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Monogamie überdenken (ein kurzer Artikel)

****on Mann
16.238 Beiträge
@******yan , und schon weiß mensch, ob der Partner nur der Vereinbarung wegen bleibt, oder ob er es freiwillig, selbstmotiviert tut. Womit das Argument gegen das Vereinbaren hinfällig wird.
***xy Frau
4.795 Beiträge
Zitat von ******yan:
Wer die Treue des Partners aufgrund einer Vereinbarung – hier der vereinbarten Exklusivität – herbeiführt, wird nie unterscheiden können, ob die Verbundenheit in der Beziehung Resultat eines einst beschlossenen Regelwerks namens "Beziehung" ist, oder ob es sich aus tatsächlicher Zuneigung speist.

Das ist eine Sichtweise, die ich nicht ganz teilen kann. Auch in einer polyamoren Beziehung werden Vereinbarungen getroffen, halt einfach andere als in einer monogamen Partnerschaft. Auch bei "uns" kann man sich fragen, ob ein Partner diese Vereinbarungen nur deshalb einhält, weil er sich dazu verpflichtet hat. Und nicht, weil er es freiwillig möchte, in der Situation drin.

Monogamie einzufordern heißt, dem anderen aktiv verbieten zu wollen, bestimmte Dinge zu tun. Wenn die andere Person Sexualität mit dritten Personen wünscht, dann, weil sie sich davon irgendetwas erhofft – und sei es nur Spaß. Wenn ich mit meinem Wunsch nach Monogamie dem den Riegel vorschiebe, setze ich mich aktiv dafür ein, dass meine geliebte Person etwas nicht bekommt, was sie gerne hätte – und das wohl aufgrund niederer Motive meinerseits. Mit welchem Recht und aus welchem Grund sollte man sich dem Streben nach Glück einer Person in den Wege stellen, die man zu lieben behauptet?

Hier dasselbe - auch im Polykül gibt's Regeln. Ein Beispiel: Polyamorie verlangt Offenheit und Transparenz, einverstanden? Das ist aber nicht immer einfach, macht nicht immer Spaß. Trotzdem verlangen wir es vom Partner und stehen in den entsprechenden Situationen seinem unmittelbaren Glück im Weg, ohne Gewissensbisse zu haben.

"betrügen"[...] Aber ein "Betrug" wird es eben nur, wenn man vorher eine Vereinbarung getroffen hat, und nur wenn es Betrug ist, ist es auch verletzend. Ohne eine solche Vereinbarung setzt man sich noch nicht einmal potenziell der Gefahr aus, verletzt zu werden.

Und auch hier: Polyamorie ist nicht frei von Vereinbarungen, auch hier kann verletzt werden, wenn sich jemand nicht an Grundsätze oder Vereinbarungen hält.

Ganz abgesehen davon, wieviele Polys sind in ihrer Entwicklung schon soweit, dass sie völlig ohne Neid und Eifersucht sind und daher nicht verletzt werden können? Ich bin es jedenfalls (noch) nicht. *traenenlach*

Du erzählst hier von Deinem Poly, mit scheinbar strengem Regelwerk. Für mich sind solche Regeln das Gegenteil von Vertrauen.

Ich bin mit diesem Argument, daß man auf den anderen aus Liebe achtet und nicht aus Verpflichtung, ganz einig. Exklusivität aus Verpflichtung hat mE nichts mit wirklicher Treue zu tun. Das ist Zuverlässigkeit, auch eine wichtige Eigenschaft, aber Treue ist etwas anderes.

Trixy
****el Paar
76 Beiträge
Sie schreibt,
Schön wenn man polyamor ist und das leben kann, auch schön wenn man nicht polyamor ist und sich für Monogamie aus freien Stücken entscheiden kann ohne, dass sofort ein Missionar um die Ecke kommt....
Ich bin polyamor meine Partner sind es nicht, sie müssen nicht monogam sein, sie haben sich selbst dafür entschieden.
Anfangs hat mir das schon ein wenig Kopfzerbrechen gemacht, wir haben viel darüber geredet, die Jungs sind mit der aktuellen Situation sehr zufrieden, neben Beruf und Familie bleibt auch noch Zeit für eigene Interessen, wenn weitere Partnerinnen ins Spiel kämen wäre es nach Aussage der Herren einfach zu stressig.
LG Sonja
********Poly Frau
3.184 Beiträge
@***xy
Zitat von ***xy:
Du erzählst hier von Deinem Poly, mit scheinbar strengem Regelwerk.

Streng? Ich weiß nicht. Mein Regelwerk besteht zur Zeit aus Offenheit allen Beteiligten gegenüber. Und aus Dingen wie: Du sollst mich nicht verprügeln, du sollst mich nicht ghosten und wenn du dich verspätest, dann gib mir bitte Bescheid. *zwinker*
Danke @*****al4 für diesen Satz:

"Wenn man sich denn wirklich in die Nähe traut und sich dem Anderen zumutet, ohne ihn verantwortlich zu machen."

den merk ich mir.
Diese Text fasst klar und logisch alles zusammen, was bei der einengenden Monogamie passiert. Ein sinnvoller zusätzlicher Aspekt wäre darzustellen, dass es unterschiedliche, sich ergänzende Formen von Intimität und Liebe gibt.
*****olf Mann
1.973 Beiträge
Zitat von ****yna:
"Tradition ist Gruppenzwang durch tote Leute."

Das ist auf jeden Fall ein Satz über den man mal nachdenken kann ... :D

Ich sehe dass nicht so negativ.
Ich mag lieber: Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Verehrung der Asche.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Der Artikel gefällt mir.

Was ich immer wieder interessant und auch auffällig finde, ist, dass die absolute Mehrheit ihren Blick ausschließlich nach außen richtet. Das was in dem Artikel an Persönlichem und Zwischenmenschlichem inhaltlich beschrieben wird, hat rein gar nichts mit dem Beziehungsmodell zu tun. Das ist eine Zuschreibung.

Seit dem ich nicht mehr Menschen, Beziehungen und die Welt überdenke, sondern mich selber, interessieren mich Beziehungsmodelle per Definition nicht mehr. Was das Zwischenmenschliche angeht, habe ich genauso meinen eigenen Anteil wie der andere auch. Dabei halte ich die eigenverantwortliche Entwicklung der eigenen emotionalen und sozialen Psyche für wichtiger, als persönlich empfundene Missstände im Beziehungskontext auf andere Menschen und Beziehungsmodelle zu übertragen. Mit der Übertragung auf das Außenliegende, mag die Zuständigkeit geklärt sein, aber nicht die Besserung der persönlich empfundenen Missstände.
*******i123 Mann
4.279 Beiträge
Das hast Du wunderbar definiert.

Unterscheidung zwischen Außenwelt und einem Selbst.
Missstände bei einem Selbst finden und verbessern bzw. abschaffen.

Danke schön
****de Frau
413 Beiträge
Themenersteller 
Ich mache zurzeit die Erfahrung, dass ich meine eigenen „Missstände“ durch eine liebevolle Beziehung mit einem emotional kompetenten Menschen sehr viel schneller erkenne, erfasse und hochgelevelt bekomme als zu meinen Single-Zeiten.

Ich lerne von und mit Partnern mich selbst zu erkennen und meine inneren Lücken nach und nach selbstständig zu heilen.
******ore Frau
4.635 Beiträge
@ Taride: so geht es mir auch!
Und damit bin ich in der Polyamorie angekommen, denn wenn ich mehreren emotional kompetenten Menschen auf der Basis nahe sein kann, dann findet eine Auflösung der (ich würde es definitiv nicht "Missstände" nennen!) - sagen wir mal- unglücklichen Konditionierungen im Eiltempo statt, was ich sehr erleichternd finde.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Zitat von ****de:
Für mich bedeutet Treue im Kern, dass ich zu meinem jeweiligen Partner stehe.

Für die allgemeine Kommunikation spielt die inhaltliche Bedeutung der Begrifflichkeit keine wesentliche Rolle. Das Verständnis ergibt sich meist aus dem Zusammenhang. Wenn du aus einer inneren Haltung zu einem Menschen stehst, dann nennt sich das Loyalität. Egal ob es sich um einen wichtigen Menschen, einen Freund oder Partner handelt.

Treue und Verbindlichkeit beziehen sich jeweils auf Einhaltung gegenseitiger Vereinbarungen. Beide Begriffe werden lediglich im unterschiedlichen Kontext verwendet. Nüchtern betrachtet sind zwischenmenschliche Vereinbarungen, das Aushandeln von Dingen, die sein müssen und nicht sein dürfen, Handelsverträge - Handelsvereinbarungen. Ein Handel ist und bleibt für mich ein Handel, unabhängig ob es um zwischenmenschliche oder geschäftliche Beziehungen geht.

Das meine ich sachlich ohne Bewertung.

Loyalität und Integrität beziehen sich auf die Haltung. Treue und Verbindlichkeit beziehen sich auf das Verhalten. Haltung und Verhalten ist nicht das Gleiche.

Jemand, der aus seiner Haltung (persönliches Wertesystem) nicht mit anderen Sex hat, außer mit seinem Partner, ist integer. Jemand, der nur aufgrund einer Vereinbarung nicht mit anderen Sex hat, ist nicht integer (keine Übereinstimmung mit dem eigenen Wertesystem), sondern verhält sich lediglich treu, in dem er sich an die Vereinbarung hält. Eigentlich, um gegen ihn gerichtete Maßnahmen zu vermeiden und nicht aus Überzeugung des persönlichen Wertesystems.

Da ich mich nicht auf zwischenmenschliche Handelsvereinbarungen einlasse, weil diesbezüglich keine Übereinstimmung mit meinem Wertesystem besteht, kann ich nicht untreu und nicht unverbindlich sein. Zudem verspreche ich nichts.

Das was ich mache, ist die Bekundung, mich auf den anderen aus Liebe und persönlichem Interesse einlassen zu wollen und das ergebnisoffen. Solange ich der bleiben darf, der ich in Wirklichkeit bin und es mir bzw. uns beiden damit gut geht. Wie lange das sein wird, entscheiden wir beide.

Damit haben wir uns gegenseitig nicht wie die Katze im Sack gekauft, und sollten uns jeweils bemühen, dass es uns beiden im gegenseitigen Umgang miteinander möglichst lange gut geht.
**********isper Frau
345 Beiträge
Was für ein Freiheitsbedürfnis der Einzelne hat, kann keine Gesellschaft oder Gesinnung entscheiden. Wenn man sich auf eine Beziehung einlässt, muss man immer Kompromisse schießen.
Vielleicht sind wir gesellschaftlich im Aufbruch, unsere Beziehungsmodelle zu überdenken, und in diesem Sinne wird sich die Gesellschaft auch noch weiter verändern. Dafür finde ich den Artikel einen guten Anlass darüber nachzudenken.
Wir müssen ein Bewusstsein Beziehung zu leben entwickeln, und das denke ich, findet gerade gesellschaftlich statt. Wir sind viel offener geworden und können uns viel besser über unsere eigenen und gemeinsamen Bedürfnisse austauschen als noch vor X Jahren. Damit hat der Einzelne aber auch erst die Chance, zu erkennen, was er wirklich will.
*****Yan Mann
193 Beiträge
Ein weiteres Mal lese ich den Artikel, die Kommentare dort und die Beiträge hier...
Ein weiteres Mal schaffe ich es wohl nicht hier zu kommentieren.
Aber eines muß ich anbringen (meine Meinung):
Der Artikel ist aus einem philosophischen Kontext heraus geschrieben, der sich nicht in den meisten Kommentaren hier wiederspiegelt.
Mir fällt auf, daß immer wieder beim Thema "Poly..." voll vermischt wird um was es bei diesem Begriff geht.
Ich empfehle mal die Bedeutung des Wortes z.B. unter "https://de.wiktionary.org/wiki/Liebe" nachzulesen. Es erstaunt mich sehr, daß meine Überlegungen ohne die Kenntnis dieser Definitionen fast exakt zum selben Ergebnis geführt haben. Zu diesem Artikel verweise ich vor allem auf
Bedeutungen:
[1] kein Plural: inniges Gefühl der Zuneigung für jemanden oder für etwas
[2] kein Plural: sexuell oder erotisch motivierte Neigung zu jemandem oder zu einer Sache
[3] kein Plural: Geschlechtsakt; Akt der körperlichen Vereinigung in Folge von [2]
und
Synonyme:
[1] Leidenschaft, Neigung[3] Beischlaf, Geschlechtsakt, Koitus, Sex
Gegenwörter:
[1] Abneigung, Ekel, Gleichgültigkeit, Hass
Oberbegriffe:
[1] Emotion, Gefühl, Gefühlsregung
Unterbegriffe:
[1] Affenliebe, Eigenliebe, Elternliebe, Feindesliebe, Freiheitsliebe, Gegenliebe, Hassliebe, Kindesliebe, Knabenliebe, Jugendliebe, Menschenliebe, Mutterliebe, Nächstenliebe, Selbstliebe, Sommerliebe, Tierliebe, Vaterliebe, Vorliebe

Das sagt mir, daß
> Meistens nicht unterschieden wird zwischen den 2 bis 3 Aspekten von "Liebe"
- "Gefühl der Zuneigung"
- "sexuell oder erotisch motivierte Neigung"
- " Akt der körperlichen Vereinigung"
> und auch nicht unterschieden wird zwischen dem Ziel "lebendes Wesen" und "Ding/Sache"
> die Liste der Synonyme wie die Unterbegriffe verdeutlichen, daß
> es bei allem "Poly-"(Themen, Diskussionen, Problemen, etc) um den Oberbegriff (s.o.) "GEFÜHL" geht.
> dieser wird nicht genug herausgearbeitet, nicht genug respektiert, auch im Artikel....

Soweit erst mal meine ersten Statements.
****bi Frau
292 Beiträge
Danke für diesen Link!
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *****Yan:
> es bei allem "Poly-"(Themen, Diskussionen, Problemen, etc) um den Oberbegriff (s.o.) "GEFÜHL" geht.

Zitate zeigen nicht unbedingt, worum es dem Zitierenden geht.
Mir fällt beim Zitieren aber auf, das ich auch oft lese das Liebe ein soundso "Gefühl" ist.
Ich fände es passender zu sagen, das Liebe sich in einem Gefühl wieder spiegelt, oder eben dieses fühlbar macht. Ich finde es für mich nicht passend zu sagen sie ist ein Gefühl.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Das Gefühl der Liebe meines Gegenübers kann ich auslösen, in dem ich mein Verhalten, mein Denken und Fühlen an seine Erwartung und Vorstellung anpasse.

Dieses Gefühl der Liebe meines Gegenübers, kann ich binnen kurzer Zeit in Enttäuschung, Verachtung oder Hass wandeln, in dem ich mein Verhalten, mein Denken und mein Fühlen ändere. Damit passe ich nicht mehr in die Vorstellung und Erwartung des anderen.

Das soll Liebe sein ?
*******i123 Mann
4.279 Beiträge
Anpassung war noch nie ein gutes Rezept...
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Wie viele Paare kämen ohne gegenseitige Anpassung zusammem, bzw. wären noch zusammen ?
*******i123 Mann
4.279 Beiträge
Die Frage beantworte ich damit:

Die Mehrheit. Zumindest in meinem realen Umfeld.

Aber ich beuge mich nicht der Mehrheit....
****de Frau
413 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******icht:
Das Gefühl der Liebe meines Gegenübers kann ich auslösen, in dem ich mein Verhalten, mein Denken und Fühlen an seine Erwartung und Vorstellung anpasse.

Dieses Gefühl der Liebe meines Gegenübers, kann ich binnen kurzer Zeit in Enttäuschung, Verachtung oder Hass wandeln, in dem ich mein Verhalten, mein Denken und mein Fühlen ändere. Damit passe ich nicht mehr in die Vorstellung und Erwartung des anderen.

Das soll Liebe sein ?

In was genau verliebt man sich bei einem anderen Menschen. Meistens vermutlich in die Persönlichkeit. Persönlichkeit setzt sich zwangsläufig aus Komponenten zusammen. Das sind in der Regel Denken, Fühlen und Verhalten.

Sprich: Wir verlieben uns in Denk-Fühl-Verhalten-Kombinationen.

Deshalb finde ich es nicht verwerflich, wenn Liebe auch mal verloren geht, weil sich eine Person z.B. nach einem Schlaganfall (oder auch einfach so) in eine komplett andere Persönlichkeitsstruktur hin verändert.
Oder einfach weil ich mich selbst verändere?

Niemand hat die Liebe eines anderen Menschen für immer für sich gepachtet.

Man kann nichts tun außer darauf zu hoffen, dass ein Partner nicht einfach so aus heiterem Himmel mit der „Ich liebe dich nicht mehr“-Keule ankommt und einfach geht, sondern die entstandene Bindung irgendwie ernst nimmt und sich konstruktiv/vertrauensfördernd verhält.

Selbst bei einer Trennung können aus meiner Sicht das Grundvertrauen und die Würde beider Parteien bewahrt werden, wenn sich alle gleichermaßen darauf einlassen.
Das bedeutet nicht, dass es nicht weh tut.

Ja, was ist nun Liebe?
Ein Gefühl, eine Einstellung, eine Haltung, eine Entscheidung?
*nixweiss*

Ich persönlich finde es schön, wenn mich ein Partner auch dann noch liebt, wenn sie/er mich (bzw. wohl eher ein Verhalten von mir) auch mal doof findet.
Aber Kontrolle habe ich darüber keine. Nie.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Zitat von ****de:
In was genau verliebt man sich bei einem anderen Menschen. Meistens vermutlich in die Persönlichkeit. Persönlichkeit setzt sich zwangsläufig aus Komponenten zusammen. Das sind in der Regel Denken, Fühlen und Verhalten.

Sprich: Wir verlieben uns in Denk-Fühl-Verhalten-Kombinationen.

Seit dem ich die rote Pille geschluckt habe, ist bei mir alles anders.

Ich mag deine Beiträge, liebe Taride.

Würden wir uns zufällig an einem lauen Sommerabend auf den Rheinwiesen begegnen und sehr gut miteinander auskommen, so dass wir uns wieder und wieder treffen, würde vielleicht eine Art Beziehung entstehen. Solltest du im weitern Verlauf zu mir sagen, dass du dich in mich verleibt hast, oder mich gar liebst, wüsste ich aufgrund deiner Beschreibung, dass du mich nicht um meiner selbst Willen liebst, sondern nur meine Maske.

Die Persönlichkeit ist eine Ableitung der Persona. Lateinisch die Maske.

Da ich überhaupt keinen Bedarf habe, geliebt zu werden, wäre das zwischen uns, wenn es denn so sein sollte, kein Problem. *zwinker*

Wirkliches Interesse an meiner Maske, gepaart mit einem achtsamen und respekvollen gegenseitigen Umgang in aller Transparenz, wäre schon sehr viel mehr, als ich die letzten 13 Jahre in allen meiner realen Begegnungen erleben durfte.
****de Frau
413 Beiträge
Themenersteller 
Du empfindest deine Persönlichkeit als eine Maske?

Was ist denn darunter, wenn nicht noch mehr Persönlichkeit? *huch*

Ist es nicht bereits sehr intim, wenn ich über Jahre hinweg jemandes Gedanken erzählt bekomme, erfahre, wie jemand „tickt“, d.h. welche Werte jemandem wichtig sind, was jemand in welchen Situationen fühlt und wie sich jemand ausdrückt, wie jemand auf die Welt reagiert...?

Oder darf die Welt dich etwa nicht sehen? Verstellst du dich vielleicht absichtlich und wirfst es dann anderen vor, wenn sie sich in deine Maske verlieben anstatt in das, was dich tatsächlich ausmacht? Ein Mensch, der sich niemals restlos in die Karten schauen (und sich vielleicht zum Teil gar nicht lieben lassen) will?
*nachdenk*

Ich könnte das sogar nachvollziehen. Mysteriösität und scheinbare Arroganz (a la „Du wirst mich niemals kennen, geschweigedenn verstehen“) erlebe ich häufig bei Menschen, die sehr viel Schmerz erfahren haben und für die ihre Masken Schutzwälle bilden, um nicht erneut tief verletzt zu werden.

Man kann Menschen durch Liebesentzug sehr stark (re)traumatisieren.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Zitat von ****de:
Du empfindest deine Persönlichkeit als eine Maske?

Das hat mit mir im Speziellen nichts zu tun. Die Persönlichkeit, die Persona beschreibt lediglich das, worüber sich ein Mensch identifiziert. Die Identität eines Menschen ist etwas ganz anderes als sein Selbst.

Der Selbst-Wert leitet sich doch nicht davon ab, worüber sich ein Mensch identifiziert.

Wir kommen ein wenig vom eigentlichen Thema ab ... *zwinker*

Man kann Menschen durch Liebesentzug sehr stark (re)traumatisieren.

Liebe kann man nicht entziehen. Nur das Gefühl des Geliebtwerden.
****de Frau
413 Beiträge
Themenersteller 
Hm. Erst schreibst du hier von deinen feuchten Träumen mich auf irgendeiner Wiese zu treffen und dann „kommen wir vom eigentlichen Thema ab“, wenn ich deine angeblichen „Tatsachen“ hinterfrage. *zwinker*
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