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Kommunikations- und Kontaktverhalten "suchender" Poly-Frauen

@*******_bw

hier geht es nicht um Einzelschicksale, wie ich es verstehe, sondern gesellschaftliche Erfahrungen. Und wesentlich um die Bedürfnisse von Menschen.

Würden Männer kleiner und schwächer, hätten sie sehr wahrscheinlich dieselben Probleme mit Frauen. So erleben sie sexuelle Übergriffe und Gewalt viel seltener, nicht weil Frauen die besseren Menschen sind, sondern körperlich meist unterlegen.

Männer erleben mehr Zurückweisung. Sie werden aufgefordert, aktiv zu werden und Grenzen zu überwinden.

Frauen erleben mehr Bedrängnis. Sie sind gefordert, ihre Grenzen aktiv zu schützen.

Das, was als Kampf der Geschlechter beschrieben wird, ist eigentlich ein Kampf um Ressourcen. Hier Sexualität und Intimität. Frauen sind seit Jahrtausenden Handelsgut. Als Mutter, Haushälterin, Sexgespielin werden viele von ihnen heute noch gehandelt und verkauft und entführt.

Alleine dadurch erhält weibliche Sexualität einen besonderen Stellenwert. Es ist etwas, das käuflich ist. Sich genommen werden kann. Angeblich soll es ein Recht auf Sex mit Frauen geben, weil Männer Sex brauchen. Wollen Frauen da nicht mitmachen und für die sexuellen Bedürfnisse von Männern zuständig sein, gelten sie als prüde, verklemmt, krank und falsch. Oder, wenn sie ihre Sexualität bewusst einsetzen, sind sie Vamps, Prostituierte, erpressen die armen Männer, die für Sex freundlich und hilfsbereit sein sollen.

Kranker Scheixx. *sorry*

Ich möchte gerne authentisch sein und meinen eigenen Bedürfnissen gemäß leben. Ohne zuständig zu sein für die Bedürfnisse fremder Männer. Es gibt in meiner Welt kein Recht auf Sex oder Intimität. In meiner Welt fragen Menschen einander höflich, ob Interesse an einem Kennenlernen besteht. Es werden Grenzen aktiv von der Person gewahrt, die an sie herantreten. Wird gefragt, bevor einfach weitergemacht wird.

Ich verfolge im Forum interessiert Themen rund um die Suche. Dabei fiel mir auf, dass Männer meist beklagen, dass die Partnerin ihre sexuellen Bedürfnisse nicht befriedigen will. Während Frauen eher beklagen, dass ihr Partner sie sexuell nicht mehr begehrt.

Für mich spiegelt sich darin das Denken von Sexualität als Ressource wider, gegen das Bedürfnis begehrt und gesehen zu werden. Ersteres betrifft Handlungen. Der Appell vieler Männer als Lösung des Problems ist: fickt mehr, kuschelt mehr, lasst euch mehr berühren.

Der zweite Appell betrifft das individuelle Empfinden, die innere Haltung gegenüber einer Person: Sieh Du mich, finde Du mich attraktiv, sei Du der Mensch, mit dem ich intim werde. Verhallt meist ungehört.

Besonders Dating- und Sexportale erlebe ich als männerdominierten Bereich. Wir wissen alle, warum wir hier sind, nicht wahr? Frauen dürfen belästigt werden. Mit Bildern und Texten. Sie wissen schließlich, warum sie hier sind. Sex. Seeeex. Noch mehr Seeeeeex.

Handlungen.

Was @*******orph schreibt ist ein Resultat dessen, was passiert, wenn Sex als Handelsgut betrachtet wird. Sex bekommt einen Wert. Und das macht etwas mit Menschen.

Frauen beginnen ihren Sex als Ware zu handeln, dessen Preis dadurch bestimmt wird, wie attraktiv und geschickt der Mann ist, der um diese Ressource kämpft. Männer empfinden das als unfair, besonders wenn sie selbst nicht als attraktiv wahrgenommen werden (unbeantwortete Anschreiben) und vielleicht auch ungeschickt in der Kontaktanbahnung (Körbe) agieren.

Das Umfeld selbst ist das Schlachtfeld, nicht die Geschlechtszugehörigkeit! Die Idee sich um Sex als Handelsgut zu bewerben macht das. Meine Meinung.

Der Appell Muschel öffne dich ist keine Lösung. Mehr Körperberührung zuzulassen ist keine Lösung. Warum? Es geht wieder nur um Handlungen.

Der Mensch wird vergessen und authentische Bedürfnisse ignoriert. Die lege ich für mich fest: wann, wie oft und mit wem ich gerne intim sein möchte. Und das ist nicht verhandelbar.

Selbst in polyamoren Kreisen erlebe ich den Appell, sexuell für möglichst viele Männer zugänglich sein zu sollen. Da wird von Herzoffenheit geredet. Von offenen Begegnungen und Liebe, die alle Grenzen sprengt, die die böse prüde monogame Gesellschaft Menschen auferlegt hat. Ketten, von denen sich vor allem Frauen zu befreien haben.

Warum fühle ich mich falsch, wenn ich jemanden nicht nah an mich heranlassen möchte, den ich nicht gut riechen und leiden kann, der mir nicht mal sympathisch ist?

Unter polyamoren Gruppen empfinde ich den Druck, sexuell zugänglich zu sein, als noch stärker als ohnehin schon. Weshalb ich aufgehört habe, Kontakt zu Polygruppen aufzunehmen.

Mein Wunsch ist, Männern frei zu begegnen, mich nicht ständig wehren zu müssen, nur weil ich entspannt und freundlich bin und bereits das als Zeichen gedeutet wird, dass der Mann immer weiter gehen kann. Und das ist leider so selten möglich. *snief*

Sie
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.938 Beiträge
Themenersteller 
Gordischer Knoten?
Was sehe ich kollektiv und in diesem Thread?

Kollektiv/gesellschaftlich und auch in diesem Thread fühlen sich Frauen tendenziell sexistisch belästigt, ja potenziell physisch bedroht.
Die Angst davor schafft ein emotionales Damokles-Schwert. #meetoo ist kein Hype. Für sexuell attraktive Frauen ist es Alltag.

Wo fängt sexuelle Belästigung = Übergriffigkeit an?
Live kann das, je nach Empfinden einer Frau, schon ein begehrlicher Blick sein. Andererseits gibt es Frauen, die diese Blicke genießen, und Hand aufs Herz, liebe Damen, durch geeignetes Outfit unterstützen. Dabei sehe ich es so, dass es den Frauen dabei um wertschätzende Wahrnehmung in ihrem Frau-sein geht, und fast nie um mehr.
Unglücklicherweise ist es so, dass bestimmte weibliche Attribute, und da reicht oft schon die Fantasie eines Mannes, geeignet sind, mindestens den einen oder anderen von mehreren Trieben (Jagd-/Beute-, Sexual-) auszulösen: Die Frau wird zum begehrten (Lust)Objekt.
Die im Westen als hart empfundenen Patriarchen dieser Welt verhüllen deshalb ihre und andere Frauen in textile Säcke (dabei verehrt der Islam das Weibliche angeblich wie kaum eine andere Kultur), die anderen Patriarchen glauben in ihrer Hybris, nun irgendwelche Rechte geltend machen und die Kultur eines zivilisierten, friedlichen Umgangs miteinander an den Nagel hängen zu können.
Dabei wäre so einfach, einer attraktiven Frau mit einem wohlwollenden, anerkennenden Lächeln und dem dazu passenden Blick zu begegnen. Ein charmant ausgedrückter Spieltrieb darf imho durchaus mitschwingen.
So etwas lässt sich imho lernen, liebe Männer. Mann muss es nur tun, und es gehört auch ein selbstkritischer, ehrlicher Blick auf die eigene innere Haltung ebenso dazu wie ein Bewusstsein um die eigene Außenwirkung. Auch das lässt sich lernen.

Weil es so häufig häufig anders ist, kann in der persönlichen Begegnung anlässlich eines Online-Datings zunächst mindestens eine Atmosphäre von Zurückhaltung, Vorsicht oder Misstrauen entstehen, sofern das nicht im Vorfeld durch vertrauensbildende Maßnahmen vorerst beschwichtigt, im Idealfall ausgeräumt wurde.
Kein Wunder, dass hierfür ungeeignete Kommunikation von männlicher Seite zu Rückzug und Abgrenzung auf der weiblichen führt, die oft genauso hart ist, wie die männlichen Übergriffe es sind. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Frauen haben gelernt, über so viele Übergriffe hinwegzusehen... Ist es da ein Wunder, wenn das Maß irgendwann voll ist, und die Frustration über die Erfolglosigkeit des Ignorierens oder generösen "Tolerierens"sich in massiven Abgrenzungen und Pauschalierungen gegen "die Männer" entlädt, besonders im relativ geschützten virtuellen Kommunikationsraum?

Und ist es ein Wunder, wenn die 20% der Männer, die eben anders denken und handeln und sich aufrichtig bemühen, eben anders Mann zu sein, oder sich auch selbst nur anders wahrnehmen, sich gleichermaßen heftig gegen Schubladisierung und Generalverdacht wehren?

Bringt uns dieses Gegeneinander von "Ihr Männner" vs "Ihr Frauen/Aber ich nicht" weiter?
Ja. Es zeigt, wie viele Zweifel, Frustration, Aggression, Wut, Verunsicherung und Angst - und auch Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander in Wertschätzung und Unbefangenheit in uns ist.
Und nein. Wenn wir es dabei belassen, haben wir die Westfront des 1. WK für unser Miteinander.

Beides könnte zu dem Wunsch führen:
Lasst uns weitergehen und die Schützengräben verlassen, Leute. Lasst uns anders als Zähne fletschend aufeinander zugehen. Wir sind nämlich nicht nur Frauen und Männer, sondern in erster Linie Menschen, die sich nur einen Globus teilen.

Lasst uns ums Lagerfeuer setzen und die Friedenspfeife kreisen lassen, bis auch der Letzte in der Runde sein letztes Wort gesagt hat. Wenn wir dann noch die Kraft dazu haben, lasst uns tanzen, beieinander schlafen und einen neuen Tag am Feuer beginnen...

Tom

PS: Für's Erste habe ich bewusst versucht, mit Worten (nur) ein Bild zu malen. Ein viel schwieriges Thema wird sein: "Wie erzeugen wir positiv-konstruktives kollektives Handeln - für den Anfang hier in der Kommunikation im JC.
******age Mann
3.169 Beiträge
@*******orph
Und da frag ich mich, wo die Kerle ihren Stolz gelassen haben...
[...]
Da bieten Männer en masse ihre Qualitäten an - während weibliche Profile vorrangig Ansprüche setzen und unterm Strich seltenst irgendetwas bieten.
[...]
Wer ein Ende des Geschlechterkampfes will, wer selbst nicht mehr auf sein Geschlecht reduziert werden will, der (oder die!) muss anfangen Menschen als Menschen zu sehen.
[...]
Erst neulich ist mir in einem Gespräch (ein Mann erzählte von seinen bisherigen Erfahrungen) mal wieder das „irrsinnige“ Verhalten etlicher Geschlechtsgenossinnen aufgefallen...
Es ging drum, dass viele Frauen mit dem Sex einige Treffen warten wollen, um nicht als „Schlampe“ da zu stehen undoder um sicher zu stellen, dass der Mann nicht nur am Sex interessiert ist.
Das für mich „irre“ daran ist... warum hebt Frau sich den Sex wie einen Preis auf? Ist Sex das wertvollste, was Frau zu bieten hat?
[...]
Ich hingegen hab noch nie gedacht „der will mich nur ficken“ - oft genug will ich ja genau das! Warum hab ich Sex mit einem Mann? Weil ich will. Weil ich genau darauf Lust hab. Und viele Frauen wollen das auch - und werfen trotzdem dem Mann sein sexuelles Interesse vor (oder sein Desinteresse, das geht ja auch mal gar nicht).
Danke für Deinen Beitrag und insbesondere diese Zeilen.
Für mich ist es schon als Mann schwer genug, mir guten Sex zuzugestehen
und erst dann auf die Beziehung zu schauen, ich ticke da eher wie eine Frau,
wie schwer muss dass dann für euch Frauen erst sein.

@*********herz
Und ist es ein Wunder, wenn die 20% der Männer, die eben anders denken und handeln und sich aufrichtig bemühen, eben anders Mann zu sein, oder sich auch selbst nur anders wahrnehmen, sich gleichermaßen heftig gegen Schubladisierung und Generalverdacht wehren?
Das wird aber auch Zeit, dass wir alle die Schublanden wegpacken, Männer und Frauen!

Lasst uns weitergehen und die Schützengräben verlassen, Leute. Lasst uns anders als Zähne fletschend aufeinander zugehen. Wir sind nämlich nicht nur Frauen und Männer, sondern in erster Linie Menschen, die sich nur einen Globus teilen.

Lasst uns ums Lagerfeuer setzen und die Friedenspfeife kreisen lassen, bis auch der Letzte in der Runde sein letztes Wort gesagt hat. Wenn wir dann noch die Kraft dazu haben, lasst uns tanzen, beieinander schlafen und einen neuen Tag am Feuer beginnen...
Genau dazu rufe ich auch in meinem Buch auf.

Ich habe es in meinen anderen Beiträgen ja schon angedeutet:
Einfach alle "um zu"-Konstruktionen weglassen.
Frauen, gesteht euch ein, dass ihr Sex wollt,
und zwar ohne Angst vor Liebesentzug.
Männer, gesteht euch ein, dass ihr Nähe und Kuscheln wollt,
und zwar ohne Angst vor Sexentzug.
Geht keine Nähe mehr ein, um Sex zu bekommen.
Geht keinen Sex mehr ein, um Nähe zu bekommen.
Beide Geschlechter haben beide Bedürfnisse.
Es geht nur darum, das kommunikativ zusammenzubringen.
Beides könnte zu dem Wunsch führen:
Lasst uns weitergehen und die Schützengräben verlassen, Leute. Lasst uns anders als Zähne fletschend aufeinander zugehen. Wir sind nämlich nicht nur Frauen und Männer, sondern in erster Linie Menschen, die sich nur einen Globus teilen.

Bisher fast jedes Mal, wo ich das tat, wurden massiv meine Grenzen verletzt. *snief*

Nicht falsch verstehen, denn es betrifft nicht jede Begegnung, "nur" die, wo ein Mann gerne Sex von mir wollte und ich nicht mit ihm.

@*******orph

Es ging drum, dass viele Frauen mit dem Sex einige Treffen warten wollen, um nicht als „Schlampe“ da zu stehen undoder um sicher zu stellen, dass der Mann nicht nur am Sex interessiert ist.

Ist das so, dass Frauen eigentlich auch mehrheitlich unverbindlichen Sex möchten? Und sie die armen, endlich moralisch zu befreienden Wesen sind? *ironie*

ONS beziehunsweise die ersten Male Sex mit einem neuen Partner bringen mir ganz wenig plus fast immer eine Pilzinfektion, trotz Kondom. Fremder Speichel und Schweiß reichen aus. Mein Körper und meine Seele sind da sehr sensibel und es braucht Zeit, bis ich mich auf fremde Körperflüssigkeiten eingenordet habe.

Zudem möchte ich in Ruhe sexuelle Lust entwickeln. Und kenne mehr Frauen, die so ticken wie ich, als Frauen, die wirklich erfüllenden Sex mit Fremden genießen können. Ich lese auch bei Swingern, dass regelmäßig die Männer sexuell befriedigt werden, viele Frauen leer ausgehen, aber dennoch "dienstleisten".

Ich glaube schon aufgrund der sehr unterschiedlichen Funktionsweise männlicher und weiblicher Sexualität nicht daran, dass der Quickie mit dem fremden Mann je für die Mehrheit der Frauen begehrenswert sein wird.

Gleichzeitig erlebe ich real viele Männer, die nicht an ONS interessiert sind. Und auch nicht an kurzweiligen Sexkontakten.

Kurzum: ich glaube, der immer sexwillige Mann ist ein Kunstprodukt des Patriachats.

Und ich habe den Eindruck, dass Männer selbst gefangen sind und gefühlt nur zwischen Regen und Traufe wählen können. Entweder ONS und den Höschenjäger mimen. Dann ist er immerhin ein cooler Hengst unter Kumpeln. Oder, wenn er nicht so attraktiv ist, sucht er sich eine liebe Frau, die anständig und brav Heim und Kinder hütet, was allerdings recht kostspielig werden kann und Sex und Intimität nicht kausal dauerhaft sichert.

Ich glaube, am Ende wollen viele Menschen dasselbe: ein schönes Leben mit liebevollen Kontakten, Unterstützung und Freude. Sex eingeschlossen.

Rennt man da nicht auch nur wieder gegen eine Wand, wenn man das Problem wieder der zu geringen sexuellen Verfügbarkeit von Frauen in die Schuhe schiebt? *gruebel*

Ich mache es keinem Mann zum Vorwurf, gerne mal wieder einen wegstecken zu wollen oder akut Lust zu empfinden. ^^ Ich weigere mich jedoch, als das Problem seiner Wünsche zu betrachten, weil ich nicht so will wie er. Und umgekehrt auch! Ein Mann, den ich will und er mich nicht, sage ich doch auch nicht, dass er sich mal locker machen soll, dann wird das schon schön werden.

Dasselbe gilt für die Aussage, ich hätte hohe Anforderungen an einen potentiellen Partner, weil ich meiner sexuellen Verfügbarkeit einen künstlichen überhöhten Wert beimesse. Es gibt nun einmal Männer, die finde ich sexuell nicht im Geringsten anziehend und mit denen werde ich nicht intim werden.

Es geht nur darum, das kommunikativ zusammenzubringen.

Bedingt das nicht authentisch Lust aufeinander zu bekommen?

Und Lust bedeutet nicht, dass zwei Menschen zufällig an sexuellen Handlungen interessiert sind. Das wäre ja sehr einfach, da könnte man auch Lose ziehen. Bei übereinstimmenden Vorlieben und groben Eckdaten wird gesexelt. *ggg* *undwech*

Liebe, Begehren und Lust sind für mich sehr komplexe Tierchen.

Sie
Zitat von ******age:

Für mich ist es schon als Mann schwer genug, mir guten Sex zuzugestehen
und erst dann auf die Beziehung zu schauen, ich ticke da eher wie eine Frau,
wie schwer muss dass dann für euch Frauen erst sein.
Wenn du als Frau dazu stehst, dass du Sex magst und ihn nicht an zig Bedingungen knüpfst, sondern dass du dir auch aktiv holst, was du möchtest (unter Berücksichtigung der Interessen des Gegenübers) - dann hast du oft genug Vorurteile/Anfeindungen von gefühlt allen Seiten um dich.
Aber ähnliches gilt für Männer, die dazu stehen, dass sie einfach kuscheln und knutschen wollen, dass sie mehr Nähe auf der Persönlichkeitsebene wünschen, die nicht eben mal so einfach „ficken“ können oder wollen.

Geht keine Nähe mehr ein, um Sex zu bekommen.
Geht keinen Sex mehr ein, um Nähe zu bekommen.
Beide Geschlechter haben beide Bedürfnisse.

Hierzu fällt mir immer ein, wie unsere Kinder er- und aufgezogen werden.
Jungen und Mädchen werden unterschiedlich behandelt und oft wird genau dort der Grundstein für Verhaltensweisen gelegt, die an Erwachsenen bemängelt werden.

Ein Junge, der Tränen nicht zeigen soll, der Richtung „Mann sein“ gedrückt wird, der nicht mit „Mädchenkram“ spielen soll ... was wird aus dem?
Zu viele Männer finden nur über das sexuelle Nähe, weil sie anderes nicht gelernt/erfahren haben.
Ich erlebe die Wandlung immer wieder, nachdem „Sex“ geklärt ist und die Stimmung von meiner Seite aus weiterhin entspannt ist.
Dann wird ganz anders geredet, sich anders verhalten.

Und was soll schon aus Mädchen werden, die nicht raufen dürfen, mit „Mädchenkram“ zugeschüttet werden, deren Kontakte mit Jungen mit Argusaugen überwacht werden und denen immer wieder gesagt wird, dass Männer nur auf das Eine aus sind?
Die mitbekommen, wie sexuell aktive Frauen von beiden Geschlechtern als „Schlampe, Flittchen“ degradiert werden?
Die eine dummes Märchen nach dem anderen sehen, in dem das weibliche Ideal hilflos auf den Retter wartet?

Oder neuerdings gibt es ja Gegenströme unter den Jugendlichen/jüngeren Erwachsenen, da ist es teils cool sich auch als Mädchen reihenweise „durchzuschlafen“, schön unverbindlich,festere Beziehungen sind out, F+ ist in, maximal. Und wehe du machst nicht mit *roll*

Wie @*********t6874 sagte:
Sex (und Intimität) als Ressource.
Als Währung, deren Wert steigt und fällt nach Marktgesetzen, die unser Umfeld macht.

Und zu @*********t6874 letztem Beitrag:
Du hast mich missverstanden.
Mir ging es um die Begründung, die viele Frauen für das „Warten“ anbringen!
Nicht um das Warten, nicht darum dass Frauen (alle) auch „nur“ Sex wollen.

Da ist ein jeder Mensch unterschiedlich, Männlein wie Weiblein und alle abseits dieser Kategorien.

Was wir im einzelnen, individuellen als sexuelle Erfüllung sehen, was wir uns im zwischenmenschlichen an Intimität, Nähe und Miteinander wünschen, dass ist immer ein einzigartiger Mischmasch aus unseren Erfahrungen und mitgebrachten Eigenheiten.

Genug Männer fühlen sich mit „nur“ Sex nicht wohl und würden sich mehr wünschen - auch wenn sie das „nur“ halt ersatzweise mitnehmen.

Und was ist schon „nur“ Sex?
Da gehts ja los... Wenn ich immer von unpersönlich, Geficke und dergleichen lese/höre, rollen sich mir automatisch die Augen.

Sex kann sehr wohl sehr intim und persönlich sein, auch ohne dass der Rest der Persönlichkeit eine Rolle spielt. Denn das Sexuelle ist eine Facette unserer Persönlichkeit.

Man kann sich auf dieser Ebene begegnen, ohne dass es deshalb ein stupider, unbefriedigender Quickie ist.
Aber eben nicht jeder, sondern dann, wenn es eben der eigenen Art entspricht.


Nur darum gings mir. Jeder will für sich etwas anderes.
Was mir gut tut, was ich gerne tu - dass gilt keineswegs für den Rest der Menschheit.

Weder Frau noch Mann „muss“ irgendwas.

Frauen, die sagen, dass sie Sex nur in einem bestimmten Kontext wollen, weil dass für sie so am schönsten ist - super.
Und für Männer gilt das gleiche! Wenn einer warten möchte, mehr braucht, dann ist das so.
Auch Männer fühlen sich durchaus zurückgewiesen, wenn Frau nur Sex von ihnen will.

Warum das im Einzelfall so ist, ist ja egal.
Warum ich auch ganz anderes sehr schön, befriedigend, entspannt finde - ist auch egal.


Nur das Werten, dass könnten wir uns alle sparen, finde ich, in diesem Kontext.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich nehm mich mal zurück und genieße die derzeitigen Beiträge, denn auch wenn sie vom Thema wegzuführen scheinen, glaube ich, wir sind ganz am Kern der Frage, wieso die Kommunikationssituationen von Männern und Frauen so sind, wie sie sind, und damit vielleicht sinnvolle Einsichten in die Frage nach dem "Kommunikationsverhalten suchender Poly-Frauen" gewährt.

Ich finde es schön, dass die Diskussion sich gerade in eine gute Richtung entwickelt und das Thema vielseitig(er) in der Frage beleuchtet, wie unterschiedliche Geschlechterrollen und Erfahrungen uns in unserem Umgang prägen, verletzen und beeinträchtigen können, Männer wie Frauen, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Wenn Sex gut ist, dann will ich mehr davon, und ich habe nie verstanden, warum das beim Gegenüber anders sein konnte.
Hingabe in Intimität kann ich nicht mit jedem..
Und er? Fand er es nicht so gut?
Eine andere Begründung fällt mir dazu schon gar nicht ein.
Dieses Dilemma habe ich u.a. mit Zurückhaltung gegenüber Männern für mich gelöst.
Nur das Werten, dass könnten wir uns alle sparen, finde ich, in diesem Kontext.

Da beginnt der Ärger miteinander. Ich sage das recht deutlich: ich mag/möchte das so nicht. Das ist wertend, ich muss werten, in dem Augenblick, wo ich jemanden sage: Du nicht.

Und schon bin ich prüde, verklemmt, moralinsauer, gestört... das ist genauso blöde, als wenn ich mich mit ONS und fremder Haut wohl fühle und kaum jemand mit mir eine feste Beziehung eingehen möchte, weil ich als Schlampe gelte.

Es ist egal, was Du als Frau tust, es ist falsch. So fühlt es sich für mich an. *hae*

Genug Männer erleben es ähnlich, seitdem die Mauern des Patriarchats fallen und sie plötzlich merken, dass weibliche Sexualität nicht plötzlich verfügbarer geworden ist, weil sie freier entscheiden dürfen.

Ich dachte damals, dass Polyamorie mich von gesellschaftlichen Konventionen befreit. Von dem "Schuld sein, wenn Männer nicht bekommen, was sie von mir wollen". Ein Irrtum. Plötzlich durfte ich nicht sexuell für mehr als einen Mann verfügbar sein, sondern sollte.

Ich erlebte einige recht absurde Situationen, wo auch ein polyamor lebender Mann nicht begriff, dass mein Nein zu Sex mit ihm ganz korrekt und ok sein kann.

Oder anders: ich habe nicht den Eindruck, dass sich für mich als Frau etwas verbessert, wenn da polyamor steht.

Als suchende Polyfrau bleiben die Schwierigkeiten mit den lieben Männern dieselben, bloß wird eher sexuelle Zugänglichkeit erwartet. Irgendwie so. *gruebel*

Und Männer, die in der Polyamorie glauben, es einfacher zu haben, geht es vermutlich ähnlich.

Sie
*******ata Frau
1.454 Beiträge
Das habe ich geschrieben:

Zitat von *******ata:
Zitat von *******ata:
Wenn ein volljähriger Mann keine Macht über seinen steifen Penis hat...

Damit meine ich nicht den steifen Penis ansich, sondern, Männer, die behaupten, sie können ihr Gehirn nicht mehr benutzen und müssten einfach zugreifen und ihn irgendwo rein stecken...

Das kam dabei daraus:

Von: Falke77_bw
An: lanceolata
Datum: 14.10.2019, 18:40:08

... ... ... Ich bin ein Mann, und damit mitschuldig und damit unter Generalverdacht. Nichts, was ich tue oder je getan hat, ändert daran offenbar etwas. Am besten müsste ich kastriert werden, bevor ich meinen "Schwanz nicht mehr unter Kontrolle" habe. ... ... ...



Ja, ich verwende hier Teil einer privaten Nachricht, um die ich nicht gebeten habe, und die für mich auch keinen Sinn macht, weil ich, wie bereits mehrfach erwähnt, von einem gesellschaftlichen Problem schreibe und nicht von einem persönlichen...

Mein Eindruck, von dem, was Falke77_bw hier schreibst, bestätigt zum Teil genau das:

Zitat von *******ata:
Frauen werden beschnitten und zugenäht, um sie daran zu hindern, Spass an ihrer Sexualität zu haben, frei und unbeschwert aufzuwachsen, um sie zu kontrollieren...
Das Thema männliche Beschneidung wird dann von Männern als Mimimi-wir-sind-auch-ganz-Arme eingebracht... Glaubt ihr wirklich, es ist das Selbe...?

Kommt dazu, dass unsere Gesellschaft wieder vor Themen steht, wie zum Beispiel "Marsch für's Läbe". Das sind Demonstrationen von vorwiegend Evangelikalen, die wieder einmal über die körperliche Intigrität von Frauen hinwegbrettern wollen, weil sie Abtreibungen (fast) konsequent verbieten wollen...

Ich weiss, dass auf dieser Welt viel Unrecht geschieht, unabhängig vom Geschlecht... Es ist (und wird leider auch weiterhin) eine Tatsache (bleiben), dass Mädchen und Frauen in vielen Gesellschaften sehr viel weniger wert sind, teilweise sogar wertloser als eine Kuh oder ein Schwein...

Zitat von *******_bw:
Zitat von *******ata:

Wenn Männer, die in Kriege ziehen müssen zusammenstehen würden und dagegen aufbegehren würden, dann würde es keine Soldaten mehr geben...

Also unterstellst du "den Männern" (wieder kollektiv), im Prinzip selbst Schuld zu sein. Auch dem größten Kriegsdienstverweigerer, der vielleicht aufgrund seiner Haltung sogar sein Leben gelassen hat.

Dir ist bewusst, dass dieselbe Argumentation umgekehrt völlig absurd klingen würde?
"Wenn Frauen, die vergewaltigt werden, zusammenstehen würden und dagegen aufbegehren würden, dann würde es keine Vergewaltigten mehr geben."

Merkst du, wie absurd diese Argumentation ist?

Ist sie das...?

Es ist zum Teil genau das, was im Moment in Indien und Lateinamerika geschieht... Frauen gehen auf die Strasse... Sie demonstrieren für Gleichberechtigung und Freiheit, für mehr Schutz und ja, härtere Strafen für Vergewaltiger...

Frauen haben in der Weltgeschichte immer wieder aufbegehrt... Sklaven ebenso... Pride/CSD... Honkong... Der Euromaidan... Arabischer Frühling... Orange Revolution... Klimastreik...

Ich habe noch nie von einem Demonstrationszug von Männern gehört, die für die Gleichstellung und die Freiheit der Frau einstehen, die mehr Schutz vor häuslicher Gewalt, für alle Geschlechter, verlangen...
Ich kenne viele Männer, die am Frauenstreik 2019 waren und sich mit den Frauen solidarisiert haben...

Dazu kommen die Kriminastatistiken einiger europäischer Länder, die belegen, dass ca. 75% der Opfer von Gewaltverbrechen Frauen sind, die meisten Täter Männer... Gewaltverbrechen an Männern, werden zu einem hohen Anteil ebenfalls von Männern begangen...

Dies hier ist wiederum eine gesellschaftliche Aussage... Es geht um gesellschaftliche Tendenzen und nicht um Einzelschiksale...
Ich kenne diverse Einzelschiksale und bin durchaus in der Lage, diese Unterscheidung zu machen...
Einzelschiksale sind hier nicht das, worüber ich spreche... Wenn sich hier also Einzelpersonen angegriffen fühlen, weil sie es aus ihrer besser machen: ihr seit offensichtlich nicht gemeint...
Oder solltet euch vielleicht hinterfragen, wieso ihr Geschriebenes, dass nicht an euch persönlich gerichtet ist, so dermassen persönlich auffasst...
**********derHB Mann
2.672 Beiträge
*danke* *guterbeitrag*
Nun ja, dass in der gesellschaftlichen Sichtweise die Frau noch nicht lange etwas mehr wert ist als ein Haushund ist allgemein bekannt und von mir auch nicht toleriert, aber warum so eine Aufregung darüber?

Viele Herren haben da eh eine Macke, sollen se se doch gepflegt pflegen, wo immer mit wem auch immer sie können *ironie*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.938 Beiträge
Themenersteller 
Bin mal wech
Danke, an alle, die sich hier so engagiert aktiv beteiligen.

Da ich jetzt Besuch bekomme, melde ich mich mal von meiner Threadbetreuung ab und bitte um Verständnis, dass ich jetzt live präsent sein mag.

T*herz*M
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Wenn ich jemandem eine PM schreibe, dann, weil ich nicht finde, dass das in die Öffentlichkeit gehört.
Dazu gehört, wenn mich jemand fragt, wo er mich denn persönlich angegriffen habe und ich das lieber privat beantworten möchte, als dass das im Stil einer "Schlammschlacht" öffentlich ausgetreten wird.

Wenn dann so eine private Nachricht öffentlich gemacht wird, und insbesondere nur ein Teil davon und aus dem Zusammenhang gerissen, finde ich das nicht in Ordnung. Da hätte es auch eine PM als Antwort getan.

Offenbar gibt es aber Frauen, die sich alleine schon dadurch, dass sie ein Mann privat anschreibt, so bedroht fühlen, dass sie glauben, das dann veröffentlichen zu müssen. Krass.

Man(n) ist offenbar schon böse, weil man den Vorschlag einer Zwangskastration (!) nicht gut findet.
Sagt mal, geht's eigentlich noch?

Ich habe in meiner Zivildienstzeit in einem Altenheim für Gehörlose gearbeitet und erlebt, wie sehr gehörlose Frauen darunter gelitten haben, während der Nazi-Zeit zwangssterilisiert worden zu sein und nie Kinder bekommen zu haben.

Die geforderte Zwangskastration von Männern, aus welchen Gründen auch immer, ist da nicht weit weg von.

Ich finde manche Beiträge hier schon sehr extrem, muss ich sagen.
******age Mann
3.169 Beiträge
@*******ata
Es ist zum Teil genau das, was im Moment in Indien und Lateinamerika geschieht... Frauen gehen auf die Strasse... Sie demonstrieren für Gleichberechtigung und Freiheit, für mehr Schutz und ja, härtere Strafen für Vergewaltiger...
[...]
Dazu kommen die Kriminastatistiken einiger europäischer Länder, die belegen, dass ca. 75% der Opfer von Gewaltverbrechen Frauen sind, die meisten Täter Männer... Gewaltverbrechen an Männern, werden zu einem hohen Anteil ebenfalls von Männern begangen...
Das ist die Schattenseite dessen, wie die Geschlecher aufeinander zugehen. Die Ausgangslage des heutigen Genderwahns schreit gen Himmel, die propagierte Lösung noch mehr: Lange Zeit wurde uns beigebracht, dass Mann die Frau zum Sex verführen „muss“ und dass Frau sich gefälligst zu zieren hat, wenn sie nicht als Schlampe gelten möchte. Haken dieses Arrangements sind Übergriffe.

So erscheint es logisch, Männern ihren Sexualtrieb abzuerziehen, um Frauen zu schützen. Männer sind nun mal so erzogen worden, dass es Hautkontakt nur beim Sex gibt und Frauen sind nun mal so erzogen worden, dass es Nähe nur im Bett gibt. Es wird Zeit, dieses Programm zu ändern!

So kann die Forderung nicht lauten: „Füllt erst einen Vertrag aus, bevor ihr einander berührt!“ sondern: „Lernt einander zu berühren, damit es keine Missverständnisse gibt!“ Wenn kommunikativ ungeübte Menschen aufeinanderknallen, fallen ja auch Späne. Wieso sollte es bei der Berührungskompetenz anders sein als bei der Kommunikationskompetenz?
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******ata:
Ja, ich verwende hier Teil einer privaten Nachricht, um die ich nicht gebeten habe, und die für mich auch keinen Sinn macht, weil....

*modda*

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass die Veröffentlichung privater Nachrichten als Verstoß gegen die "JC-Spielregen" gilt und zwischenmenschlich auch kein feiner Zug ist. Unerwünschte Nachrichten kann man löschen. Nachrichten mit beleidigendem Inhalt kann man dem Support melden.

Vielen Dank für eure lebhafte Diskussion hier, ich finde neue Denkansätze und Einsichten.
Männer sind nun mal so erzogen worden, dass es Hautkontakt nur beim Sex gibt und Frauen sind nun mal so erzogen worden, dass es Nähe nur im Bett gibt.

Kann ich nicht bestätigen. Kuscheln ging immer. In der Familie, als ich noch klein war, später in meiner gemischten Clique, mir war das Konzept Kuscheln gegen Sex bis zu meinen ersten Beziehungen unbekannt.

Hingegen wurde der Handel Beziehung und Nähe gegen Sex sehr schnell deutlich. Ich lernte sehr früh, dass Frauen für die sexuelle Befriedigung von Männern zuständig waren. DA musste ich nachlernen auf mich zu achten. Und das gegen nicht geringe Widerstände meiner Beziehungspartner. Die gelernt haben, woher auch immer, dass eine Frau für sie zuständig ist und für alle inneren Angelegenheiten der Wohnung gleich mit.

Tatsächlich wurde mein Nein zu einem Fick durch anschließende Näheverweigerung bestraft. Ob ich beim Sex wirklich Spaß hatte, das war den meisten meiner Partner nicht so wichtig. Deshalb löste ich diese Beziehungen u.a. auch wieder auf. ^^

So tickt meine Generation heute großteils noch, deshalb kann ich mit ü50 Männern unter anderem nicht viel anfangen.

Jüngere Männer ticken eher anders. Da wird eher akzeptiert, wenn ich nicht möchte und trotzdem gekuschelt. Und Nähe gelebt.

Abgesehen davon hatte ich Nähe und Kuscheln mit Freundinnen, rein platonisch. Da war ich unabhängig von Männern.

Deshalb glaube ich nicht, dass das Körperliche ein Problem von Frauen und Männern ist, sondern ein Männerding. Untereinander seid ihr eher homophob und anfassscheu und Nähe (aufrichtige Gespräche) gibt's nur unter sehr guten Freunden.

Sie
******ore Frau
4.633 Beiträge
Das ist mir persönlich zu einseitig und zu wenig konstruktiv.
Ich war eine Weile in der Gruppe "Geschlechterfreundschaft", die sich der Freundschaft zwischen den Geschlechtern widmet (nicht der Freundschaft zwischen einzelnen Männern und Frauen!)
Dort wurde schon viel diskutiert, die Ergebnisse sind überschaubar.

Ich finde die Rückschlüsse von Frauen im allgemeinen auf mich persönlich auch wichtig. Ich fühle mich auch persönlich angegriffen, wenn Frauen im allgemeinen gemeint sind und ich sehe auf beiden Seiten gleich viel Leidensdruck.

Allein die Auflösung meiner ganz persönlichen Traumata hat mir geholfen. Und ich sehe dort den wirkungsvollsten Ansatz.

Mich berühren die persönlichen Geschichten hier gerade sehr.
Das ist mir persönlich zu einseitig und zu wenig konstruktiv.

Ich denke, das ist so, weil es so viele destruktive Dinge gibt. *snief*

Natürlich habe ich, auch weil ich in diesem Punkt so erzogen wurde, mir die Schuld gegeben, weshalb der Partner böse auf mich war, ich ihm nicht geben konnte, später mit wachsender Erkenntnis nicht mehr geben wollte, wonach ihm der Sinn stand. Da gab es eine nie verfasste Liste, wie eine gute Frau zu sein hat. Und ich schreibe von 1986, da war ich zarte 18:

• immer lieb und nett sein
• den Haushalt im Griff, sauber sollte es sein
• sexuell verfügbar, wenn er Lust hatte
• gute Zuhörerin
• mach den Mann nicht böse oder miese gelaunt
• liege ihm nicht auf der Tasche, sei sparsam
• sei ihm keine Last
• er ist wichtiger als ich

Damals waren Frauen in den Medien schon etwas emanzipiert, aber vorwiegend noch die Damsel in Distress. Frau ging Nachts nicht alleine raus, außer es gab einen männlichen Beschützer. Wohlbemerkt, achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Immerhin war Arbeiten gehen für Frauen nicht ungewöhnlich.

Ich war allerdings rebellisch und ging Risiken ein. Begehrte auf, ging trotzdem auf Piste und fuhr nachts mit dem Bus alleine nach Hause, hatte dabei Angst. Trennte mich vom Freund, heulte, rappelte mich auf, fand den nächsten Mann, der mein Herz erreichte, fiel wieder in diesen tragischen Graben, was von mir erwartet wurde... und was ich nicht erfüllen wollte. War schwanger, stand mit großer Wohnung und bequemem Partner da, der mich auch noch um mein Geld brachte... und es gab immer wieder dieselben obigen Reibungspunkte. Trotz der Versprechen der Männer, mich nicht alleine zu lassen.

Ich lernte hart meine Lektionen: du kannst dich nur auf dich selbst verlassen. Männer taugen höchstens für Spaß und sind unzuverlässig oder erwarten sexuelle Befriedigung und eine Hausfrau und Köchin. Zumindest, nachdem der erste Rausch der Verliebtheit vorbei ist. *gruebel*

Das war ganz große Kacke, echt jetzt.

Alleinerziehend, jobsuchend, dennoch wollte ich nicht aufgeben. Es musste doch möglich sein, eine gesunde Beziehung zu führen, ohne Dienstleisterin für einen Kerl zu sein.

Verdammt!

Dann kam irgendwann Anfang 30 ein Narzisst durch meine Vita geflattert, der Höhepunkt in Sachen destruktive Beziehungen. Ich wusste danach immerhin überdeutlich, wie Beziehung ganz bestimmt nicht gut geht. *lol*

Und ich dachte noch immer, dass das an mir liegen muss. War ich nicht liebenswert genug? Machte ich was falsch? Wenn, was? Ich musste offenbar deutlicher werden. Fordern. Einfordern. Hm.

Ich lernte meinen jetzigen Mann kennen und der war einfach nur lieb und vernünftig. Er konnte kochen und genug Haushalt. ^^ Und zwang mir keinen Sex auf bzw. akzeptierte mein Nein, ohne mir Kuscheln und Nähe zu entziehen. Yeah! Wir muschelten ganz zufrieden monogam vor uns hin. Dann die Öffnung der Ehe.... iwann poly... viele Konflikte mit den neuen Anhängseln, die sich nicht so recht integrieren ließen. Mit der Arbeitsteilung im Alltag, schließlich war er sehr gut ausgelastet mit teilweise mehreren Gespielinnen, da blieben für die Pflichten nicht mehr viele Stunden über, aber ich war ja meist Zuhause. *haumichwech*

Ja, so ist das in Blue's Leben mit den Männern gelaufen bislang. Das muss an mir liegen, definitiv. Kann gar nicht anders sein. *ironie*

Meinen Frieden habe ich mit der Männerwelt gemacht. Was ich erwarte, scheint es so selten zu geben wie Einhörner. Auch in Ordnung. Alles darf sein. *omm* Aber bitte, dann möchte ich Raum und Ressourcen haben, um meine Bedürfnisse auch erfüllt zu sehen. Wahrscheinlich bin ich deshalb im SM auf dominanter Seite, denn so bekomme ich sexuell, was ich brauche. Und schaffte mir auch wohntechnisch meinen Rückzugsraum.

Was ich erreicht habe? Auch wenn böse Mäuler gerne behaupten, ich hasse Männer, stimmt das nicht. Ich fühle mich lediglich nicht mehr zuständig für ihre Bedürfnisse. Vor allem nicht die fremder Männer. Ich frage/schaue zuerst, was er mir bieten kann und möchte, ich biete/biedere mich nicht an. Warte ab und gehe Kontakte langsam an, da mich unpersönlicher Sex überhaupt nicht befriedigt.

Nun @*******orph hatte genau das Verhalten an Frauen kritisiert. Vielleicht haben diese Frauen auch nur ähnliche Erlebnisse hinter sich wie ich? Und ähnliche Konsequenzen gezogen?

Viel mehr, als einen mir sympathischen Mann einladen, mich kennen zu lernen, mag ich nicht mehr vorleisten, wenn ich suche. Ich mag Bedürftigen keine Chancen geben, wo ich keinerlei Anziehungskraft spüre. Ich mag mich nimmer ausnutzen lassen. Und ich nutze nicht aus.

Und wenn meine Idee vom Einhorn falsch ist, ist es vielleicht auch umgekehrt das Bild von Frauen im jeweiligen Kopf des Mannes? Es könnte sein, dass es da auch Listen gibt, wie Mann glaubt, dass er sein muss als guter Partner oder eine richtige Frau zu sein hat. Oder er vielleicht selbst in einer Trotzphase steckt, so wie ich damals, weil so eine Liste nicht authentisch ist und drückt und kneift.

Ich sehe schlechte Erfahrungen nicht als tragisch an, sogar die gesellschaftlichen Umstände bei uns sind handlebar. Könnte besser sein, klar. 22% mehr Geld wäre nicht schlecht, deshalb würde ich mich jedoch nicht zum Mann machen lassen. *tomaten*

Gute Begegnungen finden für mich fernab von gemeinsamem Haushalt, Zukunftsplänen und auf der Basis möglichst umfassender Freiwilligkeit statt bei zugleich freiwillig eingegangener Verbindlichkeit. Liebe eben.

Sie
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Man (oder frau) merkt, wie schwer es ist, sich von persönlichem Erleben loszueisen, und wie leicht, dann zu verallgemeinern.
1986, als BlueVelvet mit 18 Jahren ihre Erlebnisse machte, war ich gerade mal 9 Jahre und wurde als kleiner Junge ganz anders erzogen.

Und die Jungen, die ich heute in der Schule erlebe, werden wieder ganz anders erzogen. Die alle in einen Topf zu werfen, die Generation meines Vaters mit meiner und der meiner Kinder in der Schublade "Männer" wirkt auf mich so weit hergeholt wie noch etwas.

Ich sehe nur die Gefahr, dass wir die neue "junge" Generation wieder verlieren, weil ich auch sehr sehr viel Protest gegen einen unfair erlebten Radikal-Feminismus durch junge Männer erlebe. Diese werden behandelt wie die Generation ihrer Großväter, werden, noch bevor sie irgendeine Form von Männlichkeit erst erleben, als "toxisch" und "gefährlich" gebrandmarkt, bevor sie noch irgendjemandem etwas angetan hätten und eigentlich oft ganz anders erzogen werden.

Meine Kinder haben als Vorbild nicht den gewalttätigen Patriarchen, der sich eben nimmt, was er will, meine Kinder erleben einen Vater, der sich über ein Jahrzehnt Frauen gegenüber so sehr zurückgenommen hat, dass sie kaum körperliche Nähe und Zärtlichkeit zwischen ihren Eltern erleben konnten, ein Jahrzehnt, in dem getrennte Schlafzimmer von Mama und Papa, und dass sie nie Zeit für sich alleine brauchen, die Normalität war.

Und trotzdem müssen sich dann meine Kinder auch noch den Vorurteilen erwehren, sie würden Frauen sexuell belästigen, wenn sie nur könnten und wenn man sie nicht ganz streng kontrolliere?

Vielleicht schon im Kindergarten und in der Grundschule, in der sie praktisch nur von Frauen betreut werden und keinerlei männliches Rollenmodell bekommen, und in weiterführenden Schulen, wo es ähnlich aussieht und wo sie als Jungen inzwischen strukturell benachteiligt werden, ihr Verhalten generell als viel problematischer gesehen wird als das von Mädchen.

Mich bewegt die Geschichte einer Freundin, die mit Mitte 20 ihren Freund in den Arm genommen hat und er hat geheult wie ein Schlosshund und sagte, das habe noch nie jemand mit ihm gemacht.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Und mich bewegt JEDER Fall sexueller Belästigung, JEDER Fall von Missbrauch, JEDER Fall von struktureller Benachteiligung, von Frauen wie von Männern. Deshalb wehre ich mich derart vehement, auch nur in die Nähe solcher Täter gerückt zu werden, nur weil ich ein Mann bin! Mir geht es nicht darum, das Jammerlied auf die "armen Männer" zu singen.

Ich habe schon einer Frau beigestanden bei der Polizei, um eine versuchte Vergewaltigung anzuzeigen.
Ich habe schon eine andere Frau vor dem Suizid gerettet und betreut, die ihren sexuellen Missbrauch nicht glaubte bewältigen zu können.
Ich habe Schüler betreut und ihnen geholfen, ihre Situation zu bewältigen, die als Ministranten miterleben mussten, wie ihr Pfarrer wegen des Besitzes von Kinderpornografie verhaftet wurde - ein Pfarrer, den ich aus Studienzeiten gut kannte.

Ich möchte nicht, dass ein Geschlechterkampf geschürt wird oder das eigene Leid als Rechtfertigung gesehen wird, anderen Leid zu wünschen oder zuzufügen aus einem Gefühl heraus der "ausgleichenden Gerechtigkeit".
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich habe eben privat etwas geschrieben, das ich, glaube ich, auch hier ergänzen muss, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Erfahrungen von Frauen und die Konsequenzen, die sie daraus gezogen haben, nicht zu verstehen:

Ich finde es schon erschütternd zu lesen, wie krass die Erlebnisse vieler Frauen sind, die sie schildern. Da passiert sehr vieles, was in meinen Augen unvorstellbar ist.

Die "Wut", in einer Schublade zu stecken, richtet sich nicht an die Frauen, für deren Verhalten ich viel Verständnis habe, sondern an diejenigen Männer, die übergriffig werden und sich auf eine Art benehmen, dass ich nicht einmal zur selben Spezies gehören möchte.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Wie kommt es denn wohl, dass sich Männer so benehmen?
Sind die Bedingungen zu gut?
Oder zu schlecht?
Und die Frage ist, ob es Wut ist, oder nicht auch Scham?
*******one Mann
843 Beiträge
Zitat von *******ata:
….
Dazu wird mir regelmässig erklärt, ich solle mich nicht so anstellen, dies hier sei schliesslich eine Sexplattform und ich könne doch wenigsten sein ungefragtes DickPic loben...
Oft genung begegnen mir Männer hier, die nach dem Motto "Guck, ich habe einen Penis, darum bin ich ein Gott gegebenes Geschenk an die Frauenwelt" leben und dies sogar glauben....
Ich werde mit Nachrichte wie "Ficken?", " "Ich bin geil!" oder ähnlichem zugeschüttet und soll dann auch noch darauf antworten...
Viele Männer wissen angeblich besser, wie mein Körper funktioniert, als ich... Zuhören, und vor allem, verstehen, habe sie nie gelernt oder nie lernen wollen...
Ich werde ungefragt vollgejammert, wie prüde irgendwelche Ex-en waren und dass er ja so ein toller Hengst sei.
Sind die Männer hier echt so lustig?
Ich will auch mal solche mails bekommen - das amüsiert mich...
Ich verstehe jetzt aber immer mehr, warum die Frauen hier oft kratzbürstig sind und schon im Profil ihren Natodraht aufziehen.
Arme Männergesellschaft kann man da nur sagen
*autsch*
*******one Mann
843 Beiträge
Zitat von *******beth:
Wie kommt es denn wohl, dass sich Männer so benehmen?
Sind die Bedingungen zu gut?
Oder zu schlecht?
Und die Frage ist, ob es Wut ist, oder nicht auch Scham?

Die Bedingungen sind schlecht, weil das Angebot-Nachfrage Verhältnis völlig aus der Balance ist.
Ich denke, das ist ne Mischung aus Frust, Dummheit und Langeweile, wenn meine Geschlechtsgenossen so vom Leder ziehen.
Ich kann mir gar nicht vorstellen als erstes n (fiktives) Schwanzbild zu schicken...wo ist da der Sinn?
Man stelle sich vor, mann erreicht eine Fußfetischistin - völlig verfehlt
*******enig Mann
9.936 Beiträge
wow! das ist ja mal eine Diskussion, die sich aus dem Fragebogen des Eröffnungsbeitrages entwickelt hat, alle Achtung!

Zuerst wollte ich ja noch antworten, dass ich Fragebögen total klasse finde und wollte noch ein bisschen mimimi abgeben, dass ich hier ja gar nicht antworten darf, weil ich nicht gefragt bin (dabei bin ich doch so ein gefragter Typ, höhö), aber inzwischen werden hier ganz schön grundsätzliche Dinge gepostet, da werde ich mir vielleicht erst noch was einfallen lassen müssen. bluevelvet, um nur eine zu nennen, hat mich sehr beeindruckt und ja, die Männergesellschaft ist wirklich so arm. Der einzige Trost mag sein, dass es den Frauen auf andere Weise nicht besser geht bzw. sie auch nicht besser sind. Auf ihre Weise halt.

Echt fortschrittlich fände ich persönlich es halt, wenn wir uns vielleicht endlich einmal diesen verbissenen Geschlechterkampf schenken könnten. Von dem hat zumindest nach meinem Eindruck einfach niemand was, aber er verursacht allerorten Verletzungen.

Es ist keine Schande oder kein Problem zu sagen "hey, ich find dich klasse und würde deshalb gerne das Lager mit dir teilen" wahlweise das kurz und bündige "ficken?" - das Problem oder vielmehr viele Probleme fangen allerdings damit an, dass die Fragenden mit einem abschlägigen Bescheid offenbar nicht umzugehen vermögen und den Frust über die als Niederlage empfundene Ablehnung mit einem ätzenden oder garstigen "die alte Jungfrau hat keine Ahnung, wie großartig ich bin" oder was weiß ich quittieren müssen, damit sie sich aufrechten Ganges aus der Affäre ziehen können. Und nein, Spiritzone, das Angebot-Nachfrageverhältnis ist nicht aus der Balance, du musst als Mann nur die "richtigen" Zeilen schreiben und wirst dich über das Echo sehr wundern.

Naja, ich denk nochmal drüber nach, jetzt muss ich erst mal Milben zählen gehen...
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