Ich denke, ich würde noch nicht mal ein ONS haben, wenn die Frau mir schon vorher zu verstehen gibt, dass sie mich nur in kleinen Portionen ertragen kann.
Lieber Brian,
ich verbringe mit einem meiner Männer fast meine komplette Freizeit. Wir teilen sicher nicht nur das Bett miteinander, sondern auch alle
kleinen Alltagssorgen und für den anderen Mann bin ich auch jederzeit „verfügbar“, wenn er mich braucht!
Aber ich muss keine Probleme herbeireden, die es nicht gibt, nur um eine, nach deinem Denken, vollwertige Beziehung zu führen.
wundere ich mich immer wo die viel zitierte Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit der Polys abgeblieben ist.
Ich bespreche restlos ALLES mit meinen Männern, ohne Ausnahme und ich würde niemals lügen, egal aus welchem Grund. Du drehst einigen hier das Wort im Mund um!
Meine Männer sind hier ebenfalls im Forum angemeldet und einer der Beiden hat gestern unsere Diskussion verfolgt und wir sprachen darüber, was ich damit meine, wenn ich sagen, ich will meine Beziehungen zu Männern nicht mit Problemen belasten. Als Beispiel brachte ich an, das ich immer noch Liebeskummer wegen meiner Fernbeziehung habe und das mir bei diesem „Problem“ eher meine Frauen als er zur Seite stehen. Was ist daran bitte falsch? Und er sah das genauso.
Wenn du von „Schönwetterbeziehung“ sprichst, dann hast du absolut recht.
JA, ich möchte mit meinen Männern eine „Schönwetterbeziehung“ führen! Ich möchte, das sie in meiner Nähe glücklich und unbelastet sind, das es ihnen gut geht, das ist mein „Geschenk der Liebe“ an sie. Ebenso können sie gerne ihr Herz bei mir ausschütten (und machen das auch) und ihre Sorgen mit mir besprechen (und zumindest einer nutzt das auch dankbar aus) ich und die Beziehungen sind stark genug, um diese Sorgen aushalten zu können, garkeine Frage! Aber MEINE Sorgen teile ich lieber mit meinen Frauen, wie zum Beispiel den oben genannten Liebeskummer. Das bedeutet nicht, das meine Männer nicht davon wissen, sondern nur, das ich dieses Thema nicht immer wieder mit ihnen durchkaue. Wenn ich darüber reden möchte, wende ich mich an meine Freundinnen und das soll falsch sein?
Wenn ich Brötchen möchte, gehe ich auch nicht zum Metzger, nur weil dieser die besten Steaks der Stadt hat, oder?
Glaubst du, mein Metzger ist darüber sehr enttäuscht das ich seine pappigen Brötchen nicht möchte? Ich denke nicht...
Zumal mein Metzger weiss, das ich die Brötchen bei der Bäckerin nebenan hole, ich verheimliche ihm das nicht sondern sage ihm, das ihre Brötchen einfach besser sind
Um mal ein konkretes Beispiel aus dem Leben zu greifen:
Wenn ich Geldsorgen hätte, würde ich eher jede meiner Frauen um Geld bitten, als einen meiner Männer... Ich würde es den Männern sicher sagen, das ich knapp bei Kasse bin, aber anpumpen würde ich sie nicht. Bei meinen Mädels hätte ich da keine Hemmungen
Auch ich habe deine Form des Lebens ausprobiert und 1,5 Jahre in einer Triade voller Beziehungsproblemen gelebt und genau das möchte ich jetzt ganz bewusst nicht mehr. Die Probleme, die wir zu dieser Zeit zu Dritt hatten, haben mich mit der Zeit aufgerieben und so sehr belastet, dass ich meine Polyamorie in Frage gestellt habe und mir dachte: „Das muss auch anders gehen“ und „JA“ es geht anders!
Ganz bewusst halte ich meine Probleme aus meinen Beziehungen zu Männern raus und genieße mit ihnen nur das schöne Wetter und den „Urlaub“ (und das täglich und im Alltag!) und ich kann daran beim besten Willen nichts Falsches finden.
Das fernhalten der eigenen Lebens vom geliebten Partner, kann und will ich nicht als offen, ehrlich und respektvoll ansehen.
Verstehst du es wirklich nicht, oder willst du es nicht verstehen?
Ich halte mein Leben nicht von meinen Männern fern! Ich suche mir lediglich für das Lösen meiner Probleme den „passenden Partner“ aus und das sind aus Erfahrung nun mal eher die Frauen in meinem Leben. Meine Männer sind fester Teil meines Lebens, meines Freundeskreises, meiner Zukunft. Sie kennen sich, kennen meine Freunde, meine Familie und sogar meine Arbeitskollegen.
Da kann man wohl kaum davon sprechen, dass ich mein Leben von ihnen fernhalte.
Wie kann es sein, das Die Wahrheit zwei Menschen zu lieben dem einen Partner serviert wird, aber die Wahrheit, ein Leben mit Höhen und Tiefen zu haben, dem anderen nicht?
Was hat denn das miteinander zu tun?
Jeder erfährt, was er erfahren möchte vom Leben mit Anderen, das hat mich "fernhalten" nichts zu tun. Du schwenkst da immer von einem Extrem ins nächste um. *kopfschüttel*
Da stimme ich Venice 100%ig zu!
"Ich liebe dich nur so lange du für mich keine Belastung bist." ist ehrlich, ist offen - aber ist es polyLIEBE???
Mal ganz überspitzt gesagt, damit es auch der in der hintersten Reihe versteht, ich sehe das (in Anlehnung an deinen Satz und nicht auf die Goldwaage zu legen) eher so: „Ich liebe dich und möchte für dich keine Belastung sein.“
Was ist daran falsch??? Es ist ja nicht so, das ich Zuhause in meinen Sorgen ertrinke und Niemanden belasten will und dabei schweigend untergehe
Im Gegenteil, meine Männer wissen sehr wohl von meinem Kummer (wenn ich denn mal welchen habe) aber ihn thematisieren, aufschlüsseln, zerreden, muss ich mit ihnen nicht.
Doch wo liegt der Unterschied zwischen einer Polyliebe mit Handbremse und einem simplem Verhältnis, nur im Wissen des Partners?
„Mit Wissen des Partners“... Hmm... Da ich in dieser Beziehung alle meine Männer gleich halte (ich möchte bitte mit allen meinen Männern eine „Schönwetterbeziehung“ führen) stellt sich diese Frage für mich nicht. Ich glaube auch nicht, das einer meiner Männer sich ungeliebt fühlt, nur weil ich ihm nicht die Ohren voll jammere.
Ich kenne übrigens auch Monobeziehungen, wo die Partner nicht zusammen wohnen und die Alltagsprobleme eher alleine lösen, daher halte ich diese Diskussion nicht für eine Poly-Problematik sondern eher für eine Einstellungssache, wie man sein Leben mit seinem Partner (seinen Partnern) gestalten möchte.
offen und ehrlich, wenn zwei erwachsene Menschen das so wollen und diese Art von Beziehung führen. Es wird doch nicht verheimlicht, ein Leben mit Höhen und Tiefen zu haben, BEIDE sind sich einig, das sie nicht an die Tiefen denken wollen, wenn sie zusammen sind.
Danke Kaiserschmarrn, ich hätte es nicht schöner sagen können! Ich verheimliche meine Tiefen nicht, ich möchte nur während der Zeit mit meinen Männern nicht daran denken.
Aurora