(Mit)Verantwortung oder nicht?
(Mit)Verantwortung tragen heißt für mich: von Konsequenzen/Folgen betroffen sein und dafür einstehen (wollen, sollen, müssen) - das kann im allgemeinen Lebenskontext also auch schon unfreiwillig geschehen. Ohne, dass ich das will.
In dem Maße, in dem ich mein Leben selbstbestimmt und selbstverantwortlich gestalten kann, nutze ich das - und unterlasse eine ganze Menge Dinge: noch einmal Kinder aufziehen, Haustiere oder Pflanzen in der Wohnung halten, bestimmte Dinge nicht kaufen usw. Dabei übernehme ich auch mal mehr, mal weniger direkt, Mitverantwortung für meine Umwelt, indem ich ihr bestimmte Anteile in mir erspare.
Woraus also lässt sich ableiten, dass ein Mensch (Mit)Verantwortung für das Verhalten eines anderen Menschen tragen sollte, wenn er es selbst bestimmen kann?
Es gehört zur Freiheit eines jeden Einzelnen, in den freiwillig bestimmbaren Anteilen einer jedweden Beziehung festzulegen, ob und in welchen Kontexten er an Mitverantwortung übernehmen will. Das kann mensch auch als Mitverantwortung und Selbstfürsorge durch Unterlassen verstehen denn als Egoismus: wenn ich mich bspw aufgrund meines Entwicklungsstandes, meiner Lebensprioritäten, meiner Prägung etc (noch oder nicht mehr) mit einer Beziehung, und sei es nur in bestimmten Kontexten zu einem bestimmten Lebewesen und im Abgleich mit dessen Wünschen oder meinen eigenen Werten überfordert fühle, dann kann ich das ablehnen und mich eben nicht "einlassen" und "verbindlich" verhalten. Dann lasse ich mich eben nur teilweise oder gar nicht ein.
Wenn jemand daraus ein Problem macht, ist er es selbst.
Die wichtigste Verantwortung sehe ich darin, das klar zu kommunizieren, mit dem jeweiligen Menschen abzustimmen, konsequent zu leben. Genau das scheint Jennifer Weist zu tun, und deshalb
Davon abgesehen ist der von ihr verwendete Begriff "mit jemandem zusammen sein" sehr unscharf - vlt nur für uns aus Polybetriebsblindheit. Ich vermute sie meint damit das das Zusammenleben und -wohnen in einer klassischen monoamoren Lebenspartnerschaft. Dass das für
diese Frau, da wo sie jetzt steht, nicht geht, ist für mich
klar.
Wenn jemand daraus das Ablehnen von Verantwortung ableitet, könnte es sich auch um ein Misssverständnis handeln, oder ich habe eine andere Äußerung zur Verantwortung vergessen und gerade keine Lust, das ganze Interview noch einmal anzuschauen
Und überhaupt: Warum sollte jemand anders sein, als er ist, wenn er sich in solch "gesitteten" Lebensbahnen bewegt wie bspw Jennifer Weist oder alle anderen nicht gewalttätigen Menschen dieser Welt?
Deutlich und wie meist
lich
T
M