Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Beziehung zu Sex/Sexualität & euer Weg18
Ihr lieben Frauen*, wie würdet ihr eure Beziehung zu Sex/Sexualität…
zum Thema
"Offene Beziehung" eine Alternative/Lösung?25
Ich habe mich hier angmeldet, um direkte Antworten und Erfahrungen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Pandoras Box

******ore Frau
4.635 Beiträge
@ PolyCyan:
Mein Gedanke hinter diesem Thema ist: Solange ich mich nicht in jemand zweites verliebe, könnte ich eine Mono-Beziehung führen. Dann wäre ich nicht darauf angewiesen, dass mein zukünftiger Partner poly-tolerant wäre. Ich könnte ihn vorwarnen, dass ich vielleicht irgendwann eine (polyamore) Öffnung der Beziehung möchte, aber solange das nicht aktuell wird... Warum die Bandora-Box gleich zu Anfang öffnen, wenn sie vielleicht noch lange geschloßen und sicher rumstehen kann? *nixweiss*
Aus Erfahrung würde ich sagen, dass da haufenweise Konflikte vorprogrammiert sind.
Bist Du sicher, dass Du
poly fühlst
und/ oder
poly leben möchtest?
Zitat von *******beth:
@ PolyCyan:
Mein Gedanke hinter diesem Thema ist: Solange ich mich nicht in jemand zweites verliebe, könnte ich eine Mono-Beziehung führen. Dann wäre ich nicht darauf angewiesen, dass mein zukünftiger Partner poly-tolerant wäre. Ich könnte ihn vorwarnen, dass ich vielleicht irgendwann eine (polyamore) Öffnung der Beziehung möchte, aber solange das nicht aktuell wird... Warum die Bandora-Box gleich zu Anfang öffnen, wenn sie vielleicht noch lange geschloßen und sicher rumstehen kann? *nixweiss*
Aus Erfahrung würde ich sagen, dass da haufenweise Konflikte vorprogrammiert sind.
Bist Du sicher, dass Du
poly fühlst
und/ oder
poly leben möchtest?

Auch für mich schwingen da so viele Ängste mit, dass es mir schwer fällt, da eine wirklich freie Entscheidung für poly zu erkennen.
*******enig Mann
10.111 Beiträge
Ich bin ja aktuell Single, habe keine Beziehung. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein nächster Partner mono ist, ist recht groß. Einfach, weil es verhältnismäßig wenig polyamore Menschen gibt.

Mein Gedanke hinter diesem Thema ist: Solange ich mich nicht in jemand zweites verliebe, könnte ich eine Mono-Beziehung führen. Dann wäre ich nicht darauf angewiesen, dass mein zukünftiger Partner poly-tolerant wäre. Ich könnte ihn vorwarnen, dass ich vielleicht irgendwann eine (polyamore) Öffnung der Beziehung möchte, aber solange das nicht aktuell wird... Warum die Pandora-Box gleich zu Anfang öffnen, wenn sie vielleicht noch lange geschlossen und sicher rumstehen kann?

liebe @******yan

ich sehe es ähnlich wie @*******beth und erwarte jede Menge Konflikte. Der Grund ist - und da wirst du mir hoffentlich zustimmen können - dass diese Vorgehensweise schlicht und einfach nicht EHRLICH ist. Du wirst doch dadurch, dass du deinem Partner die Wahrheit sagst, nicht weniger wert oder weniger attraktiv für ihn. Das BEFÜRCHTEST du vielleicht, und solche Befürchtungen sind der eigentliche Hintergrund für die meisten ähnlich gelagerten Beiträge. Also ist es vermutlich eine gute Idee sich selbst einzugestehen, wie man denkt und fühlt und genau das auch nach außen zu vermitteln. Wieso sollte die Welt ehrlich zu dir sein, wenn du es noch nicht einmal zu dir selbst bist? Ich kann dich insofern nur dringend zur Wahrheit ermutigen.
*******one Mann
843 Beiträge
Zitat von ******yan:
Zitat von *******one:
Aber wenn man von der Bedeutung der Liebe ausgeht, ist Doc mit der Wahrheit unterwegs

Lieber @*******one,
Niemand hat die Wahrheit gepachtet und ich möchte in diesem Thread keine Diskussion darüber, wer "Recht" hat und wer nicht. Jeder hat seine eigene Meinung und das ist gut so.

Zudem: Wenn mich etwas verletzt, dann ist das Fakt und Punkt.
.
Natürlich darf jeder seine Meinung haben und ich will auch gar keine lange Diskussion. Mir war nur wichtig heraus zu stellen, dass es nicht hier um Recht haben geht. Man kann Bedeutungen von Wut, Angst, Liebe , usw. aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, doch wenn wir diese Gefühle unterschiedlich deuten ist die Kommunikation darüber müßig. DAS wollte ich klar stellen.
Wenn du darüber verletzt bist, solltest du dich hinterfragen, warum....sorry
*zumthema*
Sie schreibt...
Vielleicht - nein, ich finde ganz sicher - sollte man für sich selbst mal ne grundlegende Beziehungserwartung formulieren.

Meine ist: ich will ich sein. Unverstellt. Eine Beziehung (ob Liebe/Freundschaft/+-Sex is wurscht) ist für mich nur erstrebenswert, wenn ich dort nicht auf Masken/Filter/Verbote/Gebote achten muss.

Was ist dazu notwendig?
Der Partner sollte mich so mögen, wie ich bin.

Und am besten geht das, wenn der Partner von Beginn an sehen kann, wie ich bin.
Damit fällt das übliche Verstellen/Herausputzen/Stärken in den Vordergrund stellen/Schwächen verheimlichen eigentlich weg.

Entdecke ich in einer laufenden Beziehung, dass ich eigentlich was andres möchte, dass ich auch andere Seiten hab - ja, dann ist das natürlich auch ne Überraschung und Herausforderung für den Partner.

Aber wenn ichs vorher schon weiß?

Wenn ich verheimliche, was in mir steckt, brauch ich mich später nicht wundern, wenn es Probleme gibt.
Zum einen will manches einfach nicht versteckt bleiben - es rumort und führt zu Unzufriedenheit.
Zum andren steht der Partner da und wird mit etwas konfrontiert, was er evtl. so gar nicht möchte.
Und das ist in meinen Augen unfair, wenn es erst ans Licht kommt, wenn die Beziehung schon gefestigt ist.


Denn wenn man erstmal liebt, hängt man am andren. Dann ist die Versuchung groß, dass irgendwie hinzubiegen.
Dann passieren besonders gern faule Kompromisse am laufenden Band.


Wenn ich vorher weiß, dass ich so oder so ticke, dann provozier ich das Übel, wenn ich verstecke.


Das Übel ist nicht, dass ich Beziehung anders gestalte als viele andere.
Das Übel kommt, wenn ich das erst auspacke, wenn man schon mittendrin steckt.


Und dann kommt zu den üblichen Schwierigkeiten und Hindernissen noch die „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ hinzu.

Man fühlt sich hinters Licht geführt, wenn ein Partner bekannte Neigungen verschwiegen hat.

Denn jetzt liebt man und fühlt sich von sich selbst gedrängt damit umzugehen.
Davor hätte man sehenden Auges entscheiden können, ob man sich damit auseinandersetzen will oder nicht.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ******yan:
Mein Gedanke hinter diesem Thema ist: Solange ich mich nicht in jemand zweites verliebe, könnte ich eine Mono-Beziehung führen. Dann wäre ich nicht darauf angewiesen, dass mein zukünftiger Partner poly-tolerant wäre. Ich könnte ihn vorwarnen, dass ich vielleicht irgendwann eine (polyamore) Öffnung der Beziehung möchte, aber solange das nicht aktuell wird... Warum die Bandora-Box gleich zu Anfang öffnen, wenn sie vielleicht noch lange geschloßen und sicher rumstehen kann? *nixweiss*

Im Gegensatz zu meinen Vorschreibern sehe ich keine automatisch auftauchenden Probleme darin. Denn Du "warnst ihn vor", wie Du schreibst, sagst also offenbar: "Hör zu, ich fühle und lebe poly. Im Moment sind wir zwar nur zu Zweit, weshalb sich deine Vorliebe für Monoamorie gerade zufällig mit meinem so gesehenen Zweier-Polykül deckt. Aber ich sage dir bereits jetzt: das wird sich ändern. Du bist so betrachtet bereits jetzt Teil meines langsam wachsenden Polyküls. Mache Dir klar, ob das so für dich geht, andernfalls verzichten wir auf eine Beziehung. Du kannst dich später nicht beklagen, denn ich warne dich hiermit offen und transparent vor."

Exakt so hat sich sinngemäß meine heutige Partnerin mir gegenüber geäußert. Der Unterschied in der Situation ist nur, dass ich mit "mono" nie etwas anfangen konnte. Mono hatte ich früher stets resigniert mitgekauft, weil ich keine Alternativen kannte.

Und das ist der andere Punkt: Ich sehe die Gefahr nicht in der von Dir vorgestellten Art, mit zweien zu beginnen und später ggf. zu erweitern, sondern darin, dass Du Dich auf Monos einlässt. Ich mach das nicht mehr. Dann lieber gar keine Beziehung mit wem auch immer. Ich will glücklich bleiben. *g*
*****al4 Mann
798 Beiträge
Poly-Cyan, ich sehe es ähnlich. Mit einem vielleicht noch anderen Aspekt: Intimität, entgegen Management. Intimität bedeutet für mich, das ich mich nicht vorenthalte dem Partner gegenüber, sondern wirklich da bin; so wie ich jetzt bin, jetzt fühle, jetzt denke. Mich zumute auch mit dem, wo ich unsicher bin, ob das angenommen werden kann oder will.
Wenn ich beide Menschen betrachte, dann ist es für den/die, dem/der ich mich öffne, ein Geschenk. Er/sie kann mich wahrnehmen. Für den/die, der/die sich öffnet, aber auch, denn er/sie ist da.
Entgegen einem Management, indem taktiert wird, welche Strategie zu welchem Ergebnis führen könnte; wo ein Erfolg angestrebt wird und Fehler diesen gefährden können. Das ist komisch: kann ich, kann jemand wirklich falsch sein? Ist es ein Erfolg, wenn die Beziehung toll läuft, für dieses die beiden Protagonisten aber eben managen müssen und nicht von sich, sondern von der Idee einer guten Beziehung ausgehen?
Ich habe gut Reden, weil ich meine Partnerin kennengelernt habe, wo wir beide garkeine Beziehung wollten, sondern uns nur gut getan haben. Diese Offenheit, dieses Zumuten und Annehmen ist bei uns Basis geblieben; mehr noch haben wir miteinander mehrere Formate gelernt, dies zu vertiefen und im Alltag zu installieren. Und ich bin darüber sehr glücklich. Meiner Erfahrung nach braucht es kein Idealbild, keine Theorie einer wie gearteten Beziehung, sondern ein immer wieder ehrliches und offenes Zeigen und Ansehen der Bedürfnisse des Einzelnen. Und so können selbst Konflikte fruchtbar werden *zwinker*

Im übrigen bin ich der Überzeugung, das es völliger Unsinn ist, sich als grundsätzlich polyamor geneigt zu bezeichnen. Ich fand das ganz schön in dem hier überwiegend positiv empfundenen Interview mit Ilan Stephani: sie sagte, es sei völlig normal, das man mehrere Menschen liebe; das tun wir alle. Schwierig werde es erst dann, wenn die Sexualität dazukomme; wenn eben die Intimität der Körperlichkeit dazukommt.
Und das ist auch meine Erfahrung: ich verliebe mich nicht aus Überzeugung, andere Menschen lieben zu wollen. Ich verliebe mich in einen Menschen, oder ich verliebe mich nicht. Wenn ich mich verliebe, kommt es darauf an, was ich und wir daraus machen – und das ist in meinen Augen wie gesagt am Besten mit oben genannten Mitteln zu versuchen und nicht mit Orientierung an wasweissichwelchen Theorien.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Will sagen: nein ich muss mein Gegenüber nicht warnen. Welch schreckliche Vorstellung, mein Gegenüber warnen zu müssen! Ich muss meinem Gegenüber auch nicht sagen, das sich die Zweisamkeit definitiv in ein Polykül ändert.
Ich sage ihm schlicht, das ich mich auch auf andere einlassen könnte, wenn sie mir denn begegnen. Und das ich das dann auf jeden Fall offen kommunizieren würde.
Sie schreibt...
Bezogen auf @****on s Beitrag:

Da wäre jetzt die spannende Frage, was die Vorwarnung der polyamoren Möglichkeit tatsächlich beinhaltet.
Und was es heißt, sich auf eine Mono-Beziehung einzulassen.

Für mich ist letzteres aus Erfahrung ein rotes Tuch, ein Warnsignal.

Zu sagen: Ja, ich beginne mit dir monogam - heißt meist, dass automatisch das „Mono-Regelwerk“ als angenommen gilt.

Was quatsch ist, weil es kein solches gibt, Monos auch total individuell ihre Beziehungen gestalten (können).

Leider sieht die Realität oft anders aus und es wird eben nicht darüber gesprochen, was jeder einzelne darunter versteht.


Ein Ja zu einer Zweierbeziehung ist für mich kein Ja zu einer Mono-Beziehung.

Und ja, ich kalkuliere da aus Erfahrung mit rein, wie der andere das „Mono“ und das „Vorwarnen“ interpretieren könnte.

Und das geht gerne so: „Okay, wir fangen zu zweit an und wenns toll ist und sie mich liebt, gibts gar keinen Anlass für Fremdverlieben. Und wenns doch passiert, kann ich Nein zur Öffnung sagen, weil wir starten ja Mono, da darf ich das.“


Da sag ich doch lieber gleich:
„Ja, ich lass mich gerne auf dich ein und zur Zeit gibt es niemand anderen. Ich kann mich auch in andere Menschen verlieben, wenn ich schon jemanden liebe. Und wenn das passiert, möchte ich mich auch darauf einlassen, wenn es sich gut für mich anfühlt.“

Und ab da gibts hoffentlich eh Gespräche darüber, wie und was das bedeutet und wie das praktisch aussehen kann.
****de Frau
413 Beiträge
Zitat von *******enig:
wenn mir die Bemerkung erlaubt ist: ich finde schon die Verbildlichung einer devianten Beziehung im Sinne von "anders als im Religionsunterricht gelernt" oder "anders als von den Altvorderen vorgelebt" als Büchse der Pandora problematisch. Das klingt für mich so, als wäre alles außerhalb der üblichen heteronormativen Standardschablone Papa-Mama-Kind eine Bedrohung und der Untergang des Abendlandes.

Das Sinnbild der Pandorabüchse wurde hier ja bereits kritisiert.

Tatsächlich ist es für mich Realität, dass Polyamorie etwas vom Normativen Abweichendes ist. Das mag in 50 Jahren anders aussehen, aber aktuell sehe ich noch keine vollständige Integration von Mehrliebe in unserer Gesellschaft. Sonst würde man darüber vermutlich kaum noch diskutieren, weil es ja dann als Normalität gelten würde.

Eine Büchse ist Polyamorie für mich zwar nicht, aber dennoch eine Art Öffnung meines Horizontes. Selbst wenn ich mich irgendwann wieder für etwas anderes entscheiden sollte, so habe ich doch etwas enorm Wertvolles für mich mitgenommen: Liebe darf frei und unendlich sein. Mehrliebe ist lebbar.

Diese Erkenntnis macht mich weiter und freier in meinen Handlungsoptionen als zuvor. Es ist schon zum Teil wie ein Aufwachen, für die Möglichkeiten dieser Welt.

Unabhängig davon, wofür ich mich letztlich entscheide.

Deshalb interpretiere ich auch "die Dose der Pandora öffnen" in dem hier dargestellten Kontext als eine Horizonterweiterung in Sachen Liebe, die sich manchmal bei einer erneuten Schließung einer Beziehung wie "verloren" anfühlt oder so, als müsste man sehr, sehr viel Hinzugewonnenes zurücklassen.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von *****al4:
Im übrigen bin ich der Überzeugung, das es völliger Unsinn ist, sich als grundsätzlich polyamor geneigt zu bezeichnen. Ich fand das ganz schön in dem hier überwiegend positiv empfundenen Interview mit Ilan Stephani: sie sagte, es sei völlig normal, das man mehrere Menschen liebe; das tun wir alle.

Im Grunde tun wir das alle, aber es wie mit der Bisexualität: Im Grunde haben wir, falls wir nicht massiv davon weg-erzogen wurden, die Möglichkeit, mit jeglichem Geschlecht Sexualtität zu teilen. Und doch lehnen viele das für sich deutlich ab. So ist es auch mit der Liebe von Vielen: Im Grunde tun wir das alle, aber nicht wenige lehnen das für sich (und oft auch für andere) deutlich ab. Denn zum polamoren Fühlen muss noch die Haltung treten, dafür zu sein. Polypositivität. Sonst wird das polamore Fühlen verdrängt, abgespalten, einfach geleugnet oder als ungesunde Verirrung betrachtet.

Zitat von ****de:
Tatsächlich ist es für mich Realität, dass Polyamorie etwas vom Normativen Abweichendes ist. Das mag in 50 Jahren anders aussehen, aber aktuell sehe ich noch keine vollständige Integration von Mehrliebe in unserer Gesellschaft.

Das ist der Punkt: Obwohl praktisch jeder polyamor fühlen kann, will dies nur eine echte Minderheit zulassen. Eine, die die inhaltliche Dissonanz aushält, dass dieses normale Fühlen vom Normativen abweicht. Wir haben nicht nur noch keine vollständige Integration von Mehrliebe in der Gesellschaft, sondern diese ist leider noch normabweichender als regelmäßiger Kokainkonsum.

Zitat von ****de:
Deshalb interpretiere ich auch "die Dose der Pandora öffnen" in dem hier dargestellten Kontext als eine Horizonterweiterung in Sachen Liebe

Exakt so hatte auch ich es verstanden. Horizonterweiterungen sind immer eine Büchse der Pandora, die nicht wieder geschlossen werden kann - für manches Regime eine Büchse des Grauens.

Zitat von *******orph:
Und ja, ich kalkuliere da aus Erfahrung mit rein, wie der andere das „Mono“ und das „Vorwarnen“ interpretieren könnte.

Und das geht gerne so: „Okay, wir fangen zu zweit an und wenns toll ist und sie mich liebt, gibts gar keinen Anlass für Fremdverlieben. Und wenns doch passiert, kann ich Nein zur Öffnung sagen, weil wir starten ja Mono, da darf ich das.“

Dann muss die Warnung deutlicher sein und den Satz enthalten: "Wir fangen zu zweit an, und wenn's toll ist, werde ich mich in noch jemanden verlieben - stell dich auf jeden Fall darauf ein. Du kannst zur späteren Öffnung nur über meine Leiche Nein sagen."

Zitat von *******orph:
Da sag ich doch lieber gleich:
„Ja, ich lass mich gerne auf dich ein und zur Zeit gibt es niemand anderen. Ich kann mich auch in andere Menschen verlieben, wenn ich schon jemanden liebe. Und wenn das passiert, möchte ich mich auch darauf einlassen, wenn es sich gut für mich anfühlt.“

Oder so. Ist letztlich das selbe.

Zitat von *****al4:
ich sage ihm schlicht, das ich mich auch auf andere einlassen könnte, wenn sie mir denn begegnen. Und das ich das dann auf jeden Fall offen kommunizieren würde.

Oder so. Ist auch die selbe Warnung mit anderen Worten.

Zitat von *****al4:
nein ich muss mein Gegenüber nicht warnen. Welch schreckliche Vorstellung, mein Gegenüber warnen zu müssen!

Das widerspricht der vorstehenden Warnung. Die meisten warnen halt nicht ... mit den Folgen, die wir hier ständig im Forum lesen: Drama, Drama, Drama.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******beth:
Bist Du sicher, dass Du
poly fühlst
und/ oder
poly leben möchtest?
Ich glaube ja. Ich weiß, ich bin anders als du. Du bist so zur Welt gekommen, wärend ich "konvertieren" muss.

Zitat von ******unt:
Auch für mich schwingen da so viele Ängste mit, dass es mir schwer fällt, da eine wirklich freie Entscheidung für poly zu erkennen.
Warum sollte meine Entscheidung nicht frei sein? Dass das oben erwähnte "Konvertieren" mit vielen Ängsten verbunden ist, das überrascht mich nicht.

Zitat von *******enig:
dass diese Vorgehensweise schlicht und einfach nicht EHRLICH ist.
*hae* Ich habe ja geschrieben, dass ich vorwarnen würde. Damit meine ich von Anfang an offenlegen, dass ich vielleicht später wieder polyamor leben möchte. Auch wenn die Beziehung de fakto Mono startet.

Zitat von ****on:
Im Moment sind wir zwar nur zu Zweit, weshalb sich deine Vorliebe für Monoamorie gerade zufällig mit meinem so gesehenen Zweier-Polykül deckt. Aber ich sage dir bereits jetzt: das wird sich ändern. Du bist so betrachtet bereits jetzt Teil meines langsam wachsenden Polyküls. Mache Dir klar, ob das so für dich geht, andernfalls verzichten wir auf eine Beziehung. Du kannst dich später nicht beklagen, denn ich warne dich hiermit offen und transparent vor."
Ja, das würde ich sagen. Mit dem Unterschied, dass es auch sein kann, dass es sich nicht ändert. Weil vielleicht gar kein zweiter Mann auftaucht, mit dem ich eine Beziehung möchte.

Bei der Partnersuche könnte es einen Unterschied machen, ob ich sage:
" Früher oder später werde ich eine zweite Beziehung starten, denn ich bin polyamor."
Oder:
"Es könnte sein, dass ich irgendwann jemanden kennenlerne, den ich auch liebe und mit dem ich dann auch eine Beziehung haben möchte, parallel zu dir. Das nennt sich übrigens Polyamorie."

Zitat von *******orph:
Und ja, ich kalkuliere da aus Erfahrung mit rein, wie der andere das „Mono“ und das „Vorwarnen“ interpretieren könnte.

Und das geht gerne so: „Okay, wir fangen zu zweit an und wenns toll ist und sie mich liebt, gibts gar keinen Anlass für Fremdverlieben. Und wenns doch passiert, kann ich Nein zur Öffnung sagen, weil wir starten ja Mono, da darf ich das.“
*oha* Da müßte ich sicherstellen, dass der potentiell Zukünftigte sich keine falschen Vorstellungen oder Hoffnungen macht! Ich meine - er darf darauf hoffen, dass er sich nie mit diesem Thema auseinandersetzen muss. Aber darauf bauen kann er nicht. *nein* Und falls das so für ihn nicht okay ist, dann passt es nicht.
muss.

Zitat von a_account:
„Auch für mich schwingen da so viele Ängste mit, dass es mir schwer fällt, da eine wirklich freie Entscheidung für poly zu erkennen.
Warum sollte meine Entscheidung nicht frei sein? Dass das oben erwähnte "Konvertieren" mit vielen Ängsten verbunden ist, das überrascht mich nicht.


Es ist gut und freut mich zu lesen, dass Du @******yan Deine Entscheidung als frei erleben kannst. Ich halte es nur nicht für selbstverständlich in der Konstellation zusammen mit Angst, welche auch zu einem Tunnelblick kann - nicht muss.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ******yan:
Aber ich sage dir bereits jetzt: das wird sich ändern. Du bist so betrachtet bereits jetzt Teil meines langsam wachsenden Polyküls. Mache Dir klar, ob das so für dich geht, andernfalls verzichten wir auf eine Beziehung. Du kannst dich später nicht beklagen, denn ich warne dich hiermit offen und transparent vor."
Ja, das würde ich sagen. Mit dem Unterschied, dass es auch sein kann, dass es sich nicht ändert. Weil vielleicht gar kein zweiter Mann auftaucht, mit dem ich eine Beziehung möchte.

Das gilt für jeden Poly, dass er das Boot nicht füllen kann, weil einfach nicht die richtigen Leute zu finden sind. Es zu erwähnen kann wie eine Art Lockangebot herüberkommen: "Ich in poly, aber mach dir mal nicht zu viel Sorgen, kann gut sein, dass wir mangels Gelegenheit unter uns bleiben."

Das wäre das Gegenteil von:

Zitat von ******yan:
*oha* Da müßte ich sicherstellen, dass der potentiell Zukünftigte sich keine falschen Vorstellungen oder Hoffnungen macht!

Es wäre eher dieses Signal:

Zitat von ******yan:
Ich meine - er darf darauf hoffen, dass er sich nie mit diesem Thema auseinandersetzen muss.

Und dann passiert vermutlich das:

Zitat von *******orph:
Und das geht gerne so: „Okay, wir fangen zu zweit an und wenns toll ist und sie mich liebt, gibts gar keinen Anlass für Fremdverlieben. Und wenns doch passiert, kann ich Nein zur Öffnung sagen, weil wir starten ja Mono, da darf ich das.“

********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******unt:
Es ist gut und freut mich zu lesen, dass Du @ Poly_Cyan Deine Entscheidung als frei erleben kannst. Ich halte es nur nicht für selbstverständlich in der Konstellation zusammen mit Angst, welche auch zu einem Tunnelblick kann - nicht muss.
@******unt
Welche Art Tunnelblick meinst du?

Zitat von ****on:
Das gilt für jeden Poly, dass er das Boot nicht füllen kann, weil einfach nicht die richtigen Leute zu finden sind.
@****on
Das klingt irgendwie, als ob man das Boot füllen müßte..? Ich empfinde das nicht so.

Ich stimme dir (und @*******orph) zu, dass ein potentieller Zukünftiger mit Monoerziehung vielleicht nur das hört, was er hören möchte und sich denkt: "Wird schon nicht soweit kommen, dass ich meine Partnerin teilen muss, wenn sie mich wirklich liebt, dann wird sie mono bleiben." etc. Und dann ist er baff, wenn es doch anders kommt.

Ich denke halt einfach, dass das Wort Polyamorie auch abschreckend sein kann. Manchmal ganz unnötig, weil ein Zweier-Polykül und eine monoamore Beziehung identisch gelebt werden können.

Ich sehe grad vor meinem inneren Auge, wie mein Partner und ich runzelig und klapprig im Altersheim sitzen und er mich fragt: "Schatz, wann kommt denn nun das mit deiner Polyamorie, viel Zeit bleibt uns nicht mehr und ich hab mich so gründlich darauf vorbereitet! *haumichwech*
******ore Frau
4.635 Beiträge
Ich glaube ja. Ich weiß, ich bin anders als du. Du bist so zur Welt gekommen, wärend ich "konvertieren" muss.

Das stimmt so nicht. Ich habe mit 42 entdeckt, dass ich polyamor fühle. Und es entstand nicht aus einer Verliebtheit einem zweiten Mann gegenüber, sondern aus einer spirituellen Form von All- eins- Liebe, die ich unbedingt in die Welt bringen wollte.

Und so bin ich durch viele Konstellationen und Situationen mäandert. Einiges war traumhaft schön, anderes war alptraumhaft schrecklich. Aber ich bin vielen Menschen und eben auch mir selber sehr nahe gekommen. Habe viele Ängste verloren. Möchte NICHTS davon missen.

Und ich label das gar nicht mehr. Ich würde behaupten, dass jeder, der mich kennenlernt, mich deshalb kennenlernt, weil er mich aus irgendwelchen "offenen" Bezügen kennt. Und ob ich das explizit "polyamor" nennen will, weiß ich gar nicht.

Ich habe einfach die Freiheit, Menschen nah zu kommen, egal wo und wie. Körperlich, sexuell (das unterscheide ich!) seelisch, geistig, emotional und ich gewähre diese Freiheit auch Partnern, anders wäre es für mich nicht denkbar, weil es meinem Empfinden von Menschsein entspricht.
Die Einzelheiten sind immer verhandelbar: Rücksichten, Ängste gemeinsam durchstehen, mal Distanz, mal intensive Annäherung, alles ist immer im Fluss.
@******yan

*rotfl*
Der letzte Absatz!

Genau das. Es geht darum, dass der andere versteht, dass unabhängig von ihm diese Gefühle und Wünsche auftreten können. Und dass du dem dann nachgehen möchtest.

@****on hat es gut zusammengestellt. Deine anfänglichen Formulierungen klingen recht bedächtig - ein wenig nach „in Sicherheit wiegen“.
Und genau das sehe ich als kritisch, nicht den Mono-Partner.
Das Denken, dass Mono sicherer wäre.
Das Mono bis zum Lebensende drin ist, dass alles „gut“ werden kann und der Ernstfall Poly nicht eintreten muss.

Vielleicht ist es das, was @*****al4 am Wörtchen Vorwarnen angestoßen hat.

Es ist ja keine Warnung, weil nix schlimmes (meinem Empfinden nach).
Nur ein Statement. So ticke ich, das ist auch Teil von mir.


Möglicherweise macht man sich das Leben schwerer, wenn wir es so empfinden, dass wir den anderen vorwarnen müssen.
Da schwingt was mit.
@******yan

Welche Art Tunnelblick meinst du? [bzw. ich]

Keinen bestimmten. Nur ist in einer Angstsituation das gründlich, lange nach allen Seiten hin abwägende Nachdenken vor einer Entscheidung nicht so sehr angesagt.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******orph:
Und genau das sehe ich als kritisch, [...]
Das Mono bis zum Lebensende drin ist, dass alles „gut“ werden kann und der Ernstfall Poly nicht eintreten muss.

Da ich nicht in die Zukunft sehen kann, weiß ich ja nicht, ob ich jemals Polyamorie praktizieren werde. Oder zumindest solange, wie ich mit dem potentiellen Zukünftigen zusammen wäre. Ich will nicht aus Prinzip poly sein, sondern nur dann, wenn dafür ein Grund auf zwei Beinen auftaucht. (Ein zweiter Mann, mit dem ich auch eine Beziehung möchte.)

Aber ein potentieller Zukünftiger mit Mono-Hintergrund mag sich vielleicht gar nicht erst auf mich einlassen, weil mein latentes Poly-sein ihm Angst macht. Zu Recht, finde ich. Der Schritt von mono zu polytolerant ist kein Pappenstiel! *puh*
Das fände ich halt sehr schade, weil es so viele Mono-Männer gibt und verhältnismäßig wenig Poly-Männer.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******unt:
Keinen bestimmten [Tunnelblick]. Nur ist in einer Angstsituation das gründlich, lange nach allen Seiten hin abwägende Nachdenken vor einer Entscheidung nicht so sehr angesagt.
@******unt
Achso - das ist bei mir erst ab Panik so. Und Panik hab ich hier keine. *gg*
Also die Angst zweiter Ordnung:?

Meine Angst, dass mein Poly-sein beim Anderen/bei der Anderen Angst auslöst oder auslösen könnte.

Ein interessanter Aspekt ist die Kategorie:

Poly-tolerant in Unterscheidung zu mono- und poly-sein
Zitat von ******yan:
Zitat von ******unt:
Keinen bestimmten [Tunnelblick]. Nur ist in einer Angstsituation das gründlich, lange nach allen Seiten hin abwägende Nachdenken vor einer Entscheidung nicht so sehr angesagt.
@******unt
Achso - das ist bei mir erst ab Panik so. Und Panik hab ich hier keine. *gg*

Gut, dann habe ich offenbar mehr hinein interpretiert als drin ist.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******orph:
Das Denken, dass Mono sicherer wäre.

Auf jeden Fall einfacher, weil niemand drittes dabei ist. Bei der Monoamorie gibt's nur eine Beziehung zu berücksichtigen, bei Polyamorie sind es mindestens zwei bis drei.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ******yan:
Da ich nicht in die Zukunft sehen kann, weiß ich ja nicht, ob ich jemals Polyamorie praktizieren werde. Oder zumindest solange, wie ich mit dem potentiellen Zukünftigen zusammen wäre. Ich will nicht aus Prinzip poly sein, sondern nur dann, wenn dafür ein Grund auf zwei Beinen auftaucht. (Ein zweiter Mann, mit dem ich auch eine Beziehung möchte.)

Du willst sozusagen als Mono firmieren dürfen bis ein zweiter Mann für eine Beziehung auftaucht, und erst dann bedarfsgesteuert poly werden.... das ist schon ein heiterer Gedanke *lol* ! Bringt das einem Monopartner zusätzliche Sicherheit, dass Du jederzeit Poly werden kannst, wenn jemand Neues in Frage kommt? Im Vergleich zu der Idee, dass Du ohnehin poly bist - also eine polypositive Haltung besitzt?
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****on:
Bringt das einem Monopartner zusätzliche Sicherheit, dass Du jederzeit Poly werden kannst, wenn jemand Neues in Frage kommt? Im Vergleich zu der Idee, dass Du ohnehin poly bist - also eine polypositive Haltung besitzt?

Ich denke schon. Es besteht ja die reale Möglichkeit, dass niemand anders in Frage kommt. Zumindest nicht genug, als dass ich meinen hypothetischen Partner vor die Wahl stellen müßte, entweder polytolerant zu werden oder sich von mir zu trennen.

Schätzt du diese Wahrscheinlichkeit so gering ein?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.