„man tötet nicht seine Gefühle, in der Hoffnung, oder auch im Glauben, daß man anschließend "frei" ist und weniger "belastet". Die negativen Veränderungen hast Du immer, und immer zu (er)tragen.
Erst wenn der "Leidensdruck" größer ist als der (nicht maerielle) "Nutzen", erst dann macht es Sinn eine auslösende Beziehung zu beenden.
Meine Gefühle habe ich noch nie getötet, wenn ich mich getrennt habe. Für mich waren Trennungen in den meisten Fällen Gefühlsretter, denn sie verhinderten, dass die Liebe irgendwann unter gegenseitiger Zerfleischung zerrieben und atomisiert wurde.
Ich führe eine Beziehung nicht, weil sie halt nunmal da ist. Ich führe sie auch nicht "wegen" der Liebe, sondern weil sie mir und meinem jeweiligen Partner gut tut. In früheren Zeiten gab es noch das Motiv, nur gemeinsam überleben zu können - das ist in den wenigsten Fällen unserer Gegenwartskultur der Hintergrund.
Liebe ist meine extreme Zuneigung, die nicht nach Bedingungen oder Voraussetzungen fragt, Beziehung im Unterschied dazu eine Verbindung, die einem Zweck folgt: Nähe leben, sich wohl miteinander fühlen, sich begleiten. Es ist in meinen Augen kein Verrat an der Liebe, Beziehungsleben zu reduzieren oder einzustellen.
Wenn ich Polyamorie für mich eines Tages als sinnvoller erachte, dann trete ich mit dem gegenwärtigen Partner darüber in Verhandlung. Das ist klar, transparent, wertschätzend, und es vermischt nicht unglückselig "Liebe" mit "Beziehung".