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Daher der Denkprozess...
Hallo und lieben Dank für die erklärenden Worte.
Grundsätzlich denke ich, dass sapiosexuell und pansexuell erste einmal auf der sexuellen Seite anzusiedeln sind (Du hast es ja auch Beutschema genannt). Polyamorie ist aus meiner persönlichen Sicht da eher etwas, was die Beziehungsebene (Liebe) bezeichnet.
Auch, wenn wir immer wieder beides vermischen, weil es ja auch enge Verknüpfungen gibt, glaube ich nicht, dass da grundsätzlich ein Zusammenhang hergestellt werden kann.
In welchen Beziehungsformen ich zu anderen Menschen leben möchte bzw. (es zulassen) kann, hängt meines Erachtens auch viel von sozialer und gesellschaftlicher Prägung ab.
Eine sexuelle Anziehung zu spüren, bedeutet ja nicht im gleichen Atemzug Sex zu haben, genauso wenig wie eine Zweierbeziehung nicht automatisch bedeutet, keine sexuelle Kontakte außerhalb pflegen zu können. Und Sex ohne Beziehung ist hier ja öfter Programm.
Die Frage nach dem "vermehrt" ist daher sicherlich schwer zu beantworten. Da ist es natürlich leicht, sich von dem Schubladendenken zu lösen und so zu tun, als gäbe es keine Kategorisierung in unserer Gesellschaft. Ich als Frau mit transidentem Hintergrund mache das auch immer wieder gerne, weil ich einfach selten irgendwo hineinpasse. Dennoch stellt sich oft die Frage nach der Zugehörigkeit und dem Platz in der Gesellschaft. Das scheint in uns als soziale Wesen veranlagt zu sein. Das führt auch dazu, dass wir uns sehr schnell Anerkennung und "gemocht" werden erhoffen. So entsteht aus einer anfänglichen sexuellen Anziehung das Bedürfnis nach Nähe, Anerkennung und eben auch Beziehung.
Lange Rede kurzer Sinn: wenn Du Dich als sapiosexuelle und pansexuelle häufiger zum Menschen sexuell hingezogen fühlst, kommst Du mit einem monogamen Beziehungsmodell vermutlich in schwierige Gewässer. Als Lösung bleibt dann Fremdgehen, eine offene oder eben eine polyamore Beziehung (ggf. Mischformen?). Meiner Meinung nach, bleibt nur die Polyamore Beziehung übrig, wenn ich persönlich nicht in der Lage bin, oder es schlichtweg nicht möchte, zwischen den Beziehungen (Herzensmenschen) zu differenzieren. Dabei ist es erst einmal egal, ob es die sexuelle oder die persönliche Beziehungsbene ist.
Ich glaube daher schon, dass man einen solchen Zusammenhang herstellen kann.
(Ich hoffe ich habe nicht zu viele Denkknoten verarbeitet ... und wie immer das ist alles mein eigener Mist ... jeder ist frei ander zu denken und zu fühlen)
Alles Liebe
Van