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Als monoamor fühlender Mensch in Polybeziehung

********n_bi Mann
274 Beiträge
Beide Menschen haben dieses Recht. Die Freiheit endet trotzdem nie. Natürlich könnte meine Partnerin dann sagen, dass sie dies nicht mehr möchte. Das wäre dann aber ihre Entscheidung, nicht meine. Und bisher habe ich das von ihr, zum Glück, noch nicht gehört.

Genießt eure Freiheit. Es ist eure Wahl, ob ihr sie nutzt oder in einer monogamen Beziehung darauf verzichtet, weil ihr kein Bedürfnis habt, sie zu nutzen. Das ist aber etwas völlig anderes, als wenn mir meine Freiheit verwehrt wird. Steckt euch nicht in einen Käfig, sondern seit freiwillig exklusiv, wenn es euch gut tut.
******ore Frau
4.635 Beiträge
Naja, Milena, ich habe ja die Wahl, mir niemanden als Partner zu wählen, der da so gar nicht auf meiner Wellenlänge ist.
Ich würde ja auch nicht mit jemandem in Beziehung gehen, der keine Kinder mag und dann sagen: "ich muss dich leider verlassen, weil deine Lebensplanung mit meiner nicht übereinstimmt".

In allen anderen Bereichen gestehen wir das Recht aus Selbstbestimmung zu und schauen vorher nach Kompatibilität, nur bei der Sexualität gibt es noch so ein kleines Spezialvetorecht, was dann benutzt wird, um den anderen mehr einzuschränken, als bei der Wahl seiner übrigen Lebensentscheidungen.
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *******Frei:
Deine Freiheit endet wiederum bei den Grenzen der anderen.

Schon. Aber könntest du mal ein Beispiel nennen, das darauf und dein Anliegen bzw. den Thread passt?

Ups, sowas könntest du meinen?:

Zitat von *******beth:
bei der Sexualität gibt es noch so ein kleines Spezialvetorecht, was dann benutzt wird, um den anderen mehr einzuschränken, als bei der Wahl seiner übrigen Lebensentscheidungen.

*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
Lieber @********n_bi

Danke für deinen ausführlichen Beitrag!

Zitat von ********n_bi:


...Du weisst besser, was dir gut tut und was nicht. Leider handelst du (noch) nicht danach.

Du hast etwas viel besseres verdient als diese Beziehung...

Was soll ich dazu sagen? Das eine ist der Kopf, der sagt "So läuft das nicht", das andere ist das Herz. Ich bin da leider echt gespalten. Ich liebe meinen Freund. Wir haben ne wunderschöne Beziehung - solange die böse, böse Welt vor der Tür bleibt. Aber die dringt eben durch alle Ritzen. Da reicht schon ein Anruf und ich höre seine Frau schluchzen... Ich versuche dann, mich abzugrenzen, indem ich mir sage "Es war ihre Idee, ihr Vorschlag, eine Beziehung zu dritt zu führen. Also ist es auch ihre Verantwortung, damit klar zu kommen, dass er Zeit mit mir verbringt." Aber es belastet mich dann doch, zu wissen, dass es ihr scheiße geht.
Wobei sich meine Situation sehr gebessert hat, dadurch, dass sie jetzt nicht mehr zu mir kommt um sich auszuheulen und mich nicht mehr mit ihren Problemen belastet.

In all meinen bisherigen Beziehungen war es so, dass diese daran scheiterten, dass Probleme zwischen mir und meinem Partner auftraten. Hier ist es anders. Die Probleme kommen daher, dass er Probleme mit seiner anderen Partnerin hat und schon hatte, als er mich kennen lernte. Es somit eigentlich überhaupt der falsche Zeitpunkt für ihn war, eine weitere Beziehung einzugehen.

Gestern am Abend sind wir stundenlang am Strand gesessen und haben geredet und dem Rauschen der Wellen zugehört. Da war so ne Nähe, so ne Vertrautheit, so ein Frieden. Ich finde es unendlich schwierig, in so einer Situation eine Beziehung zu beenden.

Mein Freund ist kein Arsch, kein Feigling und kein Schwächling. Für ihn ist es auch das erste Mal poly. Wir haben alle Fehler gemacht. Dass er nicht zu mir steht, ist so nicht wahr. Er wollte nie ein Versteckspiel. Er wollte von Anfang an zu dieser Beziehung stehen. Sein Vater weiß schon lange Bescheid. Es ist seine Frau, die sich schämt. Ihretwegen die Heimlichtuerei.

Zitat von ********n_bi:

Denk vorher mal darüber nach, ob du wirklich eine geschlossene Mono-Beziehung haben willst. (Ich finde sowas auf die Dauer extrem ungesund und einengend.)

Ich finde diese Poly-Beziehung, in der ich mich befinde, grad einengend. Meine Freiheit hört dort auf, wo die meiner Meta beginnt. Fühlt sich grad nicht sehr gesund an... Natürlich weiß ich, dass Poly-Beziehungen glücklicherweise auch anders sein können.
Aber davon abgesehen, ich denke noch gar nicht an künftige Beziehungen. Ich bin noch mittendrin in meiner gegenwärtigen.

Zitat von ********n_bi:
Ich wünsche dir viel Kraft auf diesem Weg.

Danke sehr!

mil
*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
@*******beth
Zitat von *******beth:
Naja, Milena, ich habe ja die Wahl, mir niemanden als Partner zu wählen, der da so gar nicht auf meiner Wellenlänge ist.

Natürlich! Ich meinte meinen Einwand eher dahingehend, dass Menschen sich ja weiterentwickeln und Bedürfnisse und Wünsche sich auch ändern können. Beispielsweise ein Partner in einer monoamoren Beziehung, der diese einseitig öffnen möchte, aber der Partner will das nicht.

Zitat von *******beth:

Ich würde ja auch nicht mit jemandem in Beziehung gehen, der keine Kinder mag und dann sagen: "ich muss dich leider verlassen, weil deine Lebensplanung mit meiner nicht übereinstimmt".

Mir ist genau das passiert! Nur umgekehrt. Ich hatte von Anfang an gesagt, dass ich keine Kinder will. Mit den Jahren reifte aber in meinem Partner ein immer stärker werdender Kinderwunsch heran. Das war dann einer der Trennungsgründe.

mil
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von *******beth:
In allen anderen Bereichen gestehen wir das Recht aus Selbstbestimmung zu und schauen vorher nach Kompatibilität, nur bei der Sexualität gibt es noch so ein kleines Spezialvetorecht, [...]

Das sehe ich anders. Ganz viele Leute beginnen Beziehungen, obwohl sie in allen möglichen Bereichen nicht kompatibel sind.
*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
Hallo @****on

Zitat von ****on:
Zitat von *******Frei:
Deine Freiheit endet wiederum bei den Grenzen der anderen.

Schon. Aber könntest du mal ein Beispiel nennen, das darauf und dein Anliegen bzw. den Thread passt?

Es ist vielschichtig. Aber in meiner jetzigen Situation mache ich ganz stark die Erfahrung, dass meine Freiheit bei den Grenzen meiner Meta aufhört, und auch die meines Freundes. Weil wir Rücksicht nehmen. Wir nehmen Rücksicht auf ihr Schamgefühl und zeigen unsere Liebe nicht öffentlich.
Wir nehmen Rücksicht auf ihre seelischen Befindlichkeiten und fahren nicht gemeinsam weg. Mein Freund konnte mich, als er es geplant hatte, nicht besuchen, weil sie das emotional destabilisiert hätte.

Das meinte ich primär, als ich sagte, meine Freiheit hört bei ihren Grenzen auf. Und auch die meines Freundes, der leidet auch unter der Situation.

In Polyamorie-Foren ist viel von "Freiheit" die Rede. Ich empfinde paradoxerweise diese meine (bisher einzige) Poly-Beziehung als die unfreieste Beziehung, die ich je hatte. Ich hab das noch nie erlebt, das in einer Beziehung eine dritte Person präsent war, die Einfluss nahm.

mil
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *******Frei:
Wir nehmen Rücksicht auf ihr Schamgefühl und zeigen unsere Liebe nicht öffentlich.
Wir nehmen Rücksicht auf ihre seelischen Befindlichkeiten und fahren nicht gemeinsam weg. Mein Freund konnte mich, als er es geplant hatte, nicht besuchen, weil sie das emotional destabilisiert hätte.

Das meinte ich primär, als ich sagte, meine Freiheit hört bei ihren Grenzen auf.

Oh, das verstehe ich gut! Doch diese Grenzen setzt bei Licht betrachtet gar nicht deine Metamour, sondern du und dein Partner euch selbst. Oder, anders gesagt, euer Glauben daran, dass diese Rücksichtnahme eine alternativlose Frage des Anstands sei.

Ich frage mich, ob der Glaube zutrifft. Ob es wirklich alternativlos ist, die Metamour wie ein Kind oder eine Patientin zu behandeln. Stärker macht sie das nicht, glaube ich, im Gegenteil.
Zitat von *******Frei:
Hallo @****on

Zitat von ****on:
Zitat von *******Frei:
Deine Freiheit endet wiederum bei den Grenzen der anderen.

Schon. Aber könntest du mal ein Beispiel nennen, das darauf und dein Anliegen bzw. den Thread passt?

Es ist vielschichtig. Aber in meiner jetzigen Situation mache ich ganz stark die Erfahrung, dass meine Freiheit bei den Grenzen meiner Meta aufhört, und auch die meines Freundes. Weil wir Rücksicht nehmen. Wir nehmen Rücksicht auf ihr Schamgefühl und zeigen unsere Liebe nicht öffentlich.
Wir nehmen Rücksicht auf ihre seelischen Befindlichkeiten und fahren nicht gemeinsam weg. Mein Freund konnte mich, als er es geplant hatte, nicht besuchen, weil sie das emotional destabilisiert hätte.

Das meinte ich primär, als ich sagte, meine Freiheit hört bei ihren Grenzen auf. Und auch die meines Freundes, der leidet auch unter der Situation.

In Polyamorie-Foren ist viel von "Freiheit" die Rede. Ich empfinde paradoxerweise diese meine (bisher einzige) Poly-Beziehung als die unfreieste Beziehung, die ich je hatte. Ich hab das noch nie erlebt, das in einer Beziehung eine dritte Person präsent war, die Einfluss nahm.

mil

Das hat ja auch nix mit polyamore zu tun, was ihr da macht. Polyamore bedeutet in erster Linie einander zu lieben. Mein Eindruck aus deinen Zeilen ist, dass dein Partner seine Ehefrau nicht liebt, seine Ehefrau ebenso wenig liebt und du irgendwie dazwischen geraten bist in der lieblosen Beziehung, 2er eher scheinbarer Süchtige.
Nicht bös sein, aber m.E. auch wenn du lieben würdest, hättest dich darauf gar nicht erst eingelassen. Natürlich verstehe ich, wenn die Verliebtheit alles vernebelt und nicht klar sehen lässt und plötzlich in Mitten was ist, was eigentlich nicht wirklich gefällt und will. Doch reicht es jetzt nicht, stetig und ständig die Schuhe für das Leid aller Beteiligten der Ehefrau rüberzuschieben, weil sie es ja vorgeschlagen hat diese 3er Kiste. Das ist pure Verantwortungsabgabe.
Ich würde auch fast behaupten wollen, dass da gar keine Entscheidung getroffen werden wollte eben damit nicht die Verantwortung für tragen muss. Nur beißt sich da die Katz in den eigenen Schwanz. Wie auch offensichtlich jetzt.
Zitat von ****on:
Zitat von *******Frei:
Wir nehmen Rücksicht auf ihr Schamgefühl und zeigen unsere Liebe nicht öffentlich.
Wir nehmen Rücksicht auf ihre seelischen Befindlichkeiten und fahren nicht gemeinsam weg. Mein Freund konnte mich, als er es geplant hatte, nicht besuchen, weil sie das emotional destabilisiert hätte.

Das meinte ich primär, als ich sagte, meine Freiheit hört bei ihren Grenzen auf.

Oh, das verstehe ich gut! Doch diese Grenzen setzt bei Licht betrachtet gar nicht deine Metamour, sondern du und dein Partner euch selbst. Oder, anders gesagt, euer Glauben daran, dass diese Rücksichtnahme eine alternativlose Frage des Anstands sei.

Ich frage mich, ob der Glaube zutrifft. Ob es wirklich alternativlos ist, die Metamour wie ein Kind oder eine Patientin zu behandeln. Stärker macht sie das nicht, glaube ich, im Gegenteil.

Die Frage ist, wozu das macht? Weshalb? Welchen Zweck soll das genau dienen?

Das ist die interessantere Frage m.E.

Da will nämlich für was nicht versntwortlich sein, und deshalb wird abgelenkt, verdeckelt und versteckt.....
*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
Lieber @****on

Danke! Du wirfst eine sehr gute Frage auf!

Zitat von ****on:

Doch diese Grenzen setzt bei Licht betrachtet gar nicht deine Metamour, sondern du und dein Partner euch selbst. Oder, anders gesagt, euer Glauben daran, dass diese Rücksichtnahme eine alternativlose Frage des Anstands sei.

Ich frage mich, ob der Glaube zutrifft. Ob es wirklich alternativlos ist, die Metamour wie ein Kind oder eine Patientin zu behandeln. Stärker macht sie das nicht, glaube ich, im Gegenteil.

Ich habe das meinen Freund so in etwa auch schon gefragt. Er sagt dann, sie braucht Zeit. Die ich nicht mehr habe. Oder nicht mehr haben will. Aber er leidet auch unter der Situation, nicht nur ich. Er leidet wahrscheinlich mehr als ich.

mil
*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
Danke @*********e2016

für deine Denkanstöße!

Zitat von *********e2016:


Das hat ja auch nix mit polyamore zu tun, was ihr da macht. Polyamore bedeutet in erster Linie einander zu lieben. Mein Eindruck aus deinen Zeilen ist, dass dein Partner seine Ehefrau nicht liebt, seine Ehefrau ebenso wenig liebt und du irgendwie dazwischen geraten bist in der lieblosen Beziehung, 2er eher scheinbarer Süchtige.
Nicht bös sein, aber m.E. auch wenn du lieben würdest, hättest dich darauf gar nicht erst eingelassen. Natürlich verstehe ich, wenn die Verliebtheit alles vernebelt und nicht klar sehen lässt und plötzlich in Mitten was ist, was eigentlich nicht wirklich gefällt und will.

Es ist schon viel Liebe da, aber eben in Form eines Gefühlsgemischs, wo ganz viele Ängste mitmischen, aber auch verletzter Stolz, unerfüllte Erwartungshaltungen.

Zitat von *********e2016:

Doch reicht es jetzt nicht, stetig und ständig die Schuhe für das Leid aller Beteiligten der Ehefrau rüberzuschieben, weil sie es ja vorgeschlagen hat diese 3er Kiste. Das ist pure Verantwortungsabgabe.
Ich würde auch fast behaupten wollen, dass da gar keine Entscheidung getroffen werden wollte eben damit nicht die Verantwortung für tragen muss. Nur beißt sich da die Katz in den eigenen Schwanz. Wie auch offensichtlich jetzt.

Ich fühle mich schuldig, wenn ich sie heulen sehe oder höre. Oder zumindest mitverantwortlich. Viele hier haben mir schon gesagt, ich solle mich da abgrenzen, aber es gelingt mir nur so mehr schlecht als recht. Hat Liebe nicht auch damit zu tun, Verantwortung anzuerkennen?
Ich gestehe, es sind meine eigenen Schuldgefühle ihr gegenüber, die dazu führen, dass ich mich selbst immer wieder daran erinnere "Es war ihre Idee!" um mir selbst zu sagen, dass sie verantwortlich für ihre Gefühle ist.

Und was die Gesamtsituation betrifft... Ich werde meine Koffer packen und mal auf Distanz gehen. Damit meine ich nicht, die Beziehung abzubrechen, das sehe ich noch offen. Mal sehen, was passieren wird.

mil
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *******Frei:
Er sagt dann, sie braucht Zeit.

Das stimmt vermutlich. Und irgendeine Rohheit ihr gegenüber wäre auch in meinen Augen nicht mit menschlich.

Aber dein Freund könnte sehr wohl mit ihr sprechen und sagen:

"Ein Partner ist nicht die Quelle für Halt und Lebensglück, sondern ein Mitstreiter, ein Teamie. Dieser Teamie sagt dir jetzt, dass er autonom polyamor leben will, ohne Wenn und Aber. Was ja bedeutet: Ich verlasse dich nicht, was vielen ja widerfährt, sondern ich bleibe dein Partner. Einer, der sich ab jetzt das Lebensrecht nimmt, so viele weitere Partnerinnen zu nehmen, wie er mag. Wichtig für sein Lebensglück, für das ER allein verantwortlich ist - genau wie du für deins. Wenn du nicht mit diesem Konzept leben magst oder kannst, dann sieh deine Freiheit, neue Wege zu gehen. Sei nicht abhängig von deinem Partner. Ich führe mein neues Leben schrittweise und konsequent ein, damit du keinen kalten Schreck bekommst."
Aber dein Freund könnte sehr wohl mit ihr sprechen und sagen:

"Ein Partner ist nicht die Quelle für Halt und Lebensglück, sondern ein Mitstreiter, ein Teamie. Dieser Teamie sagt dir jetzt, dass er autonom polyamor leben will, ohne Wenn und Aber. Was ja bedeutet: Ich verlasse dich nicht, was vielen ja widerfährt, sondern ich bleibe dein Partner. Einer, der sich ab jetzt das Lebensrecht nimmt, so viele weitere Partnerinnen zu nehmen, wie er mag. Wichtig für sein Lebensglück, für das ER allein verantwortlich ist - genau wie du für deins. Wenn du nicht mit diesem Konzept leben magst oder kannst, dann sieh deine Freiheit, neue Wege zu gehen. Sei nicht abhängig von deinem Partner. Ich führe mein neues Leben schrittweise und konsequent ein, damit du keinen kalten Schreck bekommst."

Puh. Das klingt für mich unglaublich kopfbasiert, und ziemlich gefühllos. Ich würde mich da nicht gesehen und nicht wertgeschätzt fühlen bei so einer Konfrontation. Wo bleiben da die Gefühle des Gegenübers, und wo finde ich da meine, die ich dem Anderen doch so gerne zeigen möchte, um selbst gesehen und wertgeschätzt zu werden?
******ore Frau
4.635 Beiträge
@ KKMK: die Gefühle sind ja da. Sie werden hier nur nicht so besprochen, weil es Probleme auf der Beziehungsebene gibt, die so penetrant im Vordergrund sind, dass die Gefühlsebene nur schwer zum Vorschein kommt.
Und im polyamoren Geflecht zeugt es doch von Gefühl, zu sagen:" ich liebe dich nach wie vor, mach Dir also keine Sorgen, wenn sich auf der Beziehungsebene jetzt etwas ändert".

und @ Milena:
Hat Liebe nicht auch damit zu tun, Verantwortung anzuerkennen?

Ja! Nur eben nicht für die Nicht- Erwachsenen Anteile eines Partners (die er nur selber nachreifen lassen kann...) , sondern für die Beziehung zum Partner und der Metamour, also den Raum ZWISCHEN den Menschen.

Man kann für alles Verantwortung übernehmen, aber das führt in abhängig- coabhängige Beziehungsmuster.
ich würde das nicht mehr wollen, schätze stattdessen Beziehung auf Augenhöhe.
*******019 Frau
2 Beiträge
Ich sollte vielleicht meinen aktuellen Stand auch noch erzählen, vllt kannst du daraus noch eine Erkenntnis für dich gewinnen @*******Frei *g*

Ich hab vor ein paar Monaten ja nach ein paar unschönen Vorfällen beschlossen gehabt meine Beziehung zu beenden und mein Glück/mein Wohlbefinden über meinen Helferkomplex sowie der Liebe zu meinem Ex zu stellen.
Ich hab ihn überall blockiert und den Kontakt so gering wie möglich gehalten.
Vor ein paar Wochen haben wir uns getroffen um unsere Sachen noch final auszutauschen und damit wäre die Sache endgültig beendet gewesen.

Als wir uns getroffen haben waren die Gefühle und die Vertrautheit sofort wieder da, aber nochmal intensiver.
Was war in der Zwischenzeit passiert? Ich habe weiter gemacht und wunderbare Menschen kennen gelernt, alles reflektiert und war ohne ihn besser dran.
Er war plötzlich wieder mit seiner anderen Freundin allein und hat mich fürchterlich vermisst. Seine Freundin war da keine Hilfe, da sie keinerlei Verständnis für seinen Liebeskummer zeigte und anscheinend weiterhin ziemlich gegen mich schießt.
Er hat von sich aus erkannt was er alles falsch gemacht hat (u.a. Sich zu wenig für unsere Beziehung und mich eingesetzt) und das er sein Leben so nicht mehr weiterführen will.
Er hat die Beziehung zu seiner Freundin aus eigener Erkenntnis beendet weil er es irgendwann eingesehen hat, dass er ihr nicht helfen kann bei ihren Problemen.

Stand zwischen uns jetzt ist, dass wir eine starke Verbindung zueinander haben die nie vergehen wird, unabhängig davon ob wir irgendwann als Paar zusammen finden oder nicht. Wir genießen unsere Qualitytime zusammen und sind davon unabhängig frei in unserem Handeln. Er ist noch nicht so weit eine richtige Beziehung einzugehen und ich will nicht weniger als eine richtige Beziehung, wenn ich eine solche anfange.

Mittlerweile kann ich vieles besser trennen und setze mich mehr für mich selber ein.
Liebe allein macht keine erfüllende Beziehung aus, ob jetzt Mono oder Poly.
Und weniger will ich einfach nicht mehr vom Leben.
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von **MK:
Puh. Das klingt für mich unglaublich kopfbasiert, und ziemlich gefühllos. Ich würde mich da nicht gesehen und nicht wertgeschätzt fühlen bei so einer Konfrontation. Wo bleiben da die Gefühle des Gegenübers, und wo finde ich da meine, die ich dem Anderen doch so gerne zeigen möchte, um selbst gesehen und wertgeschätzt zu werden?

Da hast Du natürlich Recht. Das Gefühl hatte ich in erster Linie herausgelassen, weil ich gar nicht blicke, ob er noch große Gefühle hat. Aber selbst ohne Liebe kann Beziehung friedlich, freilassend und gelungen gelebt werden. Wertschätzung war allerdings viel drin im Vorschlag, weil er ehrlich und transparent ist.

Es ging mir aber auch nicht um eine Blaupause für einen real vorgetragenen Text, sondern um die Haltung: Weg vom kleinmachenden Kümmermodus, hin zu einer erwachsenen Kommunikation. Wertschätzende Worte und Liebesbekundungen sind darin natürlich nicht unwichtig.

Zitat von *******beth:
Und im polyamoren Geflecht zeugt es doch von Gefühl, zu sagen:" ich liebe dich nach wie vor, mach Dir also keine Sorgen, wenn sich auf der Beziehungsebene jetzt etwas ändert".

Ja, das ist das Entscheidende.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Trigon hat Recht. So müsste man es im Prinzip rüberbringen. Das ist in der Realität aber verdammt schwer... Wenn jemand seit frühester Kindheit kennen gelernt hat, dass man sich über andere definiert, dass man alles haben kann, dass man kein eigenständiges Selbstbewusstsein hat, dann sind diese Aussagen sehr beängstigend.

Ich habe in einem anderem Thread die Antwort bekommen, da muss man sich langsam dran gewöhnen. Daran, dass der Partner immer wieder zurück kommt. Das es vielleicht sogar in der Beziehung besser wird. Das ist für viele Menschen einfach so unglaublich und so ungewohnt, dass sie es sich nicht vorstellen können.

Verantwortung haben wir in erster Linie für uns selbst. Schuld suchen bringt wenig. Und wenn sie damals die Dreierbeziehung vorgeschlagen hat, solltet ihr mittlerweile alle verstanden haben, dass das wohl doch keine so gute Idee war, aus welchen Gründen damals auch die Entscheidung gefallen ist. Wenn man das bemerkt, sollte man Veränderungen vornehmen, neu justieren. Wie die aussehen können, das müsst ihr selber herausfinden. Aber tu dir selbst einen Gefallen und nimm nur Verantwortung für deine Aktionen.

Wir sind z.B. (vermutlich) alle für den Klimawandel mitverantwortlich, der andernorts Menschen tötet. Macht uns das schlaflose Nächte? Würde das etwas bringen, würde es dem Klima helfen? Ihr geht es nicht besser, weil es euch schlecht geht.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Uff, mir wäre eine solche Verwebung mit den Gefühlen der Meta echt zuviel. (Besonders dann, wenn ich nicht poly wäre und sie demzufolge gar nicht meine Meta.) Da wird mir schon beim Lesen ganz anders! *panik*
Das würde ich abschütteln wollen und meinem Partner sagen:
"Ich hab genug davon, über sie zu reden! In unserer gemeinsamen Zeit geht's jetzt mal nur um uns, also schalte bitte dein Telefon aus! Und wenn du das nicht schaffst, dann komm gar nicht erst zu mir."
*******Frei Frau
53 Beiträge
Themenersteller 
Hallo @******yan

Du schreibst etwas, was ich nicht verstehe
Zitat von ******yan:
(Besonders dann, wenn ich nicht poly wäre und sie demzufolge gar nicht meine Meta.)

Mein Freund hat zwei Partnerinnen, sie und mich, folglich ist sie meine Metamour und ich ihre. Das hat doch nichts damit zu tun, ob ich selbst poly bin. Oder hab ich da was falls verstanden?

Zitat von ******yan:

Das würde ich abschütteln wollen und meinem Partner sagen:
"Ich hab genug davon, über sie zu reden! In unserer gemeinsamen Zeit gehts jetzt mal nur um uns,

Ja genau! Das habe ich immer wieder eingefordert. Es funktioniert teilweise. Manchmal ist es ihm aber auch ein Bedürfnis, mit mir darüber zu reden, was drüben vor sich geht. Oder wir reflektieren über Dinge, die geschehen sind, was hätte besser laufen können.

Zitat von ******yan:
also schalte bitte dein Telefon aus!

Handy ausschalten geht nicht immer, jedenfalls nicht tagsüber, weil sie in seiner Firma mitarbeitet und er deshalb erreichbar sein muss. Momentan ist es so, dass sie sich wirklich nur meldet, wenn es nötig ist. Das war vor drei Monaten noch anders. Das hat sie gelernt.

mil
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Mil,
Ich wollte damit Verständnis für deine verzwickte Situation ausdrücken. Als monoamore Frau warst du für 1 Person offen, hast jetzt aber 2 Personen "an der Backe". Du hast eine Meta, obwohl du mit einer Meta eigentlich gar nichts anfangen kannst.
Mit meiner Wortwahl wollte ich unterscheiden zwischen einer gern gesehener Metamour und einer anderen Frau, die leider mit deinem Freund verheiratet ist.
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