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Unabgesprochene Einladung anderer ins gemeinsame Heim

******ICA Mann
335 Beiträge
Mir fallen hier besonders 2 Details auf:
1. Unabgesprochen
2. Der Mann ist mono

zu 1.: Während TEs Freundin ihre Poly-Schritte mühsam abstimmen & erkämpfen musste, nimmt ihr Mann sich einfach raus, was er will... und stellt sie vor vollendete Tatsachen? Ist dieses Machtgefälle erwünscht/abgestimmt/gut für die Beziehung?
zu 2.: So wie der Mann die Aussagen über seine neue Nicht-Partnerin relativiert, ist m.E. nicht mehr viel mit 'mono' *zwinker*

Für mich sticht aus der Frage von TEs Freundin die (doppelte) Grenzüberschreitung 'Einladung ins Haus' und 'Ohne Absprache' hervor, gar nicht mal das Thema 'Sex mit der anderen Frau'.
@TE: M.E. wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, einen ersten Satz klare, verbindliche Regeln für das zukünftige Miteinander einzufordern. Z.B. 'Unser Haus und unsere Kinder sind tabu, außer wir sprechen eine Einladung gemeinsam aus'.
(Erster Satz = die Regeln kann man ja im Laufe der Entwicklung anpassen... aber Hauptsache, man hat erstmal welche!)

Ich sehe darin keine Retourkutsche o.ä. sondern eine Notwendigkeit für einen erwachsenen Übergang von einer Zweier- zu einer Mehrfachbeziehung.
Zitat von ****911:
Zitat von *********t6874:

Wie wäre es, ihm freudig zu begegnen und gleich vorzuschlagen, den eigenen weiteren Geliebten auch einzuladen, um sich zu viert kennen zu lernen?
Sie hat aktuell keine weitere Beziehung, das ist vielleicht Teil des Problems?

Wäre denn Eifersucht ihrerseits ein Thema?

Ich persönlich stelle mir die Situation insgesamt als schwierig vor. Er möchte eigentlich nicht teilen, sie handelt Freiheiten aus, er macht jetzt quid pro quo, das alleine ist Sprengstoff genug.

Ich würde Tempo rausnehmen.

Sprich ein Treffen zu Dritt an einem neutralen Ort. Und auf den Tisch legen, was jeder sich wünscht. Falls es eskaliert, gibt es die Möglichkeit des Rückzuges. Ich weiß nicht, warum, aber das klingt für mich nach einem ordentlichen Kawumms in deren Beziehung. *nachdenk*

Sie
*******enig Mann
10.063 Beiträge
ich persönlich finde es faszinierend, dass offenbar auch Menschen mit komplett anderen Vorstellungen von Partnerschaft unbedingt zusammenbleiben wollen. Für die mag Tempo rausnehmen und Treffen zu dritt eine Option sein. Ich allerdings würde es gar nicht so weit kommen lassen, denn mit einem Mensch, der oder die komplett andere Vorstellungen von Partnerschaft hat wie ich, könnte ich vermutlich nicht zusammen sein. Aber Menschen sind zum Glück ja verschieden...
****on Mann
16.232 Beiträge
Hab letztens in einem Wartezimmer ein Aquarium entdeckt. Hab da bestimmt 'ne Stunde reingeguckt. Die Fische und so. Am Ende, kurz bevor ich ins Sprechzimmer gerufen wurde, wusste ich glasklar: Nä!!! Den GANZEN Tach unter Wasser - das könnt' ich nicht!!! *zwinker*
******ore Frau
4.633 Beiträge
Das läss sich ja nicht vermeiden, denn oft finden die Veränderungen in bereits bestehenden Beziehungen bei einem von beiden statt. Dagegen kann man ja nichts machen, außer sich als Paar neu zu justieren.
Die Paare, die schon offen oder poly in eine Beziehung hineingehen, sind leider noch eher selten.
@****911

Ich würde...

• NICHT auf Einhaltung seiner Regeln pochen.
Weil es aus meinem Empfinden heraus dann auf einen Machtkampf herausläuft, der am eigentlichen Problem nichts löst. Und weil ich hoffen würde, dass mein Mann durch diese Erfahrung und sein neues Interesse an anderen Frauen in der Folge auch mir gegenüber weniger Einschränkungen bräuchte.

• eine Einladung ohne Absprache dennoch nicht tolerieren. Finde ich ein Unding, völlig egal ob platonisch oder nicht. Ich würde nicht fordern, dass er es absagt, aber klar sagen, dass das do nicht geht und nicht wieder vorkommen sollte. Aber das kommt sicher drauf ab, wie man das als Paar generell handhabt. Bei uns wird grundsätzlich niemand ohne Absprache eingeladen.

• ein ernsthaftes Beziehungsgespräch mit ihm führen... Offenheit und Ehrlichkeit fordern, von meinen Gefühlen deutlich berichten... um wieder mehr Nähe und Vertrauen herzustellen, um herauszufinden, was da bei ihm los ist.
Wer seine eigene Frau nicht satt bekommt, und Sie aushäusig essen muss
hat kein Zuhause verdient!!
Keiner!! lädt unabgesprochen "Fremde" ins gemeinsame Zuhause ein!
Soll er sein eigenes Zuhause schaffen, mit dem er prahlt. *ja* *gr*
sorry, bin grad am Ende mit der Geduld beim "Eigenen"....nicht ganz ausgewogen wohl.
*******yus Mann
264 Beiträge
Wäre es, für alles was noch kommt, nicht am Besten klare Grenzen abzustecken die für beide gelten und von beiden akzeptiert und eingehalten werden müssen? Wie kann ich von meinem Partner etwas fordern dass ich selbst nicht zu geben bereit bin?
*********ight Mann
1.693 Beiträge
Also ich finde jemanden einfach in die gemeinsame Wohnung einladen geht einfach nicht, ohne vorherige Absprache. Vorallem wenn der Partner die Person nicht kennt. Und wenn Kinder im Spiel sind noch weniger. Kinder werden leider zu häufig für blöd gehalten, die spüren dann auch das die Situation seltsam ist.

Dem Partner es gleich zu tun ist relativ.
Man kann es ihm natürlich leichter machen, wenn gewisses für einen selbst leichter ist.
Aber wenn man extrem für etwas kämpfen musste, sollte man sich in dem Fall eher zurück halten. Weil der Partner nicht wirklich drüber nachdenkt und beim nächsten mal wieder große Schritte machen möchte. Ohne diese selbst zu erlauben.

Ansonsten eben Gegenseitige Absprachen. Das beide zusammen in die gewünschte Richtung gehen.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********ight:
Also ich finde jemanden einfach in die gemeinsame Wohnung einladen geht einfach nicht, ohne vorherige Absprache. Vorallem wenn der Partner die Person nicht kennt.

Habe das jetzt öfter gelesen... mir würde das nun gar nichts ausmachen... meine Wohnung ist ja nicht nur mein Wohnbereich, sondern auch ein Bereich der sozialen Begegnung. Erst recht, da ich als Poly keine Festung aus meiner Bude mache. Meine Partnerin kann einladen, wen sie will, ohne mich zu fragen. Mir ist für mich nicht ersichtlich, was ich davon hätte, wenn sie mich fragt. Ich würde eh nie "nein" sagen.
*********ight Mann
1.693 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *********ight:
Also ich finde jemanden einfach in die gemeinsame Wohnung einladen geht einfach nicht, ohne vorherige Absprache. Vorallem wenn der Partner die Person nicht kennt.

Habe das jetzt öfter gelesen... mir würde das nun gar nichts ausmachen... meine Wohnung ist ja nicht nur mein Wohnbereich, sondern auch ein Bereich der sozialen Begegnung. Erst recht, da ich als Poly keine Festung aus meiner Bude mache. Meine Partnerin kann einladen, wen sie will, ohne mich zu fragen. Mir ist für mich nicht ersichtlich, was ich davon hätte, wenn sie mich fragt. Ich würde eh nie "nein" sagen.

Das hat mit dem poly nichts zu tun. Ich würde meiner Freundin auch nicht verbieten Besuch mit zu bringen. Es geht eher darum das man einfach Bescheid weiß. Heim zu kommen und dann Überraschung wir haben Besuch find ich nicht besonders toll. In einer spontanen not sitution wäre das natürlich wieder was anderes. Erst recht ist das in diesem Fall schwierig. Einfach den Partner vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wo die lage im Bezug auf weitere Partner im gegenseitigen Einverständnis nicht ganz klar ist. Und darum geht es ja hier eher.
Würde ich sagen.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********ight:
Es geht eher darum das man einfach Bescheid weiß. Heim zu kommen und dann Überraschung wir haben Besuch find ich nicht besonders toll.

Ach so! Das kann ich nachvollziehen. Gut, wenn dann ein Rückszugsraum zur Verfügung steht... leider verbietet der gute Ton dann zuweilen, sich zurückzuziehen.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********ight:
Es geht eher darum das man einfach Bescheid weiß. Heim zu kommen und dann Überraschung wir haben Besuch find ich nicht besonders toll. In einer spontanen not sitution wäre das natürlich wieder was anderes.

Deshalb habe ich gefragt, wie es sonst so mit Besuch gehandhabt wird.
Bei uns muss so was nämlich nicht vorher angekündigt werden.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich würde da gerne mal einen anderen Blickwinkel reinbringen. Der Mann hat seiner Partnerin Polyamorie zumindest teilweise ermöglicht als er selbst sich das noch nicht vorstellen konnte. Ja, sicher mit Haken und Ösen, Schwierigkeiten etc. - aber man darf eben auch nicht völlig unter den Tisch fallen lassen dass es ein enormes Zugeständnis ist wenn man es sich selbst noch gar nicht vorstellen kann.

Nun ist möglicherweise eine Änderung in seinem Denken eingetreten. Vielleicht kann er sich nun Ansätze davon auch für sich selbst vorstellen.

Nun kann man seinen Partner für all die Schwierigkeiten 'büßen' lassen die er einem bei dem Versuch, auch selbst mit der Situation klar zu kommen, gemacht hat - oder man kann diese Veränderung willkommen heißen und sie mit ihm feiern als mögliche neue Basis der Beziehung ...
****911 Mann
64 Beiträge
Themenersteller 
Hier noch mal der TE, es gibt ein Update und eine Auflösung zum Thema. In einem Gespräch kam durch ihr beharrliches Fragen und nicht unerheblichen Druck heraus, daß er in der Tat das Gefühl hat, daß er dabei ist sich in diese andere Frau zu verlieben. Im Endeffekt war es so daß er sich geschämt hat dafür, seiner Partnerin soviele Steine in den Weg gelegt zu haben und daß er nun am eigenen Leib erfährt wie belebend diese neue Beziehung für ihn ist, das aber nicht zugeben konnte/wollte.

Sie war daraufhin glücklich daß das Lügen ein Ende hat, hat aber verlangt daß die Frau wieder ausgeladen wird und das Treffen statt dessen an einem neutralen Ort stattfindet, und daß zweitens die neue Frau nicht die Kinder aus der Kernbeziehung kennen lernt, gemäß der bereits geltenden Regel für sie selbst.

Meine Freundin ist nun glücklich über die erzielte Klarheit und traurig zugleich. Sehr traurig. Auch sie erfährt nun das erste mal am eigenen Leibe wie es ist, wenn die Aufmerksamkeit des Geliebten nicht mehr ganz ihr gehört, sie teilen muss, oder gefühlt teilen muss zumindest. Sie sieht den Aufbruch in seinem Gesicht (Irgendwer nennt das New-Relationship Energy) und ist selbst gerade 'poly-solo', hat also keine externe Beziehung am Start, fühlt sich verlassen und im Stich gelassen. Ich fühle stark mit ihr, finde es aber auch heilsam, die Erfahrung am eigenen Leibe. Werde tun was ich kann, sie aufzumuntern.
****on Mann
16.232 Beiträge
@****911 , das war ja dann für beide mal ein kleiner Crashkurs "Wie fühlt sich das Gehen in den Schuhen meines Partners an?" ... sehr schöne Entwicklung.

Und als Poly kann sie nun erstmals freudig weiteren Verbindungen entgegensehen... mach mal Reklame für den Joyclub. *g*
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Ja Trigon, allerdings für diese Gruppe hier
******ore Frau
4.633 Beiträge
Das, was Du @ pete911 beschreibst, ist relativ typisch bei der Öffnung einer Beziehung:

1.der Versuch, die Öffnung pari (neue Beziehungen für beide zur gleichen Zeit) zu gestalten haut meistens nicht hin.

2. wenn es gelänge, ist es nicht die Lösung

denn alles selber fühlen ist Segen und Fluch zugleich. Die Freude fühlen wir alle gerne, aber die Mitfreude stellt sich oft erst ein, wenn die heftigsten Ängste durchlebt sind, der Partner immer noch da ist und parallel dazu (meistens eben zeitversetzt parallel) eine eigene "Sättigung" erlebt wurde.

Am Anfang können das krasse Unterschiede sein zwischen Euphorie und Trauer/ Angst- Gemisch. Je länger aber so eine Öffnung im Gange ist und die Kernbeziehung durchhält, je schneller "nivelliert" sich das.
Jeder hatte dann schon mal alle Höhen und Tiefen, das Vertrauen, das gemeinsam zu überstehen, ist gewachsen, die damit auftretenden Schwierigkeiten (Ehrlichkeit, Selbstehrlichkeit, Organisatorisches, Transparenz, Einvernehmen, Kinder etc, pp) sind überwunden und dann wird es entspannter!

Ich würde an Stelle der Freundin nicht wieder sofort auf die Suche gehen, jedenfalls nicht krampfhaft, um eben o.g. "pari" hinzubekommen, denn das jetzt mal durchzufühlen, heißt auch, dass es wahrscheinlich nicht mehr in der Heftigkeit wiederkommt.

Mitfreude wird oft dann leichter, wenn der Partner dankbar und gerne zurückkommt. Das sind oft ganz intensive Begegnungen in der Kernbeziehung.
*****a72 Frau
444 Beiträge
Meiner Meinung nach muss er die Nachteile seiner eigenen Regeln deutlich spüren. We sich sonst keine wahrhaftige Einsicht zeigen kann dass es eventuell bei ihrem nächsten Kontakt auch aufgeweicht werden muss.
****911 Mann
64 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****la:
Meiner Meinung nach muss er die Nachteile seiner eigenen Regeln deutlich spüren. We sich sonst keine wahrhaftige Einsicht zeigen kann dass es eventuell bei ihrem nächsten Kontakt auch aufgeweicht werden muss.

Einsicht kann durch Strafe oder durch Liebe kommen, im Sinne des direkten und lebenden Beispiels, der Erfahrung daß es auch anders geht als mit dem eigenen starren Regelwerk. Das ist vielleicht bei jedem Menschen anders, auf was er besser reagiert?
*****al4 Mann
798 Beiträge
Ist das wirklich der richtige Weg, daraus ein Machtspiel zu inszenieren?
Ich würde Offenheit versuchen, gegebenenfalls mit einer Mediatorin/einem Mediator.
Danke Lateral, sehe ich auch so.
******eln Frau
177 Beiträge
Für mich hört sich das alles ziemlich nach Kindergarten an!
Wenn sie poly und offen leben möchte, dann sollte sie sich freuen, dass er jetzt auch endlich so weit ist.

... und unabhängig von poly oder Sex: ich würde im Leben nicht meinen Mann fragen, ob ich Besuch einladen darf! Erwarte es von ihm aber natürlich auch nicht... wir teilen uns mit, wenn jemand kommen soll. Bei meinen Eltern musste ich fragen, ob ich darf. In meinem eigenen Haus entscheide ich, wer kommen darf (gilt genau so natürlich auch für meinen Mann!)
*******enig Mann
10.063 Beiträge
Hier war von Machtspielen und Kindergarten die Rede. Beides hat nach meinem Dafürhalten in einer Beziehung weder Sinn noch Platz und aufbauen kann man eine Beziehung schon gar nicht darauf. Die Partnerschaft heißt deshalb so, weil man sich gegenseitig Partner ist, sonst hieße es ja "Macht- oder schlechter noch Machenschaft". Versteht sich vermutlich von selbst, dass das nix werden kann. Also nix jetzt, was funktioniert. Liebe, Drama, Eifersucht vielleicht - aber wer will das schon? Die meisten wollen doch Liebe, aber halt ohne Drama und ohne Eifersucht. Also letzteres weglassen und schon kann man ersteres genießen. Geht recht einfach und hat man vor allem in der eigenen Hand.
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