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Beziehungsanfänge - Reden oder Nicht Reden

Beziehungsanfänge - Reden oder Nicht Reden
Nachdem wir im Forum ja derzeit fleissigst über Kommunikation kommunizieren *zwinker* ...

Wie handhabt ihr Kommunikation zu Beginn/ in der Anfangszeit einer neuen Beziehung?

Bisher hab ich relativ früh einiges besprechen müssen/wollen, weil mir die Erfahrung gezeigt hat, dass ansonsten stillschweigende Erwartungen an mich gerichtet werden.

Die intensivsten, klärenden Gespräche hatte ich dabei mit meinem Mann. Das war quasi das Sammelsurium gemachter Erfahrung bis dato.

Danach folgte nur ein weiterer Beziehungsanfang, auch da war mir wichtig Details zu klären.

Also welche Erwartungen hat jeder, welche Wünsche.
Gegen Beziehungsrahmenvereinbarungen (tolles Wort *gg*) hab ich mich persönlich immer gewehrt.
Aber klare Fronten mag ich.

Jetzt erlebe ich das erste Mal einen Beziehungsanfang ohne Bedürfnis meinerseits nach irgendeiner Klärung.
Durch Erzählung ist zumindest erklärt worden, wie wir beide generell Beziehungen führen/geführt haben und was dabei von gut bis schlecht so lief.

Aber das zwischen uns - da verspüre ich keinen Bedarf nach Reden. Keinen Bedarf überhaupt groß nachzudenken, vor allem nicht in die Zukunft, nichtmal die Nahe.

Zwei Dinge sind gerade anders gegenüber bisherigen Beziehungen:
• Ich sage sehr direkt und klar, wie ich gerade dem anderen gegenüber empfinde (erwartungsfrei, reine Statusberichte - ich erwarte auch keine Statusberichte des anderen)
• Das Gefühl ist ganz anders, als bisher. Kann ich nicht beschreiben.



Wie ist das bei euch?

Habt ihr generell das Bedürfnis über die Beziehung zu Anfang zu Reden? Oder nicht zu Reden?

Und wie seht ihr das „theoretisch“?
Theoretisch dachte ich bislang, dass klärende Gespräche nur förderlich sein können, innerhalb gewisser Grenzen.


Ich wills gar nicht ändern oder analysieren, wie es gerade ist.
Mit meinem Mann red ich darüber anders, ausführlicher - aber auch da sag ich, dass ich nicht in die Zukunft spekulieren will, weil ich es von mir aus gerade einfach nicht tue.

Mich interessiert, wie ihr das so bei euch erlebt - gerne auch im Wandel der Zeit, mit wachsender Erfahrung.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Für mich ist's wichtig zu erfahren, was mein Gegenüber sich an Beziehungsformen vorstellen kann. Das will ich gleich Anfangs wissen.
Wenn ein Mann sagt, dass seine Frau für ihn immer an erster Stelle kommen wird und er sich mit mir höchstens auf eine F+ einlassen würde, dann... ja dann kann ich diesen Mann in meinem Leben nicht brauchen.
Es würde sich für mich anfühlen, als müsste ich emotional von den Krümeln leben, die jemand anders mir übrig läßt.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
ich komme hier im Joyclub mit vielen Menschen in Kontakt und im Gespräch mit diesen erläutere ich natürlich auch meine Erfahrungen und Lebensweise, lange bevor überhaupt eine emotionale Bindung entstehen könnte. So ist also gleich von Anfang an klar, worauf ich mich u.U. einlassen kann und worauf nicht.
*********ncess Frau
19 Beiträge
Zitat von *******orph:

Bisher hab ich relativ früh einiges besprechen müssen/wollen, weil mir die Erfahrung gezeigt hat, dass ansonsten stillschweigende Erwartungen an mich gerichtet werden.

Ging mir bisher genauso. Ich hab geredet, geredet, geredet. Wollte, dass mein Gegenüber weiß, worauf es sich einlässt und was mir wichtig ist. Wollte herausfinden, ob wir ähnlich ticken und es somit überhaupt Sinn macht, sich aufeinander einzulassen. Noch bevor es wirklich emotional wurde, wollte ich wissen, wo das prinzipiell hinführen könnte oder eben nicht. V. a. mit Personen, die deutlich weniger oder keine Erfahrungen in alternativen Beziehungsformen (in meinem Fall polyamore Konstrukte und BDSM-Beziehungen) hatten, dachte ich, ich müsste zu Beginn schon vieles klären und alle Eventualitäten aufdröseln. Ich hab nun jedoch die Erfahrung gemacht, dass oft trotzdem stillschweigende Erwartungen an mich gestellt werden und es dann in bestimmten Situationen eskaliert. Scheinbar nicken manche Menschen einfach zustimmend, aber wenn es dann darauf ankommt zeigt sich, dass sie nichts verstanden haben oder die geheime Hoffnung hatten, dass "sich das ja noch ändern kann". Für mich gibt es aber Grundprinzipien oder Einstellungen, von denen ich derzeit ziemlich fest überzeugt bin und weiß, dass sich das so schnell für mich nicht ändern wird.

Zitat von *******orph:
Aber das zwischen uns - da verspüre ich keinen Bedarf nach Reden.
Weil du das Gefühl hast, es ist alles gut so, wie es ist und es muss nichts zerredet werden? Klingt für mich eigtl. sehr schön oder verstehe ich dich falsch?
Das Gefühl, dass bestimmte Dinge einfach selbstverständlich sind und man gegenseitig erwartungsfrei annimmt, wie es grade ist, hatte ich auch schon und ich konnte es sehr genießen. Denn dieses Gefühl von "auf einer Wellenlänge sein" hab ich eher selten.

Zitat von *******orph:
Und wie seht ihr das „theoretisch“?
Theoretisch dachte ich bislang, dass klärende Gespräche nur förderlich sein können, innerhalb gewisser Grenzen.
Wie oben erwähnt, dachte ich das auch, bis mir nun gehäuft auffiel, dass es manchmal einfach nichts bringt. Um ehrlich zu sein sehne ich mich grade eher nach Menschen, mit denen ich eben nicht viel reden muss, sondern wo die Grundpfeiler einfach passen, die Philosophie übereinstimmt und nur noch Details oder gegebenenfalls individuelle Absprachen getroffen werden müssen. Menschen, die eine ähnliche direkte Art der Kommunikation an den Tag legen und ein ähnliches Mindset haben.
Dazu gehört aber eben, dass das Gegenüber genauso ehrlich ist, wie man selbst.
Ich betone z. B. auch immer, dass ich mir keine heimliche Beziehung zu fremdgehenden Männern/Frauen vorstellen kann, aber mir ist es schon passiert, dass mir daraufhin einfach nichts von der monogamen festen Partnerin erzählt wurde *ggg* (Eigtl. nicht lustig, aber wenn ich grad so drüber nachdenke... oh Mann, mit welcher Dreistigkeit manche vorgehen :D)
Seitdem versuche ich, Gemeinsamkeiten und Kompatibilität nicht nur über Gespräche sondern eben über direktes Handeln und Verhalten herauszufinden.

Liebe Grüße
*victory*
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...
Wie handhabt ihr Kommunikation zu Beginn/ in der Anfangszeit einer neuen Beziehung?

Sprach-los.

-gats!
*******ella Frau
460 Beiträge
Wir erzählen uns, in welchen Beziehungen wir aktuell gerade sind und wie jeder einzelne das bis anhin gehandhabt hat. Belogen wurde ich bisher noch nie. Ich mag keine ONS, sondern, wenn es sexuell passt, längerfristige Kontakte.
Mehr bespreche ich nicht, lass mich dann einfach mal darauf ein.
****984 Frau
383 Beiträge
Ich liebe den Flow. Keine Metakommunikation. Einfach nur spüren und leben. Tolles Gefühl.
Zitat von *********ncess:

Noch bevor es wirklich emotional wurde, wollte ich wissen, wo das prinzipiell hinführen könnte oder eben nicht.
So ähnlich bei mir. Mir war unter anderem immer wichtig die möglichen Stolpersteine möglichst früh zu erkennen, nicht erst wenn man drüber gepurzelt ist *gg*

Scheinbar nicken manche Menschen einfach zustimmend, aber wenn es dann darauf ankommt zeigt sich, dass sie nichts verstanden haben oder die geheime Hoffnung hatten, dass "sich das ja noch ändern kann".
Mein Eindruck aus bisherigen Beziehungen ist, dass ich meist schon zu spät dran war mit klärenden Gesprächen. Mein Gegenüber war schon mind. 5 emotionale Schritte weiter und „konnte“ gar nicht mehr hören & annehmen, sondern hat bereits mit rosa Brille alles gesehen...
„Wird sicher anders, wenn sie mich erst richtig liebt.“
„Das sagt sie nur, um sich zu schützen in Wahrheit will sie es ganz anders.“


Für mich gibt es aber Grundprinzipien oder Einstellungen, von denen ich derzeit ziemlich fest überzeugt bin und weiß, dass sich das so schnell für mich nicht ändern wird.
Hmm... Bei mir sinds einfach Wesenszüge, die ich offenlegen wollte (bewusstmachen wollte) mitsamt den Konsequenzen, die daraus folgen.

Weil du das Gefühl hast, es ist alles gut so, wie es ist und es muss nichts zerredet werden? Klingt für mich eigtl. sehr schön oder verstehe ich dich falsch?
Es fühlt sich stimmig an *g*
(Zerreden... wenn man über A, C, D ewig redet, aber nicht über B obwohls im Kern nur um B geht - nicht meine Art und das entdeck ich relativ schnell)

Rational gesehen, gäbe es Klärungsbedarf. Ich fühl ihn nur nicht und dem folge ich aktuell.

sondern wo die Grundpfeiler einfach passen, die Philosophie übereinstimmt und nur noch Details oder gegebenenfalls individuelle Absprachen getroffen werden müssen. Menschen, die eine ähnliche direkte Art der Kommunikation an den Tag legen und ein ähnliches Mindset haben.

Vom aktuellen Erkenntnisstand her, weiß ich gar nicht, wie/wo Mindset, Philosophie, Grundpfeiler liegen, passen, zueinander stehen *nixweiss*
Ähnliche direkte Art der Kommunikation - überhaupt nicht, in diesem Fall *lol*
Aber! ich kenn das Muster seiner Kommunikation (oder meine es zu erkennen).
Die bislang einzige Übereinstimmung ist das ausgeprägte Autonomiebedürfnis in Verbindung mit dem Energieaufwand, der betrieben wird wenn man sich mal für was entschieden hat - anscheinend, nachdem was wir uns über bislang erlebtes erzählt haben.


Tatsächlich ist es einfach das Gefühl, welches im Miteinander ab dem ersten Treffen da ist, welches keinerlei Redebedarf weckt.
Oder zum Nachdenken und Sinnieren anregen könnte.

Für mich ne ganz neue Erfahrung, sonst bin ich eher in der Situation Ruhe ins Denken bringen zu wollen.

Jetzt blitzt eher der Gedanke auf, dass ein wenig Sinnieren vielleicht ganz gut wäre... und dann kommt das Gefühl um die Ecke und sagt: „Na, lass mal. Passt schon so.“
Und schon ist wieder Ruhe *g*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Grenzen erkennbar
@*******orph: Habt ihr generell das Bedürfnis über die Beziehung zu Anfang zu Reden? Oder nicht zu Reden?
Theoretisch:
Falls es keine Erwartungen und keinen Redebedarf gibt, wäre es schön, wenigstens das zu klären, damit nicht im Schweigeraum die Pilze Wunsch, Erwartung, Bedürfnis und Bedingung wachsen.

Aber selbst das ist nicht zwingend - theoretisch
*nachdenk*
Dazu fallen mir 2 Konstellationen ein:
1. Seelenverwandtschaft macht Worte überflüssig.
2. Just-for-fun- oder sonstige Beziehungen mit geringer Bindungskraft.

Persönlich:
In der Regel habe ich relativ hohen Kommunikationsbedarf, wenn eine dauerhafte Beziehung mit hoher Bindungskraft und -qualität von beiden Seiten gewünscht ist. Ohne das kann ich mir zB eine Integration ins Polykül gar nicht vorstellen. Sollte das nicht gewünscht sein, ist das schon ein eigener Kommunikationsanlass. Daraus ergibt sich dann, was in beiderseitiger Wertschätzung möglich erscheint, und ob es auf Lebbarkeit hin erfahren werden möchte.

Im Vergleich zu früher ist mein Kommunikationsbedarf gesunken, weil Erfahrung und Realismus im Rahmen eines gefestigten Beziehungssystems mich viel schneller erkennen lässt, was nicht zusammen passt. Derzeit verspüre ich keine Neigung zu mehrmonatigen Kommunikationsmarathons, um eine hinzukommende Frau ins Netz zu integrieren. Intensive Sternbeziehungen mit häufigen Begegnungen gelangen in meinem Fall schnell an die Grenzen des organisatorisch sinnvoll und harmonisch Machbaren.

T*senf*M
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Zitat von ******yan:
Es würde sich für mich anfühlen, als müsste ich emotional von den Krümeln leben, die jemand anders mir übrig läßt.

Das empfinde ich als äußerst entlastend, wenn ich eines von mehreren Sahnehäubchen im Leben einer Frau sein darf - und dafür in meiner Art wertgeschätzt werde.
Einräumen muss ich in meiner aktuellen Wunschlage, dass mir Begegnungen alle paar Monate zu wenig wären, so sehr ich auch die vereinzelten Begegnungen an sich schätzen könnte.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
@*******orph: Habt ihr generell das Bedürfnis über die Beziehung zu Anfang zu Reden? Oder nicht zu Reden?

Ich lerne Menschen gerade über's reden und austauschen kennen, und fühle mich erst dadurch in der Möglichkeit näher kommen zu können. Und wenn dann schon etwas deutlich spürbar am entstehen ist, dann ist mein Kontakt- und Kommunikationswunsch sehr groß, ohne Worte hat in meinen Fantasien Raum, real glaube ich für mich nicht daran. Tatsächlich rechne ich sogar damit, mich dann nicht gänzlich wohl fühlen zu können.

Ich las jetzt mehrfach heraus das ihr im Austausch eure Grenzen setzen möchtet.
Ich möchte da was ganz anderes, erfahren, nämlich das Gegenteil. Mich an die Grenzen des Gegenübers herantasten um zu erfahren wie früh die kommen. Enge Grenzen sind in meiner Welt abturnend, und wenn die nicht eng sind, Grenzen sind für ich einer der interessantesten Aspekte beim Kennen lernen. Schließlich markieren sie den Raum des Miteinanders.

Ich tausche mich also ausgesprochen gerne und viel aus, für mich ist der Austausch etwas essentielles und wesentliches, und teils Zugang zur Innenwelt des Gegenübers.
Zitat von ****ow:

Ich tausche mich also ausgesprochen gerne und viel aus, für mich ist der Austausch etwas essentielles und wesentliches, und teils Zugang zur Innenwelt des Gegenübers.

Möglicherweise haben wir hier ein sprachliches Missverständnis.

Ich bezog mich (rein) auf Beziehungsgespräche, also Gespräche über die Beziehung.
Wie die gestaltet werden kann, was sich jeder erhofft, erwartet. Was einem persönlich nicht möglich ist bzw wozu man nicht bereit ist.
Was man für die Zukunft - jeder für sich - möchte und ob das kompatibel ist.

Deine Zeilen scheinen mir die gesamte Kommunikation zu betreffen.

Also Austausch zum Kennenlernen - ja! Auch bei mir jetzt, wobei auch da ein Unterschied zu sonst feststellbar ist.
Ich stelle deutlich weniger forschende Fragen mit mehr oder minder bewussten Zielsetzung.
Sonst war da durchaus ein gewisses Abtasten da, ein Screening sozusagen *g*

Ist grad nicht so. Der Austausch fließt ungelenkt, Fragen kommen aus dem Kontext, weil man etwas besser verstehen möchte bzw abklären ob die eigene Interpretation des Gehörten „richtig“ ist.
******age Mann
3.163 Beiträge
Normalerweise alles und jedes bereden und hierüber eine Gemeinsamkeit aufbauen, obwohl ich es auch schon komplett andersherum erlebt habe, was durchaus auch seinen Reiz hat.
****on Mann
16.238 Beiträge
In Beziehungsanfängen entsteht bei mir und meinem Gegenüber bisher immer ein gegenseitger breiter Strom von Gedanken. Ich bin sooo neugierig auf mein Gegenüber, und will es in tausend Aspekten verstehen. Und ich mache mich auf für intimste Fragen und beantworte sie mit geradezu exhibitionistischer Begeisterung.

Die Zeit des miteinander Schweigens kommt, wenn ich das Gefühl habe, verdammt viel verstanden zu haben. Dann liebe ich meditative Stille, das Lauschen in die Verbindung ohne Worte.
*****olf Mann
1.973 Beiträge
Zitat von ****on:
In Beziehungsanfängen entsteht bei mir und meinem Gegenüber bisher immer ein gegenseitger breiter Strom von Gedanken. Ich bin sooo neugierig auf mein Gegenüber, und will es in tausend Aspekten verstehen. Und ich mache mich auf für intimste Fragen und beantworte sie mit geradezu exhibitionistischer Begeisterung.

Die Zeit des miteinander Schweigens kommt, wenn ich das Gefühl habe, verdammt viel verstanden zu haben. Dann liebe ich meditative Stille, das Lauschen in die Verbindung ohne Worte.

Genau das!
Auch an @****on und @*****olf :

Die Frage dreht sich um die Kommunikation ÜBER die Beziehung *g*
Nicht um die Kommunikation generell.

Also um das „Was für eine Beziehung führen wir? Wie wollen wir sie führen? Gibt es Wunschziele? Was wollen wir nicht?“ zum Beispiel
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *******orph:
Die Frage dreht sich um die Kommunikation ÜBER die Beziehung *g*
Nicht um die Kommunikation generell.

Schon verstanden. Das ist im Gesprächsstrom zu mindestens 70 % enthalten.
****ais Frau
142 Beiträge
Ich habe solche Gefühle bei mir früher auch erlebt, dass ich gar kein Bedürfnis hatte, so viel über das mögliche "Wir" zu reden. Erfahrungsgemäß geht das für mich nach hinten los, denn mein mangelndes Bedürfnis, mit dem neuen Menschen über "uns" in allen denkbaren Varianten zu reden, alle Facetten zu polieren, verschleiert nur etwas, was ich nicht sehen will: Dass mein Gegenüber an der Stelle Grenzen hat, die ich nicht wahrhaben will, weil sie von Anfang an das schnelle Ende bedeuten. Und es doch aber gerade so schön ist.

Da redete ich mir gerne ein, dass es ja gar nichts zu reden gäbe, um die Illusion noch ein bisschen länger aufrechtzuerhalten.

Also: Wenn ICH kein Bedürfnis habe, über das was ist mit einem Menschen, dem ich mich nahe fühle, zu reden, gehen die Alarmglocken bei mir los - dann ist für mich was faul.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *******orph:
Deine Zeilen scheinen mir die gesamte Kommunikation zu betreffen.
Stümmt, so war das gemeint, und ich hatte deine konkrete Fragestellung verloren.
Meine Kommunikation beinhaltet aber genau auch deine Fragestellung, nur eben lange nicht als Hauptthema. Das fließt so mit. Ich habe keine konkrete Vorstellung waswiewo werden soll. Aber ich habe waswiewoś, die ich garantiert nicht mit trage, auf die ich mich nicht einlasse. Ich stelle dazu keine gezielten Fragen, ich checke das nicht aus (funktioniert ehe nicht). Aber mein Bauch und meine Erfahrungen sind dabei und hören und fühlen mit. Und setzen mir manchmal Alarmzeichen. Dann achte ich später auf betreffende Aspekte genauer.

Wenn ich deine Fragestellung mal in meine Sprache übersetze oder konkretisiere, dann klingt es mehr in Richtung Planungs- oder Abgrenzungsgespräche in der Vergangenheit. Passt das im weitesten Sinne?
@****ow

Abgrenzung eher nicht. Planung schon auch, wenn ich zB konkrete Vorstellungen für meine (nähere) Zukunft hatte bzw um abzuklären, ob das Gegenüber konkrete Wünsche hat.

Sondierung würde ganz gut passen *gg*
Die (fixen) Grenzen der anderen - oder Erwartungen - liegen erfahrungsgemäß weit vor meinen, wenns da überhaupt fixe gibt *nachdenk*
Hmm... so zurück erinnernd... hab ich in meiner ersten Beziehung sehr wenig Worte dazu verloren, bzw nur ein schwaches Bedürfnis gehabt.

Das danach kam wohl mehr aus der gelebten Erfahrung... dass oft viel vorausgesetzt wird (zu meist von anderen an mich, einzelnes aber auch von mir) ohne dass es ausgesprochen wird.

Tatsächlich hab ich aber bislang immer viel sinniert zu Anfang... so in etwa, wie du das mit deinem „Bauch fühlt mit“ beschreibst.

@****on
Danke. 70% ? Wow...

@****ais
Ja, das hab ich bei mir auch schon erlebt. Aber da war keine Ruhe im Kopf bei mir.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *******orph:
Hmm... so zurück erinnernd... hab ich in meiner ersten Beziehung sehr wenig Worte dazu verloren, bzw nur ein schwaches Bedürfnis gehabt.
Ich erlebte mit meiner ersten großen Liebe das Gegenteil. Wir philosophierten so tief über's Beziehungsleben, das schon nach zwei Monaten die logische Konsequenz nur eine offene Beziehung sein konnte. Ohne das wir wussten, das andere auch so leben. Das war lange vor dem Internet.
Dieses Auseinandersetzen hatte sich so ergeben in unserem Miteinander.

Zitat von *******orph:
Tatsächlich hab ich aber bislang immer viel sinniert zu Anfang... so in etwa, wie du das mit deinem „Bauch fühlt mit“ beschreibst.
Ich geniesse das sogar, weil es so wie an einem Anfang halt auch exotisch ist, dieses sich aneinander heran tasten. Wenn das nicht geht, ich stelle mir vor, mir würde ein Stückchen fehlen. Ich weiß aber gar nicht ob mir was fehlen würde, ich habs bisher nie anders erlebt. Austausch ist für mich anscheinend essentiell.
Goethe hat m.W. einmal gesagt: "Aller Anfang ist leicht." und dadurch die allgemeine Meinung auf den Kopf gestellt. In Liebesdingen gilt das Goethesche Wort m.E. noch mehr. Wir wollen doch am Anfang p a r t i e l l nicht zuviel vom Gegenüber wissen, weil Worte doch Gefühle kaputtmachen können und wir bei jeder neuen Liebe davon träumen, dass das Gegenüber, in das wir uns verliebt haben, nun endlich der Mensch ist mit dem man sich still-schweigend versteht, ohne das Getöse des Alltags und der Normalität.

Der Song, der dieses Gefühl kongenial ausspricht ist "Enjoy The Silence" von DM, hier in der "intimen" Version bei Letterman. Und unten mit der deutschen Übersetzung, die m.E. alles sagt, was man dazu sagen kann. Das jedenfalls ist meine subjektive Meinung.

Worte, die wie Schläge sind
Beenden die Stille
Brechen herein
Über meine kleine Welt
Es tut weh
Wie sie mich durchbohren
Kannst du das nicht verstehen
Oh mein kleines Mädchen


Alles, was ich je wollte
Alles, was ich je brauchte
ist hier in meinen Armen
Worte sind völlig unnötig
Sie können nur Schaden anrichten

Gelübde werden abgelegt
Um dann doch gebrochen zu werden
Gefühle sind intensiv
Worte sind oberflächlich
Freuden bleiben
Genau wie der Schmerz
Worte sind bedeutungslos
Und schnell vergessen


@**ts

Vielen lieben Dank *g*
Einige Sätze (oder die Formulierung) weckt meine Debattierfreude... aber mir kam beim Lesen trotzdem vor allem Klarheit.

Ich mag Schweigen. Ich kann viel reden und schreiben, aber im Grunde bin ich ein sehr stiller Mensch.
Die Momente, die Menschen, mit denen ich angenehm Schweigen kann - sind mir mit die liebsten überhaupt.

Deswegen gefällt es mir gerade so gut. Ich schweige nicht deshalb, weil es etwas zu sagen gibt, was ich nicht sagen will.
Sondern weil es für mich nichts zu sagen gibt und ich wortlos genießen kann.

Ich glaub, @*********herz hatte gemeint, dass zumindest ausgesprochen werden sollte, dass kein Kommunikationsbedarf besteht.

Von meiner Seite her hab ich das mal. Ich sagte, ich genieße und ich denk nicht drüber nach.
Raum für Gespräche bleibt dennoch.
Finden auch statt, nur nicht in gewohnter Form.
Ich schweige nicht deshalb, weil es etwas zu sagen gibt, was ich nicht sagen will.
Sondern weil es für mich nichts zu sagen gibt und ich wortlos genießen kann.

Genau.so. Weshalb ich nur noch eine einzige Anmerkung habe:
Ich fände es schön, wenn man wüsste mit wem man hier schweigt...
Mit IHR oder mit IHM. *g*
@**ts
Ah, vergessen *g*
SIE schweigt
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