also, wie ist das bei mir?
Bisher war Liebe auch immer super einfach, einfach da, witzig, lustig , federleicht ohne Probleme, absolutes Vertrauen, keine Eifersucht. Wir waren übereinstimmend der Meinung, dass der Trauschein keine absolute Sicherheit bringt, dass sie auf ewig hält, dass man an seiner Beziehung arbeiten muss, um sie zu erhalten.
Auf der anderen Seite waren wir auch nie der Meinung, dass es nur
den Partner fürs Leben gibt, sondern, dass es, wie man so schön sagt, mehrere Deckel für den Topf gibt, die passen.
Das weiss mein Mann genauso wie ich, deshalb hat er auch nicht gesagt: Wie konntest du dich neu verlieben? , sondern: Wie soll ich damit zurecht kommen?
Und bezgl. meines Beispiels mit den Kindern. Ich kann sehr wohl meine Kinder gehen lassen, loslassen, war bisher immer mein Ziel, dass sie selbstständige, selbstbewusste Menschen werden. Es ging auch eher bei dem Beispiel darum meinem Mann zu erklären, wie schwer es sein kann, sich in meiner Situation entscheiden zu müssen und da er nun mal zur Zeit keine zweite Frau liebt, hab ich versucht ihm das am Beispiel der Kinder zu erklären. Ob er sich entscheiden könnte eine unserer Töchter abzugeben, wenn ihn einer dazu auffordern würde? Und man könnte ja annehmen, dass es bei vier Töchtern relativ einfach ist eine ab zu geben, weil man ja dann immer noch 3 hat.
Die Liebe hat plötzlich eine andere Dimension bekommen, habe ich manchmal den Eindruck. Ich hab davon viel mehr zu geben, als jemals zuvor da war und von dem viel
mehr bekommt mein Mann auch viel mehr ab als vorher.
Das verwirrende erscheint mir, dass ich das Gefühl habe, dass, wenn ich mich von meinem zweiten Schatz trennen muss, auch für meinen Mann weniger Liebe zur Verfügung stünde. Verrückt oder? Aber das ist halt mein Gefühl.
Das sind alles widerstreitende Gefühle und alle ziemlich stark und wir versuchen alle damit zurecht zu kommen. Die meiste Arbeit muss dabei mein Ehemann leisten, und er ist auch noch völlig unschuldig an der Situation. Somit ist das Ganze auch nicht besonders gerecht, das stimmt. Ich fühle mich auch oft genug nicht gut damit, aber ich hoffe immer noch auf eine andere Möglichkeit als die Trennung.
Liebe Grüße
Sabine