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Offene Beziehung des Spielpartners

***ng Mann
398 Beiträge
Hey @****e_x,

ich möchte dir gerne schildern, wie ich über solche Situationen und damit auch über deine Situation denke.

Ich bin ganz alleine dafür Verantwortlich, wie ich mein Leben lebe und wie ich mein Leben leben will. Und ich habe nun mal nur ein Leben und wenn ich mal so weit bin, dass sich mein Leben dem Ende zuneigt, dann will ich sagen können, dass es ein tolles, dass es ein spannendes und ein erfülltes Leben war, dass ich die Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich machen wollte, die mir Spaß und Freude gemacht haben.

Und wenn dir die Beziehung zu dem Mann etwas gibt, solange das für dich lebensbereichend ist, solange würde ich darauf nicht verzichten, sondern die Situation so gut genießen wie es nur geht.

Tja - ich bin eben ein Hedonist durch und durch und ich sehe das als eine gute Eigenschaft an.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********nchen:
Zitat von ****e_x:
Und damit wäre es schön, wenn wir wieder zu meiner Ursprungsfrage zurückkehren:
Wie geht ihr in solchen Situationen mit allem um?

Mir ist nicht ganz klar, warum das die Frage ist, wenn du Alternativen zu deinem Verhalten gleich weit von dir weist.

Wo mache ich das denn?
Ich habe bisher noch wenig Texte gelesen wie "Ich mache das so und so, habe in einer Situation so und so agiert" - Ich lese eher Bewertungen an mir als Person und meinem Verhalten und Lösungsvorschläge, nach denen ich nicht unbedingt gefragt habe.
Finde es total ok, wenn Menschen von sich aus sagen "Ich habe mich damals aus einer solchen Situation herausgenommen. Für mich war das keine Option, die Beziehung so weiterzuführen, weil es mir nicht gut tut". Hat alles seine Berechtigung und genau dafür bin ich hier.
Ich hätte gerne Reaktionen anderer und würde lesen, wie unterschiedlich man damit umgegangen ist/umgeht *g*
Ich schätze auch deine andere Herangehensweise sehr und verstehe, warum du anders handeln würdest und wo du die Schwierigkeiten in meinem Verhalten siehst. Ich sehe mich nur nicht in der Position deine Ansätze zu adaptieren, weil ich schon lang genug darüber nachgedacht habe und für mich mit der jetzigen Lösung zufrieden/ok bin.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Meine persönliche Haltung: ich achte eine bestehende Beziehung und wünsche mir einen Raum, der von beiden gegeben wird. Wenngleich die bestehende Beziehung nicht meine Baustelle ist, ist mir ein Consent, ein Einverständnis wichtig.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****al4:
Meine persönliche Haltung: ich achte eine bestehende Beziehung und wünsche mir einen Raum, der von beiden gegeben wird. Wenngleich die bestehende Beziehung nicht meine Baustelle ist, ist mir ein Consent, ein Einverständnis wichtig.

Würde für dich im gegebenen Fall bedeuten dich aus der Beziehung zum Spielpartner aus Rücksicht auf seine Beziehung herauszunehmen?
*****al4 Mann
798 Beiträge
Du interpretierst.
Es geht mir um Einverständnis untereinander. Wenn es dieses nicht gibt, ist es so. Es ist nicht meine Baustelle, wieso wer und warum kein Einverständnis hat. Es geht nicht um Rücksichtnahme; schon allein die Wortwahl lässt erahnen, das sich dahinter sofort Positionen und (Be-)wertungen ergeben.
Es hat auch für mich nichts mit Rücksichtnahme zu tun, wenn ich eine bestehende Beziehung zunächst mal achte – sry ich kann es nicht besser erklären. Ich brauche das auch für mich selbst; für mich fühlt es sich nicht stimmig an, einfach meine Lust auszuleben und gut ist.
Ja, ich würde mich entweder herausnehmen oder den Kontakt zu dritt suchen.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****al4:
Du interpretierst.
Es geht mir um Einverständnis untereinander. Wenn es dieses nicht gibt, ist es so. Es ist nicht meine Baustelle, wieso wer und warum kein Einverständnis hat. Es geht nicht um Rücksichtnahme; schon allein die Wortwahl lässt erahnen, das sich dahinter sofort Positionen und (Be-)wertungen ergeben.
Es hat auch für mich nichts mit Rücksichtnahme zu tun, wenn ich eine bestehende Beziehung zunächst mal achte – sry ich kann es nicht besser erklären. Ich brauche das auch für mich selbst; für mich fühlt es sich nicht stimmig an, einfach meine Lust auszuleben und gut ist.
Ja, ich würde mich entweder herausnehmen oder den Kontakt zu dritt suchen.

Darum frage ich. Um deine Position besser verstehen zu können *g* Danke für den Einblick.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Ich war mal in einer ähnlichen Situation wie die Partnerin deines Freundes. Eine neue Frau trat in das Leben meines Partners und unser Beziehungskonzept sollte in einer Weise verändert werden, wie ich es nicht wollte.

Wenn ich mich in eure Konstellation hineindenke, dann würde ich es begrüßen, wenn mein Partner erst mal keinen Kontakt mehr zu seiner neuen Freundin hätte. Und zwar solange, bis ich mit ihm geklärt hätte, was aus unserer Beziehung wird.
*******ouce Paar
114 Beiträge
Sie schreibt
Zitat von ****e_x:
Ich habe bisher noch wenig Texte gelesen wie "Ich mache das so und so, habe in einer Situation so und so agiert" - Ich lese eher Bewertungen an mir als Person und meinem Verhalten und Lösungsvorschläge, nach denen ich nicht unbedingt gefragt habe.

Schade, dass du das so wahrnimmst. Ich habe einige eigene Haltungen zum Thema hier gelesen.

Es bringt nicht soviel, wenn ich dir sage, wie ich mich verhalten habe, sondern was ich daraus gelernt habe. Ich war nie in deiner Position, sondern in seiner.

Ich war diejenige, die von der offenen Beziehung zu einer polyamoren wollte. Ich hab mich in einen Mann verliebt und dann einen ziemlichen Stopp hingelegt. Alles danach hab ich mit meinem Mann verhandelt, besprochen, langsam weiter geöffnet bis er gesehen hat, dass er nichts zu befürchten hat.

Mit dem anderen Mann hab ich vereinbart, dass wir uns eher selten sehen (dieses Konstrukt hatte immerhin 2-3 Jahre Bestand, aber ich hab gelitten, weil ich mehr von ihm wollte). Er hat sich daran gehalten (und er hatte eine Freundin, die nichts von uns wusste - was ich auch nicht mehr machen würde). Im Übrigen waren Beziehungsprobleme beiderseits kein großes Thema. Und nein, wir haben nicht nur gevögelt.

Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich sowas nicht mehr will. Ich möchte jemanden, der ganz zu mir stehen kann, und unsere Beziehung Entwicklungspotential hat. So jemanden hab ich dann auch vor Jahren getroffen. Meine Erfahrung ist also: es war definitiv besser, dass diese andere Beziehung erstmal zeitlich nicht so intensiv ausgelebt wurde, damit die Beziehung zu meinem Mann weiterhin eine Chance hat.

Meine Erfahrung ist weiterhin, dass Menschen, die keine Polyamorie wollen, enorm anfangen zu leiden, wenn sie es für den geliebten Menschen tun. Und alle anderen anfangen, aus Rücksicht oder Schonverhalten viele Bedingungen einzugehen, die toxisch sind.

Ich kann für mich ausschließen, dass eine "Spielbeziehung" eine Spielbeziehung bleibt - mich gibt es ganz oder nur oberflächlich. Und dafür muss der Partner eben entsprechend geklärte oder sagen wir wohlwollende Verhältnisse mitbringen. Und ich natürlich auch.

Zitat von ****e_x:
Wenn du vernünftig gelesen hättest hättest du auch gemerkt, dass ich mehrfach angeboten habe mich zurückzunehmen. Nicht aus Eigenantrieb, sondern weil mir wichtig ist, dass deren Beziehung nicht weiter drunter leidet. Das hat er verneint. Er sagte er möchte mit ihr reden und grundsätzlich das Beziehungskonzept überarbeiten. Das ist SEINE Entscheidung, nicht meine.

Noch eine Sache hierzu: wenn es dir wichtig ist, dass ihre Beziehung nicht darunter leidet, kannst du dich über seine Entscheidung hinwegsetzen und eine eigene treffen. Ansonsten bleibt die Akzeptanz seiner Entscheidung, das Beziehungskonzept überarbeiten zu wollen, und diese Verantwortung bei ihm zu belassen, und zwar in Gänze.

Sorry, falls das jetzt wieder ein ungefragter Ratschlag gewesen sein sollte. Aber das waren dann auch meine letzten Gedanken in diesem Thread.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ouce:
Sie schreibt
Zitat von ****e_x:
Ich habe bisher noch wenig Texte gelesen wie "Ich mache das so und so, habe in einer Situation so und so agiert" - Ich lese eher Bewertungen an mir als Person und meinem Verhalten und Lösungsvorschläge, nach denen ich nicht unbedingt gefragt habe.

Schade, dass du das so wahrnimmst. Ich habe einige eigene Haltungen zum Thema hier gelesen.

Es bringt nicht soviel, wenn ich dir sage, wie ich mich verhalten habe, sondern was ich daraus gelernt habe. Ich war nie in deiner Position, sondern in seiner.

Ich war diejenige, die von der offenen Beziehung zu einer polyamoren wollte. Ich hab mich in einen Mann verliebt und dann einen ziemlichen Stopp hingelegt. Alles danach hab ich mit meinem Mann verhandelt, besprochen, langsam weiter geöffnet bis er gesehen hat, dass er nichts zu befürchten hat.

Mit dem anderen Mann hab ich vereinbart, dass wir uns eher selten sehen (dieses Konstrukt hatte immerhin 2-3 Jahre Bestand, aber ich hab gelitten, weil ich mehr von ihm wollte). Er hat sich daran gehalten (und er hatte eine Freundin, die nichts von uns wusste - was ich auch nicht mehr machen würde). Im Übrigen waren Beziehungsprobleme beiderseits kein großes Thema. Und nein, wir haben nicht nur gevögelt.

Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich sowas nicht mehr will. Ich möchte jemanden, der ganz zu mir stehen kann, und unsere Beziehung Entwicklungspotential hat. So jemanden hab ich dann auch vor Jahren getroffen. Meine Erfahrung ist also: es war definitiv besser, dass diese andere Beziehung erstmal zeitlich nicht so intensiv ausgelebt wurde, damit die Beziehung zu meinem Mann weiterhin eine Chance hat.

Meine Erfahrung ist weiterhin, dass Menschen, die keine Polyamorie wollen, enorm anfangen zu leiden, wenn sie es für den geliebten Menschen tun. Und alle anderen anfangen, aus Rücksicht oder Schonverhalten viele Bedingungen einzugehen, die toxisch sind.

Ich kann für mich ausschließen, dass eine "Spielbeziehung" eine Spielbeziehung bleibt - mich gibt es ganz oder nur oberflächlich. Und dafür muss der Partner eben entsprechend geklärte oder sagen wir wohlwollende Verhältnisse mitbringen. Und ich natürlich auch.

Zitat von ****e_x:
Wenn du vernünftig gelesen hättest hättest du auch gemerkt, dass ich mehrfach angeboten habe mich zurückzunehmen. Nicht aus Eigenantrieb, sondern weil mir wichtig ist, dass deren Beziehung nicht weiter drunter leidet. Das hat er verneint. Er sagte er möchte mit ihr reden und grundsätzlich das Beziehungskonzept überarbeiten. Das ist SEINE Entscheidung, nicht meine.

Noch eine Sache hierzu: wenn es dir wichtig ist, dass ihre Beziehung nicht darunter leidet, kannst du dich über seine Entscheidung hinwegsetzen und eine eigene treffen. Ansonsten bleibt die Akzeptanz seiner Entscheidung, das Beziehungskonzept überarbeiten zu wollen, und diese Verantwortung bei ihm zu belassen, und zwar in Gänze.

Sorry, falls das jetzt wieder ein ungefragter Ratschlag gewesen sein sollte. Aber das waren dann auch meine letzten Gedanken in diesem Thread.

Danke für den Einblick. Doch, mir hat es etwas gebracht, das zu lesen *g* Verschiedene Positionen aus unterschiedlichen Gegebenheiten.
Und auch grundsätzlich für die Denkanstöße. Ich lehne Ratschläge nicht kategorisch ab. Nur der ein (und vor allem der andere Beitrag) weiter oben war einfach stark angreifend und war für mich wütend und abwertend geschrieben. Daher bin ich eben auch eher in die Verteidigungsoffensive gegangen. Vielleicht ist das nachvollziehbar.

Zu letzterem: Wenn mir die Bindung zu ihm nichts oder weniger bedeuten würde, hätte ich mich sicherlich schon aus der Affäre gezogen (Im wahrsten Sinne) aus Rücksicht auf deren Beziehung - aber ich genieße die Zeit mit ihm. Unsere Beziehung zueinander gibt mir gerade sehr viel. Ja, es ist keine partnerschaftliche Beziehung, weil wir uns da beide nicht in der Position sehen. Aber mir hilft es gerade sehr, dass es jemanden in meinem Leben gibt bei dem ich mich derart fallen lassen kann. Dem ich vertraue. Wir empfinden viel füreinander - nur eben nicht Liebe im partnerschaftlichen Sinne. Daher ist es für mich gerade wichtiger meine eigenen Bedürfnisse dahingehend weiterhin gedeckt zu haben und ich sehe die Verantwortung weiterhin bei den beiden. Wenn beide sprechen und die Abmachung treffen, dass ich und er uns nicht mehr sehen können dann lebe ich damit. Solang das nicht der Fall ist möchte ich Zeit mit ihm verbringen.
********n_bi Mann
274 Beiträge
@****e_x :

Ich fand es gut, dass du bei den Beitrag von @*********eeker sehr deutlich geworden bist. Ich empfand seinen Beitrag als übergriffig und das mag ich nicht. Um deinen Wunsch entgegen zu kommen schildere ich dir meine Situation. Wenn du Nachfragen hast, lass es mich wissen.

Ich bin auch eher in der Position deines Freundes. Ich bin verheiratet (ursprünglich monogam), habe gemerkt, dass mich das allein noch nicht glücklich macht und eine andere Frau kennen und lieben gelernt. Wir sind auch sehr vertraut, ich kann mich bei ihr fallen lassen, auch eine weiche Seite zeigen. (In meiner Ehe löse ich meist die Alltagsprobleme.) Das tut mir sehr gut. Ich liebe beide, schätze verschiedene Dinge an beiden und sehe keinen Grund mich von einer zu trennen. Beiden ist bekannt, dass es noch eine andere gibt.

Am Anfang wollte meine Freundin für mich mit denken und entscheiden. Das fand ich nicht gut. Es ist nicht ihre Aufgabe meine Eheprobleme zu lösen. Wie soll sie das auch erreichen können, wenn meine Frau sie als Anlass des Problems sieht? (Wie ist das bei dir? Kannst du mit seiner Partnerin offen reden? Hört sie dir zu oder würdest du da gegen eine Wand reden?)

In meiner Ehe gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und die sollten wir irgendwie zusammen bringen. Beiden Sicherheit geben. Ich höre oft Ängste, dass ich sie verlassen könnte, oder "was passiert, wenn ich" (sie) "mal ein Pflegefall werde?" Oder die Befürchtung, dass ich irgendwann mal an einen Psychopathen gerate und nicht mehr gesund nach Hause komme. Mir hat es sehr geholfen, über unser aller Bedürfnisse (die wirklichen und nicht die an der Oberfläche) nachzudenken. z.B. kann ich mit einem Sicherheitsbedürfnis viel besser umgehen (und etwas dafür tun) als mit Eifersucht. Das Bedürfnis nach Unabhängigkeit meiner Freundin (wir sehen uns in etwa einmal die Woche) kommt mir auch entgegen, da sie meine Frau nicht ersetzen mag.

In eurem Fall sind die Bedürfnisse auch interessant. Welche Bedürfnisse kann sich dein Freund mit dir erfüllen, was vielleicht in der anderen (Fern-?)Beziehung nicht möglich war? (z.B. Nähe, irgendeine Vorliebe, einen anderen Teil von sich zeigen können, ...) Welche Bedürfnisse kann sich seine Freundin gerade nicht erfüllen, was macht sie traurig, wütend,...? Ist sie wirklich neidisch auf dich oder vermisst sie einfach die Nähe zu ihm, die starke Schulter zum Anlehnen, den unkomplizierten Sex, wenn sie ihn gerade braucht? Ist sie vielleicht verwirrt, unsicher, ob der Veränderung? Das wären sehr menschliche Bedürfnisse, die nichts mit dir selbst zu tun hätten.

Ich versuche Verständnis aufzubauen für die anderen Bedürfnisse. Man muss die andere Position nicht teilen, aber es hilft ungemein, wenn man sie nachvollziehen kann. Es fühlt sich für mich viel besser an, wenn ich weiß, dass sie sich um meine körperliche Unversehrtheit Gedanken macht, als dass sie mich ständig kontrollieren will.

Mir hat es sehr geholfen die Bedürfnisse zu erkunden und zu akzeptieren, dass jede Person für ihr Leben, ihre Freude, ihren Schmerz, ... selbst verantwortlich ist. Du scheinst das schon verstanden zu haben. Wie das bei den anderen beiden ist, dazu fehlen mir die Informationen um das auch nur oberflächlich einschätzen zu können.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Am Anfang wollte meine Freundin für mich mit denken und entscheiden. Das fand ich nicht gut. Es ist nicht ihre Aufgabe meine Eheprobleme zu lösen. Wie soll sie das auch erreichen können, wenn meine Frau sie als Anlass des Problems sieht? (Wie ist das bei dir? Kannst du mit seiner Partnerin offen reden? Hört sie dir zu oder würdest du da gegen eine Wand reden?)

Ich glaube da sagst du etwas für mich sehr relevantes. Ich neige vielleicht dazu, Konfliktsituationen bestmöglich lösen zu wollen, auch wenn ich garnicht in der Berechtigung dazu bin. Mit seiner Partnerin habe ich garkeinen Kontakt.

In eurem Fall sind die Bedürfnisse auch interessant. Welche Bedürfnisse kann sich dein Freund mit dir erfüllen, was vielleicht in der anderen (Fern-?)Beziehung nicht möglich war? (z.B. Nähe, irgendeine Vorliebe, einen anderen Teil von sich zeigen können, ...) Welche Bedürfnisse kann sich seine Freundin gerade nicht erfüllen, was macht sie traurig, wütend,...? Ist sie wirklich neidisch auf dich oder vermisst sie einfach die Nähe zu ihm, die starke Schulter zum Anlehnen, den unkomplizierten Sex, wenn sie ihn gerade braucht? Ist sie vielleicht verwirrt, unsicher, ob der Veränderung? Das wären sehr menschliche Bedürfnisse, die nichts mit dir selbst zu tun hätten.

Ja, ich schätze da ist ein großer Punkt. Coronabedingt sehen die beiden sich seltener. Ich glaube das Problem war noch nicht so akut, als die beiden sich auch alle 2 Wochen sehen konnten. Die Unfähigkeit sich nicht sehen zu können, ihrem Nähebedürfnis wahrscheinlich nicht gerecht zu werden und auf der anderen Seite ich als "unbekannte Komponente X", die ganz offenbar gerade mehr Zeit mit ihm verbringt als sie. Ich verstehe ihre Sorgen und ihre Ängste sehr gut. Vielleicht wäre da ne Option abzuwarten, wie es sich entwickelt sobald auch die beiden sich wieder häufiger sehen können...und bis dahin meinen Kontakt zu ihm etwas zu begrenzen, auch wenn ich ihn gerne sehen würde.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Und es tut mir gut zu hören, dass auch andere das als übergriffig empfunden haben. Manchmal habe ich nämlich noch Schwierigkeiten einzuschätzen, wann ich da sehr sensibel reagiere (Ich komme relativ frisch aus einer Gewaltbeziehung und traue meiner Wahrnehmung da zum Teil noch nicht) und wann objektiv eine grenzüberschreitende Tendenz da ist.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Zitat von ****e_x:

Ich neige vielleicht dazu, Konfliktsituationen bestmöglich lösen zu wollen, auch wenn ich gar nicht in der Berechtigung dazu bin. Mit seiner Partnerin habe ich gar keinen Kontakt.

Du bist da keineswegs allein. Das ist ein weit verbreitetes Verhaltensmuster. Man will die, die man mag, nicht leiden sehen. Ob du die Berechtigung hast, können dir die beiden sagen. Ob du es kannst, ist eine andere Frage. Hast du mal vorgefühlt, ob es möglich ist, dass ihr euch mal ein wenig kennen lernt?

Coronabedingt sehen die beiden sich seltener. [...] Vielleicht wäre da ne Option abzuwarten, wie es sich entwickelt sobald auch die beiden sich wieder häufiger sehen können...und bis dahin meinen Kontakt zu ihm etwas zu begrenzen, auch wenn ich ihn gerne sehen würde.

Warum sehen die beiden sich jetzt seltener? Weißt du das? Die Reisebeschränkungen sind doch aufgehoben worden. Ist sie in einer Risikogruppe oder aus den Kreisen mit Coronahotspots (Gütersloh,...)? Was hält sie davon ab? Könnte sie zu ihm oder er zu ihr reisen? Sie bekommt nicht mehr Nähe, wenn du sie ihm und dir entziehst.
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Warum sehen die beiden sich jetzt seltener? Weißt du das? Die Reisebeschränkungen sind doch aufgehoben worden. Ist sie in einer Risikogruppe oder aus den Kreisen mit Coronahotspots (Gütersloh,...)? Was hält sie davon ab? Könnte sie zu ihm oder er zu ihr reisen? Sie bekommt nicht mehr Nähe, wenn du sie ihm und dir entziehst.

Sie arbeitet im sozialen Bereich, hat also mit Menschen zu tun die gefährdet sind. Er wohnt in einer sehr großen WG (10 Menschen) - folglich sind beide lieber vorsichtiger.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Wenn er zu ihr fahren würde, gäbe es nicht das Problem mit der WG. Ob sie ihn noch zusätzlich zu den anderen Menschen in Bus, Bahn, normalen Leben trifft, macht nicht so nen großen Unterschied. Händewaschen ist natürlich Pflicht.

Wieso trifft er sich mit dir, aber nicht mit ihr? Wäre doch die selbe Argumentation... *gruebel*
****e_x Frau
145 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********n_bi:
Wenn er zu ihr fahren würde, gäbe es nicht das Problem mit der WG. Ob sie ihn noch zusätzlich zu den anderen Menschen in Bus, Bahn, normalen Leben trifft, macht nicht so nen großen Unterschied. Händewaschen ist natürlich Pflicht.

Wieso trifft er sich mit dir, aber nicht mit ihr? Wäre doch die selbe Argumentation... *gruebel*

Schätze hast du nicht ganz unrecht. Bei uns ist es eben leicht machbar, wir wohnen nur 10 Minuten voneinander entfernt und es kann zu spontaneren Treffen kommen. Aber ja, ich vermute auch, dass da noch mehr im Argen ist..
****on Mann
16.239 Beiträge
Ich ginge mit der Situation vermutlich so um:

Ich sähe es ebenso wie die 900-km-Partnerin: Die Vereinbarung, ihm nur unverbindlichen Spielsex zuzugestehen, wurde von ihm gebrochen. Es wird die vereinbarte Vertragsstrafe fällig.

Da es aber offenbar keine vereinbarte Vertragsstrafe gibt, hat er Glück und kann sagen: "Ich habe die Vereinbarung gebrochen. So leid es mir tut, es war und ist mir persönlich wichtig. Lass uns neu verhandeln. Ich hoffe, wir können dennoch zusammenbleiben, Du und ich."

Diese Möglichkeit würde ich meinem Liebesfreund klarmachen, und ihn fragen, ob er sich dieses Vorgehen vorstellen kann.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Zitat von ****on:
Die Vereinbarung, ihm nur unverbindlichen Spielsex zuzugestehen, wurde von ihm gebrochen.

Und ich dachte, Sklaverei und Leibeigenschaft wäre schon vor ner Weile abgeschafft worden.
********Cunt Mann
1.640 Beiträge
Zitat von ********n_bi:
Zitat von ****on:
Die Vereinbarung, ihm nur unverbindlichen Spielsex zuzugestehen, wurde von ihm gebrochen.

Und ich dachte, Sklaverei und Leibeigenschaft wäre schon vor ner Weile abgeschafft worden.

Anderes Thema.

Aber prinzipiell gibt es eben in vielen Beziehungen Vereinbarungen, an die man sich halten sollte, damit eine Basis des Zusammenlebens geschaffen wird. Eine Basis, die funktioniert.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Zitat von ********n_bi:
Und ich dachte, Sklaverei und Leibeigenschaft wäre schon vor ner Weile abgeschafft worden.

Ich sehe Vereinbarungen trotzdem als verbindlich an. Du denn nicht, @********n_bi? *oh*

Ich weiß, dass man sich nicht immer an Abmachungen halten kann, manchmal funkt das Leben dazwischen. Aber wenn man etwas vereinbart hat und sich nicht daran halten kann, dann hat man trotzden die Sache vermasselt und kann nicht einfach erwarten, dass die andere Seite Verständnis hat. Finde ich.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Ich finde es gibt Vereinbarungen wie "Safer Sex" und es gibt Vereinbarungen wie "nur unverbindlicher Spielsex". Das eine kann man sehr einfach einhalten, das andere nun ja... Wenn ich mit Menschen näher zu tun habe, entwickeln sich immer Sympathien. (Ansonsten möchte ich mit denen auch keinen Spielsex.) Kann ich kontrollieren, ob ich mich verliebe? Ich nicht. Eine Vereinbarung, die von mir verlangt etwas unmögliches zu tun, ist eine blöde Vereinbarung. Ich versuche, solche Vereinbarungen erst gar nicht einzugehen. Das ist fairer. Hilft den dreien jetzt aber auch nicht weiter.
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ********n_bi:
Zitat von Trigon:
Die Vereinbarung, ihm nur unverbindlichen Spielsex zuzugestehen, wurde von ihm gebrochen.

Und ich dachte, Sklaverei und Leibeigenschaft wäre schon vor ner Weile abgeschafft worden.

Der Unterschied zwischen Sklaverei und Vereinbarung ist, dass eine Vereinbarung einvernehmlich so getroffen wurde, dass sich beide verbindlich daran halten. Der Satz aus dem Römischen Recht Pacta sunt servanda ("Verträge sind einzuhalten") galt damals eben NICHT für Sklaven, sondern für die mit dem Römischen Bürgerrecht ausgestatteten Freien. Und der Satz gilt immer noch, auch heute im Bürgerlichen Recht Deutschlands.

Wir haben Vertragsfreiheit - wir dürfen Verträge ( = Vereinbarungen) jeglicher Art kreieren, soweit sie nicht gegen andere Gesetze verstoßen (eine Vereinbarung, einen gemeinsamen Bankraub zu begehen, kann man beispielsweise nicht erfolgreich einklagen).

Natürlich können zwei Menschen vereinbaren: Wir verlieben uns nicht.

Wer es doch tut, hat den Vertrag gebrochen, egal, ob er etwas dafür kann oder nicht. Das Brechen der Verträge ist ja mit einkalkuliert, dafür gibt es dann oft Extraregelungen, beispielsweise eine Vertragsstrafe.

Im vorliegenden Fall kann die einzige Konsequenz sein, neu zu verhandeln. Was sonst? *nixweiss*
Seid ihr euch wirklich sicher, dass ihr nicht verliebt seid und daher der Andere Partner einen geringeren Wert hat?
Für mich hört es sich schwer nach wir wollen uns doch trauen wir uns nicht wirklich *zwinker*
Mal ganz tief in sich hinein hören
LG
****on Mann
16.239 Beiträge
Zitat von ********n416:
Seid ihr euch wirklich sicher, dass ihr nicht verliebt seid und daher der Andere Partner einen geringeren Wert hat?

Aua! Hier im Kreis der Polyamorie wertet Verlieben andere Partner ab?!

Ich kann mir vorstellen, dass Du das so gar nicht meinst. Sondern: Wer verliebt ist, hat vorübergehend einen besonderen Fokus auf den Neuen, die Neue. Die Aufmerksamkeit geht ganz auf sie oder ihn. Die bisherigen Partner spüren das als ein Abnehmen von Aufmerksamkeit ihnen gegenüber. Deshalb hat sich in der Polykultur ja eine Reaktion eingebürgert, die sich dieses Vorganges bewusst ist und bisherige Partner dann um so mehr und bewusster mit Aufmerksamkeit bedenkt, damit kein Gefühl des Liebesentzuges entsteht.

Zitat von ********n416:
Für mich hört es sich schwer nach wir wollen uns doch trauen wir uns nicht wirklich *zwinker*

Ich habe auch das Gefühl, dass viel Liebe im Spiel ist (Verliebtheit weiß ich nicht). Es gibt eine verbreitete Hemmung, Liebe auch so zu benennen.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Zitat von ****on:
Es gibt eine verbreitete Hemmung, Liebe auch so zu benennen.

Das ist so schade...

Ich stimme dir zu, dass wir keine Partner abwerten sollten. Anderseits ist nach meinem Verständnis die TE, die einzige polyamor Lebende in dieser Situation. Viele Reaktionen, die hier angesprochen wurden, klingen für mich nach typischen Herausforderungen einer offenen Beziehung. Von daher ist es vermutlich nicht günstig, polyamore Maßstäbe anzulegen.
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