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Interview zu Dreiergruppen

Interview zu Dreiergruppen
Hier ein kleiner Lesetipp, der möglicherweise nicht nur im Poly-Kontext interessant ist:

https://taz.de/Psychoanalytikerin-ueber-Dreiergruppen/!5621473/
******ore Frau
4.633 Beiträge
Toller Artikel.
Deckt sich sehr mit meiner Wahrnehmung. Und ich finde, das Triangulieren kann man auch in größeren Gruppen anwenden.
Die Dyade lässt sich zu zweit sicher, zu viert auch noch erleben, aber darüber hinaus braucht es sowieso innere Stabilität, um sich bei einem kurzen Nicht-Zugehörigkeitsgefühl nicht persönlich gemeint, also ausgeschlossen zu fühlen.
****911 Mann
64 Beiträge
Ja, der Artikel spricht viele der Dynamiken in der Dreierkonstellation an. Mir fehlt noch die Idee daß im Endeffekt - egal in welcher Konstellation - 2/3/4/viele - Beziehung dann gelingt, wenn jede/r einzelne sich selbst genug ist, für sich selbst steht, gelernt hat, für sich selbst zu sein, alleine zu sein und damit glücklich.

Der Artikel geht von der impliziten Annahme der Bedürftigkeit aus. Schon Zweierbeziehungen leiden unter (fortgesetzter, nicht zeitweiser!) Bedürftigkeit. Es entsteht ein Sorge-Verhältnis, das schon auf mittlere Frist nicht als Liebesbeziehung funktioniert, weil es den sorgenden Part in eine Art Elternrolle und den bedürftigen Part in eine Art Kinderrolle bringt. Solch eine Konstellation ist aber als Liebes-Beziehung schon im Ansatz pathologisch und daher zum Scheitern verurteilt, auch wenn das manchmal Jahre funktioniert, dann aber auf Kosten der psychischen Gesundheit beider und Gott bewahre, die haben Kinder.

Abhängigkeit, dann im Dreierverhältnis ist noch mal schwieriger, weil die jeweils dritte Person eine solch gute Projektions- und Aggressionsfläche abgibt für die eigene Unfähigkeit, gleichzeitig sich selbst anzubieten, sich zurück zu nehmen und bei sich selbst zu bleiben. Hast du drei die das können, ist das alles nicht so schwierig wie es dort dargestellt wird.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Hast du viele, die das können, ist das....
****911 Mann
64 Beiträge
Können das so viele? Hmmmmmmm... *gruebel*
Sehr schöner Artikel, danke Yoe_Ella für den Hinweis *zwinker* ! Werde ich weiterempfehlen. LG Pit
*********ssion Frau
260 Beiträge
Danke fürs teilen diesen tollen Artikels. *knuddel* Ich empfinde ihn auf verschiedenen Ebenen bzw in verschiedenen Rollen (Frau, Mutter, Kollegin, etc) wirklich als eine Erkenntnis. Auch wenn man das beschriebene schon oft erlebt hat... so ist es greifbarer.

Direkt gespeichert für zukünftige Verwendung. *top*
Sehr interessant! Wobei der Begriff der Triade so weit gefasst ist:
[Andere können eine Rolle spielen. Die dritte Person kann zum Beispiel physisch nicht anwesend sein, die anderen beiden denken aber über sie nach. ],
dass eigentlich jeder ständig Triaden erlebt. An der Stelle wird mir die Erklärung zu abstrakt.
Ich glaube, bewusst kann nur dann jemand in einer Triade ,wie wir sie als Polys verstehen, glücklich werden, wenn er ein gesundes Selbstwertgefühl/ Selbstbewusstsein hat.
Micha
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******_58

Ich glaube, bewusst kann nur dann jemand in einer Triade ,wie wir sie als Polys verstehen, glücklich werden, wenn er ein gesundes Selbstwertgefühl/ Selbstbewusstsein hat.

Und aus meiner Sicht gehört neben dem gesunden Selbstwertgefühl auch dazu, dass man sich in der Triade untereinander vertraut, dass niemand im Hintergrund ein „böses Spiel“ betreibt. Da spielt dann wieder Empathie und Kommunikation eine unterstützende Rolle.
*****Yan Mann
193 Beiträge
Zitat von *******beth:
Toller Artikel.
Deckt sich sehr mit meiner Wahrnehmung. Und ich finde, das Triangulieren kann man auch in größeren Gruppen anwenden.
Die Dyade lässt sich zu zweit sicher, zu viert auch noch erleben, aber darüber hinaus braucht es sowieso innere Stabilität, um sich bei einem kurzen Nicht-Zugehörigkeitsgefühl nicht persönlich gemeint, also ausgeschlossen zu fühlen.
Ich bin mir über den Arikel und den Zweck/das Ziel/die Aussage noch nicht so sicher.
Insbesondere fällt mir die "versteckte Werbung" und die negative, patholoisierende Betrachtung der Analytikerin auf - mir fehlen positve Aspekte in dem Interview.
Mal ganz krass gesagt, müßte ein Kind oder ein Elternteil in einer Dreier-Familie sich ebenso "ausgegrenzt fühlen, bei kleinen Kindern und bzgl. Entwicklungspsychologie wird das erwähnt, gilt auch für jeden der "Erwachsenen", filt für jeden Erwachsenen sobald er mit 2 anderen Personen eine "Gruppe" bildet...
Also ich hätte mir einfach ein wenig mehr über die Vorteile einer Poly-ade (?) erhofft...

Dreier-Konstelation (und mehr Personen) gibt und gab es in meinem Leben häufig.
Ich kenne das Konfliktpotential viel zu gut, aber ich bin regelmäßig daran gewachsen und "freier" geworden. Mehrfach durfte ich auch schon positiv verlaufende Dreier-Beziehungen erleben - spannend dabei:
Hab grad das krasse "Gegenteil"...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Gruppendynamik in 3er-Beziehungen: Triangulation
Triangulieren bezeichnet das Hinzutreten eines Dritten zu einer 2er-Beziehung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Triangulierung_(Psychoanalyse)

Hier ein Interview aus der TAZ:
https://taz.de/Psychoanalytikerin-ueber-Dreiergruppen/!5621473/

Nach 12 Jahren polyamoren Lebens habe ich sehr viel über wiederkehrende, leider meist destruktiv erlebte und selbst praktizierte Muster und ihren Ursprung und Wirkungsweise erkannt, die ich zwar wiederholt wahrnahm, aber nie ein Bewusstsein über deren Entstehung entwickelte.

Ich es finde es geradezu wichtig, ihn mit Euch zu teilen, weil es nicht nur ein individuelles, sondern allgemein und grundsätzlich immer auftretendes Phänomen ist.

Herzlich
Tom
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tom, ich habe deinen Beitrag mal hierher gebracht *g*
*******zel Paar
12 Beiträge
Hallo,

man sollte nicht alles glauben was in Magazinen steht. *zwinker* Und Wikipedia sollte erst recht kritisch hinterfragt werden. Die Inhalte sind leider oftmals mehr eine Meinung als Fakten.
Philosophische Frage: 1.000 Personen sind sich einig und stellen eine Behauptung auf. Ein renommierter Experte spricht dagegen. Wem glaubt man eher? *zwinker*

Die Meinung eines Psychologen ist auch nur eine Meinung. Eine wahrscheinlich qualifiziertere Meinung als die eines Laien, aber trotzdem eine Meinung.

Imho: Eine gute polyamore Dreierbeziehung ist alles andere, aber keine Dyade.

Die Begründung ist sehr einfach, und auch die Begründung für diesen Irrglauben:

In einer echten polyamoren Beziehung gibt es niemanden der in der Mitte steht. (Mitte bitte symbolisch zu verstehen). Somit gibt es niemanden der näher zu Mitte stehen kann als der andere. Es gibt dann kein emotionales Ungleichgewicht.

Leider werden viele Dreiekonstellationen, ein Paar plus eine dritte Person, auch als polyamor bezeichnet, was ja in gewisser weise auch zutrifft. Aber meist geht die Konstellation von einer Person aus, die in der Mitte steht. Die Mitte mag möglicherweise beide gleichermaßen lieben, die beiden äußeren auch die Mitte. Die Liebe der äußeren Personen zueinander ist jedoch ungleich der Liebe zur Mitte. Das ist für eine gesunde polyamore Beziehung aus meiner Sicht unzureichend.

Ich hinterfrage also die Aussage, Dreierkonstellationen sind grundsätzlich zum Scheitern verurteilt.

LG
Irish
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******zel:
meist geht die Konstellation von einer Person aus, die in der Mitte steht. Die Mitte mag möglicherweise beide gleichermaßen lieben, die beiden äußeren auch die Mitte. Die Liebe der äußeren Personen zueinander ist jedoch ungleich der Liebe zur Mitte. Das ist für eine gesunde polyamore Beziehung aus meiner Sicht unzureichend.

Auf einem der PAN-Treffen waren die Teilnehmer aufgefordert, ihre Polyküle (die Verbindungen zwischen ihren Liebsten) graphisch darzustellen, aufzuzeichnen, eben wie Molekül-Schemata. Es war für mich sehr spannend, zu sehen, wie unendlich viele Kombinationen es gab.

Es gab Makro-Polyküle mit Dutzenden von Teilnehmern. Dem oben zitierten Ideal folgend, müsste jeder von (sagen wir) zwölf polyamor miteinander in Beziehung Stehenden mit jedem anderen der zwölf eine gleichwertige Beziehung zu all den anderen führen. Das habe ich auf keiner der Polykülzeichnungen gesehen.

Kristalle haben die Tendenz zu so gleichmäßigen Mustern, Lebensmaterie eher nicht. Unperfektion ist menschliche Stärke, und "chaotische" Polyküle schaffen Dynamik und Leben.
******e85 Mann
79 Beiträge
Zitat von *****Yan:

Ich bin mir über den Arikel und den Zweck/das Ziel/die Aussage noch nicht so sicher.
Insbesondere fällt mir die "versteckte Werbung" und die negative, patholoisierende Betrachtung der Analytikerin auf - mir fehlen positve Aspekte in dem Interview.

Mit Verlaub du bringst hier glaube ich etwas durcheinander. Es ist kein Artikel, sondern ein Interview mit einer Fachperson zu einem bestimmten Thema. Ein Problem wird besprochen und ein Ausweg dafür auch. Da gibt es doch weder versteckter Werbung noch irgendeine negative Betrachtung.
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