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Schreckt euch wenig/keine Erfahrung bei Poly-Newbies ab?

Schreckt euch wenig/keine Erfahrung bei Poly-Newbies ab?
Hey Leute, mal ne Frage *ggg*
Ich verfolge das Polygeschehen hier, auf Facebook und auch auf Reddit. Grade bei letzterem habe ich das Gefühl, dass Neu-Einsteiger bei Beziehungen "nicht so gerne genommen werden". Viele haben das Gefühl, dass grade jüngere Neu-Polys sich wenig mit der Materie beschäftigt haben und in ihren Augen das Label "Poly" zum fremdgehen nutzen.
Aber jetzt zum Thema: Wann hat sich jemand lange genug mit der Materie befasst? Ich habe vor, mir ein paar Bücher zu kaufen (auf der Liste stehen "Opening Up" und "Eight Things I Wish I'd Known About Polyamory [...]", aber hab wenig Erfahrungen mit Poly-Menschen generell und vor allem welchen in meinem Alter.

Würde euch das abschrecken oder habt ihr genug "Geduld", um die erste Poly-Beziehung zu sein?
****ea Frau
146 Beiträge
Hm, bin jetzt etwas durcheinander.
Da es für mich mit Liebe zu tun hat, komme ich mit der Fragestellung nicht ganz klar.
Bin ich in einer Beziehung und verliebte mich neu, dann ist es zwar unsicher, sich auf ein polynewbie einzulassen und gewissen Anfangsprobleme müssen durchlebt werden. Aber trotzdem bin ich ja die Person, die sich verliebt hat.
******420 Mann
310 Beiträge
Ich bin selber Newbie, habe die Gefühle, die als Polyamorie beschrieben werden oft gefühlt, ohne den Begriff zu kennen.
Ich habe gemerkt dass ich in Gesprächen oft auf sehr viel Widerstand und Skepsis stoße.
Es würde mich sehr freuen wenn das Thema mehr in der Gesellschaft ankommen würde...
Ich hoffe, dass ich endlich die Gelegenheit finde weitere Poly-Stammtische zu besuchen und dort einen regen Austausch zu finden.

Aber ich stimme dir zu. Gerade online habe ich das Gefühl teilweise nicht richtig akzeptiert zu werden.
Ich finde das wirklich schade umgekehrt kann ich allerdings die vorhandene Skepsis auch nachvollziehen, wenn ich manche Beiträge von den Männern hier lese.

Ich lese derzeit "111 Gründe, offen zu lieben" und erhoffe mir alltagstaugliche Eindrücke.
****e_x Mann
17 Beiträge
Hallo Dread_Fuchs,

vorweg: mich würde das nicht abschrecken.

Für mich ist nicht entscheidend, wie viel oder wenig Erfahrung jemand hat, sondern der Mensch an sich.
Was empfinde ich für den Menschen? Welche Liebe, welche Gefühle spüre ich? Wie anziehend ist der Mensch für mich? Kann ich mir eine Beziehung vorstellen?

Ich würde das ähnlich sehen wie bei monogamen Beziehungen - auch da gibt es Menschen, für die ein Partner ohne Erfahrung ein No-Go ist (warum auch immer), für mich würde es auch hier keine Rolle spielen.

Mir kommt es darauf an, dass man sich aufeinander einlässt, in gegenseitigem Respekt, Verständnis, und natürlich in gegenseitiger Liebe.

Wobei ich dazu sagen muss, dass mir das - ich nenne es mal so: "Planen in Kategorien" mittlerweile sehr fremd ist. Auch vor dem Sex habe ich keine Erwartungen oder Pläne, sondern ich lasse es auf mich zukommen und freue mich darauf, zu sehen, zu fühlen, zu begleiten, was sich entwickelt.
Und so ist das bei einer Beziehung auch: sich aufeinander einlassen, miteinander Gemeinsamkeit und Zuneigung erleben, gemeinsam wachsen.

Vorbedingungen oder Vorsätze - glaube ich - führen letztlich nur zu einer Illusion und zu Selbsttäuschung.

D. h. mich würde es nicht abschrecken, sondern ich würde mich letztlich auch freuen, von meinen Gedanken, Erfahrungen, Gefühlen, ja von meiner Lebensweise ein Stück in die Poly-Beziehung einbringen zu können, und mich durch die gemeinsame Beziehung weiterzuentwickeln und als gegenseitige Bereicherung wahrzunehmen.
*****alS
7.907 Beiträge
Zitat von *******uchs:
Würde euch das abschrecken oder habt ihr genug "Geduld", um die erste Poly-Beziehung zu sein?

Ganz ehrlich: ich führe Beziehungen, weil ich Menschen liebe, und weil sie zu mir passen, so irgendwie. Da ist es mir total egal, ob diese Person Erfahrung damit hat, irgendein Beziehungsmodell umzusetzen oder nicht. Es sehen sowieso keine zwei Poly-Beziehungen gleich aus (genauso wie keine zwei Mono-Beziehungen identisch sind)... Solange ich nicht gerade eine erneute Beziehung zu einer Ex-Partnerin beginne (kam bisher nie vor), hat ohnehin keine potentielle Partnerin "Übung" darin, eine Beizehung mit MIR zu führen.

Ich erwarte nicht, dass jemand irgendwelche Literatur zum Thema Poly gelesen hat. Oder irgendwleche Stammtische besucht. Oder sonst irgendwie theoretisches Wissen angesammelt hat. Das bringt nämlich im Zweifelsfall garnichts, wenn die Gefühle einfach trotzdem was anderes machen. (Und: obwohl ich mehrfach mehrere Liebesbeziehungen parallel geführt habe, hab ich ebenfalls nichts davon je getan)

Ich erwarte genausowenig, dass jemand schonmal mehrere Beziehungen gleichzeitig geführt hat, oder überhaupt schonmal irgendeine Beziehung (auch wenn's wohl eher selten ist, dass jemand noch gar keine Beziehung hatte - geben soll's das). Erstens mag's dann dennoch nicht klappen (siehe oben), zweitens hilft's mir auch wenig, wenn jemand schon 4 echt schlechte Versuche gestartet hat, Poly zu leben (das disqualifiziert dann eher).

Das einzige, was ich erwarte: jemand lässt sich wissentlich auf das ein, was ich biete - und das ist eben, eine (fast, aber nicht komplett) gleichberechtigte Beziehung neben einer bestehenden. Was ich nicht (lange) toleriere ist eine Partnerin, die versucht, mich aus anderen Beziehungen zu drängen oder diese anderweitig sabotiert.
********nful Frau
174 Beiträge
Hallo Newbie *g*

Ich kann jetzt auch nicht behaupten, da die erfahrenste Polyfrau zu sein und weiss ehrlich gesagt nicht genau, woher da so ein Urteil kommen soll. Bisher habe ich "privat" Poly gelebt, war noch nie bei einem Stammtisch und habe mich ausschliesslich virtuell mit anderen Polys ausgetauscht.
Ich kann verstehen, wie so ein Eindruck entstehen kann, wenn die "alten Hasen" von Erfahrungen sprechen, die einem als Newbie eben fehlen. Ich gehe aber auch davon aus, dass diese Dinge eher nicht von oben herab gemeint sind, sondern wirklich nur als Hilfe oder Denkanstoss gedacht.

Wie die Vorschreiber schon sagten: Lass dich nicht abschrecken. Wer fragt, dem kann geholfen werden.

PS: Lesen ist gut wichtig und bildet, aber im Endeffekt gibt es (meiner Überzeugung nach) keinen allgemein gültigen Ratgeber für Beziehungen, schon gar nicht für zwischenmenschliche, die auf Respekt, Ehrlichkeit und Liebe beruhen.

Drück Dich sehr lieb!
*********ch72 Mann
132 Beiträge
es geht definit nicht um erfahrung sondern auf die bereitschaft aller beteiligter sich darauf einzulassen

echte liebe ist und bleibt bedingungslos
*******See Frau
1.109 Beiträge
Auch vermeintliche Poly Profis verkacken wie ein Anfänger.

Wichtig ist die Bereitschaft zur offenen wohlwollenden Kommunikation, auch wenn es mal unangenehm ist.

Und letztendlich, wenn du einem Menschen wichtig genug bist, steht er auch mal eine blöde Zeit mit dir durch. Wenn der Mensch das dann nicht tut, war es ein guter Test. 😖
*********lebee Mann
1.586 Beiträge
Ein wenig, ja, weil . . .
. . . aber erstmal vorneweg . . . 'Wo die Liebe hinfällt' . . . und derjenigen sehe ich nicht unbedingt an, ob sie schon Poly is', wenn ja wie lange, oder aus 'ner ganz anderen Richtung kommt.

Aber egal, wie's ist . . . jede Beziehung ist sowieso endlich. Was zählt, ist die Liebe, oder ?

Und jedes Ende einer Beziehung ist - zumindest bei mir - mit Schmerz verbunden. Als Entwicklungs- und Wachstumsschritt. Eine Prüfung, wie sehr ich zu meiner eigenen Einstellung stehe . . .

Beispiel: Aussage einer 'Mono' nach einigen Monaten, nachdem ich mit ihr mono (waren halt die Umstände) zusammen gelebt hatte und happy war . . . 'Bist Du immer noch Polyamor ?' . . . Antwort: 'Ja, warum sollte die Tatsache, dass wir derzeit in einer 1:1-Beziehung leben, daran etwas ändern ?'
Ich teile die Ansichten meiner Vorredner hier, abschrecken würde mich das keineswegs.

Aber jetzt zum Thema: Wann hat sich jemand lange genug mit der Materie befasst? Ich habe vor, mir ein paar Bücher zu kaufen (auf der Liste stehen "Opening Up" und "Eight Things I Wish I'd Known About Polyamory [...]", aber hab wenig Erfahrungen mit Poly-Menschen generell und vor allem welchen in meinem Alter.

Meiner Ansicht nach gibt es kein "lang genug damit befasst". Ich finde, es passiert einfach - so wie immer in der Liebe *g* ich bin da auch einfach so "reingeschlittert" ohne es gewollt zu haben *ggg*

Lebe es einfach und sei achtsam deinen Gefühlen und den deine/s/r Partners/in gegenüber. Reden ist meiner Erfahrung nach das Wichtigste. Offen, ehrlich, ungefiltert und vor allem kontaktvoll.
Vor allem für jemanden, der dieses Lebensmoddel/Beziehungsmodell für sich zum ersten mal entdeckt oder ausprobiert, ist Reden eine ganz wichtige Sache, der Austausch über die eigenen Gefühle und dies des Gegenübers. Es ist auch ganz normal, dass sich auch verwirrende Gefühle, die ganz normal sind, einstellen werden. So war es bei mir zumindest so *g* (Eifersucht z.B. und der Widerspruch, dass man ja gar nicht eifersüchtig sein will, es dennoch irgendwie ist)

Ich würde sogar so weit gehen wollen und dir den Ratschlag geben, dir die Lektüre zu sparen und das Geld lieber in ein paar Drinks beim nächsten Polystammtisch in deiner Nähe zu investieren. Ich glaube da erfährst, lernst und erlebst du vor allem mehr darüber. *g*
Hey!

Also ich glaube, dass manche Angst haben, der Newbie könne unentschlossen sein und eventuell doch spontan einen "Rückzieher" zur Monogamie machen. Die mag auch nicht ganz unbegründet sein.
Dennoch denke auch ich, dass andere Faktoren für das Zustandekommen einer Beziehung wichtiger sind und das Newbie-sein daher kein genereller Hinderungsgrund ist. Probleme kann es immer geben, egal wie erfahren die Leute sind.
Außerdem ist ein Newbie ja nicht in jedem Fall unentschlossen und wankelmütig - bei Newbies kommt das wahrscheinlich deutlich öfter vor als bei Erfahrenen, aber es kommt ja zusätzlich auch noch sehr auf den individuellen Charakter einer Person an, ob sie wankelmütig ist oder nicht.
******age Mann
3.160 Beiträge
Problematisch wird es doch nur, wenn sich jemand
in einen polyamor lebenden Menschen verliebt,
dies toleriert weil er ihn ja "haben" möchte
und denkt, er kommt damit klar, selbst aber nicht
willens und in der Lage ist, weitere Beziehungen
einzugehen, weil er eigentlich monogam fühlt.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Es gibt Menschen, die schon seit vielen Jahren über Polyamorie diskutieren, aber immer noch die selben Probleme haben wie am Anfang, weil Verstand und Gefühl einfach nicht zusammenkommen.

Und andere werden zum erstenmal damit konfrontiert, stellen dabei fest, dass das genau ihrem innersten Wesen entspricht und kommen gut klar damit.

Wer ist hier der Newbie?
****el Paar
76 Beiträge
Zitat von ******age:
Problematisch wird es doch nur, wenn sich jemand
in einen polyamor lebenden Menschen verliebt,
dies toleriert weil er ihn ja "haben" möchte
und denkt, er kommt damit klar, selbst aber nicht
willens und in der Lage ist, weitere Beziehungen
einzugehen, weil er eigentlich monogam fühlt.
😂😂Ich denke, dass monogam nicht das Problem ist, das Problem ist die Einstellung zur Polyamorie, nur Toleranz reicht nicht, es braucht dazu Akzeptanz.
Leider sind viele Menschen nicht in der Lage, das Andere am Partner zu akzeptieren.
Mir ist Bewusst, dass ich meine Partner nicht verändern kann und ich möchte es auch nicht.
Für uns fühlt sich unsere Beziehung gut und richtig an, dann wird es wohl auch so sein.

LG Sonja
Wichtigste Beziehung ist die zu Dir selbst
Hey Dread_Fuchs,

Sich mit dem Thema auch theoretisch zu beschäftigen finde ich grundsätzlich nicht schlecht. Ich persönlich kann theoretisches Wissen gut un meiner Lebenspraxis wiederfinden und nutzen. Von Physik bis Beziehungsgestaltung habe ich meinem theoretisches Wissen immer was abgewinnen können. Aber das ist Typsache. Für mich größtes + an theoretischer Auseinandersetzung mit Poly/Beziehungsanarchie ist, dass es mich befähigt über Beziehungen im allgemeinen gut und präzise zu kommunizieren. Mein Eindruck ist, dass das in unserer westlichen, medialisierten Gesellschaft eine ziemlich vernachlässigte Fähigkeit ist und daher die Menschen ziemlich wenig miteinander an und von Beziehungen lernen. Ich kenne aber auch Menschen, die sich damit theoretisch gar nicht wirklich auseinandersetzen, aber durch Achtsamkeit ihren eigenen Gefühlen gegenüber und den Menschen um sich herum, wunderbare Mehrfachbeziehungen führen, von denen etliche Leute, die sich jahrelang in theoretisch-praktische Arbeit gestürzt haben, träumen würden. Wie gesagt... Typsache.
In jedem Fall ist aber (...Lernbereitschaft in Sachen...) Achtsamkeit, Ehrlichkeit und Empathie zentral wichtig. Erfolgreich überlebte Jahre, bisherige Erfahrungen oder abgearbeitete Literaturlisten sind meiner Meinung nach zweitrangig.

"...habt ihr genug "Geduld", um die erste Poly-Beziehung zu sein?" 😁
Ich antworte jetzt etwas an der Fragestellung vorbei, aber sehr persönlich. Ich denke das passt zu dem Thema, auch wenn der Blickwinkel mehr mit BA als Poly zu tun hat:
Ob ich eine intime Beziehung zu jemandem pflege/anstrebe, der nicht schon irgendwie erfolgreich begonnen hat, das aufzubrechen, was in die Abhängigkeit der mono-amoren RZB führt, entscheide ich eigentlich an der folgenden (ziemlich theoretischen *zwinker*) Fragestellung:
Wie gut kann ich gerade in meinem Leben mit jemandem umgehen, der an seine Liebe irgendeine Art von (Vor-)Bedingungen, (un-) ausgesprochene Deals oder Erwartungen knüpft?
Liebe hier in dem Sinne aufmerksamen, konstruktiven Wohlwollens einem Menschen gegenüber, einfach nur weil er ist.
Da kann manchmal eine Kleinigkeit, die mir nicht passt, für ein Nein ausschlaggebend sein, weil ich zur Zeit genug mit mir und meinen Lebensumständen beschäftigt bin, gerade bei genau dieser Kleinigkeit noch selbst sehr unsicher bin oder bei mir irgenwelche Trigger anspringen für deren Aufarbeitung ich gerade keinen Kopf habe. Ein anderes Mal, kann ein Gedankengang überwiegen ähnlich wie...
"Was für ein toller Mensch, der bereit ist eine ganz intime Beziehung einzugehen und seine tiefsten Gefühle und Prozesse mit mir zu teilen. Ich weiß wie schwer so etwas sein kann und wenn ich Verlässlichkeit in diesem Moment anbiete, verlange ich von mir selbst, dass ich dann auch da bin, wenn man sich in einem anderen Moment darauf beruft."
Die Entscheidung, ob ich eine Beziehung eingehe und wie die aussieht, treffe ich danach wie es mir in meinem Leben geht. Wenn ich fur mich selbst diese Fürsorge und Wertschätzung aufbringe, kann ich sie auch immer meinem Gegenüber entgegenbringen. Und das halte ich für das Wichtigste für funktionierende Beziehungen, egal ob mono, poly, anarchisch, swinger oded sonst was.

Sorry für die vielen Worte. Kürzer hab ich es nicht hingekriegt. Ich hoffe es ist hilfreich.

Herzliche Grüße
Ralf
*********eeker Mann
1.578 Beiträge
Erfahrung womit?
Es gibt in der Tat ein paar Dinge für mich auf die ich Wert legen würde. Die haben aber nur mittelbar etwas mit Polyamorie im Allgemeinen zu tun.

1. Kann der Mensch mit der eigenen Eifersucht umgehen?
2. Kann der Mensch mit der Situation umgehen, sich auf mehrere Menschen einzulassen?
3. Kann dieser Mensch eigene Grenzen erkennen und diese liebevoll aber klar kommunizieren?
4. Besitzt der Mensch genug soziale Intelligenz sich auf meine Kommunikation einzustellen und umgekehrt.

Das sind Dinge, bei denen Erfahrungen gelebter Polyamorie helfen können. Es aber nicht müssen.
******376 Frau
1.394 Beiträge
Wir sind wohl Newbies …
1. Parallenebziehung ich plus andere Mann – sehr intensiv, retrospektiv lachhafte Kinderkacke, aber man muss sich ja erst mal damit auseinandersetzen
2. Beginnende Beziehung mein Mann plus andere Frau – abgebrochen, da ich Heimlichkeiten vor ihrem Mann nicht akzeptiert habe. Heute sehr gute Freunde
3. Kurze Parellelbeziehung mein Mann plus andere Frau – gescheitert an der Entfernung, dem potentiellen betrug ihres Mannes und an der Gründung der Kommune
4. Kommune – 2 Paare paralell überkreuz. Ging ein Jahr gut. Haben viel viel viel geredet und am Ende scheiterte es an der mangelden Reife der anderen Frau. Sind noch in der Trennungsphase irgendwie.

Wir wollen auf jeden Fall wieder – im Optimum anderes Paar überkreuz und wenn dann noch ähnlich alte Kinder dazu kämen wäre es der Hammer (wir wissen, dass quasi unmöglich) – aber wenn ich von vielen Polypaaren lese, die das seit Jahren betreiben, dann weiß ich – nein, das will ich nicht. Ich will nicht eine von vielen Parellelbeziehungen iun Folge sein. Ich steh nicht auf freie Liebe oder andere Bezeichungen dafür, dass man Sex mit jedem haben darf und es eben so deklariert. Und dann schwingt oft eine gewissen Arroiganz mit – man darf alles, es darf keine Regeln geben bzw sie haben so viele Regeln, dass es schwer wird sich gemeinsam zu finden.
Also wünsche ich mir eher ein Paar, das ähnlich wie wir kleine Erfahrungen hat, mit dem man gemeinsam eine große komplexe Beziehung aufbauen kann, gemeinsam wachsen.
*********ch72 Mann
132 Beiträge
ich wünsch euch von ganzen *herz*en alles gute daß ihr dies finden sollt
******ore Frau
4.633 Beiträge
Meine Erfahrung ist: poly ist kein Wunschkonzert, sondern der Glückskeks, der auch unangenehme Wahrheiten offenbaren kann...
Ich kenne viele junge Polys, die schon in die Familiengründungsphase gehen.
Und Menschen Ü40, die schon 20 Jahre poly fühlen und in monogamen Beziehungen fast vertrocknet sind und dann aufblühen...
Mein Gedanke dazu: der Grad der Erfahrung ist nicht ausschlaggebend, sondern der Grad an intrinsischer Motivation!

Je mehr jemand jemandem zu liebe etwas lebt, desto mehr schreckt es mich ab.
****e_x Mann
17 Beiträge
@ themisabeth:
*danke* für Deinen schönen und wahren Beitrag
****on Mann
16.228 Beiträge
Zitat von *******beth:
Mein Gedanke dazu: der Grad der Erfahrung ist nicht ausschlaggebend, sondern der Grad an intrinsischer Motivation!

Je mehr jemand jemandem zu liebe etwas lebt, desto mehr schreckt es mich ab.

So geht es mir auch. Widerwillig Mitgekauftes ist in jeglicher Beziehung die Wurzel großer Frustration. Die eher wächst als abklingt.

Insoweit sind für mich erfahrene Polys berechenbarer, weil sie schon gezeigt haben, wie motiviert sie tatsächlich sind. Ein Mono, der nur wegen mir beginnt, auf "poly" umzudenken, ist vermutlich ein Experiment mit ungewissem Fortgang.
******ore Frau
4.633 Beiträge
In direkter Beziehung kann ich das gut einschätzen, je weiter von mir entfernt ein Mensch dazu kommt, desto weniger...
Das gebe ich nach 6 Jahren Erfahrung auch gerne weiter.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Na dann setze ich jetzt wohl einen ersten Kontrapunkt:

Ich habe öfter wiederholt eine Erfahrung gemacht, die betrifft zwar nicht Newbies, sie betrifft Menschen die sich noch nicht mit Polyamorie beschäftigt haben (=keine Erfahrung).

Kennengelernt, es knistert, wenn was in der Luft ist oute ich mich als nicht monogam, diese Offenheit kam oft gut an. Es entstand etwas, aber wenn dann nach ner Zeit mit dem Vertrauen die ersten Gefühle ins Spiel kamen, zogen sie sich total zurück, Ende. Über Erlebnisse mit meiner Liebsten zu erzählen fühlte sich mehr an wie "na besser nicht", das war nie Lieblingsthema. Dieses Nichtteilen ist unbefriedigend.
Ich habe das öfter und ausschließlich nur so erlebt mit Menschen, für die die Polyidee neu ist.

Das ist für mich auch keine Frage von tiefer Liebe, wenn sich zwei gerade erst kennen lernen. Da lasse ich etwas zu, oder ich lasse doch nichts zu, und so kann auch nichts passieren.

Ich schaue mir hier z.b. keine Profile an, die Poly nicht im Profil haben, ich wiederhole die Erlebnisse jedenfalls nicht aktiv. Das ist für mich eher zum NoGo geworden. Nicht ein 100%iges, aber eben überhaupt eines. Ich bin da einfach nicht sehr offen für.

Mit Menschen die sich neu in Poly ausprobieren, die also schon aus sich selbst heraus irgendwelche, und seien es auch nur theoretische Schritte gestartet haben, hab ich ähnliches nicht erlebt. Das ist eher wie frischer Wind, hier habe ich keine komischen Erfahrungen (bis auf dieses Eifersucht durchleben). Da habe ich keine Grenze oder Beschränkungen in meiner Offenheit.
*********se71 Frau
3 Beiträge
Vielen Dank, ich sehe es ähnlich. Menschen, die Poly mal ausprobieren möchten, sich dann nach einer Weile doch wieder in die Monogamie zurückziehen und mich mit meinen Gefühlen zurücklassen, die ich bereits für sie entwickelt habe, haben mich schon oft sehr verletzt. Es ist inzwischen eine Frage des Selbstschutzes, worauf ich mich einlasse. Ich möchte kein Versuchskaninchen sein oder der Lückenbüßer bis zur nächsten "richtigen" Beziehung. Und ich weiß auch, dass das nicht vorsätzlich passiert. Gefühle sind ja oft auf beiden Seiten da. Und dann kann der andere seine monogame Prägung doch nicht leugnen.
Ich freue mich über jeden, der sich für das Thema Poly interessiert, doch aus oben genannten Gründen bin ich sehr vorsichtig, wenn es über platonische Freundschaft hinausgeht und halte mein Herz lieber zurück, wenn es sich halten lässt. Und natürlich stehe ich vor einem individuellen Menschen und natürlich kann es beim nächsten Mal auch anders sein. Doch die Erfahrungen sitzen schon tief und machen mich vorsichtig.
****on Mann
16.228 Beiträge
Zitat von ****ow:
Ich habe öfter wiederholt eine Erfahrung gemacht, die betrifft zwar nicht Newbies, sie betrifft Menschen die sich noch nicht mit Polyamorie beschäftigt haben (=keine Erfahrung).

Was unterscheidet Monos von Newbies? Beide sind praktisch unerfahren in Bezug auf Polyamorie, beide sind gesellschaftlich noch monogeprägt. Doch Newbies haben (anders als Monos) angefangen, sich dem Polytum innerlich und tatsächlich anzunähern.

Als Poly mit Monos irgendetwas anzufangen, ist für mich sinnlos. Sie leiden stets unter meinen anderen Lieben. Newbies hingegen haben sich auf den Weg gemacht, wie praktisch jeder Poly einmal. Sie beginnen gerade, das vernetzte Lieben zu mögen. Mit ihnen gibt es die Chance auf Beziehung ohne Leid.

Erfahrene Polys sind im Gegensatz zu Newbies durch mit dem Zurechtrütteln ihrer alten und neuen Glaubenssätze über Beziehungsführung. Eifersuchtsdramen und moralisches Infragestellen von Viel-Liebe und des Umgangs damit haben sich längst erledigt. Sie wollen tatsächlich polyamor leben - bei Newbies jedoch kommt es vor, dass sie zurückspringen ins Monofühlen.

Ich bin allerdings selbst ein Beispiel dafür, dass Newbies auch begeistert und konsequent jede Mono-Prägung über Bord werfen. Denn gefühlt habe ich absolut immer schon, dass Monoamorie mich quält. Doch dank Prägung hielt ich sie für alternativlos, und mich selbst für schräg.

Die Entdeckung, dass nicht nur ich am liebsten einen großen Kreis von viel-liebenden Menschen um mich habe, die am liebsten auch untereinander liebend vernetzt sind, war eine Meeeega-Erleichterung. Die dann folgende Entdeckung, mein ohnehin geringes Talent zur Eifersucht wunderbar integrieren zu können, eine weitere.

Ich war also ein hochmotivierter Newbie. Rückfall in Monoamorie ausgeschlossen. "Keine Erfahrung" muss also kein Problem sein. Doch manche Threads in der Joyclub-Poly-Gruppe zeigen, dass Newbies nicht immer überzeugt von Polyamorie sind - und dann kann es offenbar anstrengend werden.
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