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Wie erklärt man involvierten Kindern das Beziehunsmodell?

********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von *******beth:
Mein Kind hadert gerade mit seiner eigenen sexuellen Identität (Bi? Trans?) und mit seinem Wunschliebesmodell (poly? Allein wegen Bi schon eher...)

Das erinnert mich an meine Begeisterung und Entdeckerfreude, als mir (als Erwachsene) bewusst wurde, dass ich ja vielleicht ein bisschen BI sein könnte!
Dem war nicht so, ich bin leider ganz normal hetero. *traurig* *zwinker*

Zusammenhang zum Thema? Da erfahren die Kids von den erstaunlichsten Modellen und Möglichkeiten, nur um dann vielleicht zu merken, dass sie selber ganz langweilig "normal" und mainstream ticken. *lach*
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ******unt:
Hier parallel auch die Vorzüge der monogamen Beziehung im Gespräch zu halten, stellt die (bleibende) Berechtigung des Normal-Monomodells nicht in Frage und auch Monos fühlen sich dann mMn weniger infrage gestellt und reagieren weniger mit Abwehr.

Ich hätte nicht gedacht, dass Begeisterung für Polyamorie zwingend eine Abwertung von Monogamie enthalten könnte, und dass jemand überhaupt auf diese Idee kommt. Aber siehe da, das erste (für mich noch unbegreifliche) Beispiel ist schon da:

Zitat von ********enzo:
Oh Mann, kann für einige Poly nicht einfach besser sein, ohne ständig die Monogamie nieder zu machen?

Ich habe im damit gemeinten Beitrag nullkommanull Niedermachen entdecken können...
*******ster Mann
1.763 Beiträge
@****on
Entschuldige mal, in dem von @********enzo zitierten Beitrag war der nicht poly lebende Mensach beschrieben als in Fesseln und Abhängigkeiten lebend und in diesem Zustand des Vor-Poly seiner Erweckung harrend.
Und natürlich mußte auch "die Kirche" noch irgendwie vorkommen.

Wir können einfach mal festhalten, daß auch in dieser Gruppe Menschen nicht vor der Schwäche gefeit sind, ihren Horizont für maßgeblich zu halten. Ich mein, ich find mich auch oft ganz schön clever.

Das ist banal und menschlich und kann nerven.
****e69 Mann
1.264 Beiträge
Meine Tochter (13) hat vor vier Jahren mitbekommen wie wir (ihre Eltern) begonnen haben getrennte Wege zu gehen... die sich durch unsere Tochter auch immer wieder berühren könne / dürfen. Wir verstehen uns inzwischen besser als jemals zuvor (weil jede/r seinen/ihren Weg geht)! Dann kam eine Freundin die sich inzwischen auch sehr gut mit der Mutter versteht (u. bestens mit der Tochter).... dann der Bruch bei mir durch die Polyamory. (Erneute Trennung jedoch mit anschl. Freundschaft ohne Beziehung). Meine Tochter wohnt gerade bei mir, in einem Wohnprojekt in dem auch meine letzte monogame Lebenspartnerin wohnt. Wir kommen gut alle miteinander klar. Gelegentlich (4-6 mal im Jahr) erscheint eine Polyfreundin für ein paar Tage hier bzw. ich fahre hin. Meine Tochter nimmt das alles sehr genau war aber will nichts weiter darüber wissen. Sie akzeptiert die Situation und mag auch ein wenig, die für sie 'neue' Frau.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******ster:
@****on
Entschuldige mal, in dem von @********enzo zitierten Beitrag war der nicht poly lebende Mensach beschrieben als in Fesseln und Abhängigkeiten lebend und in diesem Zustand des Vor-Poly seiner Erweckung harrend.
Und natürlich mußte auch "die Kirche" noch irgendwie vorkommen.

Naja, es ist nunmal so, dass die hier ansässige Kultur erst durch die Römer und andere mediterrane Kulturelemente (inkl. der Christianisierung) mit dieser strengen Firm der Monogamie konfrontiert und missioniert wurde. Das ist nicht abwertend, sondern beschreibend.

Und dass Polyamorie wie eine Befreiung empfunden wird, das erlebe ich nicht nur bei mir, sondern durchaus auch bei anderen Polys. Ist ja klar, wenn man selbst nie mono gefühlt hat, oder? Eine Abwertung ist in meinen Augen nicht darin enthalten.
Sie schreibt...
Ich erkläre kein Beziehungsmodell, weil ich keins habe.

Ich erkläre - im Sinne von beschreibe, erläutere - was ich tue, fühle etc. wenn meine Kinder fragen.

Da bei uns mein Mann eine ganze Weile mit allem haderte, war auch vor den Kindern Offenheit nicht in dem Maße möglich, wie ich es mir wünschte.

Letztes Jahr hat sich das geändert, auch drastisch. Mehr „Freiheit“ für mich, entsprechendes Drama für ihn.
Bekommen die Kinder natürlich mit und mir war es irgendwann zu dumm ihnen ausweichende Halbwahrheiten aufzutischen.

Also bekam der Älteste (wird jetzt 13) auf Fragen zunächst simple Fakten zu hören.

Wohin geht der Papa heute?
Der geht ins Kino.
Allein?
Nein, der trifft sich mit einer anderen Frau.
(Schweigen, ich warte gelassen)
Mit welcher Frau?
Usw.

Mama, gehst du nachher noch weg?
Ja, geh ich.
Wohin?
Ich treff mich mit nem Mann in X.
Geht ihr ins Kino?
Nein, wir haben Sex.
(Schweigen.)
(Meine Einstellung zu dem Thema hab ich in entsprechenden Gesprächen schon durchschimmern lassen.)
Woher kennst du ihn?
Noch gar nicht, hab mich übers Internet verabredet.
Usw.


Anfangs, genauso wie bei seinen ersten Fragen zur Sexualität, hat er auch mal betreten geschwiegen. So ein „Ich hab ne Frage, trau mich aber nicht.“
Da sag ich dann, er soll ruhig sagen was er denkt oder Fragen stellen.
Und das hat er dann auch gemacht.

Je mehr er gemerkt hat, dass ich einfach antworte, desto geschmeidiger liefen die Gespräche.

Das einzige, was ich von mir aus angesprochen hab, ist der Umgang mit diesem Thema und anderen Menschen.
Dass er mich gerne fragen darf und ich immer antworten werde.
Dass andere aber mit den Themen Sex und besonders auch Sex/Beziehungen zu anderen so ihre Probleme haben. Und das wir darauf Rücksicht nehmen und er das bitte auch tun soll.


Und was ich echt sehr schön fand:
Die größeren Kinder (die zweite wird 7 und bekommt etwas zahmere Antworten, weil Sex für sie noch kein Thema von ihr aus war) fragen uns, wie es war. Sie lassen Grüße ausrichten oder fragen nach, wie es denen geht, die sie kennengelernt haben.


Im Prinzip erlebe ich bei den Kindern aber nahezu das gleiche Verhalten, wie bei Erwachsenen:
Ich erzähle oder antworte einfach stinknormal. Weil es für mich normal ist. Und die Reaktion darauf ist entsprechend normal. Anfangs verwundert, dann neugierig entspannt.

Erklären, bevor gefragt wird, wirkt eher wie rechtfertigen. Da schwingt Unsicherheit mit.

Bei meinem Mann reagiert unser Sohn anders. Da merkt er, dass dem Papa die Themen nicht so wohl im Gespräch mit ihm sind und er respektiert das. Eher kommt er dann zu mir und fragt, wie das beim Papa so ist. Oder bei den Großeltern. Oder warums bei anderen eben anders ist.

Und das ist auch ganz gut so.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******orph:
Geht ihr ins Kino?
Nein, wir haben Sex.
(Schweigen.)

Süß... *g*
Er frägt am nächsten Morgen auch noch, wies war *traenenlach*
Und zwar mit der gleichen Selbstverständlichkeit, wie er den Papa fragt, wie sein „normales“ Date lief.

Keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist. Aber es fühlt sich entspannt an.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von *******orph:
Er frägt am nächsten Morgen auch noch, wies war *traenenlach*

Gut, dass du ihn vorgewarnt hast, dass nicht alle Menschen so locker mit dem Thema umgehen. Nicht, dass er noch seine Lehrer fragt, ob sie lieber Kino- oder Sexdates haben, und wie es bei deren Partnern ist! *haumichwech*
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ******yan:
Gut, dass du ihn vorgewarnt hast, dass nicht alle Menschen so locker mit dem Thema umgehen.

Muss man leider tun, vorwarnen wegen der Anderen. Ich habe dazu zusätzlich meinen Wunsch ausgedrückt, dass diese Lockerheit früher oder später Allgemeingut ist. Ich hoffe auf mehr, die sie aktiv vorantreiben.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Da ich im letzten Jahr ein Buch zum Thema "sexuelle Befreiung und moralischer Kulturwandel" herausgebracht habe und seither vermehrt angefragt werde, meine Sichtweisen und Standpunkte "in Sachen Sex" darzulegen und zu erläutern, ist das Thema "Sexualität" in unserem Haushalt vielleicht etwas speziell.

Als ich meinen Jungs (10 und 12) beispielsweise neulich das geflügelte Wort "ein alter Hase sein" erklärte, kommentierte der jüngere von beiden: "Du bist also in Sex ein alter Hase..."

Bislang haben sie noch nie nach meinem "Beziehungsmodell" gefragt. Wohl aber danach, welche Bedeutung bestimmte Menschen in meinem Leben haben. Die Tatsache, dass es offenbar verschiedene Frauen gibt, mit denen ihr Papa hin und wieder Sex hat, hat bei ihnen bisher scheinbar keine größeren Irritationen ausgelöst. Sie nahmen die Info zur Kenntnis und gingen nahtlos über zu Dingen, die aktueller oder wichtiger waren. Und ich sage euch: Eine fehlende Lego-Figur oder die Frage der jeweiligen Zugriffsrechte darauf kann eine Dringlichkeit und Bedeutung haben, hinter der der Kram, den die Erwachsenen machen, weit abgeschlagen zurückbleibt...! *ggg* *ggg* *ggg*

Meine Erfahrung ist:

Je entspannter ich selbst im Umgang mit meiner Sexualität, meinen Gefühlen und Beziehungsgeflechten bin, desto selbstverständlicher nehmen meine Kinder das, was ich ihnen erzähle, als "normal" an. Dieses "normal" kann durchaus abweichen von dem, was andere Familien leben. Damit haben meine Kinder kein Problem. Was sie interessiert, ist, ob es Mama und Papa gut geht, ob sie eine liebevolle Beziehung zueinander haben - und auch zu sich selbst. Wenn das klar ist nämlich, dann können sie sich mit ganzem Herzen ihren eigenen Themen und Projekten widmen.

Mir ist es wichtig, meinen Kindern zu vermitteln, dass ihre Sexualität, wenn sie irgendwann aufkeimt, ihnen ganz wundervolle Erfahrungen bescheren kann. Dazu braucht es ein liebevolles Verhältnis zum eigenen Körper und den eigenen Gefühlen, Respekt und Achtung vor den körperlichen und emotionalen Empfindungen Anderer und den Mut, wahrhaft für sich selbst, die eigenen Gefühle, Wünsche und Sichtweisen einzutreten.

Das ist es, was ich meinen Kindern mitzugeben und zu vermitteln versuche.

Denn ich glaube: Wenn diese Lektionen sitzen, dann haben sie die besten Bedingungen, um ihre eigene Sexualität mit Freude, Neugier und bestenfalls Bewusstheit zu erkunden, und auf dieser Basis ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Sei es für die Spiele, die ihnen später Freude machen werden, sei es in der Frage, mit wem sie diese Spiele dereinst spielen werden.
***nu Frau
104 Beiträge
Es klang hier und da oder auch in Beispielen schon durch, aber ich mag doch noch formulieren, was mir als erstes durch den Kopf ging als ich die Eingangsfrage las. Nämlich die Gegenfrage "Wie erklärt ihr euren Kindern Monogamie, Eifersucht, Eheversprechen usw.?
Ich schätze gar nicht. Kinder erleben, schauen hin, fühlen und begreifen. Und manchmal kommt evtl. eine Frage auf.
Aber mal ehrlich, wieviele Fragen haben euch Kinder zu o.g. Begriffen gestellt.
Ich bin keine Freundin von Belehrungen oder Erklärungen ohne vorangegangene Frage.
Nicht bei Kindern und nicht bei Erwachsenen.
Ich lebe mein Leben und betrachte es als normal. Ab und zu habe ich Schwierigkeiten, weil ich Begriffe verwende, die bei meinem Gegenüber evtl. anders belegt sind, aber damit muss ich dann leben, wenn ich nicht ausführlich werden will.
So hab ich unter den KollegInnen kürzlich fallengelassen, dass ich Weihnachten mit meinem Freund, seiner Frau und den Kindern verbringe.
Ohne weitere Kommentare. Das ist für mich dann Normalität. Und so ist es mir meiner Tochter auch immer gelaufen.
Damit hab ich mich immer wohl gefühlt und sie sich auch (ich hab sie mal ausdrücklich danach gefragt, sie ist jetzt 19).
*********iebte Paar
2.465 Beiträge
Zitat von ***nu:

Ich bin keine Freundin von Belehrungen oder Erklärungen ohne vorangegangene Frage.
Nicht bei Kindern und nicht bei Erwachsenen.
Ich lebe mein Leben und betrachte es als normal.
Genau das trifft es perfekt *top*

Zitat von ***nu:

... So hab ich unter den KollegInnen kürzlich fallengelassen, dass ich Weihnachten mit meinem Freund, seiner Frau und den Kindern verbringe.
Ohne weitere Kommentare.9)
... und gleich ein Beispiel dazu, das von mir sein könnte *grins*
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ********rted:
Wie würdest du (ihr) einem 6 jährigen das Beziehunsmodell Poly erklären?

Warum muß eigentlich immer so viel erklärt und sich geoutet werden?
Das meiste erklärt sich doch von ganz alleine durch Tun und Erleben.

Und wenn Fragen kommen, dann sind die doch eher nach Details oder praktischer Art und nicht nach Theorien oder einem System.

"Mama hat die Eva lieb und den Kemal auch. Der Kemal hat aber auch den Ivan lieb und wohnt deshalb mit dem und seiner Frau Isabella und den Kindern zusammen und ist nur manchmal bei uns"

Was ist da jetzt schwierig? *nachdenk*

Trixy
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
@***xy
Weil es einem Kind auffällt, wenn man anders lebt als andere.
Das meine ich völlig wertfrei. Besonders wenn es um solche ungewöhnlichen Lebensmodelle geht.
Mit 6 sind da vielleicht noch nicht so viele detaillierte Fragen... mit der Pubertät ändert sich das häufig.

Negativ gedeutet könnte ich auch sagen: was geht es das Kind an, wie ich meine Beziehungen führe.
Das fände ich allerdings ziemlich seltsam.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von *******n_M:
@***xy
Weil es einem Kind auffällt, wenn man anders lebt als andere.
Das meine ich völlig wertfrei. Besonders wenn es um solche ungewöhnlichen Lebensmodelle geht.
Mit 6 sind da vielleicht noch nicht so viele detaillierte Fragen... mit der Pubertät ändert sich das häufig.

Negativ gedeutet könnte ich auch sagen: was geht es das Kind an, wie ich meine Beziehungen führe.
Das fände ich allerdings ziemlich seltsam.

Ja und?!

Es soll ja Leute geben, die Fleisch von Schweinen essen und andere das von Pferden...und manche gar keines. Manche gehen jeden Sonntag in die Kirche und tun ihr Taschengeld in den Klingelbeutel für die armen Dingsda, während andere auf dem Fußballplatz rennen und ihr Geld für Markenklammotten ausgeben...es gibt Kinder, die sind 3mal die Woche beim Sport und andere 70 Stunden die Woche am Zocken...alles ganz wertfrei.

Man nennt das Vielfalt oder auch Diversität und das ist etwas völlig normales...es gibt von manchen Gewohnheiten ganz viele, Fleischesser und Hundebesitzer; von anderen nur wenige, Spinnenhalter oder spezielle, religiöse Ernährungsformen...aber alles ist "normal", weil alles für die Betreffenden richtig ist.

DAS den Kindern zu vermitteln, kann im Vordergrund stehen...und dann ist das "wir und die anderen" plötzlich gar keine Frage mer...dann sind "wir" nämlich gar nicht mehr "anders, als die anderen", weil es diese Einteilung gar nicht mehr gibt/braucht.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von ***xy:
Und wenn Fragen kommen, dann sind die doch eher nach Details oder praktischer Art und nicht nach Theorien oder einem System.

"Mama hat die Eva lieb und den Kemal auch. Der Kemal hat aber auch den Ivan lieb und wohnt deshalb mit dem und seiner Frau Isabella und den Kindern zusammen und ist nur manchmal bei uns"

Ich glaube auch, dass Kinder weniger über Theorie nachdenken, sondern mehr über Fragen, die sich direkt auf sie auswirken. Z.B.: "Warum wohnt der Kemal denn bei Ivan und Isabella und nicht bei uns, hat er uns weniger lieb?"
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ******yan:
Zitat von ***xy:
Und wenn Fragen kommen, dann sind die doch eher nach Details oder praktischer Art und nicht nach Theorien oder einem System.

"Mama hat die Eva lieb und den Kemal auch. Der Kemal hat aber auch den Ivan lieb und wohnt deshalb mit dem und seiner Frau Isabella und den Kindern zusammen und ist nur manchmal bei uns"

Ich glaube auch, dass Kinder weniger über Theorie nachdenken, sondern mehr über Fragen, die sich direkt auf sie auswirken. Z.B.: "Warum wohnt der Kemal denn bei Ivan und Isabella und nicht bei uns, hat er uns weniger lieb?"

Genau das meinte ich...und da kann man dann auch ganz praktisch und ehrlich darauf antworten...denn auf solche Fragen gibt es ganz einfache und nachvollziehbare Antworten. Und wenn ich selber nicht weiß, warum der Kemal nicht bei uns, sondern bei Isabella und Ivan wohnt...na, dann fragen wir ihn doch einfach mal.
Ist nicht eine der Grundlagen von Poly, daß man offen über alles reden kann...mit allen Beteiligten? *g*

Trixy
********Poly Frau
3.184 Beiträge
*dafuer*
********rted Frau
1.097 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***xy:
Zitat von ******yan:
Zitat von ***xy:
Und wenn Fragen kommen, dann sind die doch eher nach Details oder praktischer Art und nicht nach Theorien oder einem System.

"Mama hat die Eva lieb und den Kemal auch. Der Kemal hat aber auch den Ivan lieb und wohnt deshalb mit dem und seiner Frau Isabella und den Kindern zusammen und ist nur manchmal bei uns"

Ich glaube auch, dass Kinder weniger über Theorie nachdenken, sondern mehr über Fragen, die sich direkt auf sie auswirken. Z.B.: "Warum wohnt der Kemal denn bei Ivan und Isabella und nicht bei uns, hat er uns weniger lieb?"

Genau das meinte ich...und da kann man dann auch ganz praktisch und ehrlich darauf antworten...denn auf solche Fragen gibt es ganz einfache und nachvollziehbare Antworten. Und wenn ich selber nicht weiß, warum der Kemal nicht bei uns, sondern bei Isabella und Ivan wohnt...na, dann fragen wir ihn doch einfach mal.
Ist nicht eine der Grundlagen von Poly, daß man offen über alles reden kann...mit allen Beteiligten? *g*

Trixy


Das ist doch ein Erklären....oder nenn es eben Erläutern /Beantworten /Kommunizieren *nixweiss*. Man muss ja nicht über Begriffe diskutieren.



Ich setze mich regelmäßig mit meinen Kids an den Tisch, seit sie 4 sind. Es ist wichtig, damit sie eine gesunde Sexualität leben können, wenn sie so weit sind und nicht, weil gesellschaftliche Stigmata sie daran hindern. Es geht ja nicht darum, über mein sexuelles Erleben zu sprechen, sondern um Möglichkeiten, Vielfalt und Wissen. Je normaler das Thema in einer Familie ist, desto entspannter gehen Kids damit um. Meine Tochter ist heute 11 geworden und mir ist es wichtig, dass sie die Chance hat auf einen normalen Umgang mit sich, ihren Wünschen und eben auch ihrer eigenen Sexualität. Selbstverständlich werden aufkommende Fragen dann altersgemäß beantwortet.

Just my 2 cent
**********light Frau
4.198 Beiträge
Nicht was wir sagen prägt unsere Kinder, sondern das, was wir tun.
Wenn wir Erwachsene mehrere Beziehungen unkompliziert und als "normal" leben, erleben es die Kinder auch nicht als "schlimm". Wenn wir uns als Erwachsene mit Schuld- und Schamgefühlen plagen, dann nehmen das unsere Kinder wahr und werden mit der Akzeptanz der Situation Probleme haben.

Genauso ist es mit dem Thema Sexualität. Warum soll ein Kind nicht mitbekommen, dass die Eltern sexuell aktiv sind? Sexualität gehört zum Leben wie essen und trinken. Und auch bei gelebter Zärtlichkeit und Sexualität sind wir Vorbilder für unsere Kinder.
Wie wir als Eltern damit umgehen, setzt die Schamgrenzen für unsere Kinder fest.
Also fragen danach, warum andere irgendwas anders machen, sind doch absolut kindertypisch.

Sei es warum Geburtstage oder Weihnachten anders zelebriert werden, warum da andere dies oder das als Pausenbrot bekommen, warum, weshalb, wieso.

Einfach sagen: „weil alle verschieden sind“ reicht den wenigsten Kindern.

Meinen nicht...

Die wollen wissen, warum die andren an Gott oder sonst was glauben.
Warum andre Mütter nicht über Sex (explizit) reden, ich schon.
Warum der Aufklärungsunterricht in der Schule die ganzen interessanten Fragen nicht beantwortet.

Weil wir verschieden sind. Aber warum?
Und so gehts dahin *g*

Es gibt simple und zugleich erklärende Worte für Unterschiede.

Ich finde es richtig auf Unterschiede einzugehen, nur werten tu ich sie nicht.


(Sie, deren ältester das Warum Spiel ewig treiben kann)
********rted Frau
1.097 Beiträge
Themenersteller 
*top*Danke, genauso funktioniert das Spiel...Kinder sind unerbittlich und das ist auch gut so. Leider werden nicht allen Kindern Fragen beantwortet.

Ein Erlebnis aus der Grundschulzeit meiner Kurzen: 4.Klasse, Thema Aufklärung. Entsetzen bei den meisten Eltern, die Kinder seien noch viel zu jung und das könnten sie noch gar nicht verstehen. Es sei noch viel zu früh und nicht notwendig. ( Hier waren es besonders die Mütter der Jungs) und über gleichgeschlechtliche Liebe spricht man erst recht nicht...

1 Mädchen hatte da bereits ein halbes Jahr lang ihren Monatszyklus. Ein anderes war bei der Geburt der kleinen Schwester dabei...
Meine Tochter seit dem Kindergarten völlig klar mit der Anatomie und den Unterschieden.

Von 20 Schülern, waren 3 ihrem Alter entsprechend aufgeklärt worden. Nur 3! Ich fand das so furchtbar, gerade weil viele Kids sich schon im frühen Kindergartenalter selbst erkunden und streicheln. Ich habe mich gefragt, was wurde denn dann den Kids erzählt? Das macht man nicht? *motz*


So wichtig wie sexuelle Aufklärung ist, so wichtig ist es auch, soziale Aufklärung zu leisten. Und ich finde, dass vor allem die Eltern gefragt sind. Wieso, weshalb, warum? Wem es nicht erklärt wird, der bleibt dumm...
kindhearted. : mir war früher die 5. Kl. zu früh für den Sexualkundeunterricht...ich hatte auch die Menstruation, spielte aber Kinderspiele und war nur körperlich in der Pubertät. Emotional war ich ein Kind, das sich bei dem Thema geschämt hat und völlig deplaziert fühlte im Unterricht. Ich habe das Thema gar nicht an mich rangelassen, einfach ignoriert, so wie ich sonst nur das Periodensystem der Elemente in Chemie ignoriert habe....mich also dem Lernen, ... überhaupt dem Annehmen und Aufnehmen des Stoffes verweigert habe.
Meine beiden Spätentwickler Jungs haben ebenso den Sexualkundeunterricht in der 4. Kl. gehasst, weil er eklig und langweilig war. Nicht alle Kinder sind im selben Alter reif für die selben Dinge.
Und sie ihnen aufzudrängen, finde ich auch nicht richtig, weil es eben nicht kindgerecht ist.
Wir zwingen sie ja auch nicht dazu, zu laufen, wenn sie noch am krabbeln sind, auch wenn Gleichaltrige schon laufen.
Und die körperliche Entwicklung eilt doch oft der emotionalen Entwicklung voraus. Mir reichte es, dass meine Mutter mir die Menstruation erklärte, als ich sie mit 11 J. bekam. Aber Sexualität war kein Thema bevor ich 13, 14 war... so wie in dem Lied in dem Musical Chorus Line: Goodbye, twelve, goodbye thirteen, goodbye fourteen, goodby fiften, goodbye sixrteen,....hello love...and now live really begins...go do it..
********8210 Frau
152 Beiträge
Meiner Tochter (10) ging es so ähnlich wie Philosophin. Es gab bei ihr in der 4. Klasse mal an einem Tag Aufklärungsunterricht. Teils Jungs und Mädchen getrennt. Sie fand es nicht so angenehm; auch ein Film mit Zeichentrickfiguren beim Sex empfand sie weder als angenehm noch als interessant. Ich war damals auch eher zwiegespalten und bin es noch, da es einfach nicht für alle Kinder angenehm ist.

Wir sprechen zu Hause über diese Themen. Wenn mein Tochterkind Fragen hat, fragt sie und bekommt natürlich auch dem Alter entsprechende Antworten. So finde ich es sehr schön.
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