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Wenn Liebe loslassen bedeutet....

@ brujita, leider gebe ich Dir Recht
... auch wenn ich Dir viel lieber sagen würde, kämpfe um ihn, denn er wird ohne Dich nie glücklich werden!

Ich stelle mir gerade diese Frage!
Aber da Du ihn bereits lange kennst und alles versucht hast, dann wird er seine Frau niemals aufgeben.
Aber warum?
Liebt er seine Frau mehr als Dich?
Das glaube ich nicht.
Vielmehr handelt es sich wohl um die typisch männliche Bequemlichkeit, das vermeintlich unabänderliche hin zu nehmen, als für das, was man erträumt zu kämpfen. Wenigstens Teile davon zu erhalten anstatt alles beenden zu müssen.

Wie heißt es doch so schön?
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Klingt hart, aber genau so kommt es mir vor ... sorry.

@ brujita, noch eine Frage an Dich:
Geht es Dir persönlich jetzt besser, mit dem Wissen ihn gehen gelassen zu haben?
Oder war sein Leiden für Dich leichter zu ertragen?

In der Beantwortung dieser Frage für Dich, liegt auch die Antwort, ob Deine Entscheidung für Dich ganz persönlich auch die Richtige war!

Liebe Grüße und viel Mitgefühl,
Erat0
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
mit Verlaub erat0..
..davon wissen wir doch nichts. Du unterstellst eine Bequemlichkeitsentscheidung, obwohl doch brujita schreibt:

Ich habe gesehen, wie sehr es ihn zerreisst.

Ich wünsche dir, niemals in die Situation zu kommen, zwei zu lieben, und vor die Wahl gestellt zu werden, es ist die Hölle.

LG
Kaiserschmarrn
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Erat0, die Entscheidung, freizulassen, loszulassen zu treffen, das ist meistens viel schwerer, als weiterzumachen, zu zerren, wo nichts sich bewegen kann. *snief*

Edit: Und nochmal aus einer Diskussion mit Kaiserschmarrn heraus, vielleicht sollte ich etwas erklären ... Ich finde nicht, daß die Entscheidung zum Loslassen leicht sein sollte. Bevor man das macht, kämpft man doch, logisch, dreht - hoffentlich - jeden gottverdammten Stein um, auf der Suche nach einem Ausweg. Aber wenn sich nichts bewegt, dann wird es Zeit, sich für`s Loslassen zu entscheiden.
Die Entscheidung dafür ist schwer, das Aufgeben. Aber wenn sie da ist, ist es still und wird es leicht.
Das Loslassen heißt für mich dann, daß ich Frieden habe, nicht mehr handeln muß, einfach akzeptieren kann, keine Hoffnung mehr, die mich treibt und aufbäumen läßt. Es heißt aber nicht, daß die Gefühle weg sind.
Lieben kann man auch in Trauer und Ruhe.
@ Kaiserschmarrn, ich bin gerade in der Situation :-(
@ Kaiserschmarrn, Du hast Recht, dass brujita schrieb:
Ich habe gesehen, wie sehr es ihn zerreisst. Ich habe gesehen, dass er nur mit seiner Frau glücklich sein kann, sie aber nicht, solange es mich gibt. Ich will ihn glücklich sehen. Auch wenn das bedeutet, dass es ohne mich sein muss.
Und ich weiß selbst, wie so etwas einen zerreißen kann.
Und doch habe ich oft das Gefühl, auf einen geliebten Menschen vollends verzichten zu müssen, dass würde mich nicht mehr nur zerreißen, sondern es würde mich zerstören. Aber zum Glück ist das für mich noch hypothetisch.

Deshalb möchte ich einfach in den Raum hinein einmal genau diesen Punkt hinterfragen!
Welche Situation wird hier für alle Beteiligten die Beste sein?
Keine ist oder wird wirklich gut ...

was in mir natürlich die jetzt gegebene Situation deutlich macht:
Jetzt sollte es für seine Frau "gut" sein!

Aber ist es dass wirklich?
Wird es jetzt für seine Frau gut sein, wenn sie wiederum ihren Mann nicht glücklich sehen wird?
Dann könnte man ihr auch unterstellen, dass sie ihren Mann nicht so sehr liebt.

Liebe Grüße,
Erat0
**********ncer2 Mann
83 Beiträge
@ welt
... armer über alles geliebter schatz (für alle die mich hier noch nicht kennen, ich bin der mann des kl. span hexchens)
nach, wie ich denke sehr reiflicher überlegung hast du eine wirklich mutige entscheidung getroffen. du hast es dir dabei wahrlich nicht leicht gemacht und ich kann nur den hut vor so viel courage ziehen.
es tut mir sehr sehr leid um diese besondere grosse liebe, denn ich sehe wie es dir jetzt geht, wie es ihm geht und könnte mir die haare raufen dass ich keine lösung für uns alle 4 habe.
trotzdem denke ich war es die einzige entscheidung, die dich und damit uns alle aus der mittlerweile regelrecht verfahrenen pattsituation herausgebracht hat.
die verletzungen, schmerzen, wunden und narben, die werden lange bleiben . aber wie mit physischen wunden wird auch hier ein heilunsprozess einsetzen und wer weiss eines tage erkennt man die narben kaum mehr. ganz weg werden sie freilich nie sein.
du hast loszulassen begonnen. das ist gut. erinnere dich an die schönen momente. nimm sie mit. schliesse sie in dein herz und erzähl mir davon, wenn du den richtigen moment für gekommen hältst.
nur klammere dich nicht an das was war, sondern geh weiter in die zukunft. unser beiden mädels und ich, wir begleiten dich gerne auf diesem weg.
ildüa
Die Entscheidung dafür ist schwer, das Aufgeben. Aber wenn sie da ist, ist es still und wird es leicht.
das hast du ziemlich gut auf den punkt gebracht, venice. lange bevor ich mich entscheide loszulassen ist ein längerer prozess des leidens, versuchens, überlegens und redens vorausgegangen. dieser zustand in dem man einen ausweg sucht und sich immer wieder ausweglos oder gar ohnmächtig fühlt - ist für mich einfach nicht auf dauer erträglich. loslassen beendet diesen endlosen kampf, die ewigen planspiele im kopf und schenkt mir ruhe. wenn auch eine teuer erkaufte ruhe!

@****ita
Das ist bei mir leider nicht so. Selbst jetzt wechselt Loslassen-wollen, Einsicht, Trauer mit einer unbändigen Wut.
ich kann deine wut auf sie und ihn sehr gut verstehen - es haben schon andere außer mir in einem anderen thread geschrieben, dass eure geschichte wut in einem aufkommen lässt! *freundchen*

Und nicht zuletzt Wut auf mich, dass ich nicht um mein Lebensglück kämpfe.
aber in diesem punkt kann ich dir nicht folgen.
du hast um eine offene, ehrliche und respektvolle art diese liebe zu leben gekämpft, hast ihnen raum zur klärung ihrer differenzen gegeben, bist länger in der verbindung und im kontakt geblieben als es viele andere angesichts der situation und seines verhaltens getan hätten!

was kannst du darüber hinaus machen?
seine frau bekämpfen? das wäre unsinn, sie ist in der stärkeren position und weiß es. nutzt es vielleicht auch bewusst oder unbewusst geschickt.
ihn dazu zwingen sich für seine eigenen gefühle und sein lebensglück gerade zu machen? da frage ich mich wie du das anstellen sollst...

bei all der liebe, die du empfunden und auch genossen hast ist auch schon länger viel leid, schmerz und trauer in deinem leben gekommen.
mit der entscheidung loszulassen entlässt du nicht die liebe aus deinem leben, sondern den schmerz und das leid was sich durch die umstände damit verbunden haben. damit ist dein loslassen der erste schritt in richtung frieden und zukunft - eine andere art um sein lebensglück zu kämpfen!

du hast glaube ich einen tollen partner an deiner seite und eine familie, die zu dir stehen und dich auf diesem weg begleiten wird - nimm ihr geschenke an und gewinne stärke daraus!

ich wünsche dir viel kraft, liebe und wieder sonne in deinem herzen meine liebes hexchen! *blume*

alles liebe,
venuskind
******gel Frau
1.709 Beiträge
ohne alles zu lesen....
liebe ist was so schönes und das schmerzlichste das man im leben erfahren muss....es stumpft uns unter umständen ab was anderen we tut....doch es ist nie falsch jemand gehen zu lassen um ihn glüchlich zu sehen auch wenn man selber leidert....das bedeztet auch liebe!!!!


Liebe muss das Einzige sein,
das Gott und der Teufel zusammen erschaffen haben !

Liebe zerstört Freundschaften und bricht Herzen.
Liebe ist das einzige das dich dazu bringt, so zu handeln wie du es nie gelernt oder getan hast, und wie du normalerweise nie handeln würdest.

Viele Menschen sterben an der Liebe und doch ist sie das Einzige, das so schön ist, dass niemand ohne sie leben kann....

Venuskind hat Recht!
Schön, wenn solche Themen immer wieder neue Gesichtspunkte aufzeigen.
Wenn man allen Argumenten gegenüber offen bleibt, dann kann sich auch das eigene Bild verändern und bleibt nicht starr *g*

Venuskind schrieb:
bei all der liebe, die du empfunden und auch genossen hast ist auch schon länger viel leid, schmerz und trauer in deinem leben gekommen.
mit der entscheidung loszulassen entlässt du nicht die liebe aus deinem leben, sondern den schmerz und das leid was sich durch die umstände damit verbunden haben. damit ist dein loslassen der erste schritt in richtung frieden und zukunft - eine andere art um sein lebensglück zu kämpfen!
Ja, damit hat Loslassen einen hohen Qualitätsstatus erworben!
In ferner Zukunft werden doch nur noch die schönen und liebevollen Momente ihren Raum in den Gedanken haben und das Herz nicht mehr nur mit Schmerz, sondern mit aufmunternder Wehmut füllen.

Ich finde in diesem Zusammenhang diese beiden Gedichte sehr schön:
Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe,
wenn ich sage, dass du mir das Liebste bist;
Liebe ist, dass du mir das Messer bist,
mit dem ich in mir wühle.

(Franz Kafka, Briefe)
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

Rainer Maria Rilke
Aus: Frühe Gedichte (Engellieder)

Liebe Grüße,
Erat0
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@ private_dancer
Du bist wirklich ein ganz besonderer Mensch.
Danke, dass du für mich da bist.

*kuss*
brujita
******ind Mann
96 Beiträge
Liebe und Schmerz...
Meine liebe Brujita,

du kennst meine Ansicht über das, was sich zwischen deinem Geliebten und seiner Frau abgespielt hat bestens.

Deshalb hier vielleicht mal etwas "unkonkreter" und allgemeiner betrachtet:
Den Thread "Liebe ist...?" Wollte ich vielleicht irgendwann mal eröffnen, weil ich glaube, dass es darauf unendlich viele, subjektive Wahrheiten und Definitionen gibt, die alle ihren Wert haben.

Ich denke über den starken Tobak von darkangel nach:
Liebe muss das Einzige sein, das Gott und der Teufel zusammen erschaffen haben

Wenn ich das recht erinnere wurde in einem anderen Thread schon geschrieben, dass Liebe und Beziehungen zweierlei sind - und ich denke das macht die Sache mit Gott und dem Teufel klar.

Liebe ist etwas sehr "Göttliches", Schönes, Wahrhaftiges, Öffnendes... etwas, das mit Freiheit, Wertschätzung, Hingabe zu tun hat und irgendwie fast untrennbar mit Loslassen einher geht!

Ich glaube deshalb, dass es unmöglich ist an Liebe zu leiden – sie kann höchstens so überwältigend groß sein, dass wir sie nicht fassen können!!!

Wir kommen auf die Welt als vollkommen offene Empfänger für alles und senden Signale ohne Berechnung und Vergleiche... Schmerz gibt es auch, aber nicht die Art psychischen Schmerz, der später für soviel Leiden sorgt. Fast unwillkürlich lächeln wir zurück, wenn uns ein kleines Kind anstrahlt - das funktioniert nicht im gleichen Maße mit Erwachsenen...
*nene*

Der Zustand eines Kindes ist nicht frei von Leiden, aber es gibt noch die „Einheit“, die man paradiesisch nennen könnte!

Mit jedem Schritt in die Selbstständigkeit muss das Kind Unterschiedsbildung betreiben – also Grenzen und Objekte identifizieren, die es natürlich bei den Eltern abguckt.

Und um jetzt komplett biblisch zu werden:
Ein Mann traf den Teufel und fragte ihn nach einem guten Tipp! Der Teufel sagte: Sag niemals „ich“ – damit du nicht so wirst wie ich!

Nach meinem beschränkten theologischen Wissen war Luzifer der erste aller Engel – aber er „fiel aus der Einheit“, weil er vor Gott „ich“ sagte!

Wir alle brauchen ein Selbst, eine Person, eine praktisch-funktionale Identität, damit wir im Alltag lebenstauglich sind. Das Ich ist nur ein Konstrukt, das sich aus den „Du-Botschaften“ in der Kindheit (und – wenn auch weniger nachhaltig – danach) errichtet und dann in Selbstbotschaften übergeht... was fast den ganzen Tag in unserem Kopf quascht und quatscht sind nicht wir, sondern diese Instanz... aber da wir uns irgendwann mit diesem ich verwechseln, folgen wir dem Gequatsche, damit es unsere Realität zusammenhält, die in, von und v.a. FÜR die Umgebung zusammengestöpselt wurde (und wenn man mal genau hinhört, dann ist in diesen automatischen Gedanken NICHTS Neues!!!).

Wir lassen uns auf die kulturellen Beschränkungen ein, die uns umgeben, damit wir ein Teil dieser Kultur werden können, damit eine Basis für Beziehungen geschaffen wird! In unserer Gesellschaft gilt das Mono-Ideal und jedeR der/die versucht etwas anderes zu leben hinterfragt und bricht ungeschriebene Gesetze.

Das stört andere Egos – und da fängt der Wächter, der unsere Person einst sein sollte an unser Wärter zu werden: Durchfahrt verboten!
*polizei*

Entwicklung, Öffnung, Freiheit?

Das bedeutet Veränderung und Risiko... und der Quatschkopf im Schädel ist mal als Sicherheitsberater eingestellt worden – leider verbeamtet und unkündbar!

Ich glaube nicht, dass der Teufel böse und Gott gut ist – es geht eher um verschiedene Schichten oder Ebenen der Wahrheit!

Wenn der Teufel – die arme Sau – an seinem Ich hängt (was ich ihm leider sehr gut nachfühlen kann) und es in jeder Religion heißt, dass Gott keinen Namen hat, dann macht das deutlich, dass da eine Existenzform für Grenzen und die andere für Grenzenlosigkeit steht!

Wenn ich zur U-Bahn sprinte brauche ich eine Wahrnehmung fester Grenzen... wenn ich mit einer Musik, einem Bild, einer Partnerin verschmelze, dann wird jede Grenze den Austausch behindern, den Genuss einschränken, das Lebendige limitieren.

Wenn unsere Grenzen verletzt werden – egal ob physisch oder psychisch - ist die spontane Reaktion Kontraktion! Wer eine reinkriegt krümmt sich vor Schmerz – er macht sich nicht weit und sagt: Bitte mehr davon!

Na gut - es gibt Ausnahmen *spank*

*g*


Das es auch anders geht weiß jeder, der mal beim Yoga in einen Dehnungsschmerz reingeatmet hat... der in einer Therapie alte Blessuren mit Achtsamkeit und Liebe (!) neu gespürt hat...

In der Hypnose gibt es die sogenannte Angst-Erwartungs-Schmerz-Triade. Will heißen, je mehr ängstliche Erwartung ich aufbaue, desto deutlicher fokussiere ich auf den kommenden Schmerz und werde ihn viel intensiver erleben!

Aber es geht auch andersrum – ein Klient kann mit etwas Training in Hypnose im Geiste an einem Südseestrand spazieren gehen und das ferne Sausen ist eigentlich nicht der Jet-Ski sondern der Zahnarztbohrer, der gerade den Kieferknochen auffräst – ohne Betäubung!

Wir sind unglaubliche Wesen! *koenig*

Es gibt nach meiner Erfahrung auch bei psychischen Schmerzen die Möglichkeit dem konditionierten Reflex zu folgen, der z.B. Beziehungen abbricht, wenn sie unklar oder gefährlich (für unsere Vernunft) werden oder sich an die Alternative zu erinnern und den Schmerz zuzulassen – „reinzuatmen“, sich dem zu öffnen... daran zu wachsen!

Das ist kontraintuitiv, aber nach meiner beschränkten Erfahrung damit ist es möglich den Schmerz in einer völlig anderen Farbe wahrzunehmen, ihn oft sogar völlig aufzulösen – ihn sozusagen als Weg zu nutzen (wo er eh schon mal da ist!), das eigene Ego, die eigenen Grenzen sehen zu lernen und dann vielleicht zu erweitern, darüber zu schmunzeln und sie künftig nicht mehr allzu ernst zu nehmen!

Ein Mann kam zum Zen-Meister und sagte: Meister ich bin so furchtbar unglücklich, mach dass es weggeht! Der Meister sagte: Kein Problem, leg dein Unglück auf diesen Tisch und ich nehme es von dir... Der Mann war etwas verwirrt (spürte in sich hinein) und meinte dann: Aber das geht nicht, da ist nichts, was ich auf diesen Tisch legen könnte... Und der Meister meinte: Dann habe ich es schon von dir genommen!

Wer hinschaut anstatt zu denken erlebt manchmal Erstaunliches! Und da wären wir dann wieder zurück in der Einheit – im Hier und Jetzt.

Ja – es gibt Schmerz... aber wenn wir nicht ständig damit beschäftigt sind die Welt in glückbringende und unglücklich machende Dinge, Gefühle und Menschen einzuteilen, dann kommt Schmerz und er geht auch sehr schnell wieder...

Als ich noch braver war in meinen Meditationsübungen habe ich unglaublich friedvolle Zustände erlebt, wenn ich es geschafft habe, nach schweren Enttäuschungen einfach die Klappe zu halten (auch geistig!!!) und hinzuspüren... Das fällt mir heutzutage wieder etwas schwerer (ich fauler Sack ich!!!)
*grins*

Und Ent-Täuschung heißt ja positiv formuliert:
Der Wahrheit einen Schritt näher zu sein!

Alten Menschen kann man oft anmerken, ob sie unter den Erfahrungen des Lebens eher härter und rigider geworden sind, oder diese schöne, reife Gelassenheit entwickelt haben, die da versonnen lächelnd sagt: Jaja... so ist das...
*opa*
.................

Deshalb glaube ich, dass Liebe so was ist wie ein Ruf des Lebens nach einer Öffnung zur höheren Wahrheit! Wir verlieben uns in das (im anderen), was wir noch entwickeln wollen oder in dieses Gefühl, dass uns durch den anderen mit einer tief ersehnten Qualität des Seins verbindet... der andere ist ein Katalysator!

Und dann kommen unsere Ansprüche an eine Beziehung, die Grenzen der Konventionen, die Angst sich zu verlieren, sich zu verletzlich gemacht zu haben, die Größe dieses Gefühls nicht aushalten zu können (Liebe kann Angst machen – da gab es mal diesen Thread mit dem Glücksboykott – laaaaang ist’s her *zwinker*) – kurz unser Sicherheitsberater zurück und die Vernunft! Und es ist nicht vernünftig sich wehrlos zu machen, sich hinzugeben – wunderschön vielleicht oder sogar der Sinn des Lebens (wasweißdennich!!!) aber eben NICHT vernünftig!

So – meine liebe Brujita... du wolltest dass ich schreibe und ich bin immer noch nicht fertig (Gott – wie in alten Zeiten gell?) – da haste den Salat!!!
*ggg*

.................

Du und Altair habt euch gefunden, euch geöffnet, Nähe zugelassen und Sehnsüchte befriedigt gefunden – ihr habt geliebt!

Dein Mann war offen genug das nicht nur zuzulassen, sondern sogar das Wundervolle daran zu sehen und deine Freude zu teilen!

Altairs Frau war zunächst auch offen... dann kam ihre Angst! Sie war diejenige, die sozusagen als erste „kontrahiert“ ist – etwas anderes konnte sie aus ihrer Wahrheit heraus nicht tun.

Es folgte Altairs Angst davor eine von euch zu verlieren. Seine Frau konnte ihre Grenzen nicht erweitern, er konnte nicht von dir lassen, das hat viel zerstört, weil Niemand einen klaren, entscheidenden Schritt gegangen ist oder in achtsamer und ehrlicher Kommunikation ein behutsames Wachstum bewirken konnte!

Und damit schleicht sich der Gedanke an Taktiken, Grenzen, Sicherheitsabstände etc. ein. Es könnte ja vorbei sein, es könnte verletzen... Ego strikes back!

Angst kommt vom Wort Enge... und die hat nichts zu suchen in der Liebe – ist aber der stete Begleiter als Antagonist, wenn die Liebe an den Türen rüttelt!

Du hast dir viel Gedanken gemacht um ihn und dich und um SIE!

Ihr habt euch versucht mit den gegebenen Grenzen zu arrangieren, denn das Risiko wäre andernfalls gewaltig gewesen.

Ihr habt euch abgekämpft – und auch Kampf und Liebe passen nicht so gut zusammen. Kennst du die Szene, in der Romeo frisch verliebt seinem einstigen Feind Tybalt in die Arme taumelt und – zunächst – durch absolut NICHTS zum Kämpfen zu bewegen ist? Ein Traum!!!

Es zeigt, dass ich zum Lieben eigentlich nicht mal das Gegenüber brauche (sondern nur meinen Entschluss, mein volles Herz offen zu tragen)... zum Streiten aber sehr wohl!

Und ich sag es mal ganz pompös, wie es hin und wieder so meine Art ist:
Eure Liebe war eben zu groß für eure (Um-)Welt...

Egal, ob du es jetzt beendet hast – ihr liebt euch immer noch und das wird wohl auch so bleiben! Seine Frau wird ihn nie wieder „für sich haben“, und das scheint sie auch immer mehr verstanden zu haben... dementsprechend warst DU für sie sicherlich die böse Verführerin (realistischer wäre die Wut auf ihren Kerl gewesen) und sie wurde immer misstrauischer und gekränkter, denn du hattest eigentlich keine Veranlassung zu einem Schlussstrich – das wäre SEINE Sache gewesen!

Ich glaube, dass Liebe mit Loslassen einhergehen sollte aber die Beziehungen haben das nicht hergegeben, also hast du die Beziehung losgelassen.

Denn unter solchen Umständen offen zu bleiben erfordert.... EINIGES!!!

Wenn alle Grenzen permanent über Monate in Frage gestellt werden, Sehnsucht, kurze Erfüllung, Hoffnung und immer neuer Schmerz sich die Klinke in die Hand geben dann ist es mit der Fähigkeit im alltäglichen Leben klarzukommen irgendwann nicht mehr weit her und die Vernunft ist dann vielleicht als Rettungsinsel gerechtfertigt.

.................

Ich glaube nicht, dass das alles wirklich zuende ist (das Gefühl sowieso nicht). Und ich weiß, dass es verdammt nahe liegend ist, sich unter diesen Schmerzen zu krümmen, zu verhärten, wütend, resigniert oder zynisch zu werden.

Aber ich glaube, dass es so auch besser möglich ist, an dem Schmerz zu wachsen, ihn anzunehmen, zu trauern, diese Liebe für das zu würdigen was sie war – sehnsüchtig, unerfüllt, hoffend, leidenschaftlich, heimlich, kämpferisch, hingebungsvoll, kostbar!

Und die Beziehung, die sich aus dieser Liebe ergeben hat, war schlicht das Beste, was euch unter diesen Umständen möglich war!

Du weißt, dass ich mit dir fühle!

Und um diesen Kurz-Roman mit einem letzten Bild zum Thema Liebe und Schmerz abzuschließen:
Auch wenn der Regen pladdert, scheint über den Wolken die Sonne, denn die spielen nicht mal ansatzweise in der gleichen Liga – nur muss man eben Pilot sein, um das zu sehen... oder eine Biene!
*sonne*

Alle(s) Liebe!!!
*******bri Frau
42 Beiträge
was ich lese ist sehr inspirierend und spricht in vielerlei hinsicht aus mir.. hier offenbaren sich ängste, sehnsüchte, erfahrungen in einem unglaublichen austausch, der mir unglaublich viel gibt..ich sag heut zum ersten mal etwas, aber diese thema und diese konversation hat soviel gedanken losgelößt..das regt tatsächlich zum romane schreiben an..aber von mir nur kurz, weil es mir oft schon ähnlich ging und das immer eine zereißprobe ist..

"Und nicht zuletzt Wut auf mich, dass ich nicht um mein Lebensglück kämpfe."

"aber in diesem punkt kann ich dir nicht folgen.
du hast um eine offene, ehrliche und respektvolle art diese liebe zu leben gekämpft, hast ihnen raum zur klärung ihrer differenzen gegeben, bist länger in der verbindung und im kontakt geblieben als es viele andere angesichts der situation und seines verhaltens getan hätten!"

wenn ich das richtig verstanden habe, ging es dabei nicht darum, bis zum bitteren ende zu kämpfen, weil man eben nicht nur an sich gedacht hat, an den moment das mit aller gewalt zu wollen, denn das hätte freilich noch mehr unglück, vor allem auch für einen selbst gebracht, sondern man hat raum gegeben die situation, die offenbar festgefahren war, entwickeln zu lassen, eine weg frei gemacht, sich wieder freiheit gegeben.. und dennoch hing man an dem was es erst zu dieser situation gebracht hat, wütend auf sich selbst zu sein, sich zu fragen, ob man aufgegeben hat..man hat sich das anders vorgestellt, so hatte man sich das ende nicht gewünscht, man wollte gar keine ende, nur stellt man sich immer die frage, wenn etwas vorbei ist, wenn man etwas verloren hat, wenn etwas für einen selbst schlimmes passiert, ob man wirklich genug getan hat, um in der situation mit allen möglichkeiten, eine für alle befriedigende lösung zu finden..

und ist es nicht so, wozu alles, wozu der schmerz, wozu dir reize, wozu das leben und das dürsten nach wissen und erkenntnis, und wie es hier so oft fällt, nach wahrhaftigkeit, wenn es keine hoffnung mehr gäbe? wenn man sich dieser frage nicht stellen würde? auch die bringt schmerz, aber lässt die hoffnung selbst nicht erkennen, dass wir noch am leben sind und dass es weitergeht?

klingt vielleicht abgedroschen, aber steckt dennoch wahrheit drin..

"wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"
nietzsche

und in diesem zusammenhang noch eine andere phrase, der man sich immer bewusst sein sollte..

"freiheit bedingt immer die freiheit des anderen"

ich denke brujita hat alles getan, was für sie im rahmen des möglichen war, aber dennoch im angesicht einer so verlustreichen(zumindest im ersten moment, solange der schmerz anhält)entscheidung,bleibt die frage nicht geklärt, ob es genug war..

aber wie es schon oft gesagt wurde und man wiederholt sich da.. dieser schmerz wird helfen, wenn man ihn zulässt, damit umzugehen, etwas positives daraus für sich mitzunehmen.. denn all das was war, bleibt, bliebt bei brujita und ihrer liebe, niemand kann das nehmen..
********weiz Mann
11.234 Beiträge
wenn Liebe loslassen bedeutet...
..dann heisst das:

als ich heute morgen aufgewacht bin.. da hab ich dich gesucht neben mir.
ich habe dich gespürt..
und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich das einfach nicht schaffe.
ich kann nicht mit dir und deiner frau leben.
wenn ich dich in mein leben lasse, werd ich nur noch mehr leiden.

...ich muss dies akzeptieren. Auch wenn Sie gleichzeitig das schreibt:

...ich habe dir alles gegeben was ich habe, mich dir völlig hingegeben emotional. ich kannte keine hemmungen, keine angst, es hat sich einfach so richtig angefühlt. ich habe dir mehr gegeben als mein mann je von mir bekommen hat. ich war einfach glücklich wenn du bei mir warst - ein kuss von dir, eine umarmung, und ich wusste, alles wird gut, ich wusste so muss es sein. mensch.. das ist so ein schönes gefühl.. das geht so tief... das ist so erfüllend.

du kannst mir das von dir nicht geben, du kannst mich nicht so lieben, auf dieselbe art wie ich dich liebe- das wär ja dann wohl auch gewesen wie im märchen ;-)

Nun es tut weh, verdammt weh! Soll ich aufgeben oder weiter kämpfen?
Nein ich hab mich für loslassen entschieden, wir habe Monate gekämpft aber es geht nicht. Sie kann nicht den polyamoren Weg gehen, es zerbricht Ihr das Herz. Und je näher wir uns kommen, um so mehr schmerzt es sie, in das Loch danach zu fallen.

Mein Verstand sagt zwar, es würde genauso passen aber mein Herz weiss, es geht nicht.

Es tut so weh das ich mich zurückziehe wie ein verletzer Hund und leide.
Alles in Frage stelle. Mich gegenüber meiner Frau verschliesse, es mir schwer fällt sie an mich heranzulassen...zerstöre ich jetzt die gerade erst wiedergefunde Liebe in der Ehe?
*******_by Paar
43 Beiträge
Auf halben Weg entgegen
Mir hat folgendes geholfen, als ich in der Situation war und sie mir nicht näher kommen konnte, obwohl ich gespürt habe dass sie es eigentlich wollte und sie auch gesagt hat dass sie es will.

Eines Tages hatte ich zu ihr gesagt: Ich bin zukünftig nur noch bereit den halben Weg zu dir zu kommen, deinen halben Weg zu mir musst du schon selbst breit sein zu gehen. ( Ich meine damit, den Weg den man emotional geht um beim anderen zu sein, ich hoffe ihr versteht mich da sonst noch mal nach fragen)

Seit dieser Zeit bewegt sie sich immer weiter auf mich zu, langsam aber stetig und zeigt mir immer wieder ihr Interesse. Sie braucht einfach ihre Zeit um so nahe mir sein zu können wie sie es gerne hätte.
Seit dieser Zeit hat der Kampf aufgehört und es ist ein gutes Gefühl für beide entstanden. Ich mache langsam und sie versucht sich zu beeilen. Sie schaft mir mein Platz in ihrem Herzen. Dieser Platz wird größer und größer. Bisher hatte darin nur ihr Mann platz.

Vielleicht hilft meine Erkenntnis jemanden.

Lg,
R.
Liebe heißt, den anderen glücklich sehen zu wollen. Und wenn ich sehe, dass du ohne mich glücklicher bist, wenn ich sehe, dass dein glück nicht an meiner seite liegt, dann muss ich dich leichten herzens ziehen lassen. Weil ich dich liebe
Woher stammt dieses Zitat?

Mit Verlaub - die Meinung "Liebe heißt, den anderen glücklich sehen zu wollen" halte ich für Unsinn. Und blinde Zustimmung anderer Forenteilnehmer zu diesem fragwürdigen Satz noch viel mehr. *zwinker*

Ich halte Liebe für ein tiefes Gefühl der Verbundenheit zu einem Menschen, und in dieser Verbundenheit ist der Wunsch, diesem Menschen nah und mit ihm zu sein, ganz natürlich.

Liebe heißt auch in ganz wichtigem Maße, SELBST glücklich zu sein.

Daher erscheint mir dieses Postulat (den anderen glücklich sehen zu wollen) sehr willkürlich.

Es wird der Größe der Liebe nicht gerecht.

Viele Grüße
Ch.
******gel Frau
1.709 Beiträge
Ich bnin nicht ganz deiner Meinung...
du hast schon recht das es natürlich ist das man mit dem Menschen den man lieben auch zusammen sein will...

Manchmal kann man zusammen nicht glücklich sein aber der eine ohne den Anderen!!! Und wenn man jemanden liebt nimmt man das doch auch in Kauf!!!

Erwarte keine Liebe als Gegenleistung. Warte bis sie in seinem Herzen wächst. Tut es das nicht, sei zufrieden, dass sie in deinem wuchs.
Es ist interessant ...
... wie manche Sichtweisen gerade dann erfolgen, wenn man sich selbst genau damit beschäftigt. So habe ich in der vergangenen Nacht für mich einen Zusammenhang zwischen Liebe und Ich finden können.

Es wurde hier im Forum geschrieben, dass der Erzengel Luzifer von Gott verbannt wurde, weil er das Wort "Ich" verwendete. Dieses Wort hat also in Gottes Welt keinen Raum. Mein Trauspruch lautet "Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott im ihm".

Wenn Gott also Liebe ist und das "Ich" in Gottes Welt keinen Raum hat, dann hat "Ich" auch in der Liebe keinen Platz. Und genau das habe ich für mich als richtig erkennen können. Egoismus, Eingrenzung, Unverständnis, all das, was sich auf "Ich" bezieht, hat wirklich nichts mit Liebe zu tun. Vielmehr bedeutet Liebe Verzicht, Entgegenkommen, Verständnis u.v.m.

Es heißt ja auch "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."
Also liebe Dich niemals mehr als Deinen Nächsten.
Und die Liebe macht das Ganze nur noch extremer, und das "Ich" hat dort wirklich keinen Platz ... nur noch das "Wir".

Ich weiß, dass diese Sichtweise für viele extrem ist, aber auch darin steckt auf viele Fragen eine Antwort. Also hoffe ich mit diesem Gedankengang einen Denkanstoß geben zu können, der vielleicht neue Wege weisen kann.

Liebe Grüße,
Erat0
*****wen Frau
138 Beiträge
Es heißt ja auch "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."
Also liebe Dich niemals mehr als Deinen Nächsten.
Und die Liebe macht das Ganze nur noch extremer, und das "Ich" hat dort wirklich keinen Platz ... nur noch das "Wir".

Und im Umkehrschluss aber auch: Liebe dich auch nicht weniger als deinen Nächsten.

Ach, ich weiß nicht, das fehlende "ICH" stößt mir da so ein wenig auf.
Warum kann es da nur ein WIR geben?
Bedeutet es, wenn es nur noch WIR gibt, nicht einen Identitätsverlust für den einzelnen? Kann ich dann nur noch mit dem anderen existieren?
So richtig mag ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, denn begebe ich mich dann nicht in Abhängigkeit?
wollen wir nur existieren?
@ eldarwen
Warum kann es da nur ein WIR geben?
Bedeutet es, wenn es nur noch WIR gibt, nicht einen Identitätsverlust für den einzelnen? Kann ich dann nur noch mit dem anderen existieren?
So richtig mag ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, denn begebe ich mich dann nicht in Abhängigkeit?


Nein, existieren kann ganz bestimmt jeder für sich. Aber ist existieren das, was wir wollen, was uns glücklich macht?
Wenn in einer Beziehung ein Part oft ICH sagt, dann bleibt dem anderen Part doch nur das DU oder es kommt zu häufigen Streitereien oder sinnlosen Diskussionen. *streit*
Wenn unser üblicher Sprachgebrauch das WIR ist, dann findet man gemeinsam den Konsens und jeder darf dabei als eigenständiger Mensch leben.


@ chennai
Mit Verlaub - die Meinung "Liebe heißt, den anderen glücklich sehen zu wollen" halte ich für Unsinn. Und blinde Zustimmung anderer Forenteilnehmer zu diesem fragwürdigen Satz noch viel mehr.

Mir (der w. Teil) ist deine Meinung, das als Unsinn abzutun, unverständlich. *motz* Wenn man sich hier im Forum bewusst einliest, wird doch sehr schnell klar, wie oft das eigene Glück vom Glück des Partner abhängt. Das hat nichts mit persönlicher Abhängigkeit zu tun, sondern mit Liebe und tiefen Gefühlen. *love2* Das mag nicht für jeden so gelten, aber nunmal für einzelne Personen ist das so und sollte nicht leichtfertig als "Unsinn" betitelt werden. *nono*

Da ich in unserer Beziehung den monogamen Part einnehme, während mein Partner seit einiger Zeit weiß, dass er der Polyamore- Typ ist, kann ich das zumindest für uns so genau definieren. ... aber das ist eine ganz andere Baustelle!
*****wen Frau
138 Beiträge
@True_Love
Nein, existieren kann ganz bestimmt jeder für sich. Aber ist existieren das, was wir wollen, was uns glücklich macht?

Ah ich merke, ich hab mich unklar ausgedrückt.
Nein, ich meinte auch nicht das bloße existieren (im Sinne von vor-sich-hinvegetieren). Mir gehts dabei um den Verlust der eigenen Identität, wenn ich mich beispielsweise völlig aufopfere und es kein ICH auch neben dem WIR geben kann. Ich meine ja nicht, dass eines das andere ausschließt.
**A Mann
86 Beiträge
Buchtips
Ihr schreibt mir vieles aus der Seele:

für uns, auf unserem Weg (in unserer Ehe) waren die Bücher:
von Michael Mary sehr hilfreich:
"5 Lügen, die Liebe betreffend"
"5 Wege, die Liebe zu leben"
" Mythos Libe" sehr hilfreich

und relativ und zu empfehlen in noch umfassenderem Sinne:
Precht "Liebe, ein unordentliches Gefühl"
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Mit Verlaub - die Meinung "Liebe heißt, den anderen glücklich sehen zu wollen" halte ich für Unsinn. Und blinde Zustimmung anderer Forenteilnehmer zu diesem fragwürdigen Satz noch viel mehr.

Da hätten wir eine klare Lektion in gewaltfreier Kommunikation ... Man kann problemlos sagen "Für mich stimmt der Satz nicht." und hat seine Meinung kundgetan - und nicht gewertet (es ist für mich Unsinn, wenn ihr das denkt) oder unterstellt [ihr stimmt dem blind zu (ich aber denke drüber nach]).

Für mich heißt Liebe in erster Linie tatsächlich, daß ich den geliebten Menschen glücklich sehen möchte. Und zwar ohne Altruismus, sondern weil a) es ein erfüllendes Gefühl ist, hemmungslos geben zu können und sei es das Gefühl zärtlichster Wärme. Und b) weil ich garnicht glücklich sein kann, wenn ein geliebter Mensch nicht glücklich ist. Und ich mich von dem in der monogamen Welt so verbreiteten Glauben "Wenn ich mich nur genug anstrenge, mich beweisen darf, wirst Du schon mit mir glücklich sein" für mich als falsch erkannt habe, jedenfalls in dieser Pauschalität ...
Meine besten Anstrengungen, größte Hingabe, Opfer oder sonstwas müssen bei weitem nicht in der Lage sein, jemanden glücklich zu machen. Und es ist auch nicht Sinn und Zweck, mich darin aufzugeben, daß jemand glücklich ist ... D.h. wenn ich es schaffe, den Gegenüber glücklich zu machen, indem ich bei ihm bin, aber jemand anderes darüber unglücklich ist, der für mich auch wichtig ist (und sei es, ich bin diese Person selbst), dann bin ich nicht glücklich - und damit dürfte jeder, der mich liebt, ebenfalls nicht glücklich sein.
Puh, was für ein Satz. *lach*

Jedenfalls ergibt sich ein Kreislauf, der durch die menschliche Macke "Wenn Handlung A nicht den gewünschten Erfolg bringt, muß ich A nur mit mehr Energie durchziehn" ganz schnell sehr sehr ungesund werden will. Und deswegen ist - meines Erachtens - sehr viel hilfreicher, eben das Loslassen als eine ganz wichtige Option anzusehen, ob Menschen glücklich zu machen, kurzfristig vielleicht nicht, langfristig aber möglicherweise schon.
Oder anders ausgedrückt: ich übe viel leichter Druck auf die Menschen in meiner Umgebung aus (was Gegendruck erzeugt), wenn ich meine eigene Perspektive vertrete, anstatt mit aller Kraft zu versuchen, herauszufinden, was sie glücklich machen würde - und ob das mit meinem Glück vereinbar ist.
Aufopfern soll sich niemand, aber Liebe alleine reicht nicht für ein glückliches Zusammenleben, leider.
@ Venice79
... aber Liebe alleine reicht nicht für ein glückliches Zusammenleben, leider.

Kannst Du mir hier weiter helfen?
Ich würde Deinen Ausführungen sehr gerne folgen, aber damit kann ich nicht viel anfangen. *hae*

Was neben der Liebe, was nicht durch die Liebe hervorgerufen wird, ist denn darüber hinaus für ein glückliches Zusammenleben erforderlich?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Naja, als Beispiel: Altair und Brujita, Yoyo und ihr zweiter Herzensbewohner. Oder verallgemeinert: ein poly und jemand, der das poly-Leben nicht leben kann oder will. Liebe schert sich um DIESE Grenzen nicht.
Aber glücklich macht es auch nicht.
Oder noch einfacher: einseitige Liebe, aufopfernde Liebe plus egoistische Liebe. Alles durchaus Liebe, aber nicht notwendig erfüllend.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Was neben der Liebe, was nicht durch die Liebe hervorgerufen wird, ist denn darüber hinaus für ein glückliches Zusammenleben erforderlich?

auch wenn ich nicht venice bin, ist die frage ernst gemeint? mir fallen zig sachen ein, die ein zusammenleben schwierig oder unmöglich machen selbst wenn man sich noch so liebt...

• inkompatible wertesysteme
• kulturelle unterschiede/probleme
• wirtschaftliche gründe
• familie
• andere partner
• berufliche gründe
• lebensgewohnheiten
• usw.

ich würde beispielsweise meine mir mit viel entbehrung, energie und arbeit aufgebaute berufliche selbstständigkeit nicht aufgeben um mit einem geliebten menschen zusammenleben zu können. denn das würde bedeuten einen wesentlichen teil von mir aufzugeben und u.a. mittelfristig auch zu problemen in der beziehung führen.
oder ich könnte beispielsweise auch nicht mit jemandem zusammenleben, der bestimmte religiöse ansichten vertritt und praktiziert, die mit meinem wertesystem unvereinbar sind...selbst wenn ich noch so tiefe liebe für diesen menschen empfinde.
@ brujita1, es ist Dein Thema für uns ...
... und Du hast es uns gegeben.
Deshalb will ich kein eigenes Thema für mich eröffnen, dazu erscheint es mir im Gegensatz zu Deinem einfach zu unwichtig, auch wenn ich plötzlich auf der anderen Seite stehe ... *traurig*

Ja, es ist richtig, Liebe alleine genügt nicht, was ich nun selbst erleben musste.

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Wollt' noch verweilen hier im Garten Eden,
wo klare Flüsse grüne Wiesen teilen,
wo Schmetterlinge fröhlich flattern
um eine bunte Blütenpracht.

Ein Schmetterling mit zartem Flügelschlag
ein sanftes Lüftchen er bewegt.
Doch kamen Schmetterlinge viel zu viele
und sanft und sanft wurd' rau und rauer

und ruft hervor den Sturm mit Urgewalt
und macht den Garten leer und öd.
Nun steh' ich hier in düst'rer Stille,
nichts lädt mehr zum Verweilen ein.

So wend' ich mich dem dunklen Horizont entgegen,
denn eines ist für mich gewiss,
es wartet schon seit langem dort
ein wunderbares Land auf mich.

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Liebe Grüße,
Erat0

P.S.: True_L0ve (w), vielen Dank, dass Du mit so viel Verständnis und nicht nachlassender Liebe immer für mich da bist, selbst in den Zeiten, in denen ich Dir ferner war *liebhab*
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