*kopfschüttel*
@****dpa
Also, ich muss
@******ind rechtgeben.
Ich find´s grad ein bisschen lächerlich, wie du den Thread hier "boykottierst", weil dich ein Formulierungsfehler dermaßen gestört hat.
Hätte nicht ein Klarstellen, wie du es gemeint hast, gereicht und dann eben DAZU etwas schreiben?
Es hat gerade etwas von Kindergarten.
"Ich spiel jetzt nicht mit dir, du hast mir mein Spielzeug kaputtgemacht"
Wir sind alle erwachsen und hier wird keiner "fehlgeleitet", der mitdenken kann (und will).
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Wenn man Polygamie so verstehen möchte...
- sexueller Kontakte mit nicht nur einem Partner
dann ist es in der Regel eine Folge-Handlung in einer polyamoren Lebenseinstellung.
Im Zweifel hat man eben auch Sex mit den Menschen, die man liebt.
Wenn man Polygamie so verstehen möchte...
-meist nur von einem Partner ausgehend, mehrere sexuelle Geschlechtspartner(-innen), zum Zwecke der sexuellen Abwechslung/ Sicherung der Nachkommenschaft
dann kann sich daraus vielleicht Polyamory entwickeln, hat aber in erster Linie nichts mit der Ethik polyamorer Menschen zu tun gehabt.
Das Gegenteil von polygam
und von polyamor nennt sich aber in beiden Fällen
monogam (und eben nicht mono-amor; zumindest wäre mir dieser Begriff neu).
Warum auch? Das ist irgendwie eine logische Konsequenz, egal in welcher Reihenfolge.
(also, ob zuerst sexuelle Treue als Liebesbeweis angesehen wird oder:
da ein Partner vorhanden ist, den man liebt, nicht mehr das Bedürfnis nach einem zweiten, auch nicht sexuell, besteht)
Wie dem auch sei. Vielleicht lag das Problem in einer Definitionssache.
Okay.... back to topic:
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einer Beziehung/offenen Beziehung, wo nur ein Teil polyamor lebt?
Ich frage deshalb, um mich mal ein wenig vorzustellen, weil ich für mich die Erfahrung gemacht habe, das ich es als Lebenswert erachte polyamor zu leben, es aber von meiner Seite aus nicht kann. Zumindest nur bedingt ;O)
Als bangat und ich uns kennenlernten, kam er ganz klar mit polyamorem Gedankengut in die Beziehung hinein, wusste damals jedoch nicht, dass das Ganze so hiess.
Er ging davon aus, dass ich das nicht mitmachen würde, da bisher noch keine Frau das mitgemacht hatte in seinem Leben und wollte aber mit von Anfang an offenen Karten spielen.
Ich kam - nach einer glücklich geschiedenen Ehe
und einer anderen monogamen Beziehung- erstmal "monogam" denkend in die Beziehung hinein, besonn mich jedoch sehr schnell darauf, angeregt durch bangats Gedanken, dass ich ursprünglich - sehr, sehr lange vor meinen beiden längeren Beziehungserfahrungen- dieselbe Einstellung zu Beziehungen gehabt hatte!
Mir hatte das Leben nur etwas vorgegeben und ich hatte mich erst einmal angepasst...
Es war ein bisschen wie eine Erleuchtung für mich.
Für bangat war es erstmal schwer zu glauben. Er dachte, ich sage (wie seine Ex-Freundin) nur Ja und Amen zu allem, um ihn zu "halten".
Er wies mich immer daraufhin, dass "das irgendwann passieren werde" und dass "ich mich damit auseinandersetzen solle".
Irgendwann sagte ich ihm, dass die Art, wie er das sage, mir mehr Angst mache, als wie ich selber eigentlich hätte. Was wäre denn, wenn ich mich für ihn freuen würde?
Und ich würde sie auf jeden Fall kennen lernen wollen!
Es wäre natürlich toll, wenn sie und ich am besten auch super verstehen würden!
Er schaute mich ganz verwundert an. Diese Option hatte er gar nicht mehr präsent gehabt (bedingt durch die Ex, die, als es soweit war, doch ein großes Problem mit der Sache hatte, obwohl sie zuerst "eingewilligt" hatte).
Andersherum war es so, dass ich zu ihm sagte, generell würde ich polyamor leben wollen, aber momentan würde ich nur ihn als Partner haben wollen.
Er vermutete eine "Falle" und betonte, das wäre kein Problem für ihn, solange es nicht hiess:
Weil
ich, muss er auch.
Ich winkte ab. Darum ging es mir gar nicht.
Es war eher so, dass ich damals, bedingt durch den Job, ein leicht gestörtes Verhältnis zu Männern und Sexualität gehabt hatte und es mir schon schwer genug fiel, mich ihm zu öffnen und Barrieren abzubauen.
Das mag jetzt seltsam klingen, aber ich sag es mal überspitzt:
Da ich job-mässig sovielen Männern sexuelle Befriedigung verschaffte (was nicht heisst, dass es für mich dabei immer nur unangenehm war... nein, nein)..., aber privat wollte ich dafür
nur einem "gehören".
Mich
nur einem "wirklich" öffnen.
Dieses "Exklusivrecht", was ich nur einem gewährte, bot mir das Gefühl von "Schutz". Sicherheit. Es war eine innere Rückzugs-Bastion.
Auch sexuell liess ich ihn Grenzen brechen, was ich sonst noch keinem vor ihm zugestanden hatte. Manchmal war ich selber überrascht von meinem Verhalten.
Inzwischen ist es so, dass, obwohl er zuerst mehr davon gesprochen hatte und ich es anfangs nicht hatte leben wollen, ich diejenige gewesen bin, die bereits zweimal in die Situation gekommen war, wo ein zweiter Mann hätte Realität werden können.
Beide Male hat es am jeweiligen "Neuen" gelegen, das es nichts geworden ist. Polyamory war ihnen zu fremd, zu heiss, zu ... angst-einflössend?
Ich weiss es nicht. Beim ersten tat es mir ganz besonders leid, aber ich kann da nichts machen. Ich kann ja niemanden zwingen.
bangat hat in beiden Fällen sehr gelassen reagiert und war interessiert, wenn ich von dem Anderen erzählt habe.
Ich war beeindruckt.
Es hätte ja auch sein können, dass in der Realität doch mehr Besitzanspruch und Eifersucht aufgetreten wäre, als wie ursprünglich geäussert.
Doch dem war nicht so.
Ich bin gespannt und sehe dem auch etwas ängstlich entgegen, wie es sein wird, wenn er das erste Mal einen anderen Menschen kennenlernt. Das erste Mal sage ich nicht, weil noch 1000 Andere folgen sollen, sondern weil es dann eben das erste Mal für mich/für uns wäre, wo wir uns damit auseinandersetzen müssen und nicht nur in der Theorie.
Ich denke, für mich persönlich wird es sehr stark vom Charakter dieser anderen Frau abhängen, wie ich die Situation dann bewerten werde.
Manchmal wünschte ich mir, es wäre schon soweit, denn ich habe auch etwas Angst davor und ich habe das Angst-Haben satt.
Ich bin mir sicher, dass ich damit klarkommen werde, denn ich erkenne, dass es mir wichtig ist, dass er sich weiterentwickelt und nicht wegen mir "stehenbleibt" oder sich "reduziert". Diese Gruppe habe ich ihm übrigens auch gezeigt.
Dennoch gibt es einen monogam-anerzogenen Rest in mir, der Angst vor dieser neuen Situation hat.
Und ich habe das Gefühl, ich kann an diesen Knoten erst ran, wenn es konkret und real wird. In der Theorie löse ich den nicht.
Also, das sind meine Gedanken zu dem Thread-Thema.
lg Julie