Hallo, liebes Forum!
Ich bin ein großer Freund von Klarheit. Nicht nur, was potenzielle Erwartungen angeht, sondern auch in der Frage, mit wem ich es eigentlich zu tun habe.
Das, was ich "guten Sex" nenne, kommt zustande, wenn zwei (oder drei...) Menschen sich einander wirklich öffnen und zeigen. Und sich in dem, was sie von sich zeigen, von dem (oder den) Anderen gesehen, geachtet und verehrt fühlen. Der Flow, der in solchen Begegnungen möglich wird, stellt alles in den Schatten, was ich in meiner Vergangenheit an durchaus heißen Begegnungen mit attraktiven Fremden erlebt habe.
Allerdings braucht es für diese Art von Kommunikation meiner Erfahrung nach nicht nur eine Person, sondern zwei (oder drei...), die bereit sind, wirklich aufzumachen, sich zu zeigen und authentisch in Kontakt zu treten. Diese Art von Kommunikation ist allerdings bei uns im Lande (bislang!) nicht gerade Leitkultur.
Die Frage ist in meinen Augen nicht: "Sollen wir miteinander sprechen oder nicht?!", sondern: "Wie viel Nähe, Vertrauen oder Verbundenheit wollen wir miteinander erleben oder erzeugen?! Und was braucht es von jeder/jedem von uns, um uns selbst und einander in dem, was uns verbindet, so glücklich wie möglich zu machen?!"
Meine Baseline aller Liebes- oder Sexualbeziehungen lautet aktuell "KMG³" ("Kooperative zur Mehrung des gegenseitigen und gemeinsamen Glücks" / Beschrieben hier:
http://liebe-auf-augenhoehe.de/beziehung-oder-partnerschaft/). Diese Art von Liebeskontakt erfordert allerdings ein hohes Maß an Authentizität, an Integrität und wohlwollender Empathie. Dies wiederum Eigenschaften, die bei Weitem nicht jede/r mit in den Ring bringt.
Nicht zuletzt darum sind mir persönlich Kommunikation und Austausch über Gefühle und Wünsche, über Grenzen und schmerzhafte Erfahrungen immens wichtig. Insbesondere am Anfang einer neuen Liebesgeschichte oder Spielfreundschaft.
Denn wenn es auf dieser Ebene nicht passt, dann ist es mir lieber, dies möglichst bald zu merken - und nicht erst nach Wochen oder Monaten. Der Preis, den ich dafür zu zahlen habe, ist, dass so manche potenziell interessante Begegnung über eine solche erste Begegnung nicht weit hinauskommt. Wer diese Hürde allerdings in der Vergangenheit zu nehmen wusste, wurde nicht selten zu einer langfristig wertvollen Ressource in meinem Leben. Mal mit, mal ohne licence to kink.
Reite ich da zu sehr auf verkopften Prinzipien herum?!