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trennung zelebrieren?

trennung zelebrieren?
hallo ihr lieben,

einige von euch erinnern sich bestimmt noch an den schönen workshop zum thema orgya beim letzten herbsttreffen und die daraus resultierende diskussion möglicher poly-rituale.

daran musste ich heute wieder denken: wie kann man sich als polys respekt- und liebevoll trennen, wenn der gemeinsame weg als liebendes paar endet und sich das miteinander auf eine andere ebene begibt?

so ähnlich wie manches paar seine scheidung mit freunden feiert, weil es nicht als akt der feindseligkeit sondern als ein übergangsritual zwischen zwei verschiedenen lebensabschnitten.

wie feiert man die gemeinsame liebe, die gemeinsamen stunden der liebe, des lachens, des kommunizierens, des verliebt seins, den unglaublich schönen sex... wenn all das, zumindest für die nächste zeit, seine farbe ändert?

ich bin sehr gespannt auf eure ideen und gedanken.

alles liebe,
venuskind
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Trennung
Liebstes Venuskind,

nun steht dein Beitrag bereits seit heute morgen im Forum und es hat dir noch Niemand geantwortet.
Das Thema Trennung ist für Niemanden leicht und man will sich (glaube ich) einfach nicht damit auseinander setzten, wenn es nicht „aktuell“ ist.

Ich habe im letzten Jahr mehr Partner in meinem Leben „verabschiedet“, als in den 15 Jahren zuvor zusammen. Vielleicht bringt die Möglichkeit mehrfach zu lieben das so mit sich, das man sich auch mehrfach trennen „muss“?
In meinem Fall hat mein Leben einen Wandel durchlaufen und der Prozess hat mich 2 Beziehungen gekostet, die mir lieb und teuer waren...
Meine neuen Beziehungen sind zur Zeit noch sehr frisch, so das ich mir derzeit eigentlich nur einen „glücklichen Stillstand“ wünsche, ohne über Trennung nachdenken zu müssen und ich setzte mich ganz aktuell mit meiner eigenen Verlustangst auseinander. Nicht zuletzt deswegen, weil ein Mann mir gerade mitgeteilt hat, er kommt nicht damit zurecht, das ich poly liebe und ich bei einem Anderen das Gefühl habe, er entgleitet mir emotional.

Das Trennungsthema beschäftigt mich also aktuell wieder, aber ich versuche es mal allgemein zu halten, da ich mir Selbst ebenfalls Fragen zu diesem Thema stelle, die bisher unbeantwortet sind.

wie kann man sich als polys respekt- und liebevoll trennen, wenn der gemeinsame weg als liebendes paar endet und sich das miteinander auf eine andere ebene begibt?
Ob Jemand seinen Ex-Partner in Liebe gehen lassen kann und ihm alles Glück der Welt wünscht, oder ob er anfängt Terror zu veranstalten, zu jammern oder den Ex anfängt zu hassen, das ist eine Frage des eigenen Charakters, dem Trennungsgrund, der Beziehung und der verbleibenden Gefühle.
Das macht es aus, wie man mit der Trennung umgeht, oder?
Auch die Art der Trennung und ob man diese Entscheidung zusammen gefällt hat oder verlassen wurde, ob der Andere bereits einen neuen Partner hat ect. ist sicher wichtig und hat weder mit mono oder poly etwas zu tun.

Den einzigen offensichtlichen Unterschied, den ich erkennen kann ist, dass ich mit meinem Kummer nicht alleine bin und im günstigsten Fall einen Partner an meiner Seite habe, der mich versteht, auffängt und tröstet.
Jemand der bereit ist, einem „die Zeit zu vertreiben“ und einen abzulenken, sodass man nicht so oft an den Trennungsschmerz denkt.
Wenn wir Polys einen Partner haben, der uns wirklich liebt und dem unsere Gefühle wichtig sind, dann wird dieser Mensch für uns da sein, fragen wie es uns damit geht, Gespräche führen, wenn wir das wünschen usw.
Ebenso, wie jeder Partner Teil der anderen Partnerschaft ist, ist er auch Teil der Trennung, zumindest habe ich es bisher immer so erlebt.

Mir ist der Kontakt zu jedem meiner Ex-Liebsten wichtig und wenn er es ebenfalls wünscht, würde ich gerne ein Teil seines Lebens bleiben. Manchmal geht das nicht, weil die Verletzungen (oder die Sehnsucht auf einer Seite) zu groß sind, aber ich versuche es immer.

wie feiert man die gemeinsame liebe, die gemeinsamen stunden der liebe, des lachens, des kommunizierens, des verliebt seins, den unglaublich schönen sex... wenn all das, zumindest für die nächste zeit, seine farbe ändert?
Wie „feiert“ man?
Seltsame Formulierung... Denn eine Trennung ist für mich immer mit Trauer und Schmerz verbunden und diese Trauer möchte ich bewusst erst mal eine Weile zulassen und dann meinen Lebensweg weitergehen.
Für gewöhnlich hält man eine Weile Abstand und dann lässt man langsam den Kontakt wieder zu, um zu sehen, ob es zu weh tut. Zumindest ist das in meinem bisher Leben so gewesen.

Anfang des Jahres trennte ich mich von meiner 2jährigen Fernbeziehung und es hat mir das Herz aus der Brust gerissen... Wir haben versucht, Kontakt zu halten, aber es tat einfach zu weh, also haben wir den Kontakt fast abgebrochen. Nach ein paar Monaten wurde der Kontakt kurzfristig wieder etwas enger und wir führten sehr gute, klärende und offene Gespräche. Bis er mir mitteilte, das es eine neue Frau in seinem Leben gibt und obwohl ich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr ganz ungebunden war, tat es furchtbar weh. Das habe ich ihm auch gesagt und wir haben den Kontakt wieder eingeschränkt. Jetzt sind wieder ein paar Monate ins Land gegangen und wir schreiben wieder mehr miteinander oder telefonieren. Ich habe mich nach der „neuen Frau“ erkundigt und es tat nicht mehr weh, im Gegenteil ich freue mich für ihn, das er doch recht schnell wieder etwas Glück gefunden hat.
Zur Zeit ist es dieser Mann, der mir zuhört, wenn ich über meine aktuellen Verlustsängste spreche und das fühlt sich nicht seltsam oder falsch an, im Gegenteil.

Gerade fällt mir noch ein sehr großer Unterschied ein!
Wenn ein Monoliebender sich trennt und dann neu verliebt, muss er die alte Liebe aufgeben.
Bei uns Polys sieht die Sache hingegen völlig anders aus. Wir können auch dann, wenn wir uns neu binden, der „alten Liebe“ die Tür für eine Rückkehr offen lassen, wenn unser Herz uns diesen Weg weist...
Dieser ganze Kampf, wenn man noch Gefühle für den Ex-Partner hat und der neue Partner merkt das und ist eifersüchtig... Diesem Kampf sollte es bei uns Polys eigentlich nicht geben (ich denke aber, die Realität kann durchaus anders aussehen)

Ich weiß nicht, ob das nun die Art von Antwort war, die du dir erhofft hattest, aber das ist meine Sicht der Dinge zum Thema Trennung.

Gruß

Aurora
liebe aurora,

vielen dank für die antwort. ich hatte schon fast leise für mich entschieden diese frage lieber an einem anderen ort zu stellen, weil es hier leider keine antwort fand... *zwinker*

deine antwort macht mir die schwierigkeit der frage bewusst. die meisten verbindung mit einer trennung etwas schmerzhaftes oder wie du schreibst:

Denn eine Trennung ist für mich immer mit Trauer und Schmerz verbunden und diese Trauer möchte ich bewusst erst mal eine Weile zulassen und dann meinen Lebensweg weitergehen.

ich rede von einem etwas späteren zeitpunkt, oder einer anderen betrachtungsweise.

mir geht es um die beziehungen die sich erfüllt haben, in denen man alles was man miteinander teilen konnte geteilt hat und die wege sich trennen - ohne böses blut oder gegenseitige verletzungen. die liebe bleibt bestehen und man ist noch eng miteinander, aber nicht mehr als liebespaar, sondern als sehr enge und vertraute freunde. anders gesagt: man ist zu brüderchen und schwesterchen geworden...

oder um den punkt an dem man die trennung so weit verwunden der verarbeitet hat, dass man wieder ohne schmerz auf den anderen blicken kann. einem ähnlichen punkt wie den, den du hier beschreibst:

Ich habe mich nach der „neuen Frau“ erkundigt und es tat nicht mehr weh, im Gegenteil ich freue mich für ihn, das er doch recht schnell wieder etwas Glück gefunden hat.
Zur Zeit ist es dieser Mann, der mir zuhört, wenn ich über meine aktuellen Verlustsängste spreche und das fühlt sich nicht seltsam oder falsch an, im Gegenteil.

ich denke es geht mir mehr um das zelebrieren der beziehung und das was man bis dahin hatte. all das schöne was man geteilt hat, was aber hier sein (vorläufiges) ende findet. und um wege wie man das in einem gemeinsamen ritual zu einem guten und für beide schönen ende führen kann.

alles liebe,
venuskind
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich grüble auch schon seit der Erstellung des Threads hierüber, aber irgendwie ist es nicht so richtig "griffig" geworden - bis ich grade diese beiden Teile gelesen habe:
mir geht es um die beziehungen die sich erfüllt haben, in denen man alles was man miteinander teilen konnte geteilt hat und die wege sich trennen [...] oder um den punkt an dem man die trennung so weit verwunden der verarbeitet hat, dass man wieder ohne schmerz auf den anderen blicken kann.

all das schöne was man geteilt hat, was aber hier sein (vorläufiges) ende findet. und um wege wie man das in einem gemeinsamen ritual zu einem guten und für beide schönen ende führen kann.

Ich glaub, jetzt kann ich den Finger auf die Wunde legen, warum das mit dem Ritual für mich garnicht so verfängt ... Wenn ich soweit bereits abgeschlossen habe, sehe ich in Frieden auf das zurück, was war und das bleibt für mich auch immer bestehen. Wozu dann ein Ritual, um das nochmal zu einem Ende zu führen, wenn es das längst ist und nicht mehr verloren geht, als der Abschied, den man innerlich nun mittlerweile vollzogen hat? Wie Aurora schrieb: diese Lieben bleiben doch in meinem Leben, wenn möglich, man teilt die gemeinsamen schönen Erinnerungen dann immer wieder und vielleicht wird noch einmal etwas Anderes oder wieder mehr daraus?
Das abschließende Ritual kann ich für die monogame Lebensweise, wo der Anfang einer neuen Liebe, das Ende einer alten heißen soll, ja verstehen. Aber als poly gerade nicht, da ist soviel immer im Fluß und bleibt?
@venice
verstehe.

aber ich sehe es eher als einen übergangsritus... nicht als ein ritual, dass etwas endgültig besiegelt oder beendet.

eher wie ein anerkennen, dass etwas hinter einem liegt und ihm noch mal huldigen bevor man sich ins neue und andere fallen lässt...

aaah, ich sehe schon mir fehlen die richtigen worte um das zu beschreiben.
wo bleibt eigentlich die schützenhilfe, wenn ich sie brauche? *lach*

alles liebe,
venuskind
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Okay, jetzt verstehe ich die Fragestellung auch ganz anders *ggg*

Mir ist der Kontakt zu meinen Ex-Partner schon wichtig.
Man hat sich ja mal geliebt und warum sollte daraus auf einmal Hass sein, nur weil man sich trennt?

Wie bereits geschrieben: Seit ich poly lebe, habe ich für mich die Entscheidung getroffen, keinem meiner Partner die Tür vor der Nase zuzuschlagen und wenn man nach Monaten oder Jahren entdeckt, das man sich doch noch liebt... Warum dann nicht noch mal einen Versuch starten? Die Liebe, die Zuneigung... Wenn es bleibt, dann bleibt es und wenn nicht? Dann ist da immer noch ein Berg guter gemeinsamer Erinnerungen, die dann zumindest eine Basis für Freundschaft sind (zumindest bei mir)
Ich habe mich von keinem meiner Partner voller Hass getrennt. Sicher war da manche Verletzung und auch Wut, aber nach einer angemessenen Zeit, bin ich wieder bereit aufeinander zuzugehen.
Zu meinen Ex-Partnern aus meiner Mono-Zeit habe ich noch guten freundschaftlichen Kontakt. Mann trifft sich mal zum Frühstück oder redet stundenlang.
Einer meiner Ex-Männer war vorher mein bester Freund, dann haben wir uns getrennt und seit einem Jahr ist er wieder „nur“ mein bester Freund. Das ändert sich nicht, nur weil wir mal 3 Jahre ein Paar waren.

Rituale kenne ich aber Keine.

Wenn dir die Worte fehlen, versuch es doch mal mit Beispielen?
ich habe ja keine konkrete vorstellung, sonst könnte ich ja erzählen was ich mir ausgedacht habe.

ich würde mir etwas wünschen wie z.b. die initiationsrituale, die verdeutlichen sollen, dass jemand den übergang vom kind zum erwachsenen vollzieht.

ein ritual könnte aspekte des zelebrierens, ebenso wie der trauer um das verlorene haben, aber auch etwas zukunftsgerichtetes, das den ewigen wandel und das wachstum darstellt...

ich komme gerade von einem geburtstag und mein kopf ist nicht mehr so klar wie er es für diese überlegungen sein sollte... *party*

vielen dank fürs mitdenken und antworten... *g*

alles liebe,
venuskind
Habe mir auch den Kopf zerbrochen ...
... aber ich komme immer zu dem gleichen Ergebnis:
Eine Trennung kann man nicht zelebrieren, jedenfalls denke cih so darüber.

In einem Lied, dessen Titel und Interpret mir leider gerade nicht einfallen, heißt es: "Es gibt keine leinte Trennung, weil einer immer stärker Liebt".

Das bedeutet dann wiederum, dass erst dann, wenn sich beide wieder mit ihren Gefühlen auf dem gleichen Level befinden, gut kommuniziert werden kann. Und doch kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier etwas zum "Feiern" gibt. Man wird seinen Level im Umgang miteinander und dieser neuen "Farbe" in der Beziehung gefunden haben, und doch wird einer weniger Freude und mehr Trauer über die verlorenen Beziehung verspüren.

@ venuskind, vielleicht gibt es so etwas und Du wirst jemanden finden, der seine Trennung zelebriert. Aber ich glaube, dass sich die Suche nach einem solchen Menschen, nein, noch schlimmer, nach solchen zwei Menschen, als sehr schwierig gestalten wird.

Eine Trennung zu Feiern, dass ict mir nur bei endlich ausgesprochenen Scheidungen unter gekommen, bei denen sich EIN Partner so sehr gefreut hat, dass dieser Spuk nun ein Ende hat, dass er es mit seinen Freunden feierte ... aber nicht mir dem "ferhassten" Ex!

Auf jeden Fall werde ich diesen Thread hier aufmerksam weiter verfolgen *zwinker*

Liebe Grüße,
Erat0
"Es gibt keine leinte Trennung, weil einer immer stärker Liebt".

ich glaube nicht daran, dass liebe messbar ist und entsprechend stehe ich zweifelnd vor dem "einer liebt stärker". ich bin eher von dem prinzip zwischenmenschlicher dynamik überzeugt, die z.b. einen partner nach distanz und den anderen nach mehr nähe streben lässt.

aber zurück zum thema trennungen:

nicht alle trennungen sind nur leid- und schmerzvoll.

als mein erster freund und ich uns getrennt haben, war es traurig und zeitgleich war uns beiden klar, dass wir uns dermaßen auseinander und in unterschiedliche richtungen entwickelt hatten, dass ein weiteres zusammenbleiben unmöglich war.

einige tage nach trennung & auszug haben wir beide uns zu einem gemeinsamen ausgehabend verabredet und im zuge unseres gesprächs mit einem caipi darauf angestossen, dass es uns beiden seit der trennung besser geht und wir uns wieder als freunde hatten. das war ein schöner moment!

natürlich haben wir einiges "verloren" mit der trennung: den sex, den geliebten, ein bestimmtes maß an nähe, den mitbewohner, usw. aber damit sind auch negative gefühle und erlebnisse verschwunden wie z.b. das genervt sein, streiten, die frustrationen aufgrund unerfüllter bedürfnisse, die emotionale distanz aufgrund von verletzungen, die hohen ansprüche an einander etc.

und ohne all diese "lasten & ansprüche" konnten wir uns gegenseitig wieder als besondere und liebende menschen gegenübertreten - das war etwas, dass wir beide geniessen und feiern konnten.
ich glaube diesen aspekt und ein ähnliches szenario hatte ich vor augen als ich über das zelebrieren der trennung nachgedacht habe.

alles liebe,
venuskind, dass noch etwas darüber nachdenken geht... *zwinker*
*********_poly Frau
39 Beiträge
danke für den Thread/die Gedanken
danke für diesen Thread und die Ideen und Gedanken, speziell die von dir, Venuskind.

Ich kenne auch von mir "positive" Trennungen. Klar ist man traurig, vielleicht enttäuscht, es tut weh und so weiter - aber es gibt eben auch die positiven Seiten (es kann sie geben), z.B.: das Ende eines sich-Quälens um die Beziehung doch noch 'retten'" zu können. Die Möglichkeit auf einen Neuanfang, vielleicht auf mehreren Ebenen. Überhaupt das Stichwort "neu": neue Freiheiten, neuer Alltag, neue Möglichkeiten...

Ich persönlich brauche (bräuchte) allerdings ein paar Wochen oder gar Monate um in "Feierlaune" zu kommen. Auch nach einer einvernehmlichen, friedlichen, positiven Trennung.

Und dann ein Ritual oder einen kleinen feierlichen Moment? Ja, warum nicht.
Toll wenn sowas spontan entsteht, so wie venuskind es beschrieben hat.
Ich glaube institutionalisieren und programmieren wollte ich sowas nicht. Es ergibt sich vermutlich wenn beide dazu bereit sind.
@chantilly_poly
ich denke du hast da einen sehr wichtigen punkt genannt:
Und dann ein Ritual oder einen kleinen feierlichen Moment? Ja, warum nicht.
Toll wenn sowas spontan entsteht, so wie venuskind es beschrieben hat.
Ich glaube institutionalisieren und programmieren wollte ich sowas nicht.

das habe ich vergessen zu konkretisieren: ich habe mir kein festes institutionalisiertes ritual vorgestellt.
ich glaube das nachdenken oder auseinandersetzen mit einem etwaigen ritual kann sehr hilfreich sein sich für das geschehen und mögliche hilfen oder lösungsansätze zu sensibilisieren.

ähnlich wie das beispiel ritual, was beim orgya vortrag genannt wurde:

das geschenk das eine neue liebe dem anderen langjährigen beziehungspartner macht, das dessen position anerkennen und zugleich auch anerkennen soll, dass dieser potentiell auf zeit/ intensität mit seinem partner verzichtet, weil der/ die neue hinzukommt.
dieses (beispiel)ritual macht allen beteiligten die feinheiten der veränderungen bewusst, die eine neue liebe ins gefüge bringt und hilft bewusster mit diesen aspekten umzugehen.

an eine ähnliche funktionalität hatte ich gedacht...

liebe grüße,
venuskind
*********_poly Frau
39 Beiträge
Ritual/Geschenk zum Beziehungsbeginn und -ende?
ähnlich wie das beispiel ritual, was beim orgya vortrag genannt wurde:

das geschenk das eine neue liebe dem anderen langjährigen beziehungspartner macht, das dessen position anerkennen und zugleich auch anerkennen soll, dass dieser potentiell auf zeit/ intensität mit seinem partner verzichtet, weil der/ die neue hinzukommt.
Klingt gut.
An was hattet ihr (bzw. die Vortragenden) damals bei dem Vortrag/der Diskussion gedacht? Ein tatsächliches Ritual? (Wie könnte/sollte das aussehen?)
Ein (materielles) Geschenk, das oben genanntes versinnbildlichen soll? (stell ich mir schwierig vor, die beiden Aspekte in einem Geschenk zu repräsentieren, aber vielleicht schenken ja beide sich was, der "neue" dem/der "alten" Partner(in) und umgekehrt?).


Da fällt mir gerade ein, so Rituale und ein "Geschenk" (ein oder mehrere Gegenstände die übergeben werden) gibt es ja oft bei Trennungen:
man gibt dem Partner Gegenstände zurück die ihm gehören (die Zahnbürste meines ehemaligen Partners liegt immer noch in meinem Bad und ein paar Socken und T-Shirts müsste ich auch noch von ihm haben)
Negative Trennungsrituale fallen mir auch einige ein, manche löschen ja dann die Telefonnummer des Ex, ebenso Fotos, Mails, SMS, das gemeinsame Lieblingslied usw.

Das müsste doch auch anders gehen, positiver, konstruktiv (statt destruktiv), speziell wenn man sich "im Guten" getrennt hat.
**********rs_08 Paar
76 Beiträge
eigentlich keine Erfahrung
... mich von Partner zu trennen.

Aber die ganze Zeit schwirrt mir im Kopf, dass es ja sehr wohl Trennungsrituale gibt.

Beerdigungen kennt jeder von uns. Wir verabschieden uns von einem geliebten Menschen.

Man stelle sich also eine Quasi-Beerdigung der Beziehung vor. Man trägt sie sozusagen zu Grabe. Tauscht mit Freunden witzige Anekdoten aus, sieht sich Bilder an, isst gemeinsam was und feiert, dass man eine schöne Zeit zusammen hatte.
Idealer Weise feiert der Ex-Partner mit. Na wie wärs? *grins*

Liebe Grüße
Sabine
Ritual
Kann mich sehr gut an mein Ritual erinnern als Tennie..

legte all seine Briefe und Bilder in ein Steinkreis und verbrannte sie..mit den Worten..so sei es, so sei es, es sollte nicht sein!

Viele meiner Freundinnen verstanden das nicht,dass ich so cool blieb..

Für mich war es Kraft schöpfen um mit den Schmerz um zugehen..der weg zum Poly..
Nur heute kann man sein Handy und Laptop nicht verbrennen,aber man merkt, als Poly, wenn was schief läuft..mein Ritual..alles gleich löschen,sowie Handynummer..

schreib meine negativen Gedanken auf ein Zettel und verbrenn sie in einen blauen Kreis mit Kerzen..nehme abschied..von dem Negativen..
Ich nenn das sich Reinigen für das Neue..

Nächsten Tag..schreib das Positive an Gedanken und Erlebnisse sowie meinen Wunsch an ihn und verbrenn es im Kreis roter Kerzen..und zwischen den Tag Fasste ich..um mich für das Neue zu öffnen und Kraft zu Holen und in mich zu hören um zu erkennen,das die Begegnung und der gemeinsamer Weg,mir ein neuen Weg geebnet hat um sich zu Entwickeln..
liebe sabine,

das:
Tauscht mit Freunden witzige Anekdoten aus, sieht sich Bilder an, isst gemeinsam was und feiert, dass man eine schöne Zeit zusammen hatte.
Idealer Weise feiert der Ex-Partner mit.

gibt es schon so ähnlich - nennt sich scheidungsparty! *zwinker*
ist ein nicht sehr neuer trend aus usa... finde es sehr sympathisch, dass man seine beziehung und den neuanfang mit dem ehemaligen partner und freunden teilt - genauso wie man es ja am anfang bei der hochzeit gemacht hat. die letzte celebrity, die sowas gemacht hat war pink - ist ja auch noch mit ihren ex-mann eng befreundet! *g*

der ansatz gefällt mir...


liebe morobi,

vielen dank fürs teilen deines rituals.

schreib meine negativen Gedanken auf ein Zettel und verbrenn sie in einen blauen Kreis mit Kerzen..nehme abschied..von dem Negativen..
Ich nenn das sich Reinigen für das Neue..

Nächsten Tag..schreib das Positive an Gedanken und Erlebnisse sowie meinen Wunsch an ihn und verbrenn es im Kreis roter Kerzen..und zwischen den Tag Fasste ich..um mich für das Neue zu öffnen und Kraft zu Holen und in mich zu hören um zu erkennen,das die Begegnung und der gemeinsamer Weg,mir ein neuen Weg geebnet hat um sich zu Entwickeln..

ich mag daran, dass man das ritual für sich als hilfe nutzt um loszulassen und sich bewusst auf das vergangene gute und seinen anteil an einer zukunft fokussiert.

darf ich fragen wie du darauf gekommen bist?

danke für eure inspirationen...*blumenschenk*

alles liebe,
venuskind
Ritual
Liebe Venuskind

Die Rituale bekam ich ein Teil von meiner Oma(Mütterlicher Seite) überliefert..Sie war Esorterikerin und legte Lemo Karten..ich lese Kaffeesatz und bin Feinfühlig..
Der ausschlaggebende Punkt war,dass ich einen Schamanen kennen lernen durfte..der zeigte mir diese Rituale und den Sinn in Liebe und Leben..er zeigte mir auch das Tier in mir..

Trennung oder wie geht die Neue Mono Frau mit dir um

Hatte da ein tolles Erlebnis mit der Frau meines ersten Mannes
Sie war Eifersüchtig auf mich erklärte ihr im Gespräch dass sie das nicht brauchte warum ich ihn verliess etc

Ab den Erklärungspunkt Lebensschienen und Abzweigung rechts oder links ich entschied mich für rechts und mein Ex- Mann hatte Stillstand..(Alkoholiker)..ihn aus Liebe hab ihn gehen lassen müssen damit er erkennt ich muss was tun ..und sie ihn als Trockener Alkoholiker hat kennen und lieben dürfen

Haben heut noch super Verhältniss

Lg Morobi
Venuskind:

gibt es schon so ähnlich - nennt sich scheidungsparty! *zwinker*
ist ein nicht sehr neuer trend aus usa... finde es sehr sympathisch, dass man seine beziehung und den neuanfang mit dem ehemaligen partner und freunden teilt - genauso wie man es ja am anfang bei der hochzeit gemacht hat.

Das Esoterische ist nicht so mein Ding, aber das gefaellt mir. Leider koennen sich nur wenige auf das Gute an einer verflossenen Beziehung konzentrieren.

die letzte celebrity, die sowas gemacht hat war pink - ist ja auch noch mit ihren ex-mann eng befreundet! *g*

ich glaube, die sind inzwischen wieder mehr als 'nur' eng befreudet *zwinker*
Morobi:

Ab den Erklärungspunkt Lebensschienen und Abzweigung rechts oder links ich entschied mich für rechts und mein Ex- Mann hatte Stillstand..(Alkoholiker)..ihn aus Liebe hab ihn gehen lassen müssen damit er erkennt ich muss was tun ..und sie ihn als Trockener Alkoholiker hat kennen und lieben dürfen

Wie kann man erkennen, dass man gehen (lassen) muss, wenn das Liebe vs Vernunft bedeutet? Nicht, dass das Poly spezifisch waere, die Frage stellt sich in allen Arten von Beziehungen, die auf Respekt basieren.

Haben heut noch super Verhältniss

Schoen zu hoeren.
**s Mann
12 Beiträge
mit einer gewissen verspaetung hab ich diesen thread auch eben entdeckt *g*

@******ind: es klingt fuer mich ein wenig so, als ob du dir vorstellst, das weiterbestehen der beziehung zu feiern. die neue freundschaftliche beziehung, die sich aus dem bisherigen gemeinsamen weg geformt hat.

also eine feier dessen, was jetzt gemeinsam besteht - in anerkennung dessen, was bisher schon war, und sich im laufe der gemeinsamen zeit gewandelt hat.


(bei der vorstellung muss ich ein wenig an sowas wie ne goldene hochzeit denken, die man sich im idealfall ja auch als die feier eines langen, vielleicht gewundenen und vermutlich ueber all die zeit hinweg auch oft bewegten gemeinsamen lebensweges vorstellen koennte)
******ard Mann
40 Beiträge
Rituelle Trennung?
Nun, jetzt komme ich ja auch in diesen Thread und finde es ganz spannend, was sich hier als Diskussion entwickelt hat. Ich hatte ja beim großen Polytreffen dieses Thema aufgebracht und habe jetzt auch wieder neu von Euch inspirierte Gedanken:

Es gibt ganz verschiedene Aspekte zu einer Trennung.

Es gibt das eigene selbst, welches trauert und verarbeitet, sich vielleicht abfinden muss mit etwas, das man selber nicht wollte oder gemeinsam beschlossen hat oder der andere initiiert hat (und was vom einen oder anderen Beteiligten sehr verschieden empfunden werden kann - je nach Trennungsgrund).

Es gibt das dann-Ex-Paar, welches eine neue Beziehung zueinander findet (vielleicht eine Freundschaft, vielleicht Distanz, vielleicht geprägt von Enttäuschung, Verlustgefühl, vielleicht verliert man sich ganz aus den Augen oder schottet sich ab oder vielleicht braucht man vorrübergehend Abstand).

Und es gibt das Umfeld, die Familie, die Freunde, die man vorher gemeinsam kannte und die durch eine Trennung oft verunsichtert sind. Manchmal ist das so schlimm, dass sie sich gänzlich zurückziehen. Und in einem Polyumfeld gibt es zusätzlich die anderen PartnerInnen und deren Umfeld(er).

Wenn wir über Rituale nachdenken um Trennungen zu zelebrieren, zu unterstützen, z. T. öffentlich zu unterstreichen, dann gibt es vermutlich Ritualmöglichkeiten für alle oben genannten Bereiche (von denen auch schon viele in vorhergehende posts erwähnt wurden). Und die müssen wir vielleicht unterscheiden.

Meine erste eigene Erfahrung damit war das, was in angehängtem Bild erscheint, eine Einladung, zu der ca. 45 Leute aus vier verschiedenen Freundeskreisen (zum ersten mal) zusammenkamen, sowohl aus Neugier als auch um uns zu Unterstützen und mit uns die neuen Weiterentwicklungen zu feiern. Und es war eine sehr berührende Erfahrung auch für viele der Gäste und hatte eine ganz heilsame Wirkung. Übrigens war die Trennung eine gemeinsame Entscheidung - wegen großem Altersunterschied, ganz verschiedenen Lebensabschnitten - um eben neuen Entwicklungen Raum zu geben.

Sonst machen wir so etwas wenn wir Heiraten oder uns von Verstorbenen verabschieden müssen. Dafür hat unsere Kultur auch gut ausgebildete Mechanismen verschiedenster Art (man denke da mal z.B. an ein ein New-Orleans-Funeral, eine in den USA nicht unübliche Beerdigung mit Musik, Singen, Jazz, Essen, Trinken, fröhlich sein). Oder wir laden viele oder uns wichtige Menschen ein unsere Hochzeit zu feiern (und damit zu unterstützen, zu festigen, die Familien zusammenzubringen

Aber unsere Trennungsmechanismen sind halt ziemlich unterentwickelt. In einem Polykontext sind sie auch noch zusätzlich anders, weil auch schon die Beziehungen anders laufen. Man braucht sich nicht so zu trennen, wie Monos das brauchen, aber trotzdem gibt es auch noch all diese anderen Ebenen und Bereiche.

Ein sich bewusstes Trennen, sich gemeinsam drauf vorbereiten, Freunde und Familie teilhaben zu lassen würde ich nicht mehr missen wollen.

Hier ist die Anzeige, die Karte, die wir damals rumgeschickt haben und die ich im Nachherein für eine geniale gemeinsame Idee hielt bzw. halte (übrigens wir sind immer noch richtig gute Freunde die sich nicht oft aber gerne sehen und sprechen oder über unsere aktuellen Lebenskrisen austauschen... :-).
*******ia69 Frau
126 Beiträge
@hd_wizard
Das ist tröstlich zu wiessen, dass jemand sogar ein Abschiedsfeier veranstaltet hat. Das ist wunderschön.

Ich glaube - ich könnte es nicht... Irgendwie stört mich momentan sogar, dass der Ex permanent Kontakt zu meinem noch verbliebenen Partner sucht und versucht sich in spät Abend Stunden sich mit ihm zu verabreden, obwohl er genau weiss, dass wir auf Grund seine Arbeitsstelle in einem anderen Stadt gerade eben nur noch Abends ein wenig Zeit für einander haben oder Sonntags, weil ich Samstags arbeite...

Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass die Trennung noch so frisch ist... Vielleicht legt sich das...

Milo
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