Ich finde, es ist nicht die Schwierigkeit, Loszulassen, indem man zurücktritt und sagt "Ich verstehe, daß das nicht geht, daß Du das nicht kannst, deswegen können wir nicht zusammen sein, aber es ist kein Vorwurf, friedvolle Trauer, trotzdem liebe ich Dich".
Das Problem für mich ist ... die Unfähigkeit, nicht doch wieder nach Lösungen, Wegen zu Suchen in einer noch so ausweglosen Situation, wenn ich mich nicht wirklich abwende. Und mich daran abzuarbeiten.
Mit einer Trennung kann ich umgehen. Aber ich habe große Problem, es ruhen zu lassen, das Planen, wie ein Nestbau-Zwang, wenn ich Menschen finde, die mir sehr wichtig sind. Auch wenn die Umstände klarmachen, daß da nichts geht. Und auf Wunder sollte man sowieso nicht hoffen.
Ich finde es leichter, jemanden ganz gehen zu lassen, als miteinander zu sein im Rahmen dessen, was geht und nicht zu versuchen, entgegen aller Unmöglichkeiten doch "richtige" Pläne zu machen. Zuviel Anspruch? Wird das besser? Lernt man diese Genügsamkeit irgendwann zu leben, anstatt nach mehr zu hungern? Will man das überhaupt?
Unerträglich wird das, wenn Hoffnungen genährt werden und dann zusammenbrechen, wenn klar wird, daß das Illusion ist, weil man nicht nüchtern draufsehen möchte. Wenn über Chancen nachgedacht wird, die garnicht da sind. Ich finde, soetwas macht Loslassen viel schwerer, während das Luftschloß gebaut wird. Aber wenn es zusammenfällt, fällt man hart, entfernt sich dabei aber auch. Oder?
Ich bin so ein Mensch, der sich aufbäumt, irgendwo immer das volle Ding sucht, auch wenn ich dafür bezahle. Fast bin ich so weit, lieber garnicht als ... keine Zukunft haben können, keine Entwicklungsmöglichkeiten. Aber natürlich müssen die Menschen um mich herum damit auch mindestens klarkommen können, besser glücklich sein. Was ist das, jugendliches Ungestüm, immernoch? Egoismus?
Und ich glaube, ich habe auch einfach Angst davor, mich einzulassen auf Hoffnung und dann wird sie wieder kaputt gemacht. Und sei es durch die Realität.
Mir ist es lieber, früh, besser sofort, zu wissen, was geht und was nicht, wie die Situation ist, ehrlich, schmerzhaft ehrlich vielleicht. Aber keine falschen Hoffnungen. Dann riskiert man es vielleicht garnicht erst und manches kann sich ändern, manches muß man erst probieren, ich weiß. Aber ich glaube, ersteres ist mir wichtiger, gesünder. Wie seht ihr das?
Das Reframing weg von den Bildern im Kopf über eine Zukunft, bevor man merkt, daß man keine haben kann, ist viel schwerer, als Bilder zuzulassen, wenn eine realistische Chance besteht.