Puh!!!
Ich will gar nicht auf die Inhalte im einzelnen eingehen - aber aus Sicht eines Mannes aus der Branche finde ich das Verhalten der Dame "schwierig" bis unprofessionell!
Als Erstes:
Von Paartherapie zu sprechen ist eigentlich grober Unfug (trotzdem ein weit verbreiteter), da eine Therapie eigentlich helfen soll das "Funktionsniveau" eines Menschen von Problemen zu befreien, die ihn am Leben hindern... dabei geht es auch um das Zusammenspiel von Leib und Seele... beides hat ein Paar nicht!
Auch folgt das Leben eines Paares - in unserer Gesellschaft - längst keinem vorgeschriebenen Zweck mehr... wozu sich zwei Menschen miteinander entscheiden unterliegt grundsätzlich kaum Beschränkungen. Auch gestandene PaarBERATERINNEN (das wäre der treffendere Name) sind immer wieder erstaunt über die Vielfalt der gelebten Beziehungsmodelle.
Der beste Name für das, was PsychologInnen oder Berater oder Coaches eigentlich so sind ist meiner Meinung nach der "Realitätenkellner"...
Ich biete andere Sichtweisen in verfahrenen Situationen an - mit der Offenheit dafür, dass diese abgelehnt oder angepasst werden. Wer sich zu sehr in seine Drinks verliebt, der verliert seine Neutralität und hoffentlich auch seine KundInnen!
Auch der von Brian empfohlene David Schnarch ist ein Therapeut der Sorte Heilsbringer und unendlich verliebt in seine Zielvorstellung einer "richtigen, differenzierten Beziehung"... was auch immer das letztlich sein soll!
Ich finde viel Nützliches in seinem Buch, aber das meiste ist - sorry - gefährlicher Denk-Schrott, denn es bringt Paare, die vielleicht ganz zufrieden miteinander sind dazu sich minderwertig und therapiebedürftig zu fühlen... toll!!! Verschafft uns Kundschaft, die eigentlich gar keine ist, macht Beziehungen "krank"!
Eine Beziehung ist was sie ist - es kann da kein verbindliches Ziel geben!
Und sogar wenn ich auf den Begriff der Therapie zurückkommen würde, finde ich in jeder modernen psychologischen Diagnose EINE Grundvoraussetzung:
Den Leidensdruck des Klienten!!!
Ist dieser nicht vorhanden, dann gibt es keinen Auftrag - ergo keine Motivation - ergo keine Therapie/Beratung - ergo kein Geld für das Helferlein!!!
Das mag ja ärgerlich sein, wenn man nicht anders an Kundschaft kommt, aber ich bekomme dabei Magenschmerzen - wir haben keinen Hippokratischen Eid... leider! Ich bin aber sicher, dass es nicht zum Wohle von Menschen ist, wenn ich sie erstmal krankreden muss, um sie dann gesund zu manipulieren!
Fühlst DU dich süchtig?
Leidest DU unter deiner Liebe?
Was ist DEINE Motivation?
Ein Therapeut oder Berater sollte deine Entwicklung begleiten und das - so gut es eben geht - wertneutral.
Aber auch eine entfernte Bekannte bekam mal in ihrer Hardcore Psychoanalyse vom ganz alten Schlage mal erklärt, dass es Liebe ja nicht gebe, weil es nur sublimierter, auf einen Menschen verdichteter Sextrieb wäre, was sie da fühle!
Großartig - da gehts einem gleich besser oder?
Ich komme auch als Freischaffender gut durch, obwohl ich GAR KEINE Diagnosen vergebe. Und ich höre ehrlich gesagt lieber, dass KlientInnen mich mit den Worten weiter empfehlen:
"Bei dem ging es mir meistens schon IN den Sitzungen BESSER!", als wenn es heißt:
"Wenn du mal wissen willst, wie SCHLECHT es dir WIRKLICH GEHT, nimm den!"
Ich steh auf Entwicklung und Entfaltung - nicht auf Verängstigung und Kleinmachen erwachsener Menschen durch Anwendung von Herrschaftswissen... und ich finde trotzdem "passende" KlientInnen.
Alle(s) Liebe!!!