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Wenn Liebe loslassen bedeutet....

*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
Wenn Liebe loslassen bedeutet....
"Liebe heißt, den anderen glücklich sehen zu wollen. Und wenn ich sehe, dass du ohne mich glücklicher bist, wenn ich sehe, dass dein glück nicht an meiner seite liegt, dann muss ich dich leichten herzens ziehen lassen. Weil ich dich liebe."

Warum nur ist mein Herz alles andere als leicht????

Ich habe gesehen, wie sehr es ihn zerreisst. Ich habe gesehen, dass er nur mit seiner Frau glücklich sein kann, sie aber nicht, solange es mich gibt. Ich will ihn glücklich sehen. Auch wenn das bedeutet, dass es ohne mich sein muss.

Aber es tut so verdammt weh.....

Eure brujita
Cool
****isc Mann
2.638 Beiträge
Liebe hat zwar eine altruistische Komponente. Aber in erster Linie ist sie egoistisch.
Und das ist auch gut so, würden wir doch unser Ich verraten, uns selbst im Nichts (bzw im Gegenüber) auflösen, wenn dem nicht so wäre.
Das heißt nun nicht, dass Dein Entschluss, ihn aus Liebe gehen zu lassen, falsch war. Aber das bedeutet auch nicht unbedingt, dass er richtig war.
Es war vielmehr die Handlung eines Menschen, der sich und sein eigenes Glück für einen oder zwei andere selbst zum Opfer machte. Das macht allerdings nur Sinn, wenn der status quo eh keine Glücksperspektive für Dich selbst hat und daher verändert werden muss. Ob das so ist, kannst nur Du allein für Dich entscheiden...
Klar schmerzt es auch immer, wenn wir einen geliebten Menschen loslassen, ihm den Weg zu seinem Glück frei geben, doch solange wir diesen Schmerz nicht zu einem Leiden werden lassen, kann dieser Schmerz nur zu Glück für ALLE Beteiligten werden.

Wenn wir sehen, dass der geliebte Mensch wo anders glücklich ist, dann erfüllt uns dass gleichzeitig mit Glück und löst somit den Schmerz sehr schnell ab. Sehen wir, dass der geliebte Mensch mit einem anderen Menschen nicht glücklich ist – ohne eigene Gefühle oder Schatten zu projizieren – dann können natürlich auch versuchen hier einzugreifen und dem Menschen zeigen, dass sein Weg nicht zu Glück führt. Dies ist jedoch eine sehr heikle Angelegenheit und wir müssen uns unserer Klarheit und Absichten für das Wohl aller Beteiligten bewusst sein. Wenn wir hier nur aus egozentrischen Gefühlen REagieren, dann führt dass mitunter zu mehr Leiden als Glück.
Ja wenn wir es denn sehen könnten....
... daß der von Herzen Geliebte glücklich ist, aber wenn dem Liebenden genau das fehlt, so wird es auch mit dem Loslassen nichts. Es ändert sich in ein frei lassen.
Man läßt ziehen, weil man erhofft das es so ist.
Wenn die Liebe aber in einem für jemanden in einem wohnt, und man genau dieses Gefühl, daß es ihm wirklich gut geht nicht aufnehmen kann, bleibt der Schmerz und wird zum Leid.
Nur wir selber sind dann in der Lage zu schauen, wo wir damit ankommen.

Mir hat mein erster Herzbewohner über diese "verdammte" Zeit geholfen.

Und ich darf meine Liebe für Nummer Zwei in mir weiter tragen.
Ich werde sie nicht abstellen, genau da liegt bei mir der Punkt.
Mir war immer schon klar, daß mich bestimmt nicht alle Menschen die ich liebe auch mich lieben.
Und wenn doch dann eben halt so wie es ihnen möglich ist, wie sie es für sich zulassen können.
Das kann durchaus dann auch von einer romantischen erotischen liebe in eine platonische Freundschaftliche wechseln.
Und was mir heute so wichtig ist, ist zu wissen, ich hab es in dem Augenblick leben dürfen.
Und die Erinnerung an diese schöne Zeit und mein Glücksgefühl aus dieser Zeit bleibt mir in meiner Seele erhalten, und kann in schweren Zeiten immer auch mal wieder einen Funken in mir auslösen.

Hexchen.... ich nehme dich mal von hier aus in den Arm, und versuch dir mal ein bischen Wärme und Trost rüber zu schicken.

LG YOYO
Cool
****isc Mann
2.638 Beiträge
Wenn wir sehen, dass der geliebte Mensch wo anders glücklich ist, dann erfüllt uns dass gleichzeitig mit Glück und löst somit den Schmerz sehr schnell ab.

Mit Verlaub, austropop, aber ich halte das für eine unerreichbare Idealisierung und Vereinfachung (des Menschen). Sicherlich anstrebenswert in der Richtungsgebung und fiktiv höchst romantisch - aber zugleich auch im Anspruch an den Menschen oder gar im Erreichen schrecklich unMENSCHlich.
liebe brujita,

deinem zitat kann ich bis auf folgendem satz folgen und zustimmen:
"...dann muss ich dich leichten herzens ziehen lassen."

wie kann das eigene herz leicht sein, wenn man jemanden ziehen lässt mit dem man gerne weiter zusammen wäre? das muss doch weh tun, schließlich verzichtet man auf die erfüllung des eigenen wunsches um dem wunsch des anderen zu entsprechen!
der anspruch jemanden "leichten herzens" gehen zu lassen klingt nach einer vergewaltigung des selbst für mich, eine nicht sehr subtile aufforderung die eigenen gefühle dem fragwürdigen ideal der selbstaufopferung zu unterwerfen und eine leichtigkeit zu faken.

wenn ich jemanden auf seinen wunsch hin ziehen lasse, dann ist es meinem respekt und meiner liebe für ihn geschuldet, dass ich das tue. wenn ich jemanden ziehen lasse bevor er darum bittet liegt es meist daran, dass die situation auswegslos und keine änderung in sicht zu sein scheint. dann sind es mein selbstschutz und meine selbstliebe die diesen prozess in gang bringen.
das bedeutet nicht, dass es mir gefällt oder leicht fällt - bestimmt nicht! es tut jedes mal verdammt weh, wenn der mensch mir viel bedeutet und ich viel mit ihm geteilt habe. aber mit der zeit wird der schmerz weniger. er wird weniger wenn man lernt seine aufmerksamkeit bewusst auf anderes zu lenken, sich gutes zu tun, sich mit seinen freunden und lieben zu umgeben. bewusst auf das schöne zu achten das man noch hat - in solchen situationen übersieht man gerne wieviel schönes einem im leben gegeben ist.

liebes hexchen, es ist schrecklich mitzubekommen wie sehr dich diese situation verletzt.
ich habe das gefühl, dass du keine ruhe und keine distanz bisher hattest um die situation für dich zumindest soweit zu klären, dass es dich nicht mehr so tief verletzt. kann es sein, dass du noch im kontakt mit ihm stehst?

ich wünsche dir mehr kraft, geduld und sonnenschein!

alles liebe,
venuskind
@Promisc
Vereinfachung des Menschen? Unmenschlich? Ich sehe dies eher als "übermenschlich", transrational und äusserst kompliziert, so dass dies sicher nur von Menschen lebbar ist die sich der stetigen Entwicklung und dem Wachstum verschrieben haben.
Wenn das, wie du schreibst die Richtung ist, dann will ich dort hin.
@austropop
deine ausführungen sind recht idealistisch und ich lese darin zwischen den zeilen, dass egoismus was falsches ist (korrigier mich falls ich das missverstehe!).

in meiner auffassung ist egoismus etwas grundsätzlich gutes. er wird erst fragwürdig/ ungesund, wenn er mit rücksichtslosigkeit oder absichtlicher und bewusster verletzung anderer einhergeht. es ist wichtig, dass wir die verantwortung für uns und unsere erfüllung übernehmen - dazu gehört es auch egoistisch zu handeln.
oder um mit dem notorischen christlichen gebot zu argumentieren: "liebe deinen nächsten wie dich selbst!" wer sich selbst nicht liebt kann also dem christlichen gebot der nächstenliebe nicht nachkommen. und noch etwas, es heißt wie dich selbst nicht weniger als dich selbst! *zwinker*

du schreibst:
Wenn wir sehen, dass der geliebte Mensch wo anders glücklich ist, dann erfüllt uns dass gleichzeitig mit Glück und löst somit den Schmerz sehr schnell ab.

ich würde dir insoweit zustimmen, dass wir gleichzeitig den schmerz der trennung und mitfreude empfinden können. aber ich denke es muss nicht immer dazu führen, dass die mitfreude den schmerz auflöst, ihn punktuell mildert vielleicht.
der schmerz hat seinen ursprung nicht im unglück des partners, sondern im eigene verlust und in der trauer um all das was man sich für einander erhofft hatte. daher muss dort eine eigene trauerarbeit geleistet werden um ihn zu mildern oder aufzulösen. das glück des anderen mit anderen menschen kann in der betrachtung auch schmerzen, weil es einen z.b. an vermisstes erinnert.
es gibt sicherlich punkte an denen man soweit mit seiner trauerarbeit ist, dass das glück des anderen einen wieder mehr im guten berühren und in der getroffenen entscheidung bestätigen kann!

my 2ct,
vk
@venuskind
Grundsätzlich hast du Recht.
"Liebe deine Nächsten wie dich selbst" ist ein schöner Satz, der von jedem anders verstanden wird. Danke, dass du darauf kommst.

Aus meiner Sicht ist es kein "Egoismus", wenn ich AUCH auf MEIN Glück schaue, GENAUSO wie auf das Glück der anderen. Das schliesst sich nicht aus. Wenn ich nur egozentrisch bin, dann sind mir die anderen egal, dann schaue ich nur auf meinen Vorteil. Wenn ich jedoch auf meine Glück gleichwertig wie auf das meiner Mitmenschen schaue, dann ist das schon zwei Schritte weiter.

Egozentrisch -> Ethnozentrisch -> Weltzentrisch

Wenn ich auf das Glück und Wohl der ganzen Welt schaue, dann muss ich natürlich zuerst selbst klar sein, mit mir im Reinen, bewusst fühlen und verstehen wie die Dinge in der Welt so laufen, um danach anderen beizustehen und ihnen die Unterstützung zur Glücksfindung bieten.
Wenn ich mit der Unterstützung anfange bevor ich frei von egoistischen Gefühlen bin, dabei nur meinen Vorteil sehe, dann ist das aus meiner Perspektive nicht der richtige Ansatz.

Und wahrlich ich sage euch *g* es gibt so viele Menschen die versuchen andere Menschen zu lieben, bevor sie gelernt haben sich Selbst zu lieben.
vielleicht etwas anders geartet ...
doch ... vielleicht auch nicht !!

Ich habe eine Tochter... 13 .. lebt in ihrer "neuen" ( 11 Jahre gesch.!) Familie und ihren 3 weiteren Geschwistern glücklich ...

Jetzt zieht die Familie samt meiner Tochter nach JAPAN .. weil der Job des "neuen" Mannes .. dort HIN GEHT ..

Es ist nicht leicht jemanden GEHEN .. ZIEHEN ZU LASSEN .. und es schmerzt im HERZ ... doch es wäre EGOISTISCH sie hier lassen und behalten zu wollen ... würde ich die Situation daraufhin forcieren .. !!

Ich liebe meine Tochter .. sie mich auch und doch .. IST es SCHÖN zu sehen .. wie toll es ihr dort ergeht .. ( ergehen wird) ...

So ähnlich ist es doch auch mit unseren ANDEREN Lieben .. LIEBENDEN ..
!

Das LEBEN schafft doch diese SITUATIONEN und diesen muss unser HERZ gewachsen sein .. im GEFÜHL der LIEBE die auch über TAUSENDEN von Kilometern zu spüren ist.. !
Danke @*****gue, wunderbare Worte.

Ich selbst habe keine Kinder, und doch fühle ich mit dir mit.

Viele Menschen machen bei Liebe die Unterscheidung zwischen einem Lebens(Sex-)Partner und anderen Menschen.
Für mich ist Liebe genau das Gefühl, dass ich für viele Menschen empfinde, auch für meine Familie und Freunde.

Wie auch schon Yoyo-Willy weiter oben beschreibt, liebe ich selbst viele Menschen, die vielleicht gar nicht wissen, dass ich sie lieb, und wenn, dann oft meine Liebe gar nicht erwidern, oder sie haben sich voll und ganz einem anderen Menschen verschrieben, dem sie keinen Schmerz zufügen wollen.
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@ venuskind
wenn ich jemanden ziehen lasse bevor er darum bittet liegt es meist daran, dass die situation auswegslos und keine änderung in sicht zu sein scheint. dann sind es mein selbstschutz und meine selbstliebe die diesen prozess in gang bringen.

Ja, ich habe ihn ziehen lassen, bevor er mich darum bat. Das wäre noch schlimmer gewesen. Und genau das war der Grund: no way out! Der einzig gangbare Weg zum Glücklichsein für ihn ist ohne mich. Das hat mit Selbstschutz nichts zu tun. Wenn das der Grund wäre, hätte ich es schon viel früher beenden müssen.

kann es sein, dass du noch im kontakt mit ihm stehst?

Bis gestern war es so. Wir konnten uns nicht trennen, haben es nicht fertiggebracht, auch wenn wir uns nicht gesehen haben. Wir waren, wie die zwei Jahre davor, in täglichem Kontakt. Aber die räumliche Distanz reicht seiner Frau nicht. Sie würde am liebsten jede Erinnerung an mich ausradieren, was natürlich Illusion ist, denn unsere Begegnung hat bei uns beiden Spuren hinterlassen, egal ob wir uns je wiedersehen oder nicht.
Aber gestern habe ich gespürt, dass es ihn innerlich zerreisst. Das kann ich nicht mit ansehen. Wie könnte ich wollen, dass ein Mensch, den ich so sehr liebe, meinetwegen so leiden muss.

brujita
*******_by Paar
43 Beiträge
@austropop
Für mich ist Liebe genau das Gefühl, dass ich für viele Menschen empfinde, auch für meine Familie und Freunde.

Du sprichst mir mit deinen Worten aus meinem Herzen. Bisher schien es so das für alle mit denen ich darüber redetet für eine Liebe eine Sexbeziehung dahinter stehen musste. Irgendwie schließe ich Menschen schon lange bevor dies passiert in mein Herz.

@*****ta1: Vielleicht braucht auch die Neue einfach Zeit um sich an einen solchen Gedanken zu gewöhnen und vielleicht könnt ihr beide ihr eine Sicherheit geben, dass es ok ist es zu zu lassen. Ich selbst war ja auch Jahre lang verschlossen. Habe diese Welt nicht einmal wahrgenommen. Ohne ein anstoß von Außen hätte ich mich diesem Thema geöffnet. Und ich finde es so wunderbar. Mir geht es viel besser und es fühlt sich so gut an. Manchmal braucht es vielleicht einfach mehr Geduld und Hilfe für den anderen, um anschließend den Weg gemeinsam weiter gehen zu können.

Lg

R.
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@ lover11
Ich denke, da hast du etwas verwechselt.
"Die Neue", das ist seine Frau mit der er seit 25 Jahren glücklich zusammen ist. Und wir arbeiten seit langer zeit daran, es für sie lebbar zu machen.
Ich denke, du hat meine Geschichte mit Yoyo's verwechselt.
Macht nichts....

lg brujita
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@ hamamelis
Vor ein paar Monaten hast du uns deine Geschichte erzählt... danke dafür. Ich denke sehr oft daran.

Ich denk grad mal wehmütig zurück an die Zeit vor inzwischen siebzehn Jahren....

Ich liebe sie, bis heute. Von Ferne, ohne Kontakt. Es ist Qual geblieben. Mein Herz schreit nach ihr. Stumm. Immer noch. Jeden Tag.

Keine Chance, meiner Frau polyamores Fühlen zu vermitteln. Alles Reden, alle Offenheit nutzt nichts. Verstandesgemäß, kein Problem, doch das Gefühl kommt nicht mit. Warum auch immer.

17 Jahre.... jeden Tag! Und kein Licht am Ende des Tunnels......
Es ist schön zu wissen, dass die Liebe nicht vergeht.
Und doch:
Ich hab solche Angst davor.......

brujita
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Daß man unglücklich liebt, ist doch nichts, daß polys vorbehalten ist, da geht es bei monos auch weiter, hört irgendwann auf wehzutun, kann friedliche Trauer sein, statt harter Schmerz, Leid, hm? Kann ich nicht aufhören, dran zu glauben.
Auch wenn im monogamen Leben unwahrscheinlicher ist, daß nichts draus wird, wenn beide so fühlen, ohne Dritte, Vierte ... Ich weiß.
Ist vielleicht auch abhängig davon, wie man damit umgeht, ob man sich aufbäumt gegen das "es geht nicht", nicht annehmen oder loslassen kann. Oder es akzeptieren kann als das, was ist, ohne fruchtlos Kraft zu lassen?
Steh gerade auch in so einer aussichtslosen Situation, wie mir scheint. Endloser Streit ums Sorgerecht, hin und her und kein Ende absehbar. Wenn einer gewinnt, legt der andere Einspruch ein, der nächste Gutachter, Kommando von vorn ... *traurig*
Und solange es da nichts Endgültiges gibt (was es eben nicht geben wird, denn keiner wird und kann nachgeben), solange bin ich, sind wir, ein Problem. Entweder ich tue so, als wäre ich Single und riskiere, daß es rauskommt, Gutachterbefragung und Lügen, das halte ich vermutlich nicht durch. Oder ich existiere garnicht erst. Werde es dann auch nie.
Und in Anbetracht der Tatsache, daß mein Mann und ich aus beruflichen Gründen umziehen werde, müssen - kann er auch nicht folgen, wird er nie können. Die Chancen stehn schlecht, daß wir nach Berlin zurück kommen, vermutlich nur unter beruflichen Opfern zumindest für mich. Und dann ist dieser Streit aber immernoch nicht absehbar abgeschlossen. Also ginge das Versteckspiel weiter, die Furcht, daß uns jemand sieht. Kürzlich hat uns die Mutter einer Schulkameradin der Tochter getroffen. Wir liefen nur nebeneinander her. Ich habe seine Reaktion erlebt, der Schreck, die Distanz zu mir plötzlich.
Erst jetzt fange ich an zu verstehen, daß das nicht aufhören wird, daß soetwas immer mitspielen würde. Auch mit Opfer könnten wir nicht wirklich zusammen sein.
Weil ich ihm schade als der Mensch, der ich bin. Das tut unendlich weh.
*****wen Frau
138 Beiträge
@****ze

Also ginge das Versteckspiel weiter, die Furcht, daß uns jemand sieht. Kürzlich hat uns die Mutter einer Schulkameradin der Tochter getroffen. Wir liefen nur nebeneinander her. Ich habe seine Reaktion erlebt, der Schreck, die Distanz zu mir plötzlich.

Oh, solche Situationen kenne ich nur zu gut (zwar in etwas anderer Konstellation, aber doch prinzipiell das gleiche ...)
Auch so ein Punkt, an dem man loslassen können muss, weil man die Situation wohl nicht ändern können wird ... aber das ist trotzdem immer wieder nicht leicht, leider.

@****ita
Bis gestern war es so.

Eure Geschichte habe ich mitverfolgt und immer irgendwie gehofft, es gibt doch noch irgendeine Lösung.
Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen um dich, die dich unterstützen.
Der Schmerz bleibt. Im wachsenden Verstehen, was im Leben alles schmerzhaft ist und Leid bedeutet, wächst sogar dieser Schmerz noch, doch er stört weniger, es wird leichter diesen Scherz anzunehmen und eben nicht zum Leid werden zu lassen.

"It hurts more, but it bothers you less" sagte der amerikanische Philosoph Ken Wilber einst, und das ist meinem Verständnis nach genau das was er damit meint.

Wenn wir (spirituell) wachsen und unsere Liebe auf alle Menschen ausstrahlen – das versteh ich unter Polyamorie – dann fallen uns zwar immer mehr Momente auf die Leid bedeuten, doch wir selbst leiden in diesen Momenten nicht mit den anderen mit, sondern fühlen uns mit diesen Menschen verbunden und wünschen ihnen endloses Glück.

Das mag für den/die eineN oder andereN sehr theoretisch klingen und gar esotherisch, doch wir werden es verstehen, wenn wir diesen Punkt erreicht haben.

Liebe heisst loslassen. Loslassen, sich hingeben einer höheren Macht, nämlich der Liebe selbst. Das ist für uns alle machmal nicht so einfach, und doch ist es das, was höchste Freude und Glück bringt.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich finde, es ist nicht die Schwierigkeit, Loszulassen, indem man zurücktritt und sagt "Ich verstehe, daß das nicht geht, daß Du das nicht kannst, deswegen können wir nicht zusammen sein, aber es ist kein Vorwurf, friedvolle Trauer, trotzdem liebe ich Dich".

Das Problem für mich ist ... die Unfähigkeit, nicht doch wieder nach Lösungen, Wegen zu Suchen in einer noch so ausweglosen Situation, wenn ich mich nicht wirklich abwende. Und mich daran abzuarbeiten.
Mit einer Trennung kann ich umgehen. Aber ich habe große Problem, es ruhen zu lassen, das Planen, wie ein Nestbau-Zwang, wenn ich Menschen finde, die mir sehr wichtig sind. Auch wenn die Umstände klarmachen, daß da nichts geht. Und auf Wunder sollte man sowieso nicht hoffen. *traurig*
Ich finde es leichter, jemanden ganz gehen zu lassen, als miteinander zu sein im Rahmen dessen, was geht und nicht zu versuchen, entgegen aller Unmöglichkeiten doch "richtige" Pläne zu machen. Zuviel Anspruch? Wird das besser? Lernt man diese Genügsamkeit irgendwann zu leben, anstatt nach mehr zu hungern? Will man das überhaupt?

Unerträglich wird das, wenn Hoffnungen genährt werden und dann zusammenbrechen, wenn klar wird, daß das Illusion ist, weil man nicht nüchtern draufsehen möchte. Wenn über Chancen nachgedacht wird, die garnicht da sind. Ich finde, soetwas macht Loslassen viel schwerer, während das Luftschloß gebaut wird. Aber wenn es zusammenfällt, fällt man hart, entfernt sich dabei aber auch. Oder?

Ich bin so ein Mensch, der sich aufbäumt, irgendwo immer das volle Ding sucht, auch wenn ich dafür bezahle. Fast bin ich so weit, lieber garnicht als ... keine Zukunft haben können, keine Entwicklungsmöglichkeiten. Aber natürlich müssen die Menschen um mich herum damit auch mindestens klarkommen können, besser glücklich sein. Was ist das, jugendliches Ungestüm, immernoch? Egoismus?
Und ich glaube, ich habe auch einfach Angst davor, mich einzulassen auf Hoffnung und dann wird sie wieder kaputt gemacht. Und sei es durch die Realität.

Mir ist es lieber, früh, besser sofort, zu wissen, was geht und was nicht, wie die Situation ist, ehrlich, schmerzhaft ehrlich vielleicht. Aber keine falschen Hoffnungen. Dann riskiert man es vielleicht garnicht erst und manches kann sich ändern, manches muß man erst probieren, ich weiß. Aber ich glaube, ersteres ist mir wichtiger, gesünder. Wie seht ihr das?
Das Reframing weg von den Bildern im Kopf über eine Zukunft, bevor man merkt, daß man keine haben kann, ist viel schwerer, als Bilder zuzulassen, wenn eine realistische Chance besteht.
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@venice
Ich kann sehr viel von dem, was du sagst, unterschreiben. Auch ich bin ein Mensch, der Gegebenheiten nicht akzeptieren will, sich aufbäumt gegen die Realität, lieber die Realität dem Willen beugt als umgekehrt.

Wir haben gekämpft gegen die Umstände, haben das Unmögliche möglich gemacht und sind immer wieder gescheitert.... und wieder aufgestanden, weil es uns das wert war.

Von unseren Luftschlössern waren wir schon meilenweit weg, aber wir haben immer weiter gemacht, um wenigstens ein kleines bisschen "uns" möglich zu machen.

Und wir würden vermutlich noch Jahre so weiter machen, wenn ich nicht gestern gespürt hätte, dass sich etwas verändert hat.
Er hat nicht mehr mit mir und für uns gekämpft, sondern gegen sich selbst. Und da hat jeder Kampf ein Ende, denn wenn man gegen sich selbst kämpft, ist man immer Verlierer.

Aber da ist es für mich anders:
Ich finde es leichter, jemanden ganz gehen zu lassen, als miteinander zu sein im Rahmen dessen, was geht und nicht zu versuchen, entgegen aller Unmöglichkeiten doch "richtige" Pläne zu machen.

Ja, diese Pläne, die kommen und immer wieder wächst die Hoffnung.... aber leichter, jemanden gehen zu lassen? Sorry....NEIN.

lg brujita
*****wen Frau
138 Beiträge
Ich finde es leichter, jemanden ganz gehen zu lassen, als miteinander zu sein im Rahmen dessen, was geht und nicht zu versuchen, entgegen aller Unmöglichkeiten doch "richtige" Pläne zu machen.

Ich finde es ganz und gar nicht leichter, jemanden ganz gehen zu lassen, auch wenn es teilweise genauso schwierig ist, den Rahmen von dem, was geht, zu akzeptieren.
Seit ich mir das, was ich da fühle, ein- und vor allem zugestanden habe, geht das Akzeptieren von dem was ist viel leichter, weil ich weiß, das Gefühl ist einfach da, in mir und für mich, egal, was außenherum sein mag.
Einfach ist es trotzdem nicht immer ...

Lernt man diese Genügsamkeit irgendwann zu leben, anstatt nach mehr zu hungern? Will man das überhaupt?

Ja, ich denke schon, man lernt es ... auch wenn der Hunger zwischendurch mal wieder hochkommen kann.
Ob man das will ... ja ... das ist sicher eine gute, aber sehr individuelle Frage. Wenn ich mich mit meinem Mann über das Thema unterhalte, was oder inwieweit man bestimmte Dinge (oder auch das Fehlen mancher Dinge) in Beziehungen noch akzeptiert, merke ich beispielsweise, dass wir da durchaus ziemlich unterschiedliche "Toleranzgrenzen" haben. Wo ich noch sage, "ja, kann ich akzeptieren", wäre er oft nicht mehr bereit dazu.
Vielleicht ist das ja auch geschlechterspezifisch?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Er hat nicht mehr mit mir und für uns gekämpft, sondern gegen sich selbst. Und da hat jeder Kampf ein Ende, denn wenn man gegen sich selbst kämpft, ist man immer Verlierer.

nickt
Das ist der Punkt, an dem es mir vergleichsweise leicht fällt, loszulassen. Und im Vergleich unendlich schwer, im Rahmen des Möglichen sich einzurichten, wenn beiderseits der Drang zu mehr da ist, aber das in beider Hinsicht ein Kampf gegen sich selber wäre, wenn man das Umzusetzen versucht.
Letzteres funktioniert wohl nur, wenn beide den Drang komplett aufgeben, die Hoffnung, oder? DAS, den Wunsch nach mehr, loslassen können?

Genauso wie es für mich leicht ist, Loszulassen, wenn es eben generell nicht funktioniert im Miteinander. Wenn man gekämpft hat, versucht, alles durchgespielt und durchgetestet und es einfach nicht klappt, dann ist da auch Trauer, aber Frieden.

Ändert nichts an den Gefühlen füreinander, aber das Aufbäumen, Widersetzen, das gibt es dann nicht bei mir.
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@ venice
Ändert nichts an den Gefühlen füreinander, aber das Aufbäumen, Widersetzen, das gibt es dann nicht bei mir.

Das ist bei mir leider nicht so. Selbst jetzt wechselt Loslassen-wollen, Einsicht, Trauer mit einer unbändigen Wut.
Wut auf sie, die ihm und mir das antut.
Wut auf ihn, dass er mich tatsächlich gehen lässt und nicht um mich und unsere Liebe kämpft.
Und nicht zuletzt Wut auf mich, dass ich nicht um mein Lebensglück kämpfe. ...... Aber gegen wen soll ich denn kämpfen? Ihn?... wie könnte ich...... und dann resignation und wieder trauer.....

brujita
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
wenn es nicht weh tut, war es nicht gut..
..das sagte mal eine große Liebe zu mir, ist da nicht was dran? Es ist ehrlicher, echter und menschlicher, finde ich jedenfalls, als dieses "..leichten Herzens gehen lassen".

Es tut so verdammt weh.

..genau brujita..das tut es ! ..und dieser Schmerz läßt uns alle Optionen des Machbaren denken, alles versuchen. Ich kann das nicht Egoismus nennen, das ist etwas anderes. Es ist doch das Glück von mehreren Menschen, worauf das abzielt.

Es ist so verdammt bitter an Dingen zu scheitern, die man selbst für überwindbar hält, aber eben andere nicht. Ich fühle mit dir brujita..

Grüße von Herzen
Kaiserschmarrn
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Themenersteller 
@kaiserschmarrn
Es ist so verdammt bitter an Dingen zu scheitern, die man selbst für überwindbar hält, aber eben andere nicht
Ein wahres Wort.... das ist vielleicht das bitterste. Denn es scheitert nicht an der Liebe, nur an den Umständen.
Danke

brujita
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