Unabgesprochene Einladung anderer ins gemeinsame Heim
Guten Tag Gemeinde,Ich schreibe hier im Namen einer guten Freundin, ehemals Geliebten, die jetzt neben mir sitzt und die selbst keinen Joy Account hat. Sie ist Poly, ihr Mann ist Mono.
Sie hatte das letzte Jahr eine Beziehung zu einem weiteren Mann, die sehr unter der restriktiven Handhabung der Situation seitens ihres Mono-Mannes litt. Einerseits hat er ihr überhaupt 'erlaubt', die Beziehung zu führen, andererseits waren die Bedingungen so starr, jedes Zugeständnis musste hart verhandelt werden, und im Endeffekt ist die externe Beziehung daran zerbrochen. Der Mann ist sexuell nicht sehr aktiv, während der externen Beziehung hat der Sex zwischen den beiden einen unerwarteten Aufschwung genommen, seit die externe Beziehung zu Ende ist, ist komplette Funkstille im Bett.
Nun hat der Mann seinerseits eine Frau getroffen, die ihn 'interessiert' und 'neugierig macht' (m.E. Code für "die er vögeln will"), aber vielleicht ist das nur meine versaute Phantasie. Auf die Frage meiner Freundin, wie sie dieses neue Verhältnis einordnen soll, wie sich dazu stellen macht der Mann ambivalente Aussagen wie: 'Sie interessiert mich einfach, ich will sie einfach besser kennen lernen" oder "Ich habe keine Absicht mit ihr eine Beziehung zu führen - im Moment". "Ich will keinen Sex mit ihr - aktuell". Jede dieser absoluten Aussagen wird im Nachsatz sofort relativiert, meine Freundin glaubt er ist einfach feige und will sich nicht an seinen eigenen Maßstäben und Regeln für Bekanntschaften messen lassen.
Hier kommt die eigentliche Frage. Der Mann hat diese Frau nun bei deren zweiten Treffen nach Hause eingeladen, damit er ihr zeigen kann 'wie er lebt und was er liebt'. Meine Freundin ist darüber unfassbar wütend, vor allem auf die doppelte Grenzüberschreitung, einerseits diese Frau in das gemeinsame Zuhause einzuladen ("…ist doch rein platonisch"), andererseits über die Tatsache daß er das über ihren Kopf hinweg gemacht hat, vor allem nachdem sie sich hat jeden Millimeter mit unfassbarem Drama hat erkaufen müssen. Sie finden daß Er jetzt diesen von ihr erkämpften Status quo nimmt und gleich drei Level drauf setzt.
Meine Freundin glaubt daß der Mann hier Salamitaktik fährt und den platonischen Vorwand nutzt, um die eigenen extrem strikten Verbote scheibschenweise wieder aufzuweichen, nun da ihm die eigenen moralischen Standards im Wege stehen. Meine Freundin ist hin- und hergerissen zwischen 'ich sollte großzügig und liebevoll sein' und den Mann an seinen eigenen Standards zu messen.
Was würdet ihr unter den obigen Bedingungen tun, würdet ihr den Besuch genehmigen oder würdet ihr das rundheruas ablehnen? Bitte haltet eure Meinungen kurz, sonst kann das kein Mensch lesen und verarbeiten. Die beiden haben in Kürze ein Gespräch darüber und wir suchen ein Meinungsbild, keine Beziehungsratschläge oder Paartherapie.
Würdet ihr den Besuch der neuen Frau im gemeinsamen Zuhause und das Treffen mit den gemeinsamen Kinden genehmigen wenn ihr den Verdacht hättet, daß der Mann unaufrichtig über seine Motivation ist? Wie würdet ihr mit der (vorgeschobenen?) Platonik der Sitation umgehen?
Ich habe ihr geraten ihm zu sagen daß es OK ist wenn er noch nicht weiß wohin diese Beziehung führt, und das solange die ganz normalen Regeln gelten, die auch für sie galten: Kein Besuch im gemeinsamen Haus, kein Kontakt mit den Kindern, alles an das sie sich auch halten musste.
Vielen Dank für euren Input.