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Dankeschön für diese ganzen Beiträge und das Interesse an dem Thread.


Ich würde gerne nochmal meine eigentlichen Fragen aufgreifen und diese etwas anders formulieren.
Lebt jemand von euch mit seinen Partnern zusammen, sprich gleiche Wohnung/Haus? Wenn ja, wie lebt sich dieser Alltag? Und wenn ich mehrere Partner liebe und mich offiziell bekennen möchte, wie geht das? Themen wie Gruppen-Ehe sind ja rechtlich in der westlichen Welt nicht möglich.

Lg
Bei mir im haus wäre es möglich. Obwohl es ist sehr sinnvoll eigenen raum zu haben. Für alle Partner.

Dann zur öffentlichkeit, warum ist dir das so wichtig
Wo sollte es ein Problem sein, öffentlich zu seinen Liebsten zu stehen?

Es kommt wesentlich darauf an, mit welcher Selbstverständlichkeit das kommuniziert wird. Wer darüber spricht, als sei es etwas Besonderes oder gar Verbotenes, hat schon verloren, bevor das erste Wort gefallen ist.

Wir gehen offen damit um. Ich auch im job. Ein paar Fragen und interessierte Gespräche und es wurde quasi vergessen. Also weder besonders positive noch negative Aufmerksamkeit.

Sie
*******ouce Paar
114 Beiträge
Zitat von **********iever:
Wenn ja, wie lebt sich dieser Alltag?

Diese Frage ist reichlich unkonkret. Es lebt sich so, wie alle es gestalten wollen. Es muss sich halt am Anfang etwas einspielen, da helfen dann gemeinsam entwickelte Routinen. Und jeder hat den Freiraum, den er möchte.

Ich (der weibliche Teil) lebe mit meinen beiden Partnern in einer Wohnung. Die Beziehungen sind gefestigt (auch nach Katernosters Definition). Und wir haben uns zu dritt das Bekenntnis gegeben, dass wir eine Familie sein wollen.

Möchtest du jetzt wissen, dass wir eine Einkaufsliste als App haben, damit der Einkauf nicht feinteilig besprochen werden muss? Oder wie geputzt wird oder ob wir Brettspiele spielen? Oder ob wir gemeinsam zu Abend essen?

Zitat von **********iever:
Und wenn ich mehrere Partner liebe und mich offiziell bekennen möchte, wie geht das?

Staatlich offiziell geht nur die Ehe. Ist ja aber nur zu einem möglich. Der Großteil der Familie und Freunde sind eingeweiht und kennen meine Partner bzw. kenne ich ihre Familie oder Teile davon. Den Rest geht es nichts an. Ich wüsste auch nicht, wo ich das thematisieren müsste.

Wen ich für zu engstirnig halte, kommt nicht in meinen engeren Bekanntenkreis...
@*******ouce

Darf ich fragen ob du und deine Partner geschlossen in dieser Konstellation leben oder hast du/deine Partner noch weitere Partner? Gibt es Kinder?

Was den Alltag betrifft, ist die Frage ob ihr zusammen Abendbrot esst natürlich spannend, wobei sich mir die Frage nicht stellen würde wenn man eine Familie ist. Wie sahen denn diese Routinen bei euch aus, die am Anfang geholfen haben?

Lg
*******ouce Paar
114 Beiträge
Zitat von **********iever:

Darf ich fragen ob du und deine Partner geschlossen in dieser Konstellation leben oder hast du/deine Partner noch weitere Partner? Gibt es Kinder?

Wir leben nicht geschlossen. Ein Partner hat eine weitere Lebenspartnerin mit Stiefkindern - dies auch seit mehreren Jahren; wir wohnen fußläufig auseinander - und ein Kind ist in unserer Dreierkonstellation noch geplant. Unsere Wohnung ist groß genug, dass sich alle hier auch aufhalten können. Die Kinder können sich hier frei bewegen und haben ein Zimmer auch für Übernachtungen.

In noch einem größeren Rahmen dauerhaft zusammenzuziehen, hat halt die Schwierigkeit, dass man eine entsprechende Immobilie braucht. So weit sind wir nicht.

Wir haben derzeit relativ feste Regelungen unter Woche, wann wer wo ist, damit sich alle entsprechend planen und organisieren können und es einen stabilen Rahmen für die Kinder gibt. Kinderbetreuung in verschiedenen Konstellationen ist auch möglich und vorteilhaft. Urlaube und Ausflüge finden in verschiedenen Konstellationen statt. Ansonsten spricht man sich halt ab. So sind regelmäßige Paar-/ Gemeinschafts- und Kinderzeiten möglich.

Es haben sich da Routinen und Alltag eingespielt. z.B. wann ich wo schlafe, wer kocht.

Wir haben 2 große Aufenthaltsräume, auch da schleichen sich Gewohnheiten ein, wo etwas stattfindet.

Was man auch machen kann (was wir am Anfang auch taten), ist sich feste Wochentermine ausmachen, bei denen alle zum Essen zusammen kommen.

Für das Offizielle: wir haben nach und nach Freunde und Verwandte hierher eingeladen, damit sich alle kennenlernen können. Unsere Konstellation ist so weit akzeptiert.

Am Anfang war die größte Schwierigkeit, dass nicht alle miteinander geredet haben, sondern Kommunikation nur über die Hauptpartner lief. Das bricht immer mehr auf und funktioniert jetzt auch recht harmonisch (unter Coronabedingungen auch für mich sehr positiv). Vor allem sollte man aktiv dafür einen Rahmen schaffen.

Was überhaupt nicht funktioniert hat, über Zeitorganisationen wöchentlich zu verhandeln, weil es wie ein Vergleichen und Abwägen der eigenen Bedürfnisse durch jemand anderen wirkt. Das führte auf mehreren Seiten zu Verletzungen.

Eins muss klar sein: solche großen Veränderungen rütteln das Bestehende immer ordentlich durch. Das Konfliktpotential ist dann sehr hoch. Aber ein gemeinsames Ziel hilft bei der Bewältigung. Und natürlich ist bei uns auch nicht alles super geklärt, aber das ist ja wohl normal, wo viele unterschiedliche Menschen zusammen kommen.
Was überhaupt nicht funktioniert hat, über Zeitorganisationen wöchentlich zu verhandeln, weil es wie ein Vergleichen und Abwägen der eigenen Bedürfnisse durch jemand anderen wirkt. Das führte auf mehreren Seiten zu Verletzungen.

Wie konntet ihr das lösen?

Sie
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Da würde mich auch interessieren. Das war bei uns der größte Konfliktstoff.
Zitat von **********derHB:
Da würde mich auch interessieren. Das war bei uns der größte Konfliktstoff.

Ja, bei uns auch, auch bis vor dem Lockdown.

Selbst bei einer Zeiteinteilung, die alle Personen zeitlich zu gleichen Teilen berücksichtigt, wäre es einer Person viel zu wenig und die Liebe wird einmal und regelmäßig komplett in Frage gestellt.

Sprich, das Aufteilen von Zeit an sich ist gar nicht einmal das Problem. Es wäre planbar und klar. Nur wenn eine Person immer mehr und mehr will? Es nie genug ist? Und es der Person völlig wumpe ist, ob die andere Person vielleicht auch Bedürfnisse und Wünsche hat?

Dafür gibt es keine Lösung. Außer das zu beenden, wenn eine Person immer wieder versucht, noch mehr und mehr für sich zu kriegen. Meine Meinung.

Sie
*******ouce Paar
114 Beiträge
Zitat von *********t6874:

Wie konntet ihr das lösen?

Wir haben werktags ein festes Zeitschema. Das Wochenende ist in der Gestaltung recht frei. Der Partner, der seine zweite Freundin hat (also der männliche Teil dieses Profils) prüft dann, was ansteht und entscheidet selbst für sich. Wir Frauen verhandeln eigentlich nicht (mehr) miteinander.

Ich respektiere seine Entscheidungen und er teilt mir auch die Basis dieser Entscheidung mit, wenn ich es wissen will. Ich glaube, es ist wichtig, dass er nicht zum Spielball der Bedürfnisse seiner Partnerinnen wird, sondern für sich entscheidet. Sodass sich die Metamouren nicht als Konkurrenz wahrnehmen.

Jedenfalls hat jedes Paar so auch die Möglichkeit für Paarzeit.

Manchmal gehen die Kinder halt vor, aber es ist ja auch so, dass sie dann bei uns sein können.

Wichtig ist, dass sich jeder auch ohne den anderen beschäftigen kann und auch Zeit allein verbringen kann (die ist tatsächlich echt selten).

Ich bin mir aber sicher: sollten die Bedürfnisse kollidieren, gibt es Konflikte, bestimmt auch mal Streit, aber andererseits: bei einer vertrauensvollen Partnerschaft kann ich Enttäuschungen überwinden. Ich mein, natürlich kann ich traurig oder wütend sein. Aber der andere hat ja auch Bedürfnisse. Dann stimmen sie eben nicht überein. Darüber komm ich hinweg, außer es sind ganz grundlegende Dinge. Ich denke, dass es ganz wichtig ist, seine eigenen negativen Gefühle und Emotionen zu spüren, sie zu akzeptieren und sie dann zu verarbeiten. Man kann sie weder dauerhaft unterdrücken, noch vermeiden.

Ich persönlich fühle mich in meinen beiden Beziehungen und auch in der Dreiergemeinschaft sehr wohl. Und der männliche Teil dieses Profils stimmt gerade zu und fühlt sich auch in der Gemeinschaft und beiden Beziehungen wohl.

Zitat von *********t6874:
Sprich, das Aufteilen von Zeit an sich ist gar nicht einmal das Problem. Es wäre planbar und klar. Nur wenn eine Person immer mehr und mehr will? Es nie genug ist? Und es der Person völlig wumpe ist, ob die andere Person vielleicht auch Bedürfnisse und Wünsche hat?

Ich denke, dass dieses Verhalten auf Unsicherheit und Verlustangst beruht.
Ich bin ein recht freilassender Mensch und neige nicht so sehr zur Eifersucht. Aber es gab eine Zeit, da war ich emotional auch ein bisschen so drauf wie oben beschrieben, und es war die reine Angst, dass ich meinen Partner verliere und es eine falsche Entscheidung war zusammenzuziehen. Wenn man komplett die Kontrolle verliert.

Mir haben Verbindlichkeiten geholfen. Er stand zu seinen Worten und hat konsequent agiert. Wir haben weiter gemeinsame Ziele und Träume ersonnen. Ich weiß um seine Integrität und Loyalität, auch seiner anderen Partnerin und den Kindern gegenüber. Und vor allem darf ich diese Gefühle haben, er akzeptiert sie dann auch.

Ich muss dazu sagen, dass ich mit meinem anderen Partner eine sehr stabile Beziehung führe. Diese Beziehung stabilisierte zu diesem Zeitpunkt.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Lebt jemand von euch mit seinen Partnern zusammen, sprich gleiche Wohnung/Haus?

Ja aber momentan nur zu zweit.

Wenn ja, wie lebt sich dieser Alltag?

Ein Alltag unterscheidet sich nicht, ob man ihn nun zu zweit, dritt oder in einer Großfamilie lebt.
Der Alltag richtet sich eher nach den Bedürfnissen der zusammen lebenden Menschen und welche Pflichten (Arbeit, Schule, Kita uvm. ) zu erfüllen sind.

Ein Alltag verändert sich selten, weil ein Mensch hinzukommt, sondern weil evtl. andere Bedürfnisse und Pflichten erfüllt werden müssen.

Zum Beispiel ....
Post schauen gehen, weil mehr als eine Wohnung vorhanden ist.
Andere Arbeitszeiten, andere Freizeitinteressen.
Besuch von Kindern, die außerhalb der Beziehung leben.
Da ist vieles möglich.

Das Einzige, was beständig bleibt, alle Menschen gehören dazu und müssen sich beteiligen.


Und wenn ich mehrere Partner liebe und mich offiziell bekennen möchte, wie geht das?

Man kann gemeinsam denselben Ring, Kette, Tattoo tragen. Einen Ehevertrag oder auch einen Lebensvertrag aufsetzen.
Vieles ist möglich, wenn es allen Beteiligten gefällt.


Themen wie Gruppen-Ehe sind ja rechtlich in der westlichen Welt nicht möglich.

Man kann bisher nicht offiziell 2 Menschen gleichzeitig heiraten, aber ansonsten ist vieles möglich, wenn man denn will.

Bindungen enstehen im Kopf und nicht auf dem Standesamt.


Glück im Leben heißt, jemanden zu finden, der weiss, das du nicht perfekt bist, dich aber so behandelt als wärst du es.

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