Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
In einer festen Beziehung mit Kondom verhüten?279
Hi, würde es Euch stören, wenn Ihr in einer festen Partnerschaft…
zum Thema
Trennung, weil er auf Kondome besteht?284
Ihr Lieben! Für meinen Freund kommt Sex grundsätzlich nur mit Kondom…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Vertrauensbruch in der OB / Poly-Beziehung. Wie weiter?

*********ncers Paar
77 Beiträge
Themenersteller 
Vertrauensbruch in der OB / Poly-Beziehung. Wie weiter?
ich lebe in einer offenen Beziehung mit polyamoren Freiheiten (alle Gefühle sind erlaubt). Wir haben Regeln vereinbart, welche uns helfen sollen, unsere Beziehung zu schützen. Beispielsweise haben wir bedingungslose Ehrlichkeit vereinbart und bedingungsloses Vertrauen. Wir kommunizieren regelmässig und informieren uns Gegenseitig über die Vorkommnisse und Veränderungen soweit wie der Informierte es wissen möchte. Es besteht als eine Informationsbringschuld und keine Holschuld.
Wichtig: folgende Erläuterungen sind sehr gekürzt.
Nun, hat unsere Sie mehrfach gegen unsere Vertrauensregel verstossen und mein Vertrauen damit sehr verletzt. Beispielsweise platzte beim Sex mit ihrem Liebes-Partner das Kondom, da sie keine zusätzliche Verhütung angewendet hatte. musste sie die Pille danach nehmen. Ihr Partner hat daraufhin einen HIV-Test erstellen lassen etc. Es gab bei der ca. 4 Wochen dauernden Beziehung viel mehr Treffen zwischen den beiden als sie mir kommunizierte (obwohl wir klar 100% Ehrlichkeit vereinbart haben). Unserer Sie war das aber sehr peinlich und sie wollte mir dies alles verschweigen. Nur per Zufall bin ich dann aufgrund von vielen Diskussionen und Informationen, welche ich mir zusammengereimt hatte, darauf gekommen und habe sie damit konfrontiert. Schlussendlich hat unsere Sie mir dann den gesamten Vorfall gebeichtet – Stück für Stück – immer etwas mehr von der Wahrheit wie sich herausstellte. Es war ihr alles sehr unangenehm und sie hat sich für ihr verhalten geschämt. Schlussendlich hat Sie dann ihre poly-ähnliche Beziehung beendet.
Auf meiner Seite hatte ich nur kurze sexuelle Affären, welche mir nicht die gewünschte Befriedigung brachten. Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich dann eine Partnerin gesucht, welche für eine emotionale, polyamore Beziehung offen ist und habe auch eine gefunden. Das Ganze ist noch sehr neu, aber auch sehr vielversprechend.
Da unsere Sie aber nach wie vor starke Gefühle (Verliebtheit) zu oben beschriebenem Manne hatte und dieser ebenfalls (Liebe), haben wir nach 2-3 Wochen und sehr intensiven Gesprächen vereinbart, dass sie diese Beziehung wieder reaktivieren soll respektive es versuchen. Dazu wurde in Absprache mit mir ein Gesprächstermin (1h) in unserer gemeinsamen Quality-time mit dem Mann vereinbart quasi als Ausnahme (am Sonntagnachmittag) und um Missverständnisse per Textnachrichten vorzubeugen. Dieses sollte lediglich dazu dienen alles zu klären damit ein «echtes», bereits festgesetztes abendfüllendes Treffen am Folgetag dann auch schön beginnen sollte. Nun, nach dem Gespräch hat mir unsere Sie dann mitgeteilt, dass das Gespräch gut verlaufen sei beide bereit wären und sie hätten gleich auch noch Sex gehabt. Vereinbart zwischen uns war, dass das Gespräch wirklich nur zum Reden stattfinden soll. Unsere Sie, stellte sich aber auf den Standpunkt, dass sie nun ja ehrlich war und es somit okay wäre. Ich empfand dies aber nicht so, da mein Entgegenkommen für das spezielle Gespräch auch ein Vertrauensaufbau sein sollte aber nun aus meiner Sicht wieder zum Gegenteil wurde.
Nach langen Gesprächen zwischen uns, hat unsere Sie dann aber eingeräumt, dass ihr verhalten nicht gemäss unseren Abmachungen war. Aufgrund der Schwierigkeiten mit der ganzen Situation ist sie nun der Ansicht, dass eine offene Beziehung oder eine polyamore Beziehung doch nichts für sie wäre und sie darauf verzichten wolle.
Nun, wie weiter: Unsere Beziehung hat stark unter dieser Belastung gelitten (Vertrauensbruch). Was haben wir für Optionen?
• Schliessung der Beziehung (für eine gewisse Zeit oder besser für immer)
• einseitig offene Beziehung
• grosszügig darüber hinwegsehen (Liebesbeweis)
• ???
Die Schliessung der Beziehung würde aber bedeuten, dass ich meinerseits eine sehr vielversprechende Bekanntschaft verlieren würde, was mich sehr schmerzen würde.
Grundsätzliches: Wie sind seit 8 Jahren ein Paar und unsere Beziehung ist sehr stark, tragend und erfüllend in allen Belangen. Dazu sind wir beide sehr kommunikativ. Schwierigkeiten können wir meist gemeinsam im Gespräch lösen. Wir lieben uns sehr und wollen an unserer Beziehung klar festhalten. Das Thema Offene Beziehung und Polyamorie beschäftigen uns seit Jahren und wir sind beide starke Befürworter davon. In diesem Fall drehen wir uns etwas im Kreis und kommen gemeinsam zu keinen guten Lösungen.

Ich bin gespannt auf konstruktive Vorschläge zu unseren Schwierigkeiten
****id Frau
5.936 Beiträge
Asche über mein Haupt, ich hab nur den Anfang gelesen.
Wer mein Vertrauen in mir grundsätzlichen Dingen missbraucht darf sein Leben sofort ohne mich weiterführen.
In anderen Sachen gibt es eine 2. und letzte Chance.
Wo sind die Möglichkeiten, dass SIE den Vertrauensbruch wieder schließt?!?
Eine Schließung würde Dir weh tun und ob es das Vertrauen zurück bringt, wage ich zu bezweifeln. Fehler passieren/ werden begangen. Verantwortung dafür übernehmen und daraus lernen finde ich erwachsen, aus meiner Sicht ist SIE also am Zuge.
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Ganz einfach...

Bei so vielen Absprachen, Regeln und Bringeschuld habt ihr kein Vertrauen, sondern eine am Leben vorbeigeplant kontrollierte Beziehung.

Wenn du ihr vertraust, dann beweise es, indem du ihre Entscheidung, etwas privates für sich zu behalten, respektierst.
Vertraue darauf, dass sie dich liebt und selbst entscheiden kann, was sie dir sagt.

Und vor allem, diese ganzen Regeln können nur einengen und gegen den Baum gehen, da reicht ein Stück gerissener Latex um euer Kartenhaus wackeln zu lassen.
Das Leben und die Gefühle finden immer einen Weg um euch ein Bein zu stellen.

LG
Brian
*******sHE Frau
86 Beiträge
Um die Situation für mich beurteilen zu können, möchte ich wissen, ob sie nach ihrer Kondompanne weiterhin ungeschützten GV mit dir hatte oder ob das vermieden wurde?

Klar, unabhängig davon, ist es grundsätzlich ein Vertrauensbruch, wenn etwas, mit solch möglicher Folgenschwere, verschwiegen wird. Dennoch würde ich diesen etwas milder einschätzen, wenn sie daraufhin alles dran gesetzt hat, dich nicht mit irgendwas anstecken zu können, bis sie wirklich wieder weiß, dass sie „sauber“ ist.

Was das weitere Vergehen angeht, würde ich mich versuchen, in ihre Lage zu versetzen und wäre ich vermutlich nachsichtig. Dennoch würde ich klarmachen, dass mich solch ein Verhalten verletzt und...noch viel elementarer, mein Vertrauen in den Partner erschüttert.

Aus dem was du schreibst, lese ich heraus, dass für euch eigtl. nur eine offene oder eben gar polyamore Beziehungsform infrage kommt.
Somit: Reden und weitermachen. 😉
*******sHE Frau
86 Beiträge
Privat ist es allerdings nur dann, wenn es auf den anderen Partner keinen (negativen) Einfluss hat. In diesem Fall: Passiert einem Part eine solche Panne und er möchte es für sich behalten, muss er sicherstellen, dass er den Anderen nicht mit irgendwas anstecken kann, bis die Sache sicher geklärt ist. Weiterhin ungeschützten GV mit dem unwissenden Partner zu haben, wäre dann ein No Go.

Ansonsten bin ich voll bei dir: Zu viele/zu strenge Regeln, geben auch viel mehr Raum, zu scheitern.

Zitat von ********enzo:
Ganz einfach...

Bei so vielen Absprachen, Regeln und Bringeschuld habt ihr kein Vertrauen, sondern eine am Leben vorbeigeplant kontrollierte Beziehung.

Wenn du ihr vertraust, dann beweise es, indem du ihre Entscheidung, etwas privates für sich zu behalten, respektierst.
Vertraue darauf, dass sie dich liebt und selbst entscheiden kann, was sie dir sagt.

Und vor allem, diese ganzen Regeln können nur einengen und gegen den Baum gehen, da reicht ein Stück gerissener Latex um euer Kartenhaus wackeln zu lassen.
Das Leben und die Gefühle finden immer einen Weg um euch ein Bein zu stellen.

LG
Brian

***xy Frau
4.795 Beiträge
Nur ganz kurz zum EP:

Ich finde es grundsätzlich seltsam, wenn in einer Beziehung der eine dem anderen etwas vorschreibt oder gar verbietet oder "erlaubt".
Wenn es nicht dem inneren Bedürfnis des anderen entspringt, was er tut, dann ist es für mich ein unehrliches Handeln.

Das was mir wehtut, ist doch nicht, daß mein Partner ein Wochenende mit jemand anderem verbringt, trotzdem ich Sehnsucht nach ihm habe. Das was mir wehtut ist, daß es ihm wichtiger ist, etwas anderes zu tun, als sein Bedürfnis, seine Zeit mit mir zu verbringen.

Und daher ist dann ein "Dir zuliebe" etwas ganz schreckliches. Was nicht wirklich von Herzen kommt, das ist für mich mehr oder weniger wertlos, bestenfalls noch "lieb gemeint".

Ich will hier ganz sicher keinem Ellenbogenegoismus das Wort reden. Das, um was es mir geht, ist das "das, was man tut, stets von Herzen zu tun - und das andere zu lassen". Das ist für mich "Ehrlichkeit im Tun".

Trixy
********ings Paar
26 Beiträge
(Er schreibt)
Nach sorgfältigem lesen ist mir als erstes (Panik vor Kontrollverlust) eingefallen. Lasst doch eure lange Liste von Regeln und verbrennt diese gemütlich bei einem Lagerfeuer im Garten, damit ihr innerlich endlich frei seid für bedingungslose Liebe und danach habt euch einfach Lieb.
*******rl87 Frau
30 Beiträge
OMG bei dem Text, kann ich nur eins sagen. Katastrophe. Ist das echt noch eube unkomplizierte Poly Beziehung. Das würde mich persönlich so übel wieder einengen.
Viele wollen Poly leben und kommen früher oder später doch nicht damit klar.
Wenn kein Vertrauen mehr da ist dann sollte man sich trennen sonst wird es wieder auf dieses komplizierte , ich bin doch dein Partner, ich erwarte absolute Ehrlichkeit von Dir, Schiene laufen.
Ich entscheide mich für für Poly um genau diesen lässtigen Diskussionen aus dem weg zu gehn.
Lebe ich so , dann gibt es keine Rechtfertigungen ob mir jemand jetzt was erzählt oder nicht.
Regeln,,, für mich gibt es bei Poly vlt Absprachen, sprich ich werde mit beiden Partnern nie ohne Gummi Spaß haben , aber keine Regeln. Regeln schränken wieder ein.
95% der Beziehungs führenden die Poly Beziehung führen möchten scheitern irgendwann. Sie fallen in dieses Besitzergreifende Verhalten wieder zurück.
***xy Frau
4.795 Beiträge
Zitat von *******rl87:
OMG bei dem Text, kann ich nur eins sagen. Katastrophe. Ist das echt noch eube unkomplizierte Poly Beziehung. Das würde mich persönlich so übel wieder einengen.
Viele wollen Poly leben und kommen früher oder später doch nicht damit klar.
Wenn kein Vertrauen mehr da ist dann sollte man sich trennen sonst wird es wieder auf dieses komplizierte , ich bin doch dein Partner, ich erwarte absolute Ehrlichkeit von Dir, Schiene laufen.
Ich entscheide mich für für Poly um genau diesen lässtigen Diskussionen aus dem weg zu gehn.
Lebe ich so , dann gibt es keine Rechtfertigungen ob mir jemand jetzt was erzählt oder nicht.
Regeln,,, für mich gibt es bei Poly vlt Absprachen, sprich ich werde mit beiden Partnern nie ohne Gummi Spaß haben , aber keine Regeln. Regeln schränken wieder ein.
95% der Beziehungs führenden die Poly Beziehung führen möchten scheitern irgendwann. Sie fallen in dieses Besitzergreifende Verhalten wieder zurück.

Danke für diesen Beitrag *blume*

Aus Liebe und liebendem Vertrauen verantwortlich handeln...DARUM geht es mir.
Regeln sind so ungefähr das Gegenteil davon.

Trixy
****on Mann
16.238 Beiträge
Ich kann nur meinen Vorschreibern beipflichten, besonders @********enzo : Der ganze Regelwahn würde mich wahnsinnig machen! Entweder kann ich damit leben, dass meine Partnerin sich nicht getraut hat, vollständig transparent zu sein (mich würde ihr vielleicht durchaus nachvollziehbarer Grund dafür interessieren), oder ich kann es nicht.

Und wenn ich damit leben kann: Würde ich mit dem Schwamm über die ganze Verletzungstafel wischen, und in einem zweiten, vertrauensbildenden Schritt dafür sorgen, dass sie künftig ohne Angst transparent sein kann. Vor allem durch Verbrennen dieser kleinlichen Regeln.

Wenn aber nicht: Nicht lange fackeln und eine weitere Quälbeziehung von der Erde tilgen und gehen - in Liebe!
****bw Mann
420 Beiträge
Vertrauensbruch bedeutet sofortiges ENDE!
**Fl Paar
64 Beiträge
hey...tut mir Leid, dass dir das passiert ist...

Hier meine / unsere Meinung zum Thema Regeln, Vertrauen und Beziehung:

Ich finde die Bewertung, dass zu viele Regeln zum scheitern führen VORSICHTIG gesagt Haarsträubend. Jede zwischenmenschliche Beziehung hat Regeln, manche davon werden direkt angesprochen, andere werden vorausgesetzt (man kann ja nicht alles ansprechen, auch wenn man will.

Regeln helfen ins Vertrauen, wenn man eine Beziehung öffnet. Es werden Regeln aufgestellt, sie werden eingehalten, das Vertrauen steigt. Dann stellt man sehr häufig fest, dass die Regeln nicht mehr passen oder unsinnig sind. Dann verschiebt man die Hürde oder hebt sie ganz auf und macht weiter. Dabei entsteht Kommunikation und die ist wichtig und essenziell.

Vertrauen ist langsam und manchmal schwer aufgebaut, aber sehr leicht zerstört. Hier sind ganz klar Regeln aufgestellt worden, sie WUSSTE, dass sie hätte kommunizieren müssen. Sie WUSSTE, dass sie dich in Gefahr bringt, wenn sie den Mund nicht aufmacht und hat es aus Angst / Scham / Feigheit nicht gemacht. Leider nicht nur das eine Mal. Darüber hinaus hat sie auch noch gaslighting light betrieben...sie hat dir versucht einzureden, dass die Realität nicht so war, wie sie war. Sie hat versucht dir zu erklären, dass sie sich an alle Abmachungen gehalten hat, um dann hinterher zuzugeben, dass dem doch nicht so war.

Es tut mir Leid..aber damit ist dein Vertrauen nachhaltig kaputtgegangen. Es ist eigentlich IHRE Aufgabe das wieder aufzubauen. Du hast so weit alles getan, was man tun kann. Du hast alle Türgen offen gehalten. Es ist nicht deine Aufgabe ihr jetzt noch zu sagen, was sie tun muss, denn dann kann sie es einfach (kurz) tun, dir sagen "guck..mach doch alles was du willst" und sich rumdrehen und weiter machen. So funktioniert Vertrauen aufbauen aber nicht.
Sie müsste zunächst einmal verstehen, was sie da wirklich kaputt gemacht hat, denn das hat sie meiner Meinung nach nicht. Ich vermute, dass sie glaubt, dass sich das in ein paar Tagen schon wieder geben wird. Dann müsste sie aktiv werden. Sie selbst müsste Regeln aufstellen..mit dir zusammen..und sie einhalten. Diese kann man dann evtl. langsam wieder lockern. Sollte sie das tun, wird es dennoch Monate und evtl. Jahre dauern, bis ihr wieder auf dem Stand von "vorher" seid.

Mach dir bitte klar, dass es ohne Vertrauen keine Liebe gibt..jedenfalls nicht sehr lange. Solche Dinge zerstören zwischenmenschliche Beziehungen. Nicht heute, nicht morgen, aber jeden Tag ein Stück, bis der Rest einem mit einem Knall um die Ohren fliegt.

Ich würde an deiner Stelle folgendes tun:
• Mit ihr nochmal ein sehr drastisches Gespräch führen, bei dem du ihr klar machst, was "zerstörtes Vertrauen" bedeutet.
• Ihr klar machen, dass sie nun an der Reihe ist das Vertrauen wieder aufzubauen
• Darauf warten, dass sie aktiv wird

Sollte weiterhin nichts von ihr kommen, würde ich mir die Sache echt überlegen...denn das macht auf Dauer nicht glücklich. Ich rede hier auch nicht von heute oder morgen...eher so 2021...

Alles Liebe!
******age Mann
3.163 Beiträge
@*****_ZH
Hm, "poly leben" und "eifersuchtsfrei sein" können offenbar mehr als ein Paar Schuhe sein. Frage Dich selbst, warum Dir Deine Partnerin nicht alles erzählt: Vielleicht reagierst Du an zu vielen Stellen mit "Wenn und Aber", Regeln und Eifersucht. Wobei ich es gut finde, wenn man sich alles erzählt. Dann aber eben nicht die Hälfte davon negativ bewertet. Und Safer Sex steht für mich an erster Stelle.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Zitat von *****_ZH:

[...]Dazu wurde in Absprache mit mir ein Gesprächstermin (1h) in unserer gemeinsamen Quality-time mit dem Mann vereinbart quasi als Ausnahme (am Sonntagnachmittag) und um Missverständnisse per Textnachrichten vorzubeugen. Dieses sollte lediglich dazu dienen alles zu klären damit ein «echtes», bereits festgesetztes abendfüllendes Treffen am Folgetag dann auch schön beginnen sollte. Nun, nach dem Gespräch hat mir unsere Sie dann mitgeteilt, dass das Gespräch gut verlaufen sei beide bereit wären und sie hätten gleich auch noch Sex gehabt. Vereinbart zwischen uns war, dass das Gespräch wirklich nur zum Reden stattfinden soll. Unsere Sie, stellte sich aber auf den Standpunkt, dass sie nun ja ehrlich war und es somit okay wäre. Ich empfand dies aber nicht so, da mein Entgegenkommen für das spezielle Gespräch auch ein Vertrauensaufbau sein sollte aber nun aus meiner Sicht wieder zum Gegenteil wurde.
Nach langen Gesprächen zwischen uns, hat unsere Sie dann aber eingeräumt, dass ihr verhalten nicht gemäss unseren Abmachungen war. Aufgrund der Schwierigkeiten mit der ganzen Situation ist sie nun der Ansicht, dass eine offene Beziehung oder eine polyamore Beziehung doch nichts für sie wäre und sie darauf verzichten wolle.[...]

Ich pflichte Brian und Pearl bei, und jetzt mal ganz ehrlich, Selli: was ist denn das für eine Abmachung? Gespräch zum Ebnen von Intimität erlaubt, Intimität in Form von Sex nicht. Und das hat den Vertrauensaufbau zum Gegenteil werden lassen?
Nach langen Gesprächen zwischen euch... puh, sie hat dann eingeräumt. Reuig bestimmt. Und jetzt besser verzichten.

Grundsätzliches: Wie sind seit 8 Jahren ein Paar und unsere Beziehung ist sehr stark, tragend und erfüllend in allen Belangen. Dazu sind wir beide sehr kommunikativ. Schwierigkeiten können wir meist gemeinsam im Gespräch lösen. Wir lieben uns sehr und wollen an unserer Beziehung klar festhalten. Das Thema Offene Beziehung und Polyamorie beschäftigen uns seit Jahren und wir sind beide starke Befürworter davon. In diesem Fall drehen wir uns etwas im Kreis und kommen gemeinsam zu keinen guten Lösungen.

Selli, mein Vorschlag: dann mach das einfach. Geh eine Etage tiefer und vertraue nicht in irgendwelche Handlungen, die Dich nervös machen und/oder wo Kontrollverlust droht, sondern ihrer starken, tragenden Liebe. Geb nicht vor, wie ihre Liebe in Handlungen jetzt auszusehen hat, damit sie Dir passt bzw Du nicht nervös wirst, sondern nimm sie so, wie sie von ihr kommt.
Vertrauen ist die Wortwahl jener, die sich nicht trauen auf die Vergeblichkeit menschlichen Daseins zu vertrauen.

Paarweise angeordnete Gegensätze bilden nicht nur die Grundlage unserer Sprache, sie benennen auch unsere Sehnsüchte, und diese Sehnsüchte engen uns ein.

Wer sich nicht traut die „missbrauchte“ Hingabe zu vergeben wird in einem Sumpf des Misstrauens ertrinken.

Ich an Stelle des Verfassers obiger würde mal über meinen ziemlich umfangreichen Erwartungskatalog reflektieren. Mir persönlich wäre es definitiv zu anstrengend mich mit solchen Kleinigkeiten zu befassen. Man vertraut auf das Mangelwesen GEGENÜBER, denn man ist ja selber eines.

Apropos Mangelwesen. Ich werd morgen mal einkaufen, Italien ist nicht allzuweit🤷🏻‍♂️
*********sire Frau
77 Beiträge
Wenn du noch kannst, nehme es locker und lass die liebenden ihre Leidenschaft ausleben. Je mehr etwas verboten ist, desto grösser ist der Reiz und die Versuchung die Regeln zu brechen.
Zu viele Regeln und das ständige berichten über Geschehnisse, kann einmal wirklich belastend sein.
Vielleicht am besten auf Urlaub fahren? Ohne sie?
********misi Frau
532 Beiträge
Aus dem Eingangspost:
Zitat von *****_ZH:

Die Schliessung der Beziehung würde aber bedeuten, dass ich meinerseits eine sehr vielversprechende Bekanntschaft verlieren würde, was mich sehr schmerzen würde.

Freust Du Dich für deine Partnerin, wenn sie etwas Schönes auch ausserhalb der Beziehung erlebt?
Oder ist das etwas, was Du zähneknirschend in Kauf nimmst, um Dir damit selber ein Stückchen Freiheit zu erkaufen?

Für mich klingt es eher nach zweiterem. Da mach dann ein ausgefeiltes Regelwerk auch Sinn.

Vielleicht lohnt es sich, mal einen Schritt zurück zu machen. Und Euch zu überlegen ob, warum und wie ihr eine offene Beziehung führen wollt.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von **Fl:
Ich finde die Bewertung, dass zu viele Regeln zum scheitern führen VORSICHTIG gesagt Haarsträubend. Jede zwischenmenschliche Beziehung hat Regeln, manche davon werden direkt angesprochen, andere werden vorausgesetzt

Auch ich bin der Meinung, dass jede Beziehung (auch Poly) Regeln und Verbote hat. Freie Beziehungen mögen ein paar Freiheiten mehr gewähren, aber auch da gilt z.B. das Verbot "Du darfst deinen Partner nicht schlagen, ausser vielleicht im Rahmen von BDSM". Und wenn ein Paar im gleichen Haushalt lebt gilt die Regel: "Beide sollen von ihrem Einkommen etwas in die gemeinsame Kasse geben, ausser einer ist Krösus."

Regeln können dabei helfen, dass keiner verletzt wird. Regeln können dabei helfen, Vertrauen aufzubauen und zu erhalten.

Wer sind wir, jemand anderem zu sagen, was Poly ausmacht und wie er seine Beziehung gestalten soll? Ein Pärchen will größtmögliche Freiheit, ein anderes sieht einen Unterschied zwischen Regeln und Abkommen und ein drittes Paar fühlt sich wohler mit einem Regelkatalog. So what?

Zum konkreten Problem. Dein Vertrauen, lieber TE, scheint weg zu sein. Ich fände es schade, wenn ihr eure Beziehung wieder schließen müßtest. Ich frage mich auch, ob dies euer Problem überhaupt lösen könnte. Auch in einer geschlossenen Beziehung braucht es Vertrauen.

Ich an deiner Stelle würde zwei Dinge versuchen:

1) Verstehen, warum dem Partner Offenheit nicht möglich war und der Sache wirklich auf den Grund gehen. Nicht um zu verurteilen, sondern um nachvollziehen zu können. Zuhören. (Geschämt, warum genau? Was waren die Gefühle und Gedanken?)

Das hat den Vorteil, dass nicht nur ich verstehe, sondern auch der Partner sich selber bewusst wird, warum und wieso.

2) Den Partner fragen, was es braucht, damit es zukünftig besser läuft. (Was tun, wenn er sich das nächste Mal schämt? Könnte es vielleicht helfen, einen Zettel zu schreiben? Was könnte die Scham verringern? Was tun, falls der Partner sich am ersten Tag nicht getraut hat, es zu erzählen, wie könnte am zweiten Tag doch noch gebeichtet werden? Und bis wann wäre eine solche Beichte noch akzeptabel für mich?)

Mein Partner müßte dabei natürlich aktiv mitmachen wollen, sonst bringt es nichts.

Viel Glück! *vielglueck*
*******enig Mann
10.111 Beiträge
zuerst meine aller-vollste und totalmöglichste Zustimmung zu @********enzo und @***xy

Wer auf Regeln in seinem Privatleben angewiesen ist, also solche, wie sie hier beschrieben wurden, strahlt für mich große Unsicherheit aus. Leider kann ich nicht allen helfen, aber es schmerzt mich, solche menschliche Schwäche zu sehen.

Was die 9 jährige Beziehung betrifft, ich vermute mal, das ist die mit der "unsere sie" (wer denkt sich eigentlich solche schwachsinnigen Wörter aus?) sehe ich die Dinge eher pessimistisch. Mein Gefühl sagt mir, dass deine bisherige Hauptfrau den Kanal voll hat und Vorgänge, die du als Vertrauensbruch beschrieben hast, einfach nur der Schwanengesang eurer Beziehung sind. Und so leid es mir tut - ich muss dir sagen, dass ich dafür Verständnis hätte. Und ich glaube nicht, dass die Dinge einfach nur so passiert sind, sondern bewusst ins Werk gesetzt wurden. Wie gesagt: Kanal voll... Denk drüber nach.

Und vergiss deine sogenannten Optionen.
Und mach gerne mit deiner neuen Nebenfrau rum, die Hauptfrau wird nach meiner Einschätzung bald weniger Zeit haben
Und schieb nicht solche Panik bei geplatzten Kondomen, das ist total uncool, Alder...;)
Und leg dir einen Hund zu - dem kannst du dann die Schnauze küssen, aber bitte erst nachdem er ausgiebig im Dreck gewühlt hat. Deine (Bakterien? Viren? echtes Leben?) Phobien mach mir sogar auf Entfernung und ohne dass wir uns kennen würden, Angst.
*******See Frau
1.109 Beiträge
Regeln als Leuchtfeuer im emotionalen Chaos machen Sinn. Regeln um ihrer selbst Willen machen keinen Sinn.

Wenn ich mich mit einer Freundin auf einen Kaffee treffe, sag ich meinem Mann meistens grob Bescheid, aber ich würde nie auf die Idee kommen um Erlaubnis zu bitten, wenn ich dann doch Tee trinke oder gar Kuchen bestelle oder mit ihr spazieren gehe.

Sobald Sex im Spiel ist, gilt plötzlich wie im Krieg die totale Überwachung und Kontrolle? Jede Zuwiderhandlung ist Hochverrat?
Das sollte man dann als den emotionalen Ausnahmefall erkennen, der er ist. Verschärfte Regeln sind hierbei nur ein Symptom, aber nicht die Therapie.
*****gra Frau
5.735 Beiträge
Vertrauen ist unser Band !!!
Ich sage WER und WO - alles andere ist mein Verantwortungsbereich auf der Basis unseres Grundkonsenses aus Liebe und Vertrauen.
Gerade weil ich in einer Beziehung/ Langzeitbeziehung bin, habe ich auch eigene Bereiche.
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *******See:
Regeln als Leuchtfeuer im emotionalen Chaos machen Sinn. Regeln um ihrer selbst Willen machen keinen Sinn.

So sehe ich es auch. Nur so viele Regeln, wie unbedingt nötig, und keine einzige mehr!

Die Transparenzregel, die es wohl in den meisten Polybeziehungen gibt, ist deshalb so sinnvoll, weil sie Gefühls-, Bindungs- und Planungssicherheit gibt.

Doch Transparenz funktioniert nur da, wo mit ihr nicht wertend umgegangen wird. Sie dient nur dazu, alle auf dem aktuellen Stand der Dinge zu halten: Wer hat mit welchen zusätzlichen Menschen welche Verbindung?

Bastel ich als Partner aus den transparenten Infos meines Polypartners Vorwürfe, zerstöre ich die Transparenz augenblicklich. Er hat kaum noch ein Motiv, eine Motivation zu Transparenz. Dieser "Unfall" scheint dem TE passiert zu sein.
*********ncers Paar
77 Beiträge
Themenersteller 
Neustart aber wie?
Vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Beiträge. Ich schätze die Offenheit und die Direktheit von euch sehr.

ein paar Zusatzinformationen: Das Regelwerk haben wir natürlich gemeinsam aufgestellt, um uns Sicherheit zu geben und nicht um uns zu kontrollieren. Wir dachten, dass die volle gegenseitige Transparenz uns Stabilität und Sicherheit geben würde aber nun zeigen sich damit eigentlich mehr Schwierigkeiten. Sind wohl Anfängerfehler...

Mich würde konkret interessieren, was ihr denn für Abmachungen untereinander habt. Wie löst ihr praktische Dinge wie beispielsweise, wie oft soll/darf man Zeit mit der Nebenbeziehung verbringen. Anmerkung: Wir leben in einer Patchwork-Konstellation mit 2 jungen Teenagern, welche noch nicht alleine zu Hause sein können. Regelt ihr solche Dinge oder ist das auch in der Freiheit von jedem, selbst die Prioritäten zu setzen mit wem er jetzt Zeit verbringen möchte?

Nach meiner Einschätzung ist die Mehrheit hier klar und unmissverständlich der Meinung es braucht nur sehr wenige Abmachungen und man muss sich gegenseitig Freiheiten gönnen, für die keine Rechenschaft gewährt werden muss. Das bleibt privat! Das ist ungewohnt. Bei Wechsel von einer geschlossenen zu einer offenen Beziehung. in der geschlossenen wusste wir zu 100% was der andere unternimmt und wir wollten keine Geheimnisse oder Privates... Dieser Wechsel zu wieder privaten Erfahrungen braucht einen neuen Umgang miteinander.

Bitte bedenkt bei den Vorschlägen die Vorgeschichte aber mit der Bereitschaft diese ohne Reue oder Groll hinter uns zu lassen.
****on Mann
16.238 Beiträge
Zitat von *****_ZH:
Bei Wechsel von einer geschlossenen zu einer offenen Beziehung. in der geschlossenen wusste wir zu 100% was der andere unternimmt und wir wollten keine Geheimnisse oder Privates...

Das kenne ich gut. Meine Exfrau hat mich die Tage daran erinnert, dass ich damals aufgebracht war, als ich von einer Arbeit am Außengelände zurückkam und ihr Auto nicht vorfand. Als sie nach 30 Minuten mit ihren Geranien vom Pflanzenmarkt zurück war, machte ich ihr Vorwürfe: "Wo warst Du? Ich habe mir Sorgen gemacht! Warum hast Du nicht Bescheid gesagt? Mach das nie wieder!"

Heute ist es mir etwas unangenehm, zu sehen, durch welche Niederungen des Sicherheitsbedürfnisses ich gegangen bin. Sicherheit durch Kontrolle, ein bekanntes Muster.

Zitat von *****_ZH:
Wie löst ihr praktische Dinge wie beispielsweise, wie oft soll/darf man Zeit mit der Nebenbeziehung verbringen.

Ohne jede Regel. Ob und mit wem wie lange mein Partner Zeit verbringt ist ganz allein und autonom seine Sache, bei mir ist's ebenso. Fühlt sich einer schlecht deswegen, sprechen wir darüber und gehen der Sache auf den Grund. Und machen uns Angebote, die das Gegenüber unterstützen sollen. Wieder ohne jede Regel.

Zitat von *****_ZH:
Freiheiten gönnen, für die keine Rechenschaft gewährt werden muss. Das bleibt privat!

So würde ich das bei uns nicht bezeichnen. Die Freiheit wird nicht "gegönnt", sondern ist ein Menschenrecht. Es geht nicht um "Geheimnisse haben dürfen" und Privatheit, sondern um freie Autonomie im Leben. Keine unnützen Regeln!

Und es geht nicht um Rechenschaft - Transparenz ist kein Rechenschaftsbericht, sondern ein Wetterbericht; ich hoffe, dieses Bild ist verständlich.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.