„Das ist dann das, was ich mit Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft meine. Oder Zweckgemeinschaft. Klar kann das gut funktionieren. Bis dass der Tod sie (wie ich finde "endlich") scheidet.
Ist halt nur nicht, was ich mir unter "Beziehung" in der Bedeutung von "Liebesbeziehung" vorstelle. Sondern vergleichbar mit meinen engen Freundschaften.
"Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft" hört sich sehr nüchtern, materialistisch und irgendwie "abwertend" an im Kontext mit Liebe - andererseits aber vergleichst du es mit "engen Freundschaften" - Also.... eine gute enge Freundschaft ist doch etwas sehr Wertvolles! Getragen oft von Verbundenheit, Loyalität, Vertrauen, gemeinsamen Erlebnissen / Interessen / Spaß, Zuneigung usw. - Neben der "Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft".
Und genau so sehe ich zum Beispiel meine Ehe an. Die Erotik spielt zwischen meinem Mann und mir nach bald 40 Jahren Zusammenleben keine sehr intensive Rolle mehr. Aber all die anderen Dinge, die ich oben unter "guter Freundschaft" erwähne, hingzugefügt : geschätzte familiäre Bande mit unseren Kindern, mit seiner und meiner Verwandtschaft - sind für mich etwas sehr Wertvolles und Lebenswertes. Wir leben sehr gern zusammen, fühlen uns wohl und harmonisch miteinander.
Warum um Himmels Willen sollte ich solch eine Beziehung beenden?! Nur wegen "dem bisschen Sex" etwa!?!
Unsere Beziehung ist fast von Anfang an "sexuell offen für Andere" gewesen. Nur gab es anfangs eben noch mehr Sex zwischen uns beiden und weniger außerhalb. Jetzt ist das etwas anders.
Aber weder für meinen Mann noch für mich ein Grund, uns zu trennen oder unsere Beziehung für "tot" zu erklären.
Ich verstehe sehr gut, dass Andere das - für sich - anders bewerten mögen. Aber bitte nicht pauschalisieren und über andere Beziehungen urteilen.