@venice
kann deinen beiden letzten postings absolut zustimmen!
zu dieser aussage von dir
Das hat sich aber geändert, als ich anfing zu merken, wieviel weniger mir reiner Sex oder Verliebtheit gibt oder eben "Beziehungen", die sehr begrenzt sind. Da fing ich an zu merken, daß ich nach mehr suche, nach Tiefe, Qualität.
würde ich noch dies hinzufügen:
und weil ich tiefe und qualität schon erlebt habe kann und will ich mich nicht auf weniger einlassen. ist mir egal, wenn mich jemand als verwöhnt ansieht oder meint ich wäre zu anspruchsvoll... das ist mein leben und mein anspruch an meine wirklichkeit!
mich irritiert es, wenn jemand denkt, dass ich aufgrund meines polyseins mit weniger zufrieden sein müsste, wenn es um qualität oder wunsch-erfüllung in beziehungen geht. so nach dem motto, du hast doch schon eine/ mehrere gute beziehungen also musst du doch eine beziehung aufrechterhalten, die dir nur wenig oder gar nur eines bietet. natürlich
kann ich auf einiges verzichten und hier und da damit leben, dass etwas in einer beziehung nicht möglich ist. aber es geht ja bei poly nicht darum "beziehungen um jeden preis" zu haben - zumindest nicht in meiner definition. nach dem motto ein poly trennt sich nie, er verhandelt lediglich neue spielregeln... ja, aber nicht mit jedem und unendlich!
Den kann ich immernoch in Liebe gehen lassen, in Respekt und Verbundheit. Aber wenn ich herausfinden muß, daß jemand, den ich schließlich loszulassen oder nach Fehlern nochmal eine Chance zu geben bereit bin, sich dann plötzlich als vollkommen ... unwürdig erweist - DAS tut so weh. Wobei ich noch nicht genau feststellen kann, was daran so schmerzlich ist. Das Gefühl getäuscht worden zu sein? Sich getäuscht zu haben? Glaub ich nichtmal. Eher das Gefühl, jemandem, für den man viel geben wollte, viel offengelegt hat, z.B. nachtreten zu sehn nur aus Rachsucht.
ich denke ich weiß was du meinst.
man ist verliebt und erfährt eine ernüchterung sich, den anderen oder die gemeinsame beziehung betreffend. an dieser stelle hört man eine stimme, die sagt "das war nicht gut, vielleicht solltest du dich zurückziehen" und eine hormoncocktail-verseuchte stimme, die flüstert "du darfst nicht voreilig handeln, gib der sache noch eine chance". und man entscheidet sich der person/ verbindung eine chance zu geben obwohl eine stimme noch warnt, dass es einem leid tun könnte. und dann passiert es wieder, oder schlimmeres...
an dieser stelle bin ich vielleicht auch enttäuscht von der person.
aber was noch schlimmer ist, ist mein gefühl mich selbst verraten zu haben indem ich nicht auf meine warnende stimme gehört habe...
im grunde bin ich dann wütend auf mich selbst, dass ich nicht konsequenter war, mich nicht aus selbstschutz schon früher zurückgezogen habe!
aber was soll ich dann tun? es ist ja bereits geschehen und ich kann es nicht mehr ungeschehen machen... also versuche ich dann besonders gut auf mich, meine grenzen und bedürfnisse zu achten. das macht es zwar nicht ganz wett, aber ist zumindest ein weg zur inneren aussöhnung mit sich selbst...
alles liebe,
venuskind