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Polyamorie eine Sucht, eine gestörte Wahrnehmung?

**********rs_08 Paar
76 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie eine Sucht, eine gestörte Wahrnehmung?
Gerade wurde ich einmal durch den Fleischwolf gedreht und anschließend wurde ich noch mit dem Fleischklopfer plattgedrückt.

Will sagen, es kam bei uns zu einem großen Showdown. Ich erspare Euch die Einzelheiten.

Warum ich dieses Thema vorschlage liegt daran, dass ich im anschließenden Gespräch mit meinem Mann erklärt bekommen habe, dass meine Wahrnehmung wahrscheinlich gestört ist.
Ich hätte ein ungesundes Abhängigkeitsverhältnis zu meinem Freund.
Man könnte mir nur helfen indem man mir meine Sucht klar macht und mich vor allem vor ihr schützt.
Ein Indiz für diese Sucht wäre das Kennenlernen über ein Onlinespiel. Man kann mir nur Hilfe angedeihen lassen, wenn ich klare Vorschriften bekomme und mein Freund keine Möglichkeit mehr hat in die Familie einzudringen.

Die Therapeutin hat das zur Erklärung gegeben, dass ich behauptet habe zwei Männer zu lieben und mich nicht für einen entscheiden wollte. Und durch diese Liebe meine intakte Familie in Gefahr bringe, wie ein Alkoholiker, der die Flasche nicht stehen lassen kann.

Wenn ich jetzt aufgrund dieses Gespräches nicht mehr zu meiner Therapeutin gehen würde, wäre das ganz falsch. Ich müsste mir die Sucht eingestehen.
Auf meine Frage hin, ob das die einzige Erklärung für meine Situation sei, bekam ich zur Antwort, nein es gäbe vielschichtige psychologische Ansätze. Wie auch immer!!!!


Alles Liebe
Sabine
Ich frage mich wer in Deiner Situation Wahrnehmungsstörungen hat? Kannst Du die Psychologin wechseln? Wenn ja, ich würde das sofort machen. Wie soll bei so einer Argumentation Vertrauen entstehen?

Was würde die Liebe JETZT tun?

Das ist eine Frage, die mich oft auf den Weg bringt.
Bleib einfach in Deiner Liebe, gehe dahin, wo Du Deine Liebe entfalten kannst, dann wird sich Alles Andere von Selbst erledigen/klären/legen.

Alles Liebe,
Sven
**********obian Mann
1.514 Beiträge
Ich sehe da sogar zwei mit gestörter Wahrnehmung, Sabine
Deinen Mann und die Therapeutin.

Beide schwer gestört.
********t_sl Frau
838 Beiträge
"Alles Fremde und nicht genormte, das man nicht kennt ist schlecht" und "Was nicht passt, das wird passend gemacht"

Das sind die beiden Sätze die mir beim lesen Deiner Zeilen sofort eingefallen sind. Da ist jemand der Meinung dass es nur schwarz und weiss gibt. Was ist mit den Grautönen? Einbildung und therapierbar?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
*haumichwech* Die arme Frau.
Liebe Sabine, such Dir eine Therapeutin, die auch nur in Ansätzen was von ihrem Job versteht und nicht mehr im Mittelalter lebt (therapiert die sich?), schon Jürg Willi hat vor Jahrzehnten (!) Dreierbeziehungen sehr differenziert angefangen zu beleuchten. Und der ist nicht irgendein Paartherapeut ...
Ich kenne ja Deinen konkreten Fall nicht aus der Realität, aber eine zweite Liebe als Sucht zu deklarieren, erst recht mit der Begründung, daß das kennenlernen online ja schon klar wäre ... ganz großes Kino. *oh*
Wenn Liebe Sucht ist, dann sind wir wohl von Hause aus Süchtige. *nene* Unglaublich sowas.
Liebes, laß Dich ganz doll *taetschel* *knuddel* und bloß nicht in so eine Ecke aus Vorhaltungen und Abkanzlungen drücken, ein Therapeut sollte wohl MIT Dir gehn und nicht sich so verhalten. Ich fasse es nicht. Warum gehst Du überhaupt zur Therapeutin? Du alleine oder ihr?
Standard heute ist eher, daß alle drei gemeinsam zur Paartherapie gehen ...
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Liebe eine Sucht?
Ist Liebe eine Sucht?
Ja, vielleicht ist sie das sogar, zumindest sagt man oft: ich bin richtig süchtig nach dir.
Damit kann ich noch leben.

Aber was soll das mit Polyamory zu tun haben????
Dann bist du eben verliebt, also süchtig nach zwei Menschen, so wie es Alkoholiker gibt, die auch rauchen....

Nein, dieser Argumentation kann ich überhaupt nicht folgen und auch ich würde zu so einer Therapeutin kein Vertrauen mehr haben.

Tut mir sehr leid zu hören, dass es bei euch zum Showdown kam, ich hatte gehofft, ihr könntet das Experiment des Zusammenlebens schaffen!

Alles Liebe
brujita
Gerade wurde ich einmal durch den Fleischwolf gedreht und anschließend wurde ich noch mit dem Fleischklopfer plattgedrückt. Will sagen, es kam bei uns zu einem großen Showdown. Ich erspare Euch die Einzelheiten.


interessant und wichtig wäre (wenn du meinungen hören willst) die einzelheiten doch zu erfahren sonst kann man allerlei behaupten.

ausser du willst hören dass alle anderen unrecht haben und nur du im recht bist *zwinker*

LG, die Siedlerin
*******rrow Mann
120 Beiträge
bleib
dir selbst treu!

mit ratschlägen ist das so eine sache. aber such dir einen anderen oder andere, wo du um rat fragen kannst und hilfe bekommst. ich denke, dein therapeut folgt veralteten, dogmatischen verhaltensweisen.

ich zitiere hier einmal HerrDerWinde völlig aus dem Kotext eines anderen Themas, was aber zu passen scheint:

Weniger ist mehr, das heißt, eine Partnerschaft muss wegen mancher Freiheiten nicht weniger intensiv werden, sondern eher das Gegenteil: Wenn Partner sanftmütig und tolerant zueinander sind, dann ist die Bande zwischen ihnen eher enger. Voraussetzung ist, dass beiden Partnern dies klar wird.
Wie auch immer, um das zu erreichen, muss man wohlmöglich den Kopf freimachen von allerlei Dogmen - gar nicht so leicht... Aber die Sache wert.

dazu würde ich empfehlen: lukas michael möller: liebe ist das kind der freiheit

viel glück!
**********obian Mann
1.514 Beiträge
Fachmeinungen von Hobbytherapeuten?
*******rrow Mann
120 Beiträge
@grandpa....
wie bzw. wen meinst du damit?
**********obian Mann
1.514 Beiträge
nicht Dich Iron ;O)
Eins drüber ;O)
Du warst zu schnell ;O)
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
alles_anders, vielleicht hilft Euch abseits von Therapeuten ein wenig Literatur. Da wären zwei Bücher, die ich empfehlen kann, "AußenBeziehung - Krise und Chance" und "Psychologie der Liebe: Persönliche Entwicklung durch Partnerbeziehungen".
Zu letzterem ein Zitat:
Im 2002 erschienenen Buch 'Psychologie der Liebe' stellt Jürg Willi dar, wie Menschen heute von der Liebe vor allem erwarten, im innersten Kern ihrer Person erkannt und beantwortet zu werden. Diese Sehnsucht erfüllt sich nie ganz und verleiht einer Beziehung auch wenig Stabilität. Neu an diesem Buch ist u.a. 'die Psychologie der Vorwürfe'. Er beobachtete, dass unabhängig von der Dauerhaftigkeit ihrer Beziehung, Partner einander mit ihrer Kritik zu notwendigen persönlichen Entwicklungen herausfordern. Die Vorwürfe des einen sind meist kompetent und zutreffend, aber nur im Lichte der Gegenvorwürfe des anderen. Oft sind die Partner allerdings nicht fähig, auf die Kritik einzugehen, sondern schützen sich mit Rechthaberei und Gegenangriffen, womit sie einen wichtigen entwicklungsfördernden Stimulus verpassen. Paartherapie kann helfen, sich den persönlichen Herausforderungen durch die Liebesbeziehung zu öffnen.

*******rrow Mann
120 Beiträge
hm
interessanter literaturtipp, @*****e79. mit erwartungen verhält es sich ähnlich. guter ansatz.
ich kenne einen anderen fall, in dem es auch schwer war, vernünftige therapeuten zu finden. die klassige psychologie geht doch im grunde nur vom durchschnitt der bewölkerung aus und versucht, den abweichenden rest in deren verhaltensmuster zu pressen.

wahrscheinlich ist es auch so, dass die meisten therapeuten ebenfalls monogamisten sind und sich nicht vorstellen können, dass beziehungen auch anders funktionieren können - ist ja auch nicht einfach.

jedenfalls: wenn ich einen therapeuten hätte, der mir solch einen müll erzählen würde, wäre das die letzte sitzung bei ihm gewesen.
hmm...
das klingt alles sehr verzwickt. Ich hab das Gefühl, dein Mann kommt mit der Dreierbeziehung nicht wirklich zurecht. Vielleicht hofft er auch, deine Therapeutin wird dich von seiner Meinung überzeugen...und jetzt merkt er, dass das wohl nicht so klappt, wie er sich das vorgestellt hat...
Kann natürlich auch ganz anders sein. Ich kenne euch ja nicht.

Hör auf dein Bauchgefühl, das wird dir den Weg zeigen.
Kopf ausschalten, Gefühle ausschalten....Intuition anschalten *top*

Ich wünsche dir ( euch ) viel Kraft, Liebe und Verständnis auf eurem Weg *blumenschenk*

Rena
**********rs_08 Paar
76 Beiträge
Themenersteller 
also wie stelle...
Einige Fragen kann ich beantworten.

Hätte erstens nicht mit sovielen Beiträgen in so kurzer Zeit gerechnet und ich bin auch noch angeschlagen! Also Entschuldigung, wenn ich nicht auf alles eingehe.

Also ich hatte erst eine Kennenlernsitzung mit meiner Therapeutin. Die Therapeutin meines Mannes hat diese Ansicht vertreten und ihm helfen wollen.
Natürlich kommt er mit unserem Dreier nicht klar. Wir sind gestartet, aber auf dem Bauch gelandet. Deshalb auch der Weg in eine Therapie.
Wir haben ein gemeinsames Kennenlerngespräch geführt und die Therapeutin hat uns erklärt, wir könnten nur einzeln kommen und sie könnte einem von uns ihre Kollegin empfehlen, mit der sie gemeinsam arbeitet und dann auch mal gemeinsame Gespräche führt, also dann zu viert.
Ich bin auf diesem Gebiet völlig neu, habe lediglich einige Freundinnen, die bereits Erfahrungen mit Therapien haben und mir eben auch die positive Einstellung dazu vermittelt haben, dass es sich nicht um die Behandlung von "Bekloppten" geht.

Ich habe meinen ersten Therapiekontakt erst am Freitag. Was ich der lieben Therapeutin meines Mannes vorwerfe ist diese knallharte Tour um ihm zu helfen und mich dabei alleine zu lassen. Wenn ich nicht wäre, wer ich bin oder vielleicht in der Situation anders angekommen wäre, hätte sonst was passieren können. Sie hat in unserem ersten Gespräch bereits gesagt, dass sie bei mir Therapiebedarf sieht. Warum hat sie nicht gesagt: ich beginne mit ihnen und schicke ihren Mann zu meiner Kollegin? Keine Ahnung vielleicht bin ich naiv, weiss nicht, hätte sie nicht erkennen können, dass ich außer sauer zu sein, bei einer solchen für mich völlig undenkbaren Reaktion meines Mannes in eine absolute Ausnahmesituation kommen kann?

Ich konnte mich erst wieder richtig, naja was heisst richtig, beruhigen, als ich die Erklärung für seine harte und grausame Handlungsweise bekam, nämlich die Sache mit der Sucht und das ich ein Problem hätte und er mich und sich und seine Familie vor der Sucht beschützen muss.

Waren das jetzt einige Antworten?

Alles Liebe
Sabine
******Hbg Mann
681 Beiträge
Habe ich...
... das jetzt richtig verstanden?

DU und dein Mann geht zu einer "Paartherapie"? Du hast eine Therapeutin und dein Mann hat eine andere Therapeutin? Und jetzt therapiert jede unabhängig von der anderen munter drauf los? Und am Ende des Tages soll dabei etwas Vernünftiges heraus kommen?

Also, ich habe grundsätzlich keine Ahnung von Paartherapie, aber das klingt nun schon etwas eigenartig *gruebel*
Therapeutinnenmeinung einfach mal annehmen
Die Therapeutin hat das zur Erklärung gegeben, dass ich behauptet habe zwei Männer zu lieben und mich nicht für einen entscheiden wollte. Und durch diese Liebe meine intakte Familie in Gefahr bringe, wie ein Alkoholiker, der die Flasche nicht stehen lassen kann.
Es schockiert dich, aber es ist eine Sicht auf die Dinge, die gar nicht so falsch ist - jedenfalls für einen Außenstehenden oder auch für deinen Mann.

In einer Beziehung kommt es in manchen Situationen zu ganz unterschiedlichen Empfindungen und eigenen Wahrheiten. Es reicht weder hier, noch in einem persönlichen Gespräch, nur eine Seite zu hören. Deine Wiedergabe der Situation ist schon einseitig. Verfälscht. Polarisierend.

Klar scheint zu sein, dass du ein Lebensmodell lebst (oder leben willst), welches dein Mann nicht mitleben möchte. Es gibt da vielleicht unvereinbare Wünsche und Vorstellungen.

Wenn du an der zweiten Liebe festhältst und damit die Familiensituation störst, weil er dasmit nicht leben kann, dann ist der Vergleich mit ähnlichen Familiensituationen nicht so schlecht. Vielleicht hinkt der Vergleich mit dem Alkoholiker, aber die Auswirkungen auf deine Familie SIND DIE GLEICHEN - oder zumindest sehr ähnlich.

Was du aus dieser Aussage machst, und was andere (tolerante) polyamore Menschen hier daraus machen, das erscheint mir wie eine Verweigerung der Offenheit gegenüber anderen Meinungen und Ängsten des Partners.

Streite die Möglichkeit nicht ab, dass die Therapeutin Recht hat, egal ob sie Recht hat. Setze dich mit der Idee auseinander. Schau dir die Situation deines Mannes und deiner Familie an. Sie fühlen sich in ihrer Familienexistenz bedroht, und zwar durch etwas Fremdes, das sie nicht begreifen. Drogen, Auslandsjob, Zweitbeziehung... die Gründe für Ängste um die Familiensituation sind vielfältig. Bei dir ist es nun mal eine zweite Liebe.

Das Wichtigste ist, dass du etwas leben willst, das dein Mann nicht mitleben möchte. Langfristig funktioniert eine Beziehung oder Ehe aber nur, wenn sich alle Beteiligten auf etwas einigen, das sie alle gemeinsam leben können.

Entweder ist dir deine Ehe/Familie wichtiger, dann wirst du dich für sie entscheiden. Oder dir ist die Liebe zu dem zweiten Menschen wichtiger, dann wirst du die Familie verlassen müssen (oder dein Mann geht). Oder aber, dein Mann lernt zu tolerieren. Dann wirst du vielleicht beides haben können.

Letztlich aber bist du es, die sich für den Ehemann entschieden hat - so wie er ist. Wenn er deine Polyamorie nicht erträgt, wirst du eine neue Entscheidung treffen müssen, und eine der beiden Lieben zumindest einschränken müssen.

Im übrigen: Liebe muss nicht immer gelebte Sexualität bedeuten. Vielleicht fällt das manchen schwerer als anderen, aber diese Möglichkeit existiert auch: Die zweite Liebe im Herzen zu haben, aber aus Respekt vor der ersten Liebe nicht in das körperliche Erleben zu gehen.

Nur eine Anregung.
Viel Erfolg beim Hinspüren!

Chennai
**********rs_08 Paar
76 Beiträge
Themenersteller 
@ chennai
warum denken alle, dass ich das nicht sehen will, dass es auch andere Sichtweisen meiner Situation gibt?

Natürlich gibt es die. Wenn ich eins gelernt habe durch unseren gemeinsamen Weg ist, dass es furchtbar viele Sichtweisen und Auffassungen der einfachsten Dinge gibt.

Ich sage auch nicht, dass ich auf gar keinen Fall süchtig bin, natürlich bin ich das. Nach der Liebe auch zu dem anderen Mann, nach der Liebe zu meinem Mann zu meinen Kindern.

Und wenn das krankhaft ist, dann werde ich mich behandeln lassen, ganz sicher.

Alles Liebe
Sabine
Das Wichtigste ist, dass du etwas leben willst, das dein Mann nicht mitleben möchte. Langfristig funktioniert eine Beziehung oder Ehe aber nur, wenn sich alle Beteiligten auf etwas einigen, das sie alle gemeinsam leben können.

Es gibt in Beziehungen das Model des kleinsten gemeinsamen Nenners, also der einfachsten Kompromisslösung die sich immer deutlich an dem Part der Beziehung orientiert der am wenigsten begehrt.
Dieser Part hat die niedrigste Stressgrenze und auf ihn wird Rücksicht genommen. So der Ansatz deiner Therapeutin.

Ich favorisiere den Denkansatz des gemeinsamen Wachsen, dass bedeutet du hast dich emotional weiterentwickelt und dein Mann ankert in der alten gewohnten Situation und kann deine Entwicklung nicht mitgehen. Momentan lebt ihr in einer Feuerprobe euer Beziehung,

die A.) von dir wieder auf den alten Stand herrunter gefahren werden kann
B.) dein Mann zwingt selbst sich zu entwickeln
C.) eure Beziehung zerbrechen lässt wenn keiner von euch einen Schritt, vor oder zurück macht.

Bevor du wieder zu einer (in meinen üben Übergeschnappten) Therapeutin gehst, die nach einer Sitzung ein solches Unheil anrichtet ohne euch dabei zu führen, solltest du "Die Psychologie sexueller Leidenschaft‎" von David Schnarch lesen.

Er ist ein glühender Verfechter der Monogamie und hat nebenbei meinen Wegweiser zur glücklichen Polygamie geschrieben.

LG
Brian
******ind Mann
96 Beiträge
Puh!!!
Ich will gar nicht auf die Inhalte im einzelnen eingehen - aber aus Sicht eines Mannes aus der Branche finde ich das Verhalten der Dame "schwierig" bis unprofessionell!

Als Erstes:
Von Paartherapie zu sprechen ist eigentlich grober Unfug (trotzdem ein weit verbreiteter), da eine Therapie eigentlich helfen soll das "Funktionsniveau" eines Menschen von Problemen zu befreien, die ihn am Leben hindern... dabei geht es auch um das Zusammenspiel von Leib und Seele... beides hat ein Paar nicht!

Auch folgt das Leben eines Paares - in unserer Gesellschaft - längst keinem vorgeschriebenen Zweck mehr... wozu sich zwei Menschen miteinander entscheiden unterliegt grundsätzlich kaum Beschränkungen. Auch gestandene PaarBERATERINNEN (das wäre der treffendere Name) sind immer wieder erstaunt über die Vielfalt der gelebten Beziehungsmodelle.

Der beste Name für das, was PsychologInnen oder Berater oder Coaches eigentlich so sind ist meiner Meinung nach der "Realitätenkellner"...

Ich biete andere Sichtweisen in verfahrenen Situationen an - mit der Offenheit dafür, dass diese abgelehnt oder angepasst werden. Wer sich zu sehr in seine Drinks verliebt, der verliert seine Neutralität und hoffentlich auch seine KundInnen!

Auch der von Brian empfohlene David Schnarch ist ein Therapeut der Sorte Heilsbringer und unendlich verliebt in seine Zielvorstellung einer "richtigen, differenzierten Beziehung"... was auch immer das letztlich sein soll!

Ich finde viel Nützliches in seinem Buch, aber das meiste ist - sorry - gefährlicher Denk-Schrott, denn es bringt Paare, die vielleicht ganz zufrieden miteinander sind dazu sich minderwertig und therapiebedürftig zu fühlen... toll!!! Verschafft uns Kundschaft, die eigentlich gar keine ist, macht Beziehungen "krank"!

Eine Beziehung ist was sie ist - es kann da kein verbindliches Ziel geben!

Und sogar wenn ich auf den Begriff der Therapie zurückkommen würde, finde ich in jeder modernen psychologischen Diagnose EINE Grundvoraussetzung:
Den Leidensdruck des Klienten!!!

Ist dieser nicht vorhanden, dann gibt es keinen Auftrag - ergo keine Motivation - ergo keine Therapie/Beratung - ergo kein Geld für das Helferlein!!!

Das mag ja ärgerlich sein, wenn man nicht anders an Kundschaft kommt, aber ich bekomme dabei Magenschmerzen - wir haben keinen Hippokratischen Eid... leider! Ich bin aber sicher, dass es nicht zum Wohle von Menschen ist, wenn ich sie erstmal krankreden muss, um sie dann gesund zu manipulieren!

Fühlst DU dich süchtig?
Leidest DU unter deiner Liebe?
Was ist DEINE Motivation?

Ein Therapeut oder Berater sollte deine Entwicklung begleiten und das - so gut es eben geht - wertneutral.

Aber auch eine entfernte Bekannte bekam mal in ihrer Hardcore Psychoanalyse vom ganz alten Schlage mal erklärt, dass es Liebe ja nicht gebe, weil es nur sublimierter, auf einen Menschen verdichteter Sextrieb wäre, was sie da fühle!

Großartig - da gehts einem gleich besser oder?

Ich komme auch als Freischaffender gut durch, obwohl ich GAR KEINE Diagnosen vergebe. Und ich höre ehrlich gesagt lieber, dass KlientInnen mich mit den Worten weiter empfehlen:
"Bei dem ging es mir meistens schon IN den Sitzungen BESSER!", als wenn es heißt:
"Wenn du mal wissen willst, wie SCHLECHT es dir WIRKLICH GEHT, nimm den!"

Ich steh auf Entwicklung und Entfaltung - nicht auf Verängstigung und Kleinmachen erwachsener Menschen durch Anwendung von Herrschaftswissen... und ich finde trotzdem "passende" KlientInnen.


Alle(s) Liebe!!!
@alles_anders
Hm... ich kann deine Wut und dein Entsetzen gut verstehen.
Ich hatte auch mal den Fall, dass mir von einer Therapeutin in einer unglaublichen Dreistigkeit Sachen vorgeworfen wurden, die rein einseitig beleuchtet waren und mich nur in die "Schuldigen"_ Ecke bugsiert haben.

Sie hatte vielleicht sogar nicht ganz unrecht mit ihren Bemerkungen, hat aber nicht alles berücksichtigen wollen in ihrem Urteil, sondern ganz starkes "Rosinen_Picken" betrieben.

Ergebnis der Sache war bei mir, dass ich total verwirrt war und mich erstmal komplett von der Welt zurückgezogen hatte. Ich traute meiner Wahrnehmung nicht mehr.
Das hatte sie damit bewirkt.

Daher mein Rat an dich:
Abgrenzung und Intuition.

Hör auf dein Bauch-Gefühl.

Kann natürlich schwierig werden, denn ich höre raus, dass dein Mann ihre Aussagen dankbar annimmt und du willst ja mit ihm das Gespräch finden, nicht, dich gegen ihn verteidigen müssen.
Wenn er aber nicht aufmacht für das, was in deinem Kopf vor sich geht, sondern es sich einfach macht und den Stempel "Sucht/Krankheit/gestörte Wahrnehmung" drauf setzt und alles nur unter diesem Licht betrachtet...
dann sehe ich schwarz für Eure Beziehung.
Ich würde das irgendwie auch als emotionale Erpressung betrachten und mich auf lange Sicht verabschieden.

Denn eigentlich sagt er ja:
Werd gesund, dann ist alles wieder gut.

Gesund werden bedeutet aber reine Monogamie.

Wo bleibt da die Auseinandersetzung?
Mit dir, mit der Situation, mit allem?

*gruebel*

Just my two Cents...

LG Julie
Liebe Sabine,

wenn Polyamory eine behandlungbedürftige Sucht oder Störung wäre, würden die Pscychologen ne Menge Überstunden machen müssen. Die Praxen wären überfüllt. Es gibt viele Menschen die Polyamory leben.
Deine Therapeutin scheint mir wenig neutral an dein Problem heran zu gehen, was für ihren Job unerlässlich wäre.
Brauchst du einen Therapeuten oder doch besser die anderen Beteiligten die so unbeweglich im Herzen und Geiste sind ?! *g*

Die Monogamie hat uns in dieser schuldzuweisenden und oft seelisch krank machenden Form vor Jahrhunderten die Kirche eingebrockt.
Ich finde,es ist eine ganz normale Empfindung, das Bedürfnis zu haben mehrere Menschen / Männer zu lieben. Und ich meine, es ist vollkommen legitim, diesen Gefühlen nachzugeben, allerdings nur dann, wenn alle Beteiligten diese Form des Miteinander begrüßen und leben wollen.

Ich wünsche dir von Herzen, daß du dein Gleichgewicht wieder findest und dich wieder gesund fühlst.

vlg Katriina
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Sabine,

aus meiner Erfahrung: solange dein Mann monogam lebt, wirst du mit diesem Vorwurf des Egoismus, des Ungleichgewichts, der Rücksichtslosigkeit, Zerstörung der Familie etc. immer leben müssen. Würde dein Mann das auch fühlen und ausleben, oder wenigstens sexuell (auch) eigene Wege gehen, dann fiele die Argumentation schon schwerer. Aber soll ich deshalb meine Frau gegen ihren Willen verkuppeln, oder du deinen Mann? Ziemlich absurd, nicht wahr?

Ich wünsch dir alles Gute!

LG
Kaiserschmarrn
@ Katriina
Die Monogamie hat uns in dieser schuldzuweisenden und oft seelisch krank machenden Form vor Jahrhunderten die Kirche eingebrockt.
Ich finde,es ist eine ganz normale Empfindung, das Bedürfnis zu haben mehrere Menschen / Männer zu lieben. Und ich meine, es ist vollkommen legitim, diesen Gefühlen nachzugeben, ...

Ich möchte den glücklich lebenden polys ihr Glück nicht schlecht reden, ganz im Gegenteil und respektiere grundsätzlich auch anders lebende.
Aber ich persönlich finde es nicht normal, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben und lebe in meiner monogamen Beziehung verdammt glücklich. Außerdem lese ich hier im JC auch von ganz vielen seelisch-krankmachenden Polys, die von ihren Partner beziehungstechnisch Veränderungen abverlangen, die diese nur mit unendlich viel Leid ertragen.

@ Chennai
Deinen Beitrag fand ich persönlich gut und überdenkenswert! *top2*
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