Ich bin damit gegenüber meiner Tochter offen umgegangen. Sie ist bezüglich meiner Partnerinnenvielfalt insoweit entspannt, als dass sie Beziehungsmodelle nie groß interessiert hätten.
Sie interessiert sich eher dafür, ob die jeweilige Frau an ihr herumschrauben will oder nicht. Sie lassen will, wie sie ist. Da hat sie mittlerweile alles kennengelernt von... bis.
Bei einer Patchworkpartnerin von mir hatte ich kennengelernt, dass ihre vier Kinder mantrenartig wiederholten, dass ich nicht ihr neuer Papa sei, weil der unersetzlich sei. Dabei wollte ich nicht ihren Papa ersetzen, sie brachten die Idee selbst mit. Es hat lange gebraucht, dieses Misstrauen, ich wolle die Beziehung der Kinder zum Papa stören, aufzulösen.
Letztlich fragen sich die Kinder: Was geht es mich an, wenn Mama oder Papa ohne unsere Einverständniseinholung irgendwelche Leute ins Familiensystem einschleusen? Lasst uns damit in Ruhe, bis wir unsererseits mit einem Kontakteinverständnis auf euch zukommen.
Und sie haben Recht. Wenn meine Tochter jemanden anschleppt, freue ich mich für sie, aber ich habe mich aus ihrer Beziehung herauszuhalten. Machen ja leider nicht alle Eltern.
Ob das Ganze poly, promiskuitiv, herkömmlich mono abläuft, ist den Kindern wohl insoweit herzlich egal, wie sie noch nicht ihre Identität an konventionellen, "vorzeigbaren" Elternbeziehungen festmachen. Es liegt an uns, unsere Künder unkonventionell zu erziehen.