zu meiner Polyamorie stehen empfinde ich übrigens von jemandem, der mich nicht persönlich kennt, auch milde diskriminierend.

q.e.d.

Wie benachteiligt dich denn dein Ex-Mann? Er streitet sich mit dir. Vielleicht auch mit unfairen Mitteln. Damit diskriminiert er dich aber noch lange nicht. Du bist diejenige die ihre persönlichen Rechtsstreitigkeiten in diesen Threads gepackt hat. Nur weil einige sie für das Thema nicht relevant halten und deine Opfermentalität kritisieren, diskriminiert dich hier niemand. Und es ist doch vollkommen irrelevant was du für Kurse gibst.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Allein der Begriff "Opfermentalität" zeigt, wie Täteranteile subtil versucht werden, vermindert zu werden.
Welche Kurse ich gebe, bezog sich konkret und ausschließlich auf Deine Behauptung, ich würde nicht zu meiner Polyamorie stehen.
Ich versuche, dieses Liebeskonzept so weit es mir möglich ist, offen, öffentlich und selbstverständlich zu leben und das hat in meinem Leben konkrete Grenzen.
Wenn das keine Diskriminierung ist, dann schreib doch mal, wo sie bei Dir beginnen würde.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Moderatorenhinweis:
Wir lesen hier pflichtgemäß mit.
Die langen Texte sind für uns anstrengend.
Bitte fasst euch kürzer - zur Sache.

Einige Schreiber liest man sehr oft.
Der Unmut darüber wurde uns schon mitgeteilt und hat auch zu einem Gruppenaustritt geführt.
Argument: zu wenig Raum für andere.

Bisweilen ist der Ton aggressiv,
der Schreibstil belehrend.

Bitte schreibt respektvoll ,
kurz und sachlich
und lasst Raum für andere Ansichten.

*modda*
Die grundsätzliche Definition des Wortes Diskriminierung habe ich nochmal nachgelesen:
"Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen nach Maßgabe bestimmter Wertvorstellungen oder aufgrund unreflektierter, z. T. auch unbewusster Einstellungen, Vorurteile oder emotionaler Assoziationen."
(Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie)

Diese Definition bezieht sich nicht nur auf bestimmte Gründe. Die Einschränkung auf ganz bestimmte Gründe nimmt das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vor:

"Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen."
Ich finde es schade, dass es sich hier so in ein Gegeneinander entwickelt hat und ich möchte mich in der Richtung jetzt auch lieber raushalten. *schweig*
Ich hätte es schöner gefunden, einfach Erfahrungen und Meinungen zu hören zum Thema "wie offen lebt ihr und warum ist das so" sowie "welche Gründe für ein Outing gibt es und welche sind für euch warum relevant".
*******rut Frau
315 Beiträge
@**********uegeI

Und worin begründest du die BENACHTEILIGUNG oder HERABWÜRDIGUNG?

Du darfst es doch leben..... weder wurde dir dein Sorgerecht beschnitten noch hatte es tatsächlich andere Konsequenzen für dich...…


Etwas subjektiv als Diskrimination zu empfinden.... ist etwas anderes, als auch tatsächlich mit Auswirkungen diskriminiert zu werden.... in deinem Fall, wäre das
zB Entzug des Sorgerechtes aufgrund von PA....

Ist ja aber nicht der Fall..... und Väter und Mütter liefern sich vor Gericht oft heftige Schlammschlachten um Kind/er.... Machst du ja auch.... Das kam in ein paar Posts durch....sprich wurde sichtbar..
******ore Frau
4.633 Beiträge
Äh, stop mal:
Es ist nett, dass ich hier moralische Unterstützung bekomme, aber mein Fall soll hier nicht der einzige spezielle bleiben!

So war die Kritik einiger, aber auch die Rückführung vom Speziellen zum Allgemeinen u.a. durch die TE gemeint.

Vielleicht finden sich ja noch andere, die sich in ihrer polyamoren Lebensweise diskriminiert fühlen, sonst muss ich meinen diskriminierenden Chef hier auch noch anführen *lol*
Das wollt ihr nicht ernsthaft....

Ich möchte den Thread hier keinesfalls dominieren, antworte aber auf Fragen und Kritik. Und würde gerne wieder etwas aus dem Fokus gehen.
*******rut Frau
315 Beiträge
ups….. @*******beth

Zitat von *******rut:
@**********uegeI

Und worin begründest du die BENACHTEILIGUNG oder HERABWÜRDIGUNG?

Du darfst es doch leben..... weder wurde dir dein Sorgerecht beschnitten noch hatte es tatsächlich andere Konsequenzen für dich...…


Etwas subjektiv als Diskrimination zu empfinden.... ist etwas anderes, als auch tatsächlich mit Auswirkungen diskriminiert zu werden.... in deinem Fall, wäre das
zB Entzug des Sorgerechtes aufgrund von PA....

Ist ja aber nicht der Fall..... und Väter und Mütter liefern sich vor Gericht oft heftige Schlammschlachten um Kind/er.... Machst du ja auch.... Das kam in ein paar Posts durch....sprich wurde sichtbar..

Zitat von *******rut:
@**********uegeI

Und worin begründest du die BENACHTEILIGUNG oder HERABWÜRDIGUNG?

Du darfst es doch leben..... weder wurde dir dein Sorgerecht beschnitten noch hatte es tatsächlich andere Konsequenzen für dich...…

Etwas subjektiv als Diskrimination zu empfinden.... ist etwas anderes, als auch tatsächlich mit Auswirkungen diskriminiert zu werden.... in deinem Fall, wäre das
zB Entzug des Sorgerechtes aufgrund von PA....
.

Schade, da auf mich persönlich Bezug genommen wird, kann ich mich jetzt leider doch noch nicht ganz raus halten.

Ich habe nicht behauptet, diskriminiert oder herabgewürdigt worden zu sein. In diesem Thread habe ich meine Erfahrungen und meine Ansichten zu den ursprünglichen Fragen überhaupt nie geschildert. Ich war lediglich gespannt auf eure Antworten zum Thema und hab zu ein paar Beiträgen dann meine Meinung geäußert.

Ich habe keine Kinder, habe keine Scheidung hinter mir und war noch nie in eine Schlammschlacht involviert. Ich weiß nicht, wie du da drauf kommst.

Die Definition des Wortes wollte ich zitieren, weil weiter oben erwähnt wurde, dass Diskriminierung nur dann vorliegt, wenn man aus bestimmten Gründen benachteiligt wird. So hatte ich das zumindest verstanden. Das fand ich einen sehr guten und auf sachlicher Ebene diskussionswürdigen Punkt.
*******rut Frau
315 Beiträge
@**********uegeI

Schau mal in den Post direkt vor deinem letzten.....
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Ich finde es sehr schwer aus einer einseitigen Schilderung eines Gerichtsverfahrens irgendeine Diskriminierung herzuleiten. Und ich kann insbesondere in dem hier geschilderten Fall keine aufgrund der Polyamorie erkennen.
(...)

Eben! Ganz genau. Deshalb ist es so schwer, so etwas an einem konkreten Fall festzumachen, den man (zurecht) gar nicht kennt. Wie würde der Ex-Mann den Fall sehen und schildern? Wer weiß das schon?

Ich erlebe in meinem Alltag auch sehr viele Einschränkungen und Benachteiligungen bezüglich irgendwelcher Lebensweisen.
Warum wird im Radio nicht vermehrt meine Musik gespielt? Warum gibt es vermehrt Fußballübertragungen und nicht von den Sportarten, die ich lieber hätte?

Und selbst vor Gericht; da fragen sich viele z.B.:
Warum ist Alkohol erlaubt, aber Cannabis verboten?

Diskriminierung?
******ore Frau
4.633 Beiträge
Aber dass Diskriminierung nur individuell empfunden werden kann, ist doch auch irgendwie klar.
Es macht kaum Sinn, das anzuzweifeln, sondern mehr Sinn, nachzufragen, was denn sinnvoll sei, das subjektive Empfinden zu verändern. "Was würdest Du Dir wünschen, um Polyamorie offen leben zu können?" So habe ich den Thread verstanden.
Was wäre denn in diesem Zusammenhang der Wunsch von Euch:
Falke_77bw und curious_seeker?
Auf andere Bereiche auszuweichen (Alkohol- Cannabis) wäre zwar inhaltlich extrem interessant, aber gehört schlicht nicht hierher...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Könnte denn ein deutsches Gericht tatsächlich alleine eine polyamore Lebensführung als Begründung mit in ein Urteil schreiben, um einem Elternteil das Sorgerecht zu entziehen?

In diesem Fall könnte man von Diskriminierung sprechen. Nicht aber bereits, wenn ich mich subjektiv benachteiligt fühle, das aber nicht konkret an der Urteilsbegründung nachweisen kann. Denn vom Richter unfair behandelt fühlen sich sehr sehr viele Menschen, selbst wenn es nicht einmal um ihre Rechtssache geht.

Zum Thema:
Ja, ich finde es bewunderswert, wenn jemand seine Polyamorie offen auslebt und ausleben kann. Das kann jeder tun, und in diesem Land wahrscheinlich sehr viel freier als in den meisten anderen Ländern weltweit. Dass das zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem nicht einfach ist, Mut erfordert und Unverständnis bei anderen sowie persönliche Nachteile hervorbringt, muss man dabei aber eben leider in Kauf nehmen.

Wäre schön, wenn die Welt anders wäre. Aber wir müssen im Hier und Jetzt leben und uns arrangieren.
*******rut Frau
315 Beiträge
Zitat von *******beth:
Aber dass Diskriminierung nur individuell empfunden werden kann, ist doch auch irgendwie klar.
Es macht kaum Sinn, das anzuzweifeln, sondern mehr Sinn, nachzufragen, was denn sinnvoll sei, das subjektive Empfinden zu verändern. "Was würdest Du Dir wünschen, um Polyamorie offen leben zu können?" So habe ich den Thread verstanden.
Was wäre denn in diesem Zusammenhang der Wunsch von Euch:
Falke_77bw und curious_seeker?

Zur Diskriminierung gehört mehr als nur ein subjektives Empfinden.... nämlich die daraus resultierenden tatsächlichen harten Konsequenzen.....

Auswirkungen auf den Alltag durch wirkliche Taten.... und nicht nur ein was wäre wenn.....

Worte wie Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit und anderes wie auch bestimmte Erkrankungen werden heute sehr inflationär benutzt...… und damit werden sie dann nur noch ins lächerliche gezogen....


Wenn ich zb lese..... "Hat dein ADHS mal wieder zu geschlagen? Mußtest du mal wieder die Aufmerksamkeit auf dich ziehen weil du sonst nicht genug Beachtung findest?"

Bei solch einem häufig an zu treffendem Unwissen über die Erkrankung..... pack ich mich nur noch an den Kopf.... Das ist schon eher Diskriminierung, denn das FEHLWISSEN und weiterverbreiten davon.... hat direkte Auswirkungen auf die Betroffenen.... nicht ernst genommen zu werden... ausgegrenzt....


Oder auch heute noch eine ziemlich unbeliebte Bevölkerungsgruppe.... die nächsten Monat ihrer Opfer gedenkt..... und immer noch lieber unerkannt unter uns lebt....
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich finde nicht, dass man sich in Bereichen, die gesetzlich nicht verboten sind, arrangieren müssen sollte.
Deshalb doch danke für das Cannabis- Beispiel. Da müsste zwangsläufig eine Gesetzesänderung her, um Diskriminierung beklagen zu können.
Im Fall von Polyamorie gibt es kein gesetzliches Verbot, d.h. Benachteiligung ist nicht nur definitionstechnisch, sondern auch faktisch eine Diskriminierung.
In meinem Fall muss ich nicht vor Gericht ziehen, um das zu überprüfen, sondern vertraue einer Rechtsanwältin, die im Thema ist.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******beth:
Ich finde nicht, dass man sich in Bereichen, die gesetzlich nicht verboten sind, arrangieren müssen sollte.
Deshalb doch danke für das Cannabis- Beispiel. Da müsste zwangsläufig eine Gesetzesänderung her, um Diskriminierung beklagen zu können.
Im Fall von Polyamorie gibt es kein gesetzliches Verbot, d.h. Benachteiligung ist nicht nur definitionstechnisch, sondern auch faktisch eine Diskriminierung.
In meinem Fall muss ich nicht vor Gericht ziehen, um das zu überprüfen, sondern vertraue einer Rechtsanwältin, die im Thema ist.

Also ist ein Verhalten, das nicht verboten ist (Polyamorie), stärker der Diskriminierung ausgesetzt als eines, das tatsächlich verboten ist? (Cannabiskonsum) *hae*

Was ist das denn für eine Logik?
Nach dieser Logik würde Polyamorie dadurch weniger diskriminiert, indem man sie ganz verbieten würde. Wie absurd.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Nein, Du ziehst die Argumentationskette von der falschen Seite auf. So wird kein Schuh draus.
Mehr Liberalität ist gefragt und nicht weniger.
Der Staat unterstützt Selbstverantwortung zu wenig. Das gilt für jeden Bereich.
Polyamorie sehe ich da in der Grauphase.
Wenn man es mit der Schwulenbewegung vergleicht, dauert es realistischerweise noch 10-15 Jahre bis zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz.
Bis dahin muss Diskriminierung individuell verarbeitet werden. Ich gehe da gefühlt immer hart an meine persönliche Grenzen.
So viel poly, wie möglich, so wenig Nachteile, wie nötig.
Aber HIER will ich sie wenigstens benennen können dürfen!
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