Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Wie gelingt Polyamorie? Input und FAQ - Deutschland (30.09.2024)16
Du fragst dich, wie Polyamorie dramafrei funktionieren kann?
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Romantik-Killer Polyamorie?

*****olf Mann
1.973 Beiträge
Themenersteller 
Romantik-Killer Polyamorie?
Ich beobachte seit geraumer Zeit bei mir, dass fiktionale Bücher, Filme, Geschichten, Lieder etc. in denen "Romantik" im Sinne von Heteronormativität, AMEFI, vermeidbares Drama,... eine erhebliche Rolle spielen, von mir gemieden werden.
Mich interessiert das einfach nicht mehr.

Wie geht es euch? Erlebt ihr vergleichbares?
********er62 Mann
2.463 Beiträge
ja, das ging mir ähnlich.
****asa Frau
1.136 Beiträge
Vermieden nicht, aber man schaut halt anders. Ganze Berufsgruppen wären arbeitslos, wenn alle in offenen Beziehungen leben würden *lol* Obwohl, vielleicht auch nicht...
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ja, klar. Und da es nichts anderes gibt (und Krimis wegen meiner All- Liebe zu Menschen auch obsolet sind), schaue ich seit 8 Jahren kein Fernsehen mehr.

Wenn dann noch all die Dinge wegfallen, die in irgendeiner Weise mit kapitalistischen und kriegerischen Motiven zusammenhängen, dann findet tatsächlich Leben statt. Schönes, sattes Leben.
Und diese Inseln dürfen gerne größer werden und tun das auch.

Eine Insel ist für mich gerade verbrannt, aber daraus ist neue fruchtbare Erde entstanden.... *smile*
****on Mann
16.232 Beiträge
Die typischen Monodramen betreffen mich nicht mehr, ich kann mich kaum noch damit identifizieren. Allenfalls in Form einer Erinnerung an das, was eh nie zu mir gepasst hat, was wenig unterhaltsam ist.

Alles Mono-Verherrlichende geht mir daher milde auf den Senkel.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Wolf, das hast du schön ausgedrückt ohne den Monozeigefinger zu heben!

Dafür musste ich es drei mal lesen um zu kapieren, worum es geht.

Irgendwo hier war kürzlich ein dreiteiliger französicher Film gepostet, dessen Happy End polyamor ausging.

Ich hatte in der Mitte enorme Schwierigkeiten weiter zu schauen, einer war halt in der Zwickmühle gelandet alle gegenseitig zu betrügen und fand ewig keinen Ausweg. Das war unerträglich für mich.

Und der Streifen war das blanke Gegenteil heteronormativem Denkens, wenn mensch so will war er zu ⅔ mononormativ, und dann fing es an zu wachsen.

Aber natürlich nur vor dem Hintergrund das ich weiß wie befreiend, bereinigend, bereichernd und was weiß ich alles Wahrhaftigkeit/Transparenz sind.

Ich suche die letzte Zeit viel gezielter nach Ausweichprogramm. Und als alter Kinomacher weiß ich, das seit der Kinodigitalisierung 2010 kleinste Filme möglich geworden sind, die Vielfalt vs Mainstrean enorm zugenommen hat, und es sich echt lohnt zu suchen.

Das alte Programm langweilt mich nicht etwa, es macht mir eher sogar Bauchschmerzen. Und wenn ich es sehe wundere ich mich wie ich die heutigen Erkenntnise 40 Jahre nicht vermuten konnte.

Ich danke meiner Sehnsucht!
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Wolf, das hast du schön ausgedrückt ohne den Monozeigefinger zu heben!

Dafür musste ich es drei mal lesen um zu kapieren, worum es geht.

Irgendwo hier war kürzlich ein dreiteiliger französicher Film gepostet, dessen Happy End polyamor ausging.

Ich hatte in der Mitte enorme Schwierigkeiten weiter zu schauen, einer war halt in der Zwickmühle gelandet alle gegenseitig zu betrügen und fand ewig keinen Ausweg. Das war unerträglich für mich.

Und der Streifen war das blanke Gegenteil heteronormativem Denkens, wenn mensch so will war er zu ⅔ ausschließlich mononormativ, und dann fing es an zu wachsen.

Aber natürlich nur vor dem Hintergrund das ich weiß wie befreiend, bereinigend, bereichernd und was weiß ich alles Wahrhaftigkeit/Transparenz sind.

Ich suche die letzte Zeit viel gezielter nach Ausweichprogramm. Und als alter Kinomacher weiß ich, das seit der Kinodigitalisierung 2010 kleinste Filme möglich geworden sind, die Vielfalt vs Mainstrean enorm zugenommen hat, und es sich echt lohnt zu suchen.

Das alte Programm langweilt mich nicht etwa, es macht mir eher sogar Bauchschmerzen. Und wenn ich es sehe wundere ich mich wie ich die heutigen Erkenntnise 40 Jahre nicht vermuten konnte.

Ich danke meiner Sehnsucht!
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich könnte für mich auch die Monogamie als Ursache für Drama ausklammern.
Es geht mir ausschließlich um die Befreiung von Drama und Unglück. Das gibt es auch bei polyamoren Menschen, genauso, wie es Glück bei Nicht- Polys gibt.

Wenn Menschen ungehindert den eigenen Bedürfnissen nachgehen dürften, ungehindert von gesellschaftlichen und moralischen Konventionen, "nur" einer globaleren Ethik verpflichtet, dann wäre schon viel gewonnen
*******er_a Frau
2.043 Beiträge
Ich frage mich gerade, ob Polyamorie wirklich ein Romantikkiller ist, oder ob nicht romantische Menschen eher zur Polyamorie neigen, bzw diese Lebewesen wählen.
*******er_a Frau
2.043 Beiträge
Mir wurde schon immer gesagt, dass ich der romantischste Mensch wäre dem XY begegnet wäre (Ironie). Ich schaue schon seit über 10 Jahren so gut wie gar kein Fernsehen, dass stresst mich einfach zu sehr. Habe mich zwar schon lange geöffnet, aber erst jetzt über Polyamorie Gedanken gemacht.
****ara Frau
3.740 Beiträge
Zitat von ****on:
Alles Mono-Verherrlichende geht mir daher milde auf den Senkel.

Ich sehe es nicht ganz so streng. Wenn es wirklich verherrlichend ist, finde ich es langweilig, jedoch passiert es mir selten, dass ich es überhaupt verherrlichend wahrnehme.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke oft, dass die meisten romantischen Filme auf Vermarktbarkeit beruhen (was mir deutlich mehr auf den Senkel geht, weil ich mir bei dieser Annahme für blöd verkauft vorkomme) und dass dieser Gedanke, (nur) monoamore Filme würden Erfolg haben, einfach auf den eigenen und nicht sonderlich vielfältigen Erfahrungen und/oder auf einem für normal gehaltenen, angepassten Leben beruhen.

Umso mehr freue ich mich über Filme, wie die von @****ow angesprochene Serie auf Arte oder auch einige deutsche Filme, die vielleicht nicht zu den gleichen Schlüssen kommen wie wir polyamor Lebenden, aber zumindest das herrschende System von Monogamie (mit folgendem Betrug) in Frage stellen und damit Gesprächsstoff für eine (Weiter-)Entwicklung bieten.

Ansonsten freue ich mich über alle Filme, in denen es tatsächlich um Liebe geht, auch wenn sie monogam sein sollte, denn wer bin ich, dass ich anderen sage, wie sie (besser) lieben, nur weil ich für mich eine Entscheidung getroffen habe - denn diese Entscheidung hat, zumindest bei mir, nicht wirklich was mit Klugheit zu tun, sondern mit meinem Gefühl und Empfinden und das kann bei anderen ja ganz anders sein (und bleiben).
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
Polyamorie ist in meinem Herzen mehr Romantik als Monogamie...das merke ich vorallem bei meinen Träumen...

Die Monogamie ist nur stärker wenn ich mit diesem einzigartigen Menschen aus meinen Polyamorie-Freunden zusammen bin...
******ter Mann
1.388 Beiträge
Ich schließe mich Vinyasa an, ich meide diese Geschichten nicht, aber man schaut doch anders.

Bei all den Dramen, in denen es um Entscheidungen geht, sieht man mitlerweile ein mögliches anderes Ende und trauert so ein wenig mit den Rollen, die diese Möglichkeiten nicht erkennen und somit die erzwungene Entscheidung durchleiden müssen, auch wenn die letztliche Wahl dann oft romantisch hochstilisiert wird.

Beispiele, die mir da spontan einfallen:
• Pearl Harbour
• E-Mail für dich
• Die Hochzeit meines besten Freundes


Filme mit polyamorem Inhalt sind leider selten, ich fand aber "Prof. Marston and the Wonder Woman" nicht schlecht, zumal er auf einer realen Geschichte beruht.
****ara Frau
3.740 Beiträge
Zitat von **********er_85:
Bei all den Dramen, in denen es um Entscheidungen geht, sieht man mittlerweile ein mögliches anderes Ende und trauert so ein wenig mit den Rollen, die diese Möglichkeiten nicht erkennen und somit die erzwungene Entscheidung durchleiden müssen, auch wenn die letztliche Wahl dann oft romantisch hochstilisiert wird.

Da bin ich ganz bei Dir.
Ich denke oft bei solchen Filmen: Warum der Herzschmerz, warum die Entscheidung? Es gibt doch so viele andere Möglichkeiten...
Allerdings wird in diesen Filmen oft auch nicht so viel über die Beziehung und die Gefühle gesprochen - und da liegt wohl der Hase im Pfeffer.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Wenn ich da rein fühle, dann merke ich Angst (Enge, es zieht sich richtig zusammen), Sicherheitsbedürfnis.
Ich finde das durchaus nachvollziehbar, nur ist das Festhalten nicht die Lösung. Aber generelles Loslassen von Konzepten (egal jetzt, von welchen!) erfordert Mut und Überwindung.

Und Filme z.B., die Loslassen beinhalten, sind selten kommerziell, sondern vielmehr ideell.
Ich mag Romantik. Und ich mag zb auch gerne Outlander gucken. Ich bin nicht so trocken-rational in Beziehungen und feiere meine Liebe sehr gerne.

Das geht auch ohne Dramaturgie ala Hollywood.

Richtig schrecklich finde ich allerdings Hollywood Schnulzen ala Verrückt nach Mary. Wenn komische Käuze sich in eine attraktive Frau verknallen und zu Stalkern mutieren, bis die Frau endlich erkennt, dass er ein toller Typ ist. *nene*

Richtig witzig hingegen skandinavischen Humor in Nichtliebesdingen. Ein Mann von Welt. Wo er die Vermieterin auf der Couch wegbimst, so völlig bar jeder positiven Gefühle, mehr als Art Gefälligkeit. Da denke ich dann spontan an einen Polytreff mit Zwangskuscheln, wo ich nur noch weg wollte, weil sich das genauso anfühlte wie diese Filmszene. So stelle ich mir Bonobosex unter Menschen vor. Egal wer, Hauptsache Intimität. Aussehen und Alter egal. *haumichwech*

Und in Filmen, wo eine Frau zwischen zwei Männern steht, muss ich immer an den Poly-Bilderwitz denken. Wo er mit Popkorn einen Liebesfilm schaut und sie sinniert, wen sie nehmen soll und er sagt: "Both!".

Was Polyamorie angeht, finde ich emotionale Verflachung und Gleichmacherei eher gruselig. Und jeder jeden liebzuhaben hat, auf Teufel komm raus. Das ist für mich das Gegenteil der Hollywood-Romantik.

Sie
Ich finde Romantik findet auf allen Ebenen statt und soll auch so sein. Ja, ich steh auf Romantik! Und finde sie immer schön. Kitsch ist Ansichtssache, den mag ich auch nicht.

Polyamor beinhaltet aus gutem Grund Amor. Ich steh dafür nicht auf promiskuitives Verhalten unter dem Deckel Poly *schmoll*

In diesem Sinne Euch ein schönes Wochenende
Frau Hautsüchtig *blume*
Romantik war für mich schon immer nur eine Epoche und eine Kunstrichtung. . Romantik in Beziehungen klangen für mich seit jeher nach Verklärung. Schon mit 17 J., als ich nur Monogamie kannte, war klar: ich bin und werde nie romantisch sein bzw. romantische Gefühle hegen. *g*
******ore Frau
4.633 Beiträge
@ Hautsuechtige:

Romantik hat nur wenig mit Amor zu tun.... Es mag Teil dessen sein, aber die Vermischung von Polyamorie und Promiskuitivität ist hier glaube ich nicht gemeint...
Vermeiden?

wenn, dann hat das lange angefangen, bevor ich den Begriff polyamor kannte.

Dieses immer gleiche Gefangensein im entweder oder. Im Er oder Er bzw. Sie oder Sie. Das ewige: Gut-wird-die-Welt-auch-drum-herum, wenn sich zwei und zwar genau zwei gefunden und mögliche Dritte oder Vierte erfolgreich ausgegrenzt haben. Was dann die Drehbücher so vorhersehbar macht, dass nach 15 Minuten der Ausgang von 90 Minuten schon feststeht (es sei denn die Dramaturgie hat sich bei der Entwicklung - oder deren Nichtentwicklung - von Charakteren so viel Zeit gelassen, dass dann 10 Minuten vor Schluß ein Deos ex machina die o.g. "Lösung" erzwingt.) Da ist bei mir weniger Mitleiden mit den Charakteren - die sie aufgrund der "Massenware" gar nicht mehr sind, sondern hauptsächlich Langeweile. Auch, weil es gefühlt mit dem wirklichen Leben fast nichts zu tun hat.

Schaffen es Filme, an der Lebenswirklichkeit dran zu bleiben (die gibt es zum Glück), behalten sie mich als Zuschauer. Dann im übrigen unabhängig davon, ob mono, poly, queer oder sonst was.

Romantik-Killer?
Romantik gleichgesetzt als Mono-idealisierend, ganz klar Ja
Romantik als Rückbesinnung auf die Antike (und was sonst noch so auf Wikipedia zum Begriff Romantik zu lesen ist), eher Nein
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Falls euch im Laufe dieses Threads Ideen zu Alternativen kommen:
Polyamory: Hollywood hat Pause - Alternativen gesucht!
*********hite Paar
233 Beiträge
Poly_Cyan 29.02.20
Falls euch im Laufe dieses Threads Ideen zu Alternativen kommen:

Eine interessante Alternative:
Eine autobiographische Story der besonderen Art von "Esteva Hara" ist "Das Rosenhalsband" erschienen in "Merlins Bookshop".

Viel Spass beim Lesen
B+W
*******ster Mann
1.763 Beiträge
Mir ist es völlig schnuppe, wovon eine Geschichte handelt, so lange sie gut ist.
Für mich haben nicht nur die Dinge Relevanz, die mich in meinen Ideen bestätigen.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Wenn ich hier so in der Gruppe querlese, dann hat Polyamorie durchaus Potential zu richtig krachenden Dramen *gg*

Und wenn ich ehrlich bin, fühlen diese sich authentischer an als das:
Zitat von *********t6874:
finde ich emotionale Verflachung und Gleichmacherei eher gruselig. Und jeder jeden liebzuhaben hat, auf Teufel komm raus. Das ist für mich das Gegenteil der Hollywood-Romantik.
Fühle ich ganz genauso. *ja*
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von *********hite:
Eine interessante Alternative:
Eine autobiographische Story der besonderen Art von "Esteva Hara" ist "Das Rosenhalsband" erschienen in "Merlins Bookshop".

@*********hite Danke für dem Tipp, er würde perfekt in den anderen Thread rein passen, den ich für die Alternativen eröffnet habe! Vielleicht magst du es ja dort hin kopieren?
Einfach unten den roten link anklicken und schon bist du im anderen Thread.

Polyamory: Hollywood hat Pause - Alternativen gesucht!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.