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Dilemma – Liebe zur Partnerin oder Liebe zu sich selbst

*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Themenersteller 
Dilemma – Liebe zur Partnerin oder Liebe zu sich selbst
Zu meiner Situation: Ich habe schon seit über 6 Jahren eine Freundin mit der ich aber nicht zusammen wohne. Sie hat noch einen anderen Freund (Lebenspartner) mit dem sie auch zusammen wohnt und ihre Zukunft plant. Da er unsere Beziehung nicht akzeptiert müssen wir uns eher heimlich treffen was die Zeit die wir miteinander verbringen können einschränkt. Insbesondere sind gemeinsame Wochenenden oder Urlaube für uns so nicht (bzw. kaum) möglich. Daher bin ich auch immer mal wieder auf der Suche nach anderen Frauen und möchte mich auf diese auch offen einlassen und schauen was sich da entwickelt ohne von vornherein auszuschließen dass es mehr als nur eine Freundschaft Plus wird. Leider ist meine Freundin aber eifersüchtig bzw. schafft es nicht mir eine weitere Beziehung von Herzen zu gönnen. Wir reden drüber und uns ist immer noch nicht ganz klar was diese Eifersucht auslöst. In einem anderen Thread hatte ich über FOMO gelesen. Ich denke es ist bei ihr eine Kombination von FOMO und Verlustangst (obwohl sie ja einen Lebensgefährten hat mit dem sie zusammen wohnt).

Obwohl wir seit fast 3 Jahren darüber im Gespräch sind hatte sich leider nicht viel geändert. Vor ein paar Wochen ist die Lage dann eskaliert. Ich fühlte mich total ausgebrannt, leer und energielos weil das ganze Reden zu nichts geführt hat. Sie meint zwar seit dem sie versucht an sich zu arbeiten und teilweise sehe ich das auch aber sobald ich von anderen Frauen erzähle merke ich wie sie „zu macht“ und es ihr dabei schlecht geht. Mein Problem ist, ich wünsche mir so sehr dass sie meine Aktivitäten mit anderen Frauen positiv unterstütz statt nur zähneknirschend und sichtbar leidend hinzunehmen. Ich merke wie mich das hindert mich mental offen auf andere Frauen einzulassen. Ich liebe sie und möchte sie nicht verlieren oder ihr wehtun, aber ich möchte auf der anderen Seite auch mich nicht verlieren und meine Bedürfnisse nicht leugnen bzw. unterdrücken. Ich stehe also vor dem Dilemma mir oder ihr weh zu tun. Muss ich mir einfach ein „dickeres Fell“ zulegen? Muss ich versuchen ihren Schmerz zu ignorieren? Oder muss ich meine eigenen Bedürfnisse weiter zurückstellen weil ich sie liebe? Wem geht es auch noch so und wie geht ihr damit um?
********ig83 Frau
197 Beiträge
Also ohne einen von euch oder eure Situation näher zu kennen:

Du bist emotional von ihr abhängig und sie weiß das und spielt mit Dir.

Lös dich von ihr!

Oder anders: warum willst du diese Verbindung? Was lässt dich daran festhalten?

Du bist in meinen Augen die „klassische Geliebte“
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Themenersteller 
Danke für deine Antwort. Ich denke nicht das sie "mit mir spielt". Sie möchte mir schon diese Freiheit gönnen, schafft es aber nicht. Wo du aber wohl recht hast... ich bin irgendwie schon emotional sehr von ihr abhängig. Wie schaffe es ich diese "Abhängigkeit" zu reduzieren ohne die Liebe zu ihr dabei zu verlieren?
*******ile Mann
1.103 Beiträge
Wer über Verlustängste oder die Eifersucht nicht hinweg kommt, ist aus meiner Sicht noch nicht reif dazu an Poly zu denken.

Und funktionieren, tut nur Eines....

Gleiches Recht für alle Beteiligten. Kann doch nicht sein dass sie ihr Poly macht und du das nicht sollst oder darfst.

Das wäre nichts für mich und auch nicht die richtige Dame an meiner Seite. Und dann noch die Geheimniskrämerei...
Sorry geht gar nicht. Das würde ich mir nicht antun.

Lieben Gruß
Mars
********ig83 Frau
197 Beiträge
Ich bezweifle ganz stark, dass sie Poly ist. Sie hat ganz klassisch eine Beziehung, und dann zusätzlich einen heimlichen Geliebten.
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
Obwohl auch das recht weit weg vom polyamoren "Ideal" ist, würde ich empfehlen, ihr vielleicht einfach keine Details von den Frauen und Dates zu erzählen.
Sie weiß ja, dass du andere Frauen triffst und das sollte sie auch wissen, sonst wäre es nicht ehrlich. Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam beschließen, über die Details nicht zu sprechen?
Das wäre die einfachste Lösung, die euch beide möglichst wenig verletzt.
Der anstrengendere Weg wäre, dass sie an sich und ihrer Verlustangst arbeitet. Sie lebt ja schon poly, da sie zwei Partner hat, also muss sie das auch ihren Partnern zugestehen können, sonst ist es unfair.
*****u70 Frau
226 Beiträge
Für mich bedeutet zu lieben, dass der andere Mensch glücklich ist und vor allem nicht von mir eingeschränkt wird! Das gilt am meisten auch für mich selber!
Ich würde an Deiner Stelle mehr auf Deine Bedürfnisse hören, auch wenn es weh tut. Sie muss gucken, woran es in ihr liegt, dass sie Dir nicht gönnen kann und daran arbeiten. Entweder findet ihr dann zusammen oder stellt fest, dass ihr nicht als Liebespaar weiter zusammen sein könnt
Ich gebe Neu_gierig83 Recht, dass Du so der Geliebte bleibst und in der Warteschleife hängst......fang an Dein Leben zu leben!
*********eeker Mann
1.582 Beiträge
Hast du denn das Gefühl die Liebe zu ihr zu verlieren, wenn du dich mit anderen Frauen einlässt? Oder ist es nicht viel mehr so, dass du ihr Einverständnis suchst? Letzteres ist deine Abhängigkeit. Sie hat einen Partner, den sie mit dir betrügt. Sie scheint den Schritt zur Polyamorie nicht gemacht zu haben, denn dich kann sie nicht teilen. Sie projeziert ihre Unfähigkeit mit ihrem Partner klar zu kommunizieren auf dich. und wenn du jetzt selber klar kommunizierst, hälst du ihr den Spiegel vor.

Was du tun kannst? Löse dich von der Vorstellung, dass du ihr Einverständnis brauchst. Wenn sie dich verlässt, dann tut sie das. Momentan tut sie das aus einer vermeintlich stärkeren Position heraus. Sie hat ja noch einen Plan A, du bist eh nur Plan B. Sie jedoch scheint dein Plan A. Das ist ein per se ungesundes Verhältnis.

Du musst sie nicht verlassen. Aber du musst das Gefälle dringend beseitigen. Denn sie nutzt dich aus. Sie will dir eine weitere Partnerin ja gönnen? Am Arsch. Sie ist gar nicht in der Position dir etwas zu gönnen. Und das weiß sie sehr genau. Daher kommt ja ihre Eifersucht und Angst.

Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, aber lös dich aus der Abhängigkeit. Sie plant ihre Zukunft mit jemand anderem. Dann plane deine Zukunft ohne sie. Sie darf darin gerne Platz haben, aber bei der Planung ist sie raus.
Es gibt nur 2 Varianten. Weiter leiden oder Trennung. Du wirst sie nicht ändern. Sie ist nicht polyamor, sondern möchte einfach nur einen Geliebten. Aber wehe wenn du es lebst. Mein Tipp: Lass es einfach. Es macht dich fertig. Hast du ja auch angedeutet. Eine Trennung schmerzt aber es ist besser für deine Psyche. Glaub mir, eine ähnliche Situation hatte ich auch schon mal.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *******er66:
Muss ich versuchen ihren Schmerz zu ignorieren?
Ich kann mir nicht vorstellen das so was funktioniert. Sonst wäre eure Situation ja nicht so. Ignorieren ist eine Idee. Wir Menschen ticken aber anders, nicht nach Ideen, sondern nach Gefühlen.

Tatsache ist, das die Situation in allem so ist wie du beschrieben hast, und sich anscheinend nichts oder zumindest zu wenig verändert.

In meiner Vorstellung kannst du lernen das auszuhalten und damit leben zu lernen (statt zu ignorieren) das sie eifersüchtig ist, und dennoch dein Leben lebst.

Mit anderen Worten würdest du es dann deutlich mehr ihr überlassen damit umzugehen, und könntest weiterhin für ihren Kummer da sein. Würdest diesen Kummer aber nicht mehr zu deinem Problem machen. Nach 6 Jahren wäre ich auch ausgebrannt. Dann hätte ich den Zugang zu mir verloren.

Zitat von *******er66:
Oder muss ich meine eigenen Bedürfnisse weiter zurückstellen weil ich sie liebe?
"Weil ich sie Liebe" ist so ein Argument das sich überall anbringen ließe, für alles. Sozusagen ein Hammerschlagargument, je nach Situation. Das ist aber kein Grund sich weiter hinten in der Reihe anzustellen und die eigenen Wünsche ebenso. Mich ausgebrannt zu fühlen ist ein Alarmsignal meines Körpers der sagt, ich kann nicht mehr!
@*******er66
Na ja, wie ich es sehe, hast Du eine Affäre, die dir gegenüber Exklusivansprüche stellt. Das ist nicht polyamor, das ist das alltägliche Drama der "monogamen" Menschen.

Nach drei Jahren ist das Thema hinreichend erlebt und geklärt, denke ich.

Wenn Du jetzt deinerseits heimlich fremdvögelst und deine Affäre betrügst (was für ein Kuddelmuddel), ist das auch nicht polyamor.

Kickt dich das, was Du tust? Kickt dich Fremdgeherei? Dann mach so weiter.

Möchtest Du polyamor leben, gilt: mehr als einen Menschen lieben in Offenheit darüber zu allen Beteiligten.

Was Du möchtest, musst Du entscheiden. Beziehung ist immer freiwillig und ja, manchmal tut es weh zu erkennen, dass es miteinander nicht funktioniert.

Sie
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Antworten. Zur Klarstellung. Nein, es "kickt" mich nicht heimlich was mit einer anderen Frau zu haben. Ganz im Gegenteil. Es belastet mich. Ich würde es am liebsten ganz offen machen. Aber es belastet mich dass meine Freundin drunter leidet.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
es baucht deine Entscheidung
Du kannst dich entscheiden, es wie bisher zu haben: du heimlicher abhängiger Geliebter und zu anderen Frauen darf es keine Gefühle geben (Sex vielleicht schon?). Dazu ist es sinnvoll innerlich zu schauen, was real in dir dafür die Mehrheit für dieses "Modell" ist (den sonst würdest du so nicht leben), warum du glaubst dabei zu "gewinnen".

Oder du hast wahrhaftig im Inneren einen Mehrheit für ein anderes (Liebes-)Leben. Dazu ist der erste Schritt dann dich freimachen für diese Art von Leben. Dann konkret (mit den Menschen, wo dies passt) dies in deinem Leben etablieren, Schritt für Schritt.
Dann oute ich mich mal! Ich bin im Grunde meines Herzens ein monogamer Mensch, aber ich bin auch ein sehr gerechter Mensch und würde für mich selbst nicht etwas einfordern, was ich selbst nicht geben kann!

Trotzdem würde ich nie jemanden zu einer Trennung raten, wenn ich beide Menschen in keiner Weise kenne.

Deine Situation ist sicher sehr schwierig und ich kann Dein Dilemma sehr gut verstehen ... Gefühle lassen sich nicht ein und ausschalten ... allerdings würde ich Dir raten, in Dich zu gehen und zu überlegen, in wie weit Du Deine Gefühle unterscheiden kannst und welche Gefühle Dir wirklich gut tun und wichtig sind. Nicht jeder Mensch kann einfach umschalten und von monogam auf polyamore leben. Natürlich ist es nicht richtig, dass sie ihren Mann betrügt und Dich als Geliebten hält, aber es sind IHRE Gefühle und nicht Deine.

Du musst für Dich entscheiden, ob Dir Deine Liebe zu ihr wichtig genug sind, um mit ihre Unzulänglichkeit Dich zu teilen, weiter umgehen kannst oder nicht. Kannst Du für sie auf weitere Frauen verzichten und im Grunde immer "nur" die zweite Wahl sein? Kannst Du damit leben, ihr von Deinen anderen Frauen nichts zu erzählen (außer das es sie gibt), um ihre Verlustangst bzw. Eifersucht nicht weiter zu schüren. Du kannst sie nicht zwingen, keine Eifersucht oder Verlustangst zu empfinden. So funktioniert das leider nicht. Sie muss bereit sein, damit umzugehen und muss immer wieder an sich arbeiten. Man kann durchaus lernen, einen Partner zu teilen, aber leicht ist das nicht.

Bei MIR war das letztendlich ebenfalls ein ständiger Kampf ... ich habe 10 Jahre mit meinem Mann offen gelebt und manchmal war ich sehr eifersüchtig und hatte große Verlustängste und manchmal konnte ich es ihm von Herzen gönnen und es hat mich nicht verletzt. Ich kann bin heute nicht wirklich greifen, woran es im Einzelnen lag. Manchmal an meiner emotionalen Verfassung, manchmal mochte ich einfach die Frauen nicht, auf die sich mein Mann eingelassen hatte und manchmal wusste ich einfach nicht, warum ich eifersüchtig war. Aber ich habe immer an mir gearbeitet, weil ich mir nicht etwas nehmen konnte, was ich nicht geben konnte. Allerdings hat mein Mann auch viel Rücksicht genommen auf meine Gefühle und wir haben immer über alles gesprochen.

Ich fürchte, dass es keinen allgemeinen Rat dafür gibt ... ihr könnt nur versuchen immer wieder Kompromisse zu finden, die es leichter machen.

Grundsätzlich finde ich es ganz toll, wenn Menschen polyamore leben und damit wenig bis gar keine Eifersucht empfinden, aber es ist nicht jedem gegeben und man kann trotzdem polyamore leben, obwohl man monogam empfindet. Es kommt immer auf die Stärke der Liebe an ... zumindest sind das meine Erfahrungen!

Ich wünsche Dir viel Glück und das Du für Dich bzw. für Euch eine gute Lösung findet.
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********eeker:
Hast du denn das Gefühl die Liebe zu ihr zu verlieren, wenn du dich mit anderen Frauen einlässt? Oder ist es nicht viel mehr so, dass du ihr Einverständnis suchst? Letzteres ist deine Abhängigkeit. ...

Was du tun kannst? Löse dich von der Vorstellung, dass du ihr Einverständnis brauchst. ...

Du musst sie nicht verlassen. Aber du musst das Gefälle dringend beseitigen....

Ganz lieben Dank für deine Worte. Ich habe auf keinen Fall das Gefühl die Liebe zu ihr zu verlieren wenn ich mich tiefer auf eine andere Frau einlasse. Eher im Gegenteil. Ich habe eher das Gefühl (die Angst) die Liebe zu ihr zu verlieren weil ich mich ihn einem wichtigen Punkt meines ICHs (meiner Polyamoren Einstellung) von ihr nicht angenommen und geliebt fühle. Natürlich hat Lieben nicht direkte etwas damit zu tun das man auch "zurück geliebt" wird aber es nagt schon an einem.

Daher denke ich "Abhängigkeit" trifft es eher. Ich muss versuchen meine Abhängigkeit von ihr zu lockern ohne damit gleichzeitig meine emotionale Bindung zu ihr zu lösen. Das fällt mir halt unheimlich schwer. Aber du hast recht. Das ist MEINE Baustelle. Daran muss ICH arbeiten.
*********rgara Frau
7.508 Beiträge
Jemand hat mal irgendwo hier im Joy geschrieben, er habe gelernt sich mit dem Partner mit zu freuen.

Was ist Liebe?
Wenn der andere sich so verhält und lebt, wie ich es mir wünsche?
Und wenn er das nicht tut, weil er es braucht. Ist es Liebe , wenn ich ihm vorwerfe, was sein Verhalten in mir auslöst? Ist es Liebe, wenn der andere meine Defizite ausgleichen und Verlustängste bitte nicht auslösen soll?

Oder ist es Liebe, den anderen anzunehmen wie er ist? Ist Liebe nicht vielmehr mich mitzufreuen und bedingungslos?

Vielleicht kannst Du lieber TE Dir diese Fragen beantworten. Und dann Deine Lösung finden.
Letztlich kannst sie nur Du selbst finden, so wie sie zu Dir passt.
******_49 Frau
83 Beiträge
Ich lese mal mit. Denn ich bin die bewußte Partnerin... Ob ich mich dazu äußern werde, weiß ich noch nicht. 🤔
LG
Zitat von *******er66:
Danke für eure Antworten. Zur Klarstellung. Nein, es "kickt" mich nicht heimlich was mit einer anderen Frau zu haben. Ganz im Gegenteil. Es belastet mich. Ich würde es am liebsten ganz offen machen. Aber es belastet mich dass meine Freundin drunter leidet.

Ja, das kann ich nachvollziehen und das belastet sehr. Interessant ist die Frage, wie ein bereits verpartneter Mensch überhaupt auf die Idee kommt, die Affäre hat exklusiv zu sein. Ich hatte so eine Beziehung auch und er war sehr eifersüchtig, wenn wir unterwegs waren. Bekam er Spaß, war das hingegen immer in Ordnung, wenn ich mich nur gut mit einem anderen Mann unterhielt, nestelte er schon an mir herum.

Einerseits schmeichelhaft, andererseits auch wie ein goldener Vogelkäfig, der mir bereitet wurde. Am Ende habe ich mich gegen die weitere Beziehung entschieden.

Ich glaube, hinter der Eifersucht steht eine Mischung aus Besitzanspruch und Verlustangst. Reden half in meiner Geschichte auch nicht. Gut, manchmal setzen sich Menschen einfach durch, indem sie deutlich sichtbar nicht einverstanden sind. Fair ist das meinem Empfinden nach nicht. Es ist so gesehen ein Zustand chronischer emotionaler Erpressung: sei so, wie ich dich brauche.

Alsl bleibt dir nur, darüber hinwegzusehen und Affärenmonogamer zu sein. Dann wird sie Ruhe geben, du unter Umständen Möglichkeiten, selbst eine feste Partnerschaft, eine eigene Familie und so weiter für diese Liebe opfern. Das ist, finde ich, für jemanden, der polyamor fühlt, ein sehr hoher Preis für eine heimliche Affäre.

Oder aber Du stehst zu dir und klärst freundlich, aber konsequent die Fronten. Es ist dann ihr Schmerz, den sie sich mit einer Affäre neben ihrer eigenen Familie/Ehemann sehenden Auges ins Haus geholt hat. Dies zu reflektieren und sich klar zu werden, die Affäre nicht exklusiv beanspruchen zu können, ist dann ihre Aufgabe und nicht deine.

Meist passiert es automatisch, dass wenn ein Partner sich ändert, der andere sich auch verändert oder zurück bleibt. Das ist das Risiko, dass ihr beide eingeht.

Ich persönlich halte es mit Betz: wahre Liebe lässt frei. Der Mann, von dem ich sprach, hat heute seine eigene kleine Familue und ist sehr glücklich damit. Wer wäre ich, ihn als damals plötzlich wieder Single, dazu verdonnern zu können, mir gegenüber exklusiv zu sein? Der Mann brauchte und wollte eine Partnerin, die, wie ich meinen Mann habe, wirklich für ihn erreichbar ist. Und keine abgespeckte Teilzeitaffäre. Wer wäre ich, das zu unterbinden oder umgekehrt, er von mir wollte, dass ich mich scheiden lasse?

Für mich ist schon sehr lange Beziehung ausschließlich freiwillig möglich. Ich möchte mich immer wieder neu für oder gegen eine Beziehung entscheiden können. Nicht für oder gegen einen Menschen! Den Menschen darf ich auch im Herzen tragen, wenn es nicht möglich ist, eine Beziehung zu führen.

Sie
*******t_9 Frau
1.552 Beiträge
Ich habe schon erlebt, dass ich an den Punkt kam, wo im "Namen der Liebe" auf allen Seiten mehr Verletzungen entstanden sind, als noch erfüllende Liebe gelebt werden konnte.
Alles Reden, Nachgeben, Probieren und Rücksichtnehmen hatte uns nicht weitergebracht.
Mir wurde klar, dass ich etwas ändern musste. Es hat sehr lange gedauert, bis ich den Gedanken annehmen konnte. Die Angst vor dem Trennungsschmerz war mir immer ein schlechter Ratgeber.
Meine Erkenntnisse (und nur meine!):
Der Schritt zur Änderung war eine Befreiung.
Nicht jede Liebe kann/muss auch ausgelebt werden.
Idealvorstellungen und Realitäten werden sich immer wieder aneinander reiben.

Auch ich würde nicht jemandem, den ich nicht kenne, raten, sich zu trennen.
Die Antworten auf deine Fragen findest du in dir.
Ich wünsche euch alles Gute...
****de Frau
413 Beiträge
Zitat von *******er66:
Danke für eure Antworten. Zur Klarstellung. Nein, es "kickt" mich nicht heimlich was mit einer anderen Frau zu haben. Ganz im Gegenteil. Es belastet mich. Ich würde es am liebsten ganz offen machen. Aber es belastet mich dass meine Freundin drunter leidet.

Hallo highflyer,

Ich finde es sehr mutig und richtig von dir mit offenen Karten zu spielen oder spielen zu wollen.

Viele monogam erzogene Menschen bekommen erstmal eine riesige Verlustangst, wenn sie lernen sollen, wie man offen und aufrichtig mehrere Partner gleichzeitig lieben und jeweils einen gleichberechtigten Platz im Lebensalltag einrichten kann.

Es ist aber nicht unmöglich das zu lernen.

Ein Verhaltenstherapeut würde sagen:

Wenn du ständig auf dem Boden bleibst, wirst du deine Angst vor der Höhe vermutlich nie ablegen.

Deshalb schließe ich mich den Empfehlungen von anderen hier an:

Übe kein ungesundes Schonverhalten auf deine Partnerin aus. Wenn sie sich traut, kann sie mit dir die Erfahrung machen, dass du sie weiterhin lieben wirst, auch wenn du noch weitere Herzmenschen in dein Leben lässt.

Indem du für dich selbst entscheidest, gibst du ihr die Möglichkeit zu wählen, ob sie sich traut an die Brüstung zu gehen und statt der Angst vor der Höhe vielleicht plötzlich sogar dem Gefühl von Freiheit zu begegnen.

Empathie ist wichtig.

Aber mit zu viel Schonverhalten kann man Menschen auch klein und unfähig halten.

Sie ist erwachsen. Sie wird es überleben. *g*
********n_bi Mann
274 Beiträge
Das wichstigste ist, dass du dir klar wirst, was DU eigentlich willst. Was sie will, ist erstmal unerheblich. Wahrscheinlich sind dir dabei noch nicht alle Optionen bewusst, oder du weißt noch nicht, wie sich z.B. eine Dreiecksbeziehung anfühlt, weil du es noch nicht hattest. Probiere ruhig was aus.

Mit der aktuellen Situation bist du nicht zufrieden, das lese ich aus deinen Posts heraus. Du willst etwas verändern. Versuch zu überlegen, was dir wichtig ist.

Freiheit oder Exklusivität?
Eine Person oder mehrere?
Ggf. Welches Geschlecht oder bist du offen?
Was willst du zusammen mit diesen Mensch(en) haben / erleben?
Was willst du haben, was bist du bereit zu geben?

Wenn du das etwas eingrenzen kannst, sprich vielleicht mal mit Menschen, die bestimmte Erfahrungen schon gemacht haben. Die findest du sicher hier. Und dann sprich mit deiner Affaire. Informiere sie. Entscheiden tust aber du. Du lebst dein Leben, sie ihres.

Lg Lorindion
*******ben Mann
3.383 Beiträge
sofern dies Wiederhall in dir findet
Zitat von *******er66:
Daher denke ich "Abhängigkeit" trifft es eher. Ich muss versuchen meine Abhängigkeit von ihr zu lockern ohne damit gleichzeitig meine emotionale Bindung zu ihr zu lösen.

Egal welchen Weg du wählen wirst, diesen "Knackpunkt" dir tiefer neutral anzuschauen, könnte fürs weitere L(i)eben sinnvoll sein.

Ohne die Abhängigkeit (negativ) zu bewerten erforschen, was für Erfahrungen, Weltbilder, Sätze, Glauben, Erlebnisse... da in dir wirken? Was debei hier jeweils dann tiefer forschend dahinter steckt? Wie alt du dabei innerlich bist?


Für mich hängt dies meist mit der eigenen Kindheit zusammen. Hier mussten/durften wir, um uns der Liebe der Mutter (Eltern) sicher zu sein ihren "Anordnungen/Wünschen" folgen. Waren in emotionaler und materieller Abhängigkeit, kennen also Liebe gar nicht anders.
******ore Frau
4.635 Beiträge
Ich habe nach 8 Jahren Polyamorie das Gefühl, dass ich mir das (bewusst oder unbewusst) ausgesucht habe, um zu wachsen, mich zu entwickeln, nahe Spiegel zu bekommen. Die Liebe wächst da entsprechend immer hinein.

Es für Lieben passend zu machen, verletzt im Grunde die größte Liebe im Leben, nämlich die zu uns selbst.

Niemandem ist ein Gefallen getan, dass wir leiden, unser Potential zurückhalten, es anderen passend zu machen, aber uns selbst nicht.

Verlust gehört eindeutig und unabdingbar dazu. Aber der darauffolgende Gewinn an Selbstliebe und Authentizität auch.

Für mich macht das Leben erst aus.

Verharren ist tödlich.

Wem wirklich an mir liegt, der bleibt, auch wenn es ihm/ihr "weh tut".

Für Deine Freundin ändert sich ja nichts, Du hast ja nicht vor, zu gehen.
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********uelle:
Für mich hängt dies meist mit der eigenen Kindheit zusammen. Hier mussten/durften wir, um uns der Liebe der Mutter (Eltern) sicher zu sein ihren "Anordnungen/Wünschen" folgen. Waren in emotionaler und materieller Abhängigkeit, kennen also Liebe gar nicht anders.

Ich hatte das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" für uns beide besorgt. Eigentlich mit der Intension tiefern zu gehen und die Gründe für ihre Eifersucht zu finden. Ich selber hatte eine sehr schöne Kindheit aber vielleicht muss ich da für mich auch noch mal tiefer rein schauen. Das Muster es allen recht machen zu wollen gab es schon in meiner langjähigen Ehe. Dort habe ich auch mein eigenes Wohlbefinden davon abhängig gemacht dass es meiner (Ex-)frau gut ging. Danke für die Anregung.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Ein gesunder Egoismus ist für jede Person hilfreich. Wie sollen andere Menschen wissen, was du willst und brauchst bzw. wozu du bereit bist und was dir gut tut, wenn du es selber nicht weißt? Kläre das für dich. Dann kannst du auch neuen Menschen in deinem Leben ehrlich sagen, was sie mit dir bekommen oder erleben können. Du willst ehrlich sein. Ermögliche es dir. Dann kann die bisherige und auch neue Begegnungen zu Menschen auf einem sicheren Fundament wachsen.
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