Eine Zeitreise in vielfältige Beziehungsformen

Es sind Texte von und über Schlampen, von Dreiecksbeziehungen, Normen und deren Umgehen, von den ökonomischen Aspekten des Poly-Lebens und von tiefer sexueller Extase, eine bunte Mischung Polyamorie, geschrieben von Lesben und queer lebenden Transgendern, von Schwulen und Bisexuellen.
Und es ist eine Reise in die jüngere Vergangenheit, ist das Buch doch schon 2005 erschienen.
"Mehr als eine Liebe" aus dem Orlando Frauenverlag in Berlin ist eine Liebeserklärung an das Leben außerhalb des monogamen Mainstreams. Hier schreiben Expert*Innen, Frauen und Männer mit Biographien, die außerhalb des stromlinienförmigen Wunschtraums der meisten Personalchefs liegen.
Sie entführen den Leser in selbst verwaltete Frauenprojekte und Mehrfachbeziehungen, die sich geschäftlich, privat und sexuell vermischen.
Sie zeigen ihr Leben im Drogenrausch, das Hinab Sinken in die bunten Träume der Parties und das böse Erwachen nach dem rauschhaften Traum.
Sie lassen den Leser teilhaben an geplatzten Illusionen, aus denen neue Lebensentwürfe wachsen.
Es ist, bei aller Unterschiedlichkeit der Autoren und ihrer Geschichten, diese ungezügelte Kraft und Leidenschaft, die alle Texte vermitteln. Hier wird geweint und gelacht, hier werden Emotionen ungebremst ausgelebt und auch sprachlich einmal ungeschliffen präsentiert.
"Mehr als eine Liebe" ist daher auch ein Plädoyer für das Leben, für die Freiheit und dafür, das eigene Leben zu leben und sich dafür auch mal außerhalb des Mainstreams zu bewegen.
Das Buch vermittelt einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der möglichen Beziehungsformen und Lebensentwürfe, die gelebt werden möchten.
Und es macht MUT, sich auszuprobieren und eingefahrene Gleise auch mal zu verlassen.