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Beziehungs-Anarchie
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Polyamory und Ich449
Unser Mitglied ließ einmal ihren Weg in die Polyamory Revue passieren…
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Polyamory- nur mit Leid verbunden?

**********rs_08 Paar
76 Beiträge
Schuldzuweisungen
Klar geht es in unserem Fall auch um Schuldzuweisungen. Vor allem bei sehr guten Freunden meines Mannes bin ich ganz furchtbar. Obwohl die mich auch bereits seit 20 Jahren kennen, habe ich jetzt ein ziemlich negatives Image. Das ist mir auch klar, weil diese Freunde, vor allem Männer, noch nie etwas von Mehrfachliebe gehört haben und einfach nicht glauben wollen, dass man mehr als eine Person gleichwertig lieben kann.

Meinem Mann habe ich, glaube ich, schon sehr deutlich machen können, dass ich mehrfach lieben kann und trotzdem kann er nicht einfach sagen: okay kein Problem, dass da ein weiterer Mann ist, ich bekomme ja alles und mehr, was ich vorher auch bekommen habe.
Und selbstverständlich habe ich mich bei meinem Mann immer wieder dafür entschuldigt, dass ich ihm so weh getan habe.

Es wäre auch sehr einfach gewesen, wenn ich schon immer gewusst hätte, dass ich mich irgendwann in einen weiteren Mann verlieben werde. Dann hätte ich meinem Mann damals, als wir uns kennenlernten, sagen können, was Sache ist. Aber ich wusste es ja selber nicht *g* .

Und nun wieder zu der zentralen Frage der Trennung.
Ich habe sehr wohl in unseren Diskussionen immer wieder meinem Mann angeboten, dass ich gehen würde, wenn ich ihm zu weh getan habe, aber bisher wollte er das nicht.
Die Trennung von meinem zweiten Schatz, ist ebenfalls eine furchtbare Vorstellung für mich. Was ist, wenn ich diese Trennung bewusst oder unbewusst meinem Ehemann vorwerfen würde? Wie ich schon oben gesagt habe, habe ich auch das Gefühl, dass dann weniger Liebe für meinen Mann da wäre, als er eigentlich verdient hätte.
Somit erscheint mir eine Trennung, egal von welchem Schatz, als keine akzeptable oder machbare Lösung.


Liebe Grüße
Sabine
@chantilly_poly
In eurer Dreierbeziehung ward ihr ja auch beide in die Frau verliebt.
Was wäre aber wenn sich dein Partner alleine in eine Frau (oder einen Mann) verlieben würde und immer stärkere Gefühle für diesen Menschen entwickeln würde - während dir die Sache irgendwie zu viel wird/"durchheulte Nächte" beschert und ähnliches?

diese frage hab ich mir auch schon gestellt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie das für mich wäre da es bis jetzt nicht passiert ist und auch momentan für uns beide nicht in frage kommen würde. also ich schreibe nicht nur aus meiner sicht. Auch mein partner hat in der sache die selbe meinung wie ich.

ein Wunsch von dir steckt dass dein Partner ggf. eine Poly-Beziehung zu jemand anderem abbrechen sollte wenn du damit nicht klar kommst.

nun ja du kennst mich nicht und manchmal ist es auch schwer seine gedanken in geschriebene worte umzuwandeln. ich versuche es trotzdem:

Nein ich wünsche mir nur eines: das mein partner mit seinem leben (mit mir und mit anderen) glücklich ist. Wenn es etwas gäbe dass ihn/sie kränkt und ihm das leben schwer macht dann würde ich versuchen diesen umstand so gut es geht zu ändern (soweit mir möglich). Nur wenn es meinem partner mit mir gut geht geht es auch mir mit ihm gut. ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will.

also bin ich (bzw WIR) im grunde meines denkens doch lieber glücklich monogam als wenn ich unglücklich polygam wäre. genauso auch umgekehrt. Aber es geht ja hier um die unglückliche polyamorie und nicht um die glückliche.

LG, die Siedlerin
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Siedlerin, mich verblüfft diese Aussage:
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie das für mich wäre da es bis jetzt nicht passiert ist und auch momentan für uns beide nicht in frage kommen würde. also ich schreibe nicht nur aus meiner sicht. Auch mein partner hat in der sache die selbe meinung wie ich.
Eine ... Meinung?!?
Das ist doch keine Kopfentscheidung, ob man sich verliebt und daraus Liebe wird. *oh* Als ich mit meinem Mann zusammen kam, hätte ich auch nie im Leben daran gezweifelt, daß wir zusammengehören, zusammen bleiben und monogamie natürlich ist und wir treu sind.
Aber die Praxis der zweiten Liebe hat das alles widerlegt, egal wie sehr ich mich dagegen gestemmt habe.

Und genauso das:
also bin ich (bzw WIR) im grunde meines denkens doch lieber glücklich monogam als wenn ich unglücklich polygam wäre.
?!?
Wenn Du zwei liebst, so wie Du Deine Kinder gleichermaßen liebst, dann bist Du während dieses Gefühl existiert monogam nicht glücklich, wie kommst Du nur darauf. verdutzt
Es sucht sich doch niemand aus, "unglücklich polyamourös" (polygamie ist etwas anderes) zu sein, das ist dann das Scheitern an den Realitäten wenn man sich selbst nicht mehr verleugnet, passiert und ist nicht zu ändern.
Das ist genauso absurd wie zu sagen: ihr monogamen Leute, ihr habt ja eigentlich jeder Liebeskummer im Leben, verliebt Euch doch endlich nicht mehr, ist doch viel einfacher!
Wenn Du zwei liebst, so wie Du Deine Kinder gleichermaßen liebst, dann bist Du während dieses Gefühl existiert monogam nicht glücklich, wie kommst Du nur darauf.

das hab ich doch gar nicht geschrieben....ich rede hier nicht über die liebe zu meinen kindern. Meine kinder liebe ich anders als meinen partner. Ich unterscheide eben wie ich jemanden liebe.

Das ist doch keine Kopfentscheidung, ob man sich verliebt und daraus Liebe wird.

doch bei mir ist das durchaus eine kopfentscheidung. ich glaube zumindest dass ich mit dem kopf denke *g* und auch fühle...das ganze "man liebt mit dem herzen" ist ja nur eine metapher.

Vorallem da ich kinder habe bin ich fast dazu gezwungen alles auch mit dem kopf durchzudenken. ist das was ich tue sinnvoll oder mache ich mich dadurch nur kaputt. und wenn mich meine gefühle kaputt machen (natürlich muss das nicht sein - es gibt ja genug schöne gefühle wenn alles gut funktioniert) kann ich nicht mehr voll für meine kinder da sein wenn sie mich brauchen.

und DAS hat für mich priorität. vielleicht ist es nicht möglich zu verstehen aber so denke ich.

LG, die Siedlerin
das ganze "man liebt mit dem herzen" ist ja nur eine metapher.

Na - vielleicht liegts auch nur daran, daß DU das noch nicht erlebt hast...was natürlich für Dich sehr zu bedauern wäre.

Moxy
...der immer mit dem Herzen liebt *zwinker*
**********vence Frau
430 Beiträge
Vorallem da ich kinder habe bin ich fast dazu gezwungen alles auch mit dem kopf durchzudenken. ist das was ich tue sinnvoll oder mache ich mich dadurch nur kaputt. und wenn mich meine gefühle kaputt machen (natürlich muss das nicht sein - es gibt ja genug schöne gefühle wenn alles gut funktioniert) kann ich nicht mehr voll für meine kinder da sein wenn sie mich brauchen.

Hmmm ... da kann ich nur sagen, dass das so einfach eben nicht ist. Manche Gefühle lassen sich einfach nicht abstellen. Und dann muss man einen Weg finden damit umzugehen.

Aus eigener, sehr leidvoller Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Kinder auch sehr sehr genau spüren, wenn was unterschwellig im Argen liegt - manchmal sensibler als wir selbst uns des Argen bewusst sind. Die Kids können sehr viel besser mit klaren Verhältnissen umgehen, selbst wenn die kompliziert sind. Es ist ohnehin ein Trugschluss, man müsste immer voll und ganz für seine kinder da sein - da ist zum Einen erdrückend und zum Anderen gar nicht machbar. Ich finde es sehr viel sinnvoller, dafür zu sorgen, dass Kinder ausserhalb der Eltern Menschen kennen, die auch für sie da sind.

Bei mir sind das mittlerweile auch (nicht nur und nicht notwendigerweise) meine Lieben. Ich lebe völlig offen Poly, obwohl meine Umwelt des öfteren fand und findet, das würde einen 16jhrg total überfordern. Völliger Unsinn! Da kommen durchaus kritische Bemerkungen, klar. Da bin ich nicht das Vorbild, sondern (pubertätstypisch eben) der Gegenentwurf (so will ich das auf keinen Fall). Empfinde ich als absolut normal und richtig.

In Afrika gibt es ein Sprichwort, das sagt, dass man ein ganzes Dorf braucht um ein Kind großzuziehen. Denk nur mal, eines Deiner Kinder braucht Dich eine Weile sehr intensiv (längerer Krankenhaus-Aufenthalt z. B.) dann brauchst Du für das andere ein funktionierendes Netz, das einspringt, auffängt. Genauso ist es, wenn Du mal Zeit für Dich brauchst, weil Du grad in einem Gefühlschaos versinkst oder ganz profan einfach mal ein paar tage was für Dich tun willst und ein Wellnesswocvhenende oder was auch immer einlegen magst. Eines meinr Kinder ist schwer behindert, ich weiß wovon ich rede!

Würzigen Gruß
Marion
Wenn mein langjähriger partner den ich liebe und mit dem ich mein halbes leben verbracht habe damit nicht klar kommt und unendlich leidet und nächtelang heult und sich schlecht fühlt dann breche ich so eine sache ab!!!

Wenn Du das kannst, dann warst Du auch nicht verliebt. Liebe kann man nicht einfach abbrechen und sie ist bestimmt alles, nur keine "Sache".

Und wenn Dein Partner über etwas heult was Dich glücklich macht, ist es entweder mit ihrer Liebe auch nicht weit her, oder Du hast es einfach nicht geschafft ihr die Angst zu nehmen Dich zu verlieren.
Brian:

Ich glaube das in diesen Worten ein eklatanter Denkfehler steckt. Es gibt kein Polyamorie-Gen das Menschen dazu befähigt mehrerer Partner zu lieben und mit ihnen eine Beziehung zu führen.

Sagen wir mal so: es ist bisher keins gefunden worden *zwinker* Die Argumentation ist mE aequvalent zu der Frage, ob Schwulsein genetisch bedingte Veranlagung oder 'lifestyle' ist. Spielt es denn wirklich eine Rolle, ob es das Gen gibt?

Ich empfinde es immer noch als seltsam, dass bekennende Polyamoristen, die klar sagen mehrfach Lieben bedeutet nicht teilen, gleichzeitig immer von einer Wertigkeit ihrer Partner berichten.

Das habe ich auch nie verstanden.
ich habe nie behauptet dass polyamory ein gen ist. eine veranlagung hat nicht immer etwas mit genen zu tun. überhaupt habe ich veranlagung in anführungszeichen gesetzt.

LG, die Siedlerin die das tortzdem noch immer nicht versteht.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Den Abschnitt hab ich irgendwie überlesen bisher:
Ich empfinde es immer noch als seltsam, dass bekennende Polyamoristen, die klar sagen mehrfach Lieben bedeutet nicht teilen, gleichzeitig immer von einer Wertigkeit ihrer Partner berichten.
Ich finde das nicht so seltsam aus unserer Entwicklung heraus. Anfangs habe ich zumindest ganz klar Wertigkeiten gebraucht, weil ich Sorge hatte um das Bestehen unserer Ehe. Das ist weggefallen im Laufe unserer gesammelten Erfahrungen und die Frage nach gelebter Gleichwertigkeit hat immer mehr Raum eingenommen. Allerdings ist Liebe nicht Liebe, auch nicht die romantische. Wobei "Wertigkeit" hier meines Erachtens das falsche Wort ist.
Ein "primary" oder Primärbeziehung ist für mich jemand, mit dem ich Alltag leben will und kann, ein "secondary" jemand, mit dem das nicht geht (Umstände) oder ich es nicht will. Liebe als Gefühl der Verbundenheit kann da in letzterem Fall genauso da sein, nur umfaßt sie weniger Ebenen, z.B. um die Belastungen und Abnutzungen des gemeinsamen Alltags auch zu überstehn. Deswegen ist diese Liebe für mich nicht schlechter, es gibt genügend Paar, die dauerhaft so leben, getrennte Wohnungen etc.. Jede Liebe hat ihre Räume, Dimensionen, Tiefe, das muß man akzeptieren und nicht diese den eigenen Vorstellungen anpassen wollen.
Und Verliebtsein ist nicht Liebe, nur mögliche Liebe (als solches aber kostbar). Also auch da habe ich als polyamorer Mensch im Krisenfall eine Unterscheidung.
@Venice79
Meine Verwunderung über diese Wertigkeit, und ich finde das Wort sehr richtig platziert, entspringt den vielen Ungereimtheiten die ich lese.

Überspitzt gesagt:

Wie kann es eine stabile Beziehung zu dritt oder viert werden, wenn von vorne herein die Regelung getroffen wird, wer im Streitfall zu gehen hat.

Ein "primary" oder Primärbeziehung ist für mich jemand, mit dem ich Alltag leben will und kann, ein "secondary" jemand, mit dem das nicht geht (Umstände) oder ich es nicht will.
Deswegen ist diese Liebe für mich nicht schlechter, es gibt genügend Paar, die dauerhaft so leben, getrennte Wohnungen

Ich scheine bei diesem Thema immer wieder an ein und der selben Stelle zu stolpern. Nicht an der Liebe, sondern an der Bedeutung einer Beziehung.

Für mich bedeutet eine Beziehung, diese zu leben und dass bedeutet auf jeden Fall auch Schwierigkeiten und Probleme des Alltages gemeinsam zu meistern.
Dazu ist es nicht notwendig ein gemeinsame Wohnung zu haben, doch diese Unterteilung in Lebenspartner und "LmbH" (Liebespartner mit beschränkter Haftung) kann in meinen Augen immer nur zu einem Ungleichgewicht und damit zu emotionalen Verletzungen führen.

LG
Brian
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Naja, schlicht formuliert: mit manchen Menschen paßt es auf so vielen Ebenen und ist die Anziehung so stark, daß eine enge gemeinsame Zukunft wirklich vorstellbar und praktikabel ist (und dafür gehört für mich eben auch, daß man zusammenlebt). Das sind für mich Primärbeziehungen (muß nicht erwidert werden, kann leider asymmetrisch empfunden werden) und die sind sehr sehr selten.

Mit anderen ist es schön, die Zeit zusammen zu verbringen, Genuß, Zärtlichkeit, tiefe Zuneigung - ich empfinde auch das als Beziehung, Bereicherung, Geben und Nehmen. Aber es reicht nicht für mehr. Das sind für mich Zweitbeziehungen. Auch das kann der eine Part so und der andere so empfinden.

Aus dem einen kann das andere werden, muß aber nicht.
Und was es ist oder wird, kann ich nicht beeinflussen, das ist zu einem Großteil nunmal einfach "sein".
hey brian,

ich glaube du stolperst darüber, weil es unter uns allen oft einen unterschied in der definition der begriffe gibt.

Nicht an der Liebe, sondern an der Bedeutung einer Beziehung.

Für mich bedeutet eine Beziehung, diese zu leben und dass bedeutet auf jeden Fall auch Schwierigkeiten und Probleme des Alltages gemeinsam zu meistern.
zu meiner definition von "beziehung" - und ich würde es konkretisieren als "liebesbeziehung", weil ich in meiner definition "beziehungen" zu allen menschen habe mit denen ich regelmässig interagiere - gehört es nicht dazu den alltag gemeinsam zu meistern. für mich genügt es das leben teilen zu können. dazu genügt es den anderen am leben durch erzählungen und gemeinsame erlebnisse teilhaben zu lassen!

ansonsten bin ich auch sehr skeptisch was die grundsätzliche unterteilung der partner in primary und secondary angeht. auch wenn ich aus eigener entwicklung nachvollziehen kann, dass es eine stufe der entwicklung zu einer angstfreieren betrachtung dieser dinge ist, wenn man aus der monogamie kommt.

diese grundsätzliche festlegung der partner verstehe ich als unterscheidung der liebe für bzw. des wertes der person, für mich sind aber lediglich die beziehungen und ihre rahmenbedingungen unterschiedlich.

mit meinem freund verbindet mich z.b. sehr viel, denn wir sind schon lange zusammen, wohnen zusammen und haben gemeinsame unternehmen - das ist eine komplexe bindung, die schwer mit einer neuen liebe "gleichwertig" herzustellen ist. naja, es sei denn sie zieht bei uns ein und wird mitgesellschafter... *smile*
aufgrund dieser verbindungen würde ich sagen, dass ich meinen "lebensschwerpunkt" innerhalb dieser beziehung auslebe und diese in der tendenz eher eine "primary relationship" ist. doch wer weiß wie sich das in der zukunft gestaltet - was sich aus den lieben entwickelt, welche verschiebungen es beruflich gibt, etc.?

deshalb würde ich keine meiner anderen beziehungen von anfang an als "secondary relationships" festschreiben wollen. vielleicht anfangs sie so umschreiben mangels griffiger kurzer erklärungen.
aber ich finde es sehr wichtig sich der möglichkeit der veränderungen in den beziehungen und netzwerken bewusst zu sein und dafür auch gedanklich raum zu lassen. sonst begrenzt man sich künstlich und gibt sich und den anderen nicht den notwendigen raum für weiterentwicklung!

alles liebe,
venuskind
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Lieber Brian,

ist eine "Wertigkeit" der Partner nicht unausweichlich?
Jeder Mensch ist anders und hat individuelle Bedürfnisse, wie kann man da 2 Menschen genau gleich halten?
Kann eine Mutter das bei ihren Kindern?
Und ist das etwas Negatives?

Dann oute ich mich jetzt mal, denn auch meine Partner haben in meinem Leben einen unterschiedlichen Stellenwert!

Wie kann es eine stabile Beziehung zu dritt oder viert werden, wenn von vorne herein die Regelung getroffen wird, wer im Streitfall zu gehen hat.
Bei mir wird es diesen "Steitfall" nicht geben! Keiner meiner Männer würde mich jemals vor die Wahl stellen "er oder ich", darüber denke ich garnicht nach, deine Aussage ist einfach zu extrem, es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß.

diese Unterteilung in Lebenspartner und "LmbH" (Liebespartner mit beschränkter Haftung) kann in meinen Augen immer nur zu einem Ungleichgewicht und damit zu emotionalen Verletzungen führen.
Auch da wiederspreche ich dir, denn ich sehe das auch aus der Sicht des "unterlegenen Partners". Mein Poly-Mann sagt ganz klar, das mir nie mehr als 30% seines Herzens gehören werden, denn den höchsten Stellenwert in seinem Leben wird immer seine Frau haben und jetzt mal ernsthaft: Wäre es nicht so, würde ich ihn für verrückt halten! Sicher ist da viel Nähe, Verliebtheit und "Schmetterlinge", wenn man frisch verliebt ist, aber das kann doch niemals den gleichen Stellenwert haben, wie eine 20 Jahre gereifte und gewachsene Beziehung zweier Partner, die gemeinsame Höhen und Tiefen durchlebt haben. Die gemeinsam wohnen und so weiter... Venuskind hat das in ihrem Beitrag schön zum Ausdruck gebracht!

Aus meiner Sicht bin ich sehr glücklich damit, das wir die gemeinsame Zeit, die wir (mit Unterstützung seiner Frau) miteinander verbringen dürfen, wie einen kleinen Urlaub vom Alltag sehen können!
Ich bekomme nur seine positiven Seiten, alles Negative läßt er hinter sich, wenn er mit mir zusammen ist. Ich meine nicht, das er nicht auch mal schlechte Laune haben darf, sondern eher das er bei mir seine Alltagssorgen mal für 2 Tage ablegen und völlig unbeschwert sein kann und das genieße ich sehr, wie kann es dann falsch sein?
Möchte ich den gleichen Stellenwert wie seine Frau?
Möchte ich die ganzen kleinen Probleme des Alltags mit ihm teilen?
Nein, eigentlich möchte ich das nicht wirklich, auch wenn ich dazu bereit bin, seine Sorgen mit ihm zu teilen, so sollte es trotzdem nicht unser Alltag sein. Auch dieser Teil seines Lebens gehört seiner Frau!

Andererseits belaste ich meine Männer auch nicht mit meinen Sorgen. Ich sehe das so:
Ich habe ein Netzwerk aus Menschen, die ich liebe. Dazu gehören ebenso die Frauen in meinem Leben und während ich es genieße, mit meinen Männern nur die schönen Seiten des Lebens zu genießen, sind es die Frauen, auf die ich mich bei Problemen verlasse.
Mit meinen Männer genieße ich die gemeinsame Zeit, das sonnige Leben und auf meine Frauen verlasse ich mich, wenn ich Hilfe brauche, denn damit möchte ich wie gesagt, keine meiner Männer-Beziehungen belasten (es ist auch völlig unnötig, obwohl ich weiß, das mir auch jeder meiner Männer in einer Krise beistehen würde) denn meine Mädels sind stärker in der Krisenbewältigung.

Um nun nochmal zum Thema des Treats zurückzukommen:
Für mich ist gerade Polyamorie nicht mit Leid verbunden, denn ich kann mir für jedes meiner Bedürnisse den Partner suchen, der dafür perfekt geeignet ist!
Wundervoller Sex, kuscheln auf der Couch, das tue ich mit meinen Männern.
Aber bei Problemen verlasse ich mich auf die starken Frauen in meinem Netz *zwinker*

Meine Männer kann ich ebenfalls nicht 100%ig gleich stellen, denn der Stellenwert jeder Beziehung ist ebenso wandelbar, wie meine Bedürfnisse.

ich finde es sehr wichtig sich der möglichkeit der veränderungen in den beziehungen und netzwerken bewusst zu sein und dafür auch gedanklich raum zu lassen

Jetzt war Venuskind schneller mit der Antwort als ich, aber ich stimme ihr in diesem Punkt ebenfalls zu!

Lieber Brian,
ich finde "die eine richtige Polybeziehung" gibt es nicht!
Jede Polybeziehung ist anders und das ist doch auch gut so, oder?
Ich frage mich nur immer wieder, warum dich das so wütend macht.

Genieß euer Leben zu Dritt, um diese Harmonie beneide ich dich ehrlich! Aber nimm es hin, das auch andere Wege zum Glück führen.

*kuss2*

Aurora
Siedlerin:

ich habe nie behauptet dass polyamory ein gen ist. eine veranlagung hat nicht immer etwas mit genen zu tun. überhaupt habe ich veranlagung in anführungszeichen gesetzt.

ich glaube nicht, dass jemand behauptet hat, du haettest das behauptet *zwinker* ich hatte Brians Aussage aufgegriffen und auch entsprechend referenziert.

LG, die Siedlerin die das tortzdem noch immer nicht versteht.

Was denn nicht: Brians Aussage oder warum ich sie aufgegriffen hatte? Oder was ganz anderes?
ist eine "Wertigkeit" der Partner nicht unausweichlich?
Jeder Mensch ist anders und hat individuelle Bedürfnisse, wie kann man da 2 Menschen genau gleich halten?
Kann eine Mutter das bei ihren Kindern?

Nettes Beispiel. Keine der Muetter, die ich kenne, wuerde ihre Kinder in einer Rangfolge wie Primaerkind, Sekundaerkind oder aehnlich werten.

Und ist das etwas Negatives?

Die Frage stellt sich bei den Muettern gar nicht erst.

Vielleicht koenntest Du mal klarstellen, was Du mit werten meinst, denn es scheint eher sowas wie "unterschiedlich behandeln" zu sein?
Ich bekomme nur seine positiven Seiten, alles Negative läßt er hinter sich, wenn er mit mir zusammen ist. Ich meine nicht, das er nicht auch mal schlechte Laune haben darf, sondern eher das er bei mir seine Alltagssorgen mal für 2 Tage ablegen und völlig unbeschwert sein kann und das genieße ich sehr, wie kann es dann falsch sein?

Ist es eine ehrliche Liebe, wenn man sie nicht in der Realität sondern nur im Urlaub leben mag. Bei uns gibt es den schönen Ausdruck einer Schönwetterbeziehung und der ist kein Kompliment.

Wenn ich meine Alltagssorgen los werden will und einfach nur guten Sex haben will, dann vögel ich mit meiner Geliebten.

Wundervoller Sex, kuscheln auf der Couch, das tue ich mit meinen Männern. Aber bei Problemen verlasse ich mich auf die starken Frauen in meinem Netz.

Ich denke, ich bin dann mal wieder was besonderes, da ich Menschen als vollständige Personen erleben und liebe und sie nicht in kleine Portionen zerteile, genauso wie ich gerne als eigenständiger Mann und nicht nur als kuscheliger Schwanzträger gebraucht werde.

Ich denke, ich würde noch nicht mal ein ONS haben, wenn die Frau mir schon vorher zu verstehen gibt, dass sie mich nur in kleinen Portionen ertragen kann.

LG
Brian
Ist es eine ehrliche Liebe, wenn man sie nicht in der Realität sondern nur im Urlaub leben mag. Bei uns gibt es den schönen Ausdruck einer Schönwetterbeziehung und der ist kein Kompliment.

brian,

urlaub ist realität - nicht nur der alltag ist realität! *zwinker*

was bitte soll "ehrliche liebe" sein, und was wäre dann eine "unehrliche liebe"?*gruebel*

Ich denke, ich bin dann mal wieder was besonderes, da ich Menschen als vollständige Personen erleben und liebe und sie nicht in kleine Portionen zerteile, genauso wie ich gerne als eigenständiger Mann und nicht nur als kuscheliger Schwanzträger gebraucht werde.
"was besonderes", weil du mono-normativ und vom protestantischen weltbild geprägte ideale von liebe und beziehung hast? *lol*

kann an dieser stelle nur mit nachdruck auf auroras worte verweisen:
Jede Polybeziehung ist anders und das ist doch auch gut so, oder?
Ich frage mich nur immer wieder, warum dich das so wütend macht.
...
Aber nimm es hin, das auch andere Wege zum Glück führen.

ich frage mich warum es dir so schwer fällt andere lebenskonzepte zu respektieren. und warum du dich und deine perspektive auf arrogant anmutende weise abgrenzen musst... *hae*

liebe grüße,
venuskind
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Das ist dann vermutlich der große Unterschied zwischen uns Brian: meine Ansprüche, was sein muß, um Nähe aufzubauen und sich zu bereichern, sogar zu lieben, sind viel niedriger, um mit einem Menschen zusammen sein zu können. Das kann der so ziemlich allumfassende "fit" sein wie mit meinem Mann, wo alles dazugehört und jedes kleine Bisschen fehlen würde. Und das war von Anfang an so. Und es kann die Nähe zu einem Menschen sein, die Verbindung, die nur einzelne Bereiche abdeckt und ein Zusammenleben nicht wünschenswert oder machbar macht.
Wenn ich mit jemandem eine "Schönwetterbeziehung" habe, dann habe ich das mit diesem Menschen. Daran ist nichts Schlimmes oder Abwertendes (die Wertung liegt bei Dir, in Deinem Empfinden) - und noch viel weniger sehe ich einen Grund, keine Beziehung mit diesem Menschen zu haben anstatt eben dieser Schönwetterbeziehung. Verwerflich fände ich es, einem Menschen vorzumachen, daß ich mehr in der Beziehung sehe, als ich tue. Ich werde z.B. niemals mit jemandem über das Zusammenziehen, Kinderkriegen etc. sprechen, mit dem ich mir das nicht vorstellen kann, weil uns soviel nicht verbindet. Das kann sich ändern, so wie Venuskind beschrieben hat, aber wenn es nicht da ist, werde ich davon nicht sprechen.
Ich versuche nur zu verstehen worüber wir reden. Meine Texte beziehen sich auf eine Liebe zu mehr als einem Menschen und wie sich als nicht mono das Leben gestaltet.

Auf meinem Weg durch eine Beziehung zu Dritt sind mir viele Menschen begegnet, die als Mono leiden, weil sie sich nicht vorstellen können, dass ihr Gefühle für mehr als eine Person richtig sein können.

Stelle ich mir nun vor, dass diese Menschen in unser Forum kommen auf der Suche nach Antworten und einem Kerzenschein am Ende des Tunnels und die Antworten sind:

• jede Polybeziehung ist anders, es gibt keine Gemeinsamkeiten keine Basis, oder

• Liebe zu Dritt/Viert ist möglich so lange die negativen Seiten des Lebens ausgeblendet werden,

dann wundere ich mich immer wo die viel zitierte Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit der Polys abgeblieben ist.

LG
Brian
- jede Polybeziehung ist anders, es gibt keine Gemeinsamkeiten keine Basis, oder
aber alle polybeziehungen sind unterschiedlich.
das mit den fehlenden gemeinsamkeiten ist deine interpretation, die ich spannend finde aber überhaupt nicht teile.
in meiner wahrnehmung haben die beziehungen meistens, je nach rahmenbedingungen, mindestens diese gemeinsamkeiten:
man liebt mehr als eine person und dies auf offene, ehrliche und respektvolle art.

und das reicht mir persönlich... sind ja schließlich eine community und keine sekte, wo alle im gleichschritt marschieren müssen. *nene*

wenn sich wie hier im forum eine vielfalt abbildet, dann ist das in meinen augen fantastisch. dadurch wird es begreifbar, dass mehrfachbeziehungen frei mit den jeweiligen partner gestaltet werden können und keiner strengen norm (a la mono) folgen müssen.
vielfalt und geringe normierung kann man sicherlich als bedrohlich ansehen, aber auch als ein geschenk der freiheit! *zwinker*

- Liebe zu Dritt/Viert ist Möglich so lange die negativen Seiten des Lebens ausgeblendet werden,
da verkürzt du die aussagen anderer und erhebst sie zu einer allgemeinen norm oder aussage. dem kann ich weder folgen noch zustimmen.

alles liebe,
venuskind
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
mhh spannend gerade..
..wobei ich nicht verstehe brian, wieso du die unterschiedllichen Auffassungen nun an Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit festmachen willst? Ist doch offen und ehrlich, wenn einige der Damen hier sagen, sie blenden Alltag und Probleme aus manchen Beziehungen aus. Und wenn es den Partnern damit gut geht, sehe ich darin auch kein Problem?

..ich denke, du argumentierst sehr aus der Position, in der du selber lebst Brian. Das gemeinsame wohnen und leben sehe ich hier als entscheidenden Punkt. Wer dies lebt, der kann m.E. nicht mit einem/ einer den Alltag teilen und vom anderen nur das Sonntagsgesicht sehen wollen. Wo das aber nicht der Fall ist, wie wohl in sehr vielen oder den meisten Polybeziehungen, da gibt es natürliche Unterschiede, will ich es mal nennen. Das Wort Wertigkeiten gefällt mir da überhaupt nicht.

Ich persönlich verstehe unter Beziehung eine Partnerschaft, die auch etwas aushält. Ich will die Sorgen und Probleme kennen und wenn ich es vermag, auch mit aus dem Weg räumen (und umgekehrt natürlich). Aber das ist meine Definition und mein Anspruch.
man liebt mehr als eine person und dies auf offene, ehrliche und respektvolle art

Das fernhalten der eigenen Lebens vom geliebten Partner, kann und will ich nicht als offen, ehrlich und respektvoll ansehen.
Ach wenn die Wahrheit meist weh tut, so möchte ich sie hören. Ich denke gerade das Aussprechen von (emotionellen) Wahrheiten, sollte uns Polys wichtig sein.

Wie kann es sein, das Die Wahrheit zwei Menschen zu lieben dem einen Partner serviert wird, aber die Wahrheit, ein Leben mit Höhen und Tiefen zu haben, dem anderen nicht?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
*lach*
Brian, manche Partner können mit dem Alltag miteinander nicht gut umgehen, ändert an dem Gefühl erstmal nichts. Ich rede hier aber vom ALLTAG, die ständig offene Zahnpastatube als witzloses Beispiel...
Jeder erfährt, was er erfahren möchte vom Leben mit Anderen, das hat mich "fernhalten" nichts zu tun. Du schwenkst da immer von einem Extrem ins nächste um. kopfschüttel
Wenn man diese Dinge nicht teilen möchte, weil man sie nicht sehen möchte vom Anderen (so herum wird ein Schuh draus!), hat das doch nichts mit Verschweigen oder sonstwas zu tun. *nene*
Du bist da unglaublich festgefahren auf das "wir müssen alle zusammen leben" Ding, wenn sich Menschen finden, die das können, weil die Nähe und Übereinstimmung stimmt - super, träume ich auch von. Aber deswegen genieße und lebe ich die Qualitäten auch, wenn das nicht der Fall ist. Ich verwehre mir einfach nichts, wo nicht mehr verbindet, sondern nehme es so, wie es ist.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
doch brian..
..das ist offen und ehrlich, wenn zwei erwachsene Menschen das so wollen und diese Art von Beziehung führen. Es wird doch nicht verheimlicht, ein Leben mit Höhen und Tiefen zu haben, BEIDE sind sich einig, das sie nicht an die Tiefen denken wollen, wenn sie zusammen sind. Nicht deine Art (und meine auch nicht) aber deswegen doch nicht unaufrichtig.
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