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Erstes polyamore Beziehung gescheitert

Zitat von *******beth:

Oder habe ich es falsch verstanden und er hat sich nicht von dir getrennt, sondern Eure polyamore Konstellation ist durch die Trennung seiner Partnerin zu einer monogamen zwischen ihm und dir geworden?

Ich bin die einzige polyamore Person. Ich habe zwei getrennt Beziehungen geführt und war für die beiden die einzige Partnerin. Noch dazu kannten sie sich nur vom sehen.
Das mit der Freundschaft und guten Kollegentum hat sich jetzt auch erledigt.
Keine Ahnung was ihm an meinen Nachrichten so missfallen hat (ich hab lediglich gesagt, dass wir nicht zusammenpassen, seine Lebensverhältnisse andere sind, und ich seine radikale gewaltbereite Art nicht mag).
Er wurde auf jeden Fall extrem bösartig. Beschimpfte mich als Lügnerin, Heuchlerin und Lappen.
Mehr als ein "Fuck you" und "meine Sachen kannst du wegwerfen, die stinken nach dir" kam von ihm nicht mehr.
Ich meine was zum Teufel ist in ihn geraten.
Es sickerte auch zu mir durch, dass er sich eine neue Stelle sucht.
Mann Mann Mann und ich dachte ich sei unreif. Das von einem erwachsenen Mann. Wie ich mich getäuscht habe.
*******race Frau
462 Beiträge
Das ist bitter. Andersrum kannst Du dankbar sein, dass er sich durch sein Verhalten so ehrlich zeigt. Denn ich gehe davon aus, dass Du keine Beziehung mit Jemandem führen möchtest, der ein derartiges Verhalten an den Tag legt.
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Zitat von **LI:
Es sickerte auch zu mir durch, dass er sich eine neue Stelle sucht.

Ich drück Dir die Daumen, dass er die bald findet. Ist bestimmt nicht mehr angenehm, mit dem arbeiten zu müssen.
Ich denke, dass er zutiefst verletzt ist. Das zurückrudern auf Freundschaft, wenn tiefe Leidenschaft und körperliche Nähe im Spiel war ist sehr schwierig, vor allem wenn nicht beide gleich empfinden. Ich heiße eine aggressive Art und Weise nicht gut...
... kann aber nachempfinden wie schmerzlich es sich anfühlt, wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht.
Du warst ihm anscheinend näher als du dachtest.
Alles Liebe für dich und viel Kraft für dei ein weitern Weg!
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von *********shine:
Ich denke, dass er zutiefst verletzt ist.

Garantiert. Und ich erwarte von einem erwachsenen, kultivierten Menschen, dass er damit konstruktiv umgeht. Ich erkenne Menschen, die das nicht können, normalerweise spätestens innerhalb der ersten Gesprächsstunde. Das wäre auch für Dich wichtig, @**LI .
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
@****on
Ich erkenne Menschen, die das nicht können, normalerweise spätestens innerhalb der ersten Gesprächsstunde.

Verrätst du mir den Trick?
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Liebe @**LI,
Danke für das Thema! Es war sehr lehrreich für mich, deinen Eingangsbeitrag zu lesen. Deine Übelkeit, weil du dich so bedrängt gefühlt hast, fand ich sehr eindrücklich! Ich verstehe jetzt meinen Ex besser, ich habe ihn auch sehr bedrängt, als es zur Trennung kam.

Ich möchte deinen Ex und sein Verhalten nicht verteidigen, aber vielleicht hilft dir mein Bericht, ihn etwas besser zu verstehen.

Ich bin eines Abends ausgerastet und habe meinen damaligen Freund übel beschimpft - dass ich ihn hasse und ich ihm sein Zeug zurückschicken will. Es war eine Art Schmerzensschrei, aufgrund der Vorgeschichte.

Am nächsten Morgen hab ich meine Worte bereut, aber da war schon zuviel zerstört. Er nahm mich beim Wort und trennte sich von mir.

Danach hab ich ihm auch viel zu oft geschrieben, ganz lange Nachrichten, und habe meinen Ex dadurch bedrängt. Ich hab immer wieder über meinen Schmerz geschrieben und auch über meine Wut.

Am liebsten hätte ich noch viel öfter den Kontakt gesucht. Meistens hab ich's mir verkniffen aber untem Strich war es trotzdem zuviel.

Er hat immer weniger geantwortet und schließlich gar nicht mehr reagiert.

Ich verstehe, dass ich mich da falsch verhalten habe. Er hatte mir klar mitgeteilt, dass er momentan hoffnungslos überfordert sei.
Leider war anzunehmen, dass er sowieso auf längere Zeit hoffnungslos überfordert sein würde. Auch wenn er immer wieder sagte, dann und dann wird's besser. Es wurde nie besser und ich hatte längst aufgegeben, darauf zu hoffen.

Ich kam einfach nicht damit klar, dass meine im Affekt und Schmerz geschriebenen Worte so endgültige Auswirkungen haben sollten, dass da nichts mehr zu machen war. Ich wollte unsere Beziehung kitten!

Dass mein Ex nicht in den Dialog zu mir gehen wollte, gab mir ein Gefühl von extremer Hilflosigkeit. Damit konnte ich nicht umgehen. Ich war total überfordert. Ich fand sein Schweigen sehr grausam, obwohl mir natürlich bewußt war, dass er selbst überfordert war.

Es würde mich nicht überraschen, wenn ihm mein Drängen auch Übelkeit bereitet hat.

Ich dachte oft, wenn er für so lange Zeit auf dem Zahnfleisch geht, warum holt er sich dann nicht Hilfe?
Und: Wenn ich mich zurücknehme und ihn schone, dann verzögere ich vielleicht nur, dass er sich die Hilfe sucht, die er sowieso früher oder später brauchen wird.

War das egoistisch gedacht von mir? Vielleicht. Aber wie oben gesagt, es gab eine Vorgeschichte. *nixweiss*
******ore Frau
4.635 Beiträge
Ich frage mich gerade, ob die Vorgeschichten sich nicht ähneln. Sich immer ähneln...

Und ob die Vorgeschichten nicht schon unbemerkt viel früher anfangen, als wir es wahrnehmen.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ******yan:
Ich dachte oft, wenn er für so lange Zeit auf dem Zahnfleisch geht, warum holt er sich dann nicht Hilfe?

Ich kenne sporadische Überforderung seit immer schon. An Hilfeholen habe ich NIE gedacht. Das hätte mir den letzen Rest Würde genommen.

Und tatsächlich komme ich gerade in die Gegend, in der ich den Schlüssel gegen die Überforderung gefunden habe. Ich glaube, dass es niemanden gibt, der den Weg für mich dorthin gefunden hätte.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von ****on:
Ich glaube, dass es niemanden gibt, der den Weg für mich dorthin gefunden hätte.
Das ist auch nicht die beste Strategie das zu hoffen, weil die nicht funtkioniert, nicht meine wäre.
Es hilft mich bei der Suche zu unterstützen, finden kann ich nur selber.
*******See Frau
1.109 Beiträge
Den Weg gehen muss man eh immer allein.
Schneller geht es mit Unterstützung.

Ich finde, daß Hilfe von außen massiv unterschätzt wird. Wenn man selbst im Wald sitzt, sieht man die Bäume nicht. Andere Menschen haben einen anderen Blickwinkel, dadurch sieht man Sachen die einem sonst verborgen bleiben würden.
Klar geht das auch alles alleine, dauert dann halt 4x so lang...

Ich finde es nicht entwürdigender sich für sowas Hilfe zu holen, als zum Zahnarzt zu gehen. Das kann man sicher auch irgendwie alleine hinkriegen - aber wozu?! Es macht absolut Sinn, Hilfe anzunehmen wenn man sie gebrauchen kann.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Ich halte es sogar für ein Zeichen von Reife zu wissen wie ich mir Unterstützung holen kann und das auch zu machen. Wir sind nicht für und als Einzelgänger gebaut.

Dennoch gibt es Momente wo das an der Würde kratzen kann. So entscheide ich z.B. nicht nach Fähigkeiten sondern nach Vertrauen und Sympathie. So hab ich mich die Tage gegen jemanden (aus Unsympathie) und für jemand anderen entschieden.

Wäre ich gezwungen mir Rat bei jemandem zu holen den ich nicht leiden kann, dem ich nicht vertraue, der aber der einzige Mensch auf der Insel ist, dann hätte ich ein Würdeproblem. Ich würde das nicht machen.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von *******See:
Den Weg gehen muss man eh immer allein.
Schneller geht es mit Unterstützung.

Stimme beidem zu, allerdings wird "Unterstützung" oft aufgezwungen, um letztlich doch nur eigene Interessen durchzusetzen.
Jemanden wirklich zu unterstützen bedeutet seine Interessen nachzuvollziehen und ihn dort abzuholen, wo er steht. Auch deshalb ist es sinnvoll Hilfe nur anzubieten (auch nicht dauernd) aber letztlich der Person die Wahl zu lassen sie anzunehmen, wenn sie dazu bereit ist - denn auch diesen Weg muss sie selbst gehen.
Scheinbar ist es jetzt bei mir die erste polyamore Beziehungdoch auch endgültig gescheitert, nach mehreren Aus zwischen uns.
Es tut gerade sehr weh, deshalb musste ich es jetzt los werden.

Liebe Grüße
Zitat von *******See:
Wenn man selbst im Wald sitzt, sieht man die Bäume nicht.
Also, wenn ich im Wald sitze, sehe ich Bäume. *nachdenk*
Vermutlich sieht man den Wald nicht, vor lauter Bäumen. *baeh*

Zitat von *******See:
Ich finde es nicht entwürdigender sich für sowas Hilfe zu holen, als zum Zahnarzt zu gehen. Das kann man sicher auch irgendwie alleine hinkriegen - aber wozu?! Es macht absolut Sinn, Hilfe anzunehmen wenn man sie gebrauchen kann.
Das sehe ich auch so und stelle mich trotzdem Stur wie @****on
Ich finde, es benötigt sehr viel Mut, um den Schritt zum Doc zu gehen, sich sozusagen auszuliefern, sich eine Niederlage einzugestehen, um daraus erwachsen zu können.
Es fühlt sich im Endeffekt für mich nicht leichter an als die eigenen Probleme selbst anzugehen.

So oder so bedeutet es ein Fortschritt.... und ich weiß nicht genau wie wir auf das Thema Seelenklemptner gekommen sind. *lach*

@**LI ich wünsch dir Zeit zum Erholen, zum Wachsen und zum Sammeln neuer Energie, um vielleicht irgendwann dem Abenteuer Polyamorie noch einmal eine Chance zu geben. *g*
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von **********rucht:
.... und ich weiß nicht genau wie wir auf das Thema Seelenklemptner gekommen sind. *lach*
Hilfe holen heißt für mich zuerst mich den Menschen anzuvertrauen die mir näher sind, Rat zu suchen, Hilfestellung zu finden. Der Seelenklempner ist in dieser Kette eher das letzte Glied.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von *********ence:
Es tut gerade sehr weh, deshalb musste ich es jetzt los werden.

@*********ence Fühle dich lieb gedrückt, wenn du magst! *knuddel*
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von **********rucht:
Das sehe ich auch so und stelle mich trotzdem Stur wie @****on
Ich finde, es benötigt sehr viel Mut, um den Schritt zum Doc zu gehen, sich sozusagen auszuliefern, sich eine Niederlage einzugestehen, um daraus erwachsen zu können.

Vielleicht ein Missverständnis... zum Psychotherapeuten gehe ich durchaus gern. Ich hatte "sich Hilfe wg. Überforderung holen" so aufgefasst, sich an Nachbarn, Freunde, Partner zu wenden. DAS habe ich noch nie getan.

Zitat von *********ence:
Scheinbar ist es jetzt bei mir die erste polyamore Beziehungdoch auch endgültig gescheitert, nach mehreren Aus zwischen uns.

Oh, das ist nicht schön, ich empfinde Mitgefühl.

Hab oft gedacht, dass polyamore Beziehungen viel solider seien, weil der Gedanke wegfällt, den Partner wegen Anderer aufgeben zu MÜSSEN. Und weil Polys diese Haltung "Transparenz" und "Mitfreuen" gelernt haben und kultivieren. Aber, wie sich in der Realität zeigt, genügt das alles noch nicht. Es gibt dennoch genügend Dramamöglichkeiten, die fast immer mit Glaubenssätzen und dem Berühren tiefer Verletzungen aus der Kindheit zu tun haben.

Ich beispielsweise reagiere innerlich fast geschockt, wenn meine Liebste zuweilen desinteressiert und distanziert auf mich wirkt. Dies berührt meine Angst, für immer weggegeben und ausgestoßen zu werden... Resultat einer Traumatisierung im Alter von drei Jahren.

Dass sie (die Liebste) genug Anstrengendes um die Ohren hat, und deshalb nicht so präsent in meine Richtung sein kann, ist dann erst der zweite Gedanke. Wenn ich den nicht bewusst habe, dann könnte ich verletzt reagieren, selbstschützend "ebenfalls" in Distanz gehen, worauf sie sich verstoßen fühlte, und ganz schnell wären wir im Drama: "Ich bin Dir egal, die Liebe ist weg!"

Wie kann man Dramen vorbeugen?
Ich glaube vorbeugend kann man nur die Bereitschaft entwickeln, sich dem allem zu stellen. Das ist das, was Poly für mich ausmacht. Die Bereitschaft zu haben, sich als gegenseitige Reibfläche dienlich zu sein, bis alles in uns erlöst ist, was nicht wahrhaftig zu uns gehört. Von der VerWicklung in die EntWicklung, bis jeder erst mal vollständig bei sich selbst wieder angekommen ist. Aus meiner Sicht ist nur dadurch echte Nähe und zusammen SEIN möglich.
Zitat von *********shine:
Ich glaube vorbeugend kann man nur die Bereitschaft entwickeln, sich dem allem zu stellen. Das ist das, was Poly für mich ausmacht. Die Bereitschaft zu haben, sich als gegenseitige Reibfläche dienlich zu sein, bis alles in uns erlöst ist, was nicht wahrhaftig zu uns gehört. Von der VerWicklung in die EntWicklung, bis jeder erst mal vollständig bei sich selbst wieder angekommen ist. Aus meiner Sicht ist nur dadurch echte Nähe und zusammen SEIN möglich.

*top*
*******enig Mann
10.111 Beiträge
Wenn ich hier so alles mögliche lese, wie und was man sein sollte, damit die polyamore Beziehung gelingt, befällt mich regelmäßig der Verdacht, dass es schon zu zweit nicht klappt. Wie soll es dann bitte zu dritt, viert oder fünft klappen, wenn schon die ersten zwei nicht klar kommen zusammen?
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von *******enig:
Wie soll es dann bitte zu dritt, viert oder fünft klappen, wenn schon die ersten zwei nicht klar kommen zusammen?

Klingt einerseits gleich plausibel - andererseits könnte ich mir sogar vorstellen, dass die enge Echokammer eines Paares ohne Ausweichmöglichkeiten und begleitende Dritte (wie sie im einem Polykül natürlich vorhanden sind) ein intensiveres Konfrontationskonzentrat erzeugt, als dies in einem offenen Konstrukt wahrscheinlich ist.
Zitat von ****on:
Klingt einerseits gleich plausibel - andererseits könnte ich mir sogar vorstellen, dass die enge Echokammer eines Paares ohne Ausweichmöglichkeiten und begleitende Dritte (wie sie im einem Polykül natürlich vorhanden sind) ein intensiveres Konfrontationskonzentrat erzeugt, als dies in einem offenen Konstrukt wahrscheinlich ist.

Ein offenes Konstrukt erzeugt gleichwohl wieder andere Fluchtmöglichkeiten vor sich selbst. Weil sich immer jemand mit ähnlichen Prägungen mit in dein Boot setzt, und ihr gemeinsam besser vor der Konfrontation mit euch selbst wegrudern könnt. Es kommt darauf an, den Blick auf sich selbst zu richten, und nicht vor den eigenen Themen zu fliehen. Da ist das Beziehungskonstrukt aber sowas von egal...
*******enig Mann
10.111 Beiträge
Ich glaube, hier wird ein sehr weit verbreiteter Irrglaube ein weiteres und überflüssiges Mal beschrieben: nein, nein, nein, es ist nicht die Aufgabe der oder des Dritten oder Vierten oder n-ten Ausweichmöglichkeit oder Begleitung für die enge Echokammer eines Paares zu sein. Streiten kann man sich in jeder Konstellation und Anzahl. Weder haben Paare ein Vorrecht auf eine konfliktfreie Konfrontation, noch können sie es besser als Trios oder n-Polyküle. Und umgekehrt.
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